Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Tirol |
Bezirk: | Innsbruck Land (IL) |
Fläche: | km² |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 1000 |
Einwohner (VZ 2001): | |
Postleitzahl: | |
Vorwahl: | |
Gemeindekennziffer: | |
Gemeindeamt: | |
Offizielle Website: | |
Politik | |
Bürgermeister: | |
Gemeinderat (2004) (XY Mitglieder) |
Neustift im Stubaital ist eine Gemeinde im Bezirk Innsbruck Land, Tirol (Österreich).
Daten
- Einwohner: 4329 (6. Juli 2005)
- Fläche: 248.99 km²
- Seehöhe: 994 m
Neustift ist (nach Sölden und Matrei) die flächenmäßig drittgrößte Gemeinde Tirols und eines der wichtigsten Tourismuszentren Österreichs mit über 1 Mio. Nächtigungen pro Jahr.
Von weitem erkennbares Wahrzeichen ist neben den verschneiten Gletscherbergen die Pfarrkirche zum Hl.Georg, Tirols zweitgrößte Dorfkirche.
Nachbargemeinden
Brenner, Fulpmes, Grinzens, Gschnitz, Längenfeld, Mühlbachl, Ratschings, Sankt Sigmund im Sellrain, Sellrain, Sölden, Telfes im Stubai, Trins.
Lage
Neustift befindet sich mitten in der Tiroler Bergwelt, ca. 20 min. oder 25 km südlich der Landeshauptstadt und Olympiastadt von 1976 Innsbruck gelegen. Das breite Stubaital zählt zu den schönsten Hochgebirgstälern Tirols. Am Eingang des Tales erheben sich wuchtige Kalkmassive. Im hinteren Tal steigen die Gneis- und Granitgipfel mit 109 Dreitausendern bis zum ewigen Eis empor. Viele Gletscher bilden auf 15 Quadratkilometern das größte Ganzjahresskigebiet Österreichs. Gemeinsam mit den Anlagen in den übrigen drei Revieren laufen talweit 42 Bahnen und Lifte.
Neustift ist mit Innsbruck durch eine Autobuslinie der Stubaitalbahn AG verbunden.
Ortsteile
Neustift im Stubaital besteht aus den Ortsteilen Kampl, Neder, Dorf, Scheibe, Milders, Oberberg, Stackler, Lehner, Krössbach, Neugasteig, Gasteig, Volderau, Ranalt und Muttersberg mit der für einen tiroler Tourismusort üblichen Infrastruktur.
Tradition und Brauchtum
Die meisten Bräuche unserer Heimat sind seit alters vom religiösen Leben und vom Ablauf des bäuerlichen Arbeitsjahres bestimmt. Mit dem Wandel der rein bäuerlichen Dorfgemeinschaft zur heutigen Gesellschaft haben manche alte Bräuche im Bewusstsein vieler Menschen ihren Sinn eingebüßt - oft haben sich auch neue Bräuche gebildet, die den Lebensformen der heutigen Gesellschaft besser entsprechen.
Auch heute noch tragen Kinder am Palmsonntag Palmbuschen zur Palmweihe in die Kirche. Früher erhoffte man sich von den geweihten Palmzweigen für Mensch und Vieh Schutz vor Bösen insbesondere bei Gefahren durch Unwetter.
Christi Himmelfahrt, Fronleichnam und der Hohe Frauentag sind auch heute noch hohe Festtage, welche mit einer Prozession festlich gefeiert werden.
Die Herz-Jesu-Feuer, der Michaeli Markt und das Erntedankfest im Spätherbst zählen zu weiteren Eckpfeilern dieser Kultur.
Ein Stubaier Mann musste bei der Hochzeit haben:
- Eine breite Hand, damit er viel durch die Finger sehen kann
- Einen großen Hals, damit er viel schlucken kann
- Eine feste Leber, weil viel drüber kriecht
- Ein steinhartes Herz, damit er die Stiche nicht spürt
Am Hochzeitstag legte die Braut ein ihr gehöriges Kleidungsstück über die Hose des Mannes, dann hatte sie die Hose an.
Nicht alle Bräuche haben das 21. Jahrhundert erreicht, aber zum Glück wird im Stubaital Tradition und Brauchtum schon allein um des Tourismus Willen noch aufgeführt.
Geschichte
Um 1000 wurde das Stubaital unter Stupeia erstmals urkundlich erwähnt, dann 1400 wurde die Großgemeinde Stubai in fünf kleine Gemeinden gegliedert: Telfes, Schönberg, Mieders, Fulpmes und „im Tal“.
Obschon der Name Neustift in Urkunden aus dem 14. Jahrhundert als „Niwenstift im tal ze Stubai“ aufscheint, dauerte es Jahrhunderte, bis sich neben der Ortsbezeichnung „im Tale“ der heutige Name Neustift durchsetzte.
Die "Tholer", so werden die Einwohner von Neustift heute noch genannt. Flur-, Alm- und Hausnamen deuten auf eine vorrömische Besiedelung hin. Kaiser Maximilian war zur Hirsch-, Gams- und Saujagd im hinteren Stubaital. 1505 stiftete er eine Kapelle, aber erst 1868 erhielten die Neustifter einen eigenen Seelsorger
Als Kaiser Augustus mit seinen Legionen 15 v. Chr. gegen Norden vordrang, wurde auch das hier lebende Bergvolk und ihr Gebiet als Provinz Rätien unterworfen. Im folgenden hinterließen die Römer durch ihre Verwaltung und später durch die Christianisierung ihre Spuren. Vorgeschichtliche Funde aus der frühen Bronzezeit (etwa 1800 - 1000 v. Chr.) ebenso wie die vielen rätoromanischen Flurnamen zeigen, dass das Tal seit alters her besiedelt war.
Namen wie Falbeson (val busana - "Sacktal") oder Ranalt (rovina alta - "hohe Mure"), die zwei letzten Dauersiedlungen, oder Tschangelair (cingularia - "Einzäunung"), die erste Alm hinter Ranalt am Talboden, erzählen von Nutzung und Wahrnehmung der Landschaft durch die ältesten historisch fassbaren Siedler.
1516 wurde die erste Kirche Neustifts vom Brixener Bischof dem hl. Georg geweiht. 1772 fiel diese einer Feuerbrunst zum Opfer. Im Jahre 1768 hatte man bereits mit dem Bau der heutigen Kirche begonnen, da die ursprüngliche bereits zu klein geworden war. Der Pfarrer Franz de Paula Penz war der Erbauer der eindrucksvollen Neustifter Dorfkirche. Er war einer der genialsten Kirchenbaumeister des Spätbarock in Tirol.
1812 wurde Neustift zu einer selbstständigen Pfarre. Von außen wirkt die Kirche zum hl. Georg, ein Rokokobau im Dorfzentrum, sehr schlicht, der Innenraum ist aber sehr prächtig und mit Fresken namhafter Meister gestaltet. Die Pfarrkirche in Neustift ist Tirols zweitgrößte Dorfkirche. Auf dem schönen Friedhof ist der "Gletscherpfarrer" und Mitbegründer des Alpenvereins Franz Senn begraben
Weblinks
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