OGame

Browserspiel
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OGame ist ein Browser basierendes Onlinespiel der Gameforge GmbH, in dem der Spieler im Weltraum friedlich und/oder kriegerisch ein Imperium aufbaut.

Die erste Spielwelt („Universum“, kurz „Uni“) wurde am 3. Oktober 2002 eröffnet; jedes Uni ist dabei von den anderen Unis komplett unabhängig und getrennt. Die deutsche Version beherbergt in 58 aktiven (von insgesamt 60, Stand: 2.Dezember 2006) Unis durchschnittlich jeweils fünftausend Spieler, und etwa alle 30 Tage kommt ein weiteres hinzu. Dadurch ist OGame mittlerweile das größte Browsergame Europas: Insgesamt gibt es mehr als 2 Millionen Spieler-Accounts in über 220 Unis, wobei zahlreiche Spieler in mehreren Unis einen Account haben. Mehrere Accounts in einem Uni zu haben ist jedoch verboten.

OGame ist derzeit in mindestens sechzehn Länderversionen und einer englischsprachigen internationalen Version (.org, 20 Unis) verfügbar, namentlich

Bosnien (.ba, 10) Brasilien/Portugal (.com.br, 4) China (.com.cn, 3) Dänemark (.dk, 6)
D/A/CH/Liechtenstein (.de, 61) Frankreich (.fr, 47) Großbritannien (.co.uk, .org, 26) Italien (.it, 24)
Kroatien (.com.hr, 10) Niederlande (.nl, 10) Polen (.pl, 48) Russland (.ru, 10)
Slowakei (.sk, 0) Spanien (.com.es, 41) Taiwan (.com.tw, 10) Türkei (.com.tr, 34)

In Klammern sind die URL-Endung sowie die Anzahl der Universen angegeben; wie in der deutschsprachigen Version steigt auch hier die Anzahl der Unis. Obwohl das deutsche OGame bei Uni 60 angelangt ist, gibt es nur 58 aktive Unis, da Uni 6 und 24 fehlen – Uni 6 war das Testuniversum der Entwickler, und Uni 24 war ein zeitlich begrenztes, kostenpflichtiges „Speed-Uni“, in dem Bau-, Flug-, Forschungs- und Produktionszeiten auf ein Fünftel der Originalzeit verkürzt waren.

Zur Teilnahme an den entsprechenden Sprachversionen OGames wird die Beherrschung der entsprechenden Spielsprache vorausgesetzt.

Spielszenario

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Herrschers über anfangs einen Planeten (später bis zu neun) und baut eine wirtschaftliche und militärische Infrastruktur auf. An die drei dafür benötigten Rohstoffe Metall, Kristall und Deuterium kann er durch Minenausbau, Handel mit anderen Spielern und/oder Überfälle („Raids“) auf andere gelangen. Durch Forschung erhält er zudem Zugang zu neuen, überlegenen Technologien und besseren Waffensystemen. OGame kennt keine Spielrunden – ein Uni hat also kein zeitliches Ende – und es wird auch kein Ziel vorgegeben. Allerdings erhält man für verbaute oder verforschte Rohstoffe Punkte, wodurch man in einer Rangliste aufsteigt, während für verlorene Schiffe und Verteidigungseinheiten Punkte abgezogen werden; in der Regel wählen sich Spieler daher das Ziel, in dieser Rangliste möglichst weit nach oben zu klettern.

Wie die meisten Browsergames dieser Art läuft das Spiel rund um die Uhr in Echtzeit, das eigene Imperium ist somit bei Spielerabwesenheit „ungeschützt“. Das stellt auch den entscheidenden Faktor bei der Entwicklung suchtartiger Verhaltensweisen dar, wie sie bei solchen Spielen durchaus auftreten können.

Die Grafik OGames ist vergleichbar mit den meisten anderen ähnlichen Browsergames; sie ist sehr schlicht, begrenzt und funktional. Das Spiel bietet aber die Möglichkeit, mit Skins die Ansicht individuell anzupassen – inzwischen sind auf Fanseiten über fünfzig verschiedene Skins verfügbar.

Die Komplexität des Spieles entwickelt sich mit zunehmender Verfügbarkeit von Schiffen und Technologien. Obwohl das Spiel recht leicht verständlich ist, stehen Neueinsteigern verschiedene Hilfsangebote zur Verfügung.

Entwickelt wurde OGame von Alexander Rösner. Die Gameforge GmbH aus Karlsruhe betreibt und internationalisiert das Spiel. Ein Development-Team entwickelt OGame stetig weiter.

Offizielle Spielgeschichte

Der OGame-Geschichte nach, begannen die Menschen im Jahre 2250 an das Universum zu besiedeln, nachdem das "Impulstriebwerk" erfunden wurde, mit dem die Lichtgeschwindigkeit erreicht werden konnte. Der technologische Fortschritt brachte zuerst Frieden. Der Frieden endete leider, als ein seltenes Element entdeckt wurde: "Xentronium", das "ein Energiepotential von 10.000 terranischen Sonnen pro Mikrogramm" besitzt. Die Lust nach dem Besitz dieses Elements führte zu Neid und Missgunst zwischen den verschiedenen menschlichen Organisationen, was letzendlich zu einem Krieg führte. Dieser Krieg endete, als eine "Omegawaffe", das Zukunftsequivalent einer Atombombe, eingesetzt wurde und den grössten Teil der Zivilisation zerstörte. Das Spiel findet normalerweise nach diesen Ereignissen statt, als die Menschen versuchen die verlorene interstellare Zivilisation wieder aufzubauen.[1]

Community

OGame verfügt über eine große und aktive Community. Neben dem Hauptforum, das zu den 16 größten Webforen Deutschlands zählt, existieren Allianzforen und Allianzbereiche. Im OnlineGamesNet gibt es mittlerweile über 3.000 eigene Allianzchannels. Auch gibt es einen Roman, der in der Welt von OGame spielt.

Das Spiel hat sein eigenes IRC-Netzwerk, das OnlineGamesNet, welches unter irc.onlinegamesnet.net zu erreichen ist. Im Hauptchannel #o.game findet man viele Hardcore-OGamer, und wer Hilfe braucht, findet diese im Channel #ogame-support. Viele Allianzen verwenden dieses (oder ähnliche) Netzwerke für ihre Allianz-Kommunikation.

Seit Ende 2005 gibt es ein Wiki Projekt um OGame, dass OWiki genannt wird. Es wird von einigen Usern betreut und hat zum Ziel, eine umfassende Hilfe zu OGame und als Nachschlagewerk für Projekte und Leute rund um OGame zu sein. Dabei versucht OWiki eine neutrale Plattform zu sein, so dass sich hier sehr viele Aspekte rund um OGame, seien sie positiv oder negativ, zu finden sind.

Merkmale

Die Grundlage für den Erfolg von OGames findet man in den folgenden Punkten:

  • Zunächst einmal ist es recht einfach gehalten und erschließt dadurch einen großen potentiellen Userkreis. Die Kurzbeschreibungstexte, die sich unter jedem Gebäude, jedem Schiff und jeder Forschung befinden, klären sofort über die Eigenschaften und Funktionen auf, und klickt man auf den Namen des Bau- oder Forschungsprojekts, gelangt man zu einer ausführlichen Beschreibung dessen.
  • Es beginnt auch psychologisch geschickt mit sehr günstigen Gebäuden, die nur wenige Minuten und wenig Rohstoffe zum Bau brauchen, so dass man gleich zu Beginn schon sichtbare Fortschritte macht, wodurch wiederum die anfängliche Motivation erhalten bleibt und gefördert wird. Später kosten die Ausbaustufen dann ein Millionenfaches der Startgebäude und können Tage bis zur Fertigstellung brauchen.
  • Das Spiel gewährleistet trotz seiner prinzipiellen Einfachheit eine Vielfalt an Strategien, aus denen man wählen kann. So haben sowohl defensive als auch offensive Strategien angemessene Vor- und Nachteile und sind als gleichwertig konzipiert. Es finden sich neben Elementen einer Wirtschaftssimulation auch Aspekte eines Echtzeit-Strategiespieles, und es ist unvermeidbar, grundlegende Fertigkeiten aus beiden Bereichen anzuwenden. Gerade unter Anfängern ist der Irrtum weit verbreitet, dass es sich bei OGame um ein Kriegsspiel handle, weswegen viele die wirtschaftlichen Anforderungen ignorieren und sich dadurch Nachteile einhandeln. Andererseits folgen die militärischen Einheiten zu einem gewissen Grad dem Schere-Stein-Papier-Prinzip, und da auch eher wirtschaftlich orientierte Spieler ihre Rohstoffe schützen müssen, sind sie ebenfalls gezwungen, sich mit dem kampfstrategischen Teil auseinandersetzen.
  • OGame gehört zu den Spielen, in denen die Runden offen angelegt sind. Somit wird die Arbeit von Monaten und in selten Fällen von Jahren nicht irgendwann gelöscht. Die Gebäude und Forschungen sind in ihren Ausbaustufen nur durch ihre steigenden Kosten und Bauzeiten beschränkt, prinzipiell kann das Spiel ewig laufen.
  • Im Laufe der Zeit wurde auch die Möglichkeit der Kooperation immer weiter ausgebaut. Neben dem Allianzsystem im Browserspiel und gibt es auch das Allianzkampfsystems (AKS), das gemeinsame Angriffe und gemeinsame Verteidigung ermöglicht. Insbesondere für schwächere Spieler ist dies eine bedeutsame Verbesserung, da eine gut organisierte Allianz sie vor Angriffen schützen kann und sie selbst zusammen mit anderen überlegene Gegner angreifen können.
  • Bei OGame gibt es einige Regeln zum Anfängerschutz. Es gibt günstige Verteidigungsanlagen („Def“ abgeleitet von „Defense“), die sich bis zu 70 % wieder aufbauen, bei jedem Überfall werden maximal nur 50 % der vorhandenen Rohstoffe geraubt, eine übertriebene Zahl von Angriffen auf einen Spieler ist verboten, ausschließlich Schiffe und Verteidigung werden zerstört, andere Gebäude können nicht beschädigt werden, Kolonien können nicht erobert werden, und nach dem Start gibt es eine Schutzphase („Noobschutz“ genannt), die bis zum Erreichen von 5.000 Punkten anhält.

Kritik

Der Erfolg verhindert nicht, dass folgende Punkte immer wieder von der Community als Kritik vorgebracht werden:

  • Menschen aller Alters- und Gesellschaftsschichten sind im Spiel und Forum aktiv, was zur Folge hat, dass bei Diskussionen oder Konflikten manchmal unreifes und aggressives Verhalten auftaucht. In der Regel ist nur das Kommunikationsverhalten davon betroffen.
  • Die Community kritisiert die fortschreitende Kommerzialisierung OGames, welche sich insbesondere in der Häufung der Werbung sowie dem stetig steigenden Preis für den Commanderaccount niederschlägt. Dieser Prozess verleitet die User dazu, sich als Kunden zu sehen, und fördert daher eine gewisse Anspruchshaltung.
  • Der Vorwurf ungezügelten Profitstrebens flammt auch bei jeder Eröffnung eines neuen Universums auf, da hierin eine Ursache für den Userrückgang in den alten Unis gesehen wird. Dahinter steht seitens der User die Befürchtung, dass für den kurzfristigen Gewinn das Aushungern der alten Unis in Kauf genommen wird, da neue Spieler so in die neuen Unis gelangen und nicht die alten aufstocken. Die OGame-Leitung entgegnet, dass sie solange Universen eröffnen werde, wie sich aufgrund der Zahl der Anmeldungen für ein neues Uni auf entsprechendes Interesse schließen lasse.
  • Die schiere Größe OGames ist verantwortlich für einen hohen Grad an Anonymität, während bei kleineren Spielen vor allem im Forum eine sehr viel familiärere Atmosphäre herrscht. In dem Zusammenhang fühlen sich viele Spieler übergangen und ignoriert in ihren Wünschen und Bedürfnissen, insbesondere wenn wichtige, sie betreffende Entscheidungen unvorhergesehen und ohne Möglichkeit der Einflussnahme gefällt und verkündet werden. Diese fehlende Transparenz und das Ausbleiben einer Feedback-Suche erwecken bei ihnen den Eindruck, dass sie und ihre Gedanken nicht wichtig genommen werden.
  • Ein zentrales Problem mit OGame, aber auch mit Browsergames im Allgemeinen ist der zeitliche Aufwand. Um Rohstoffe und Flotte vor Angriffen zu schützen, ist es nötig sie zu „saven“. Saven bedeutet, Ressourcen oder Schiffe unangreifbar zu machen, indem man sie verschickt, da sie nur erbeutet bzw. zerstört werden können, wenn sie auf einem Planeten weilen, nicht aber solange sie sich im Flug befinden. Das Saven selbst ist in dieser Form keine große Arbeit, jedoch ist die Flotte ab dem Zeitpunkt ihrer Ankunft bzw. Rückkehr wieder angreifbar, so dass es sich empfiehlt, online zu sein, wenn es soweit ist. Zudem existieren spieltechnisch beabsichtigte Möglichkeiten für Raider, diesen Zeitpunkt zu ermitteln und die Flotte abzufangen; dies kann man zwar auf verschiedene Weise umgehen, allerdings erfordert das meist weitere Onlineaktivität zu spezifischen Zeitpunkten, und somit sind vor allem punktstärkere Spieler auf zwar nicht viele oder lange, aber voraussehbare Onlinegelegenheiten angewiesen, und die Planbarkeit und Machbarkeit dessen stellt dann den tatsächlich ins Gewicht fallenden Aufwand dar. Saven ist dabei nicht generell bei solchen Spielen üblich, es sind auch Bunker für Schiffe denkbar oder Verstecke für Ressourcen, die einen Anteil davon auch bei Überfällen sicher verwahren; andererseits werden derartige Sicherheiten dadurch ausgeglichen, dass diese Bunker und Verstecke (ggf. auf spezielle Weise) zerstört werden können. Gesaved werden kann auch über das Inauftraggeben von Forschungen und Bauaufträgen, da man bei OGame bei Abbruch die gesamte investierte Restmenge zurückerhält. Allerdings müssen dafür je nach Auftrag spezifische Rohstoffmengen vorhanden sein, und es bleiben meist Ressourcen über.
  • Ein weiterer Kritikpunkt an OGame ist die langsame Weiterentwicklung des Spieles, welche laut der Entwickler auf die langen Test- und Programmierungszeiten und den noch unausgereiften Programmcode zurückzuführen ist. Obwohl das Spiel bereits seit Jahren läuft und ein gut entwickeltes Spiel darstellt, handelt es sich offiziell um eine Beta-Version; andererseits sind noch diverse Bugs vorhanden, die nur langsam beseitigt werden. Der Vergleich mit kleineren Browsergames zeigt, dass die Ursache dafür in der Größe des Projektes zu vermuten ist. Bereits einfache HTML-Änderungen auf der Startseite, die nur wenige Minuten kosten, nehmen zum Teil Monate in Anspruch. Auch finden sich bei kleineren Spielen Neuerungen, Korrekturen und Events bisweilen mehrmals pro Woche, während hier keine besonderen Ereignisse stattfinden und Versionsupdates wesentlich seltener sind. Zudem hat die lange Bearbeitungsdauer von Vorschlägen inzwischen dazu geführt, dass der Ideenbereich des Forums geschlossen wurde, damit Vorschläge nicht mehr ungelesen ins Archiv verschoben werden. Es ist allerdings anzumerken, dass OGame als Hobbyprojekt begann und deshalb nicht von Beginn an einwandfrei programmiert worden ist, und dass die Häufigkeit der Fehler vor allem deshalb so groß ist, weil sie aufgrund der Ausmaße OGames bei über 2 Millionen Accounts auftreten können.
  • Das Spiel kann außerdem bei entsprechender Persönlichkeitsstruktur zu suchtähnlichen Verhalten führen. Da Aktivität mehr Sicherheit und Kontrolle über den Account zur Folge hat und unter tausenden Spielern stets Personen sind, die online sind, wenn man es selbst nicht ist, verleitet dies einen leicht zu immer stärkerer Aktivität.
  • Für Anfänger gilt es erstmal die erste Zeit zu überstehen, wodurch einige User schnell den Spaß verlieren. Vor allem für Browsergames-Neulinge ist diese Phase meist sehr anstrengend, denn die Bauzeiten von Forschungen und Gebäuden nehmen immer weiter zu, sodass man leicht nach recht kurzer Zeit schon mehrere Stunden warten muss um das Spiel fortzusetzen.