Dieser Artikel behandelt die Lichtquelle Fackel. Andere Bedeutungen siehe Fackel (Begriffsklärung)
Eine Fackel ist ein Stock, der am unteren Ende mit der Hand gehalten oder in einer (Wand-) Halterung befestigt und am oberen Ende angezündet wird und allmählich abbrennt. Fackeln dienen als Lichtquelle.
Kulturgeschichte
Daneben ist die Fackel ein altes Symbol.
In den Heiligtümern des Mithraskultes stellte die nach oben gerichtete Fackel den Sonnenaufgang dar, die nach unten gerichtete Fackel den Sonnenuntergang. Auch in vielen anderen vorchristlichen und vorislamischen Religionssystemen war die Fackel ein göttliches Attribut, so beispielsweise der syrischen Göttinnen Astarte und Anath oder der Persischen Anahita.
Auf den Hebriden wurden Fackeln benutzt, um das Böse abzuwenden, solange ein Kind nicht getauft war: Eine Fackel wurde dreimal Täglich um die Wiege getragen, um böse Geister zu vertreiben.
Ab dem 17. Jahrhundert stand die Fackel - oft zusammen mit dem Buch - als Zeichen für die geistige Aufklärung: Die Freiheitsstatue in New York trägt eine Fackel und ein Buch zum Zeichen, dass die USA allen Bürgern freien Zugang zur Bildung und zum Erreichen von Wissen ermöglichen würden.
Die Fackel ist in diesem Sinne der "sprechende" Name einer von dem österreichischen Essayisten Karl Kraus editierten kulturpolitischen Zeitschrift der Zeit vor dem Nationalsozialismus.
In den zwölf Jahren des "Dritten Reichs" wurde mit organisierten paramilitärischen Fackelumzügen die herkömmliche symbolische Bedeutung allerdings völlig umgedreht und ein Propaganda-Spektakel daraus gemacht. Seither ist in Deutschland mit Rücksicht auf diese Erinnerung bei Fackelmärschen Vorsicht angesagt.
Alltagsleben
Die Jonglierfackel ist ähnlich aufgebaut wie eine Jonglierkeule, nur dass das obere Ende des Holzstabes einen Metallmantel hat und eine Wicklung aus einem Kevlargewebe für das Petroleum oder Lampenöl.
Ähnlich spektakulär sind innovative Selbst-Inszenierungsideen wie die neuere Tradition eines fackelbestrahlten halben Kilometers Durchlaufens der flachen herbstlichen Lahn, die sich der DLRG-Verein in Marburg ausdachte und seitdem jährlich umsetzte. Die Vereinsmitglieder stecken dabei in kälteabweisenden Schutzanzügen und das Flusswasser geht etwa bis zur Brusthöhe. Die drei Brücken auf diesem kollektiven Parcours sind meist dicht mit Zuschauern besetzt.
Jugendliche Rollenspieler treffen in ihren Phantasiewelten gelegentlich drastisch auf die Folgen fehlender Fackeln. Familie "Normalverbraucher" hingegen nutzt Fackeln im Alltag vor allem auf ihren Grill- und Gartenparties.
siehe auch: Spektakel,