Protestantismus
Mit dem (ursprünglich politischen) Begriff Protestanten werden die christlichen Konfessionen bezeichnet, die durch die Reformation entstanden sind. Der Begriff wird in der deutschen Umgansgsprache auch (fälschlicherweise) gleichbedeutend mit evangelisch verwendet, da die deutschen Protestanten in der Regel der evangelischen Kirche angehören.
Der Begriff Protestanten geht zurück auf die Protestation zu Speyer der evangelischen Stände auf dem dortigen Reichstag zu 1529: Sie protestierten gegen die Aufhebung des Abschieds von Speyer 1526, mit dem den Ländern, die Reformationen durchgeführt hatten, Rechtssicherheit zugesagt worden war, und beriefen sich dabei auf die Glaubensfreiheit des Einzelnen.
Zu den Protestanten zählen zahlreiche Konfessionen, die sich grob gesagt in folgende Kirchen aufteilen lassen:
- Evangelisch-lutherische Kirche
- Reformierte Kirche
- Evangelische Kirche ("Unierte")
- Anglikanische Kirche
Die deutschen protestantischen Landeskirchen haben sich zur Evangelischen Kirche in Deutschland, EKD, zusammengeschlossen - ein Ergebnis des Kirchenkampfs.
Zwischen den protestantischen Kirchen gibt es eine Vereinbarung über die gegenseitige Anerkennung von Taufe und Abendmahl und über das gemeinsame Verständnis des Evangeliums, die Leuenberger Konkordie von 1973, die eine enge Kirchengemeinschaft zwischen diesen Kirchen ermöglicht.
Die Lehre
Der Kern der protestantischen Lehre wird durch die "vier Soli" gekennzeichnet:
- Sola Fide - allein durch den Glauben
- Sola Gratia - allein durch die Gnade
- Solus Christus - allein Christus
- Sola Scriptura - allein durch die (Heilige) Schrift