Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf bei Saalfeld am östlichen Rande des Thüringer Waldes war ein Landerziehungsheim und zählt zu den bedeutenden reformpädagogischen Schulprojekten in Deutschland. Im Herbst 1906 von einer Gruppe „pädagogischer Rebellen“ um Paul Geheeb, August Halm, Martin Luserke und Gustav Wyneken gegründet, bestand die Internatsschule während des Deutschen Kaiserreiches, des Ersten Weltkrieges, der Weimarer Republik, der Zeit des Nationalsozialismus, des Zweiten Weltkrieges, der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR bis 1991.

In der FSG Wickersdorf, einer Ikone der deutschen Jugendbewegung, wirkten zahlreiche namhafte Pädagogen; aus ihr ging eine ganze Reihe von Schülern hervor, die später Bekanntheit und Bedeutung erlangten. Sowohl in der Elternschaft als auch unter den Förderern befand sich eine Vielzahl prominenter Namen. Ausgehend und inspiriert von der FSG Wickersdorf kam es durch Sezessionen von Lehrkräften zu weiteren Gründungen von Landerziehungsheimen in Nord-, Mittel- und Süddeutschland.
Es gab deutschlandweit keine andere Schule, die derart polarisierte wie die Freie Schulgemeinde Wickersdorf. Sie hatte entweder glühende Anhänger oder entschiedene Gegner; kalt ließ sie pädagogisch interessierte Zeitgenossen nicht. Mitbegründer Wyneken war und blieb in jedem Fall die Reizfigur.[1]
Schulische Entwicklung
1906 bis 1918
Die Schulgründer hatten 1906 das Deutsche Landerziehungsheim (D.L.E.H.) von Hermann Lietz im thüringischen Haubinda nach Konflikten verlassen, um auf der brach liegenden Domäne Wickersdorf ein eigenes reformpädagogisches Schulprojekt zu gründen. Walter Benjamin zufolge bildeten einzig Martin Luserke und Gustav Wyneken eine oppositionelle Bewegung gegen den am D.L.E.H. Haubinda alltäglichen militärischen Drill der Zöglinge.[2] Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen betrachtete Wyneken die FSG Wickersdorf nie als Landererziehungsheim und rechnete sie auch nicht der reformpädagogischen Bewegung zu. Stattdessen erhob er einen Alleinstellungsanspruch.[3]
Die FSG Wickersdorf sollte sich von den Lietz’schen Landerziehungsheimen abgrenzen und der Idee der Erziehung als Formung des Menschen im Sinne einer Weltanschauung dienen. Es ging dabei um eine Neubestimmung des Verhältnisses zwischen Lehrer und Schüler, das Wyneken zufolge auf Kameradschaft und Führertum basieren sollte, auf einer Beziehung zwischen Meister und Jünger,[4] die er als erotisches Freundschaftsverhältnis beschrieb.[5] Damit blendete er den Rollenunterschied zwischen Lehrer und Schüler und eine nötige professionelle Distanz vollständig aus.[6] „Nicht das ewige, langweilige und selbstverständliche »Werde der du bist«“ sollte die Losung der Freien Schulgemeinde sein, sondern in ihr sollte das wahre Potenzial der Jugend, „reine Empfänglichkeit für Größe, Schönheit und Adel, ihr Bedürfnis, zu verehren und treu zu sein, ihr Wille zum Letzten und Unbedingten“ geweckt werden.[7]
Der Schulunterricht der FSG Wickersdorf begann 1906 mit zunächst dreizehn Knaben, die den Lehrer-Dissidenten von Lietz’schen Landerziehungsheimen gefolgt waren, einer Lehrerin und sieben Lehrern. Diese Schüler waren Ernst Dümmler (* 1892), Alexander „Sascha“ Gerhardi (1889–1967), Walther Heine (* 1890), Carlo Jerosch (1890–1974), Mario Jona (1890–1949), Helmut Keitel (* 1892), Jaap Kool, Rudolf „Rudi“ Kupffender (* 1889), Franz Heinrich von Langenn-Steinkeller (1889–1983), Hans Pordom (* 1891), Friedrich „Fritz“ Salomon (1890–1946), Paul Wissinger (1891–1917) und Heinz von Zobeltitz. 1907 verzeichnete die FSG bereits 9 Mädchen und 55 Knaben.[8][9]
Die Schulstrukturen waren maßgeblich von Kameradschaften geprägt, nahezu familiär anmutenden Gruppen, die aus etwa zehn Schülern unterschiedlichen Alters und einem Lehrer bestanden, der als primus inter pares agierte.[10] Vom D.L.E.H. Haubinda folgte beispielsweise die 1906 dort gegründete Kameradschaft der „Bären“ in die FSG nach Wickersdorf. In der Logik der Kameradschaften waren deren Schüler „Bärenjunge“, primus inter pares Martin Luserke der „Bär“. Zu den „Bären“ zählten u. a. Ernst Herdieckerhoff und Ernst Putz. Außer der Kameradschaft der „Bären gab es neben weiteren die Kameradschaften der „Eulen“, „Gemsen“, „Lehmänner“ (nach ihrem primus inter pares Wilhelm Lehmann) und „Pinguine“.[11] Sämtliche Schüler bildeten zusammen mit ihren Lehrern und Eltern die „Schulgemeinde“, das hierarchisch höchste Gremium.
Der Begriff der „Schulgemeinde“ war nicht zufällig gewählt worden. Er grenzte sich bewusst von der herkömmlichen staatlichen Schule, aber auch von dem damals gängigen Begriff „Landerziehungsheim“ ab. Die Gemeinde war für Wyneken, der Theologie studiert hatte, keine rationale Institution, sondern eine romantische Gemeinschaft. Die Jugend sollte diesen kryptoreligiösen Vorstellungen Wynekens zufolge das Instrument einer künftigen Gemeinschaft sein.[12]
Wyneken schwebte die Freie Schulgemeinde Wickersdorf ursprünglich als ein „Orden edler Knaben und Jünglinge“ vor;[13] sein Konzept eines „pädagogischen Eros“ vertrat er nicht nur theoretisch,[14] sondern auch praktisch. Wyneken führte dazu aus: „Der Mann sieht den Knaben, so schön und adelig, wie seine Liebe ihn sich träumt. Diesem Eros des Mannes kommt aber eine Sehnsucht des Knaben entgegen.“ Es gehe um „die wunderbare Vertiefung des Gefühlslebens und der Empfänglichkeit“. Die zentrale Aufgabe der Kameradschaft sei der zentrale Ort für den „pädagogischen Eros“.[15] In seiner umfangreichen Korrespondenz mit Schülern bot er denjenigen, zu denen er sich hingezogen fühlte, „den auserwählten Status intimer Zweisamkeit“ an.[16]
Für Mädchen bzw. Frauen (Schülerinnen, Mütter, Lehrerinnen) war in diesem Modell, das im Kontext der Lebensreform- und Jugendbewegung entstanden war, kein Platz.[17] Wyneken betrachtete sich selbst als „die Inkarnation des charismatischen Lehrer-Führers“ und beanspruchte diese Rolle innerhalb der Freien Schulgemeinde Wickersdorf für sich allein.[18]
Vor dem Ersten Weltkrieg erschien es als ganz selbstverständlich, dass die Schülerinnen und Schüler morgens im Freien mit ihren Lehrern eine ausgedehnte Morgengymnastik ohne Bekleidung zelebrierten. Dies war Bestandteil einer asketischen und naturalistischen Körpererziehung und frei von sexueller Konnotation. Weder die Eltern noch die Öffentlichkeit nahmen daran Anstoß.[19]
Im Gegensatz zum christlich geprägten Unterricht in herkömmlichen Schulen legte der Atheist Wyneken einen inhaltlichen Schwerpunkt auf eine künstlerische, insbesondere musische Erziehung. Charakteristisch war die Mitverantwortung und Mitverwaltung der Schüler in der Freien Schulgemeinde Wickersdorf.[20]
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Kleine Orchesterprobe im Musiksaal der Freien Schulgemeinde (1911)
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Kreativitätsschulung beim Kunstunterricht im Mal- und Zeichensaal (1911)
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Schüler beim Werken, teils mit dem Fluggerätebau beschäftigt (1911)
Der Anteil von Schülern jüdischer Abstammung war in der Freien Schulgemeinde Wickersdorf im Vergleich zu staatlichen Schulen sehr hoch. Wyneken war davon allerdings keineswegs begeistert, da dies seiner Vorstellung eines „Ordens der Jugend“ zuwiderlief.[21] 1922 hatte er dazu in einer seiner Buchveröffentlichungen ausgeführt: „In der Freien Schulgemeinde pflegen immer einige Knaben und Mädchen zu sein, die durch eine edle Rassigkeit das Auge erfreuen; aber es sind verhältnismäßig doch wenige. Von der Mehrzahl wird man sagen, daß sie bestenfalls ein guter Mittelschlag sind. Mit den wirtschaftlichen Bedingungen einerseits und andererseits mit der religiösen und politischen Neutralität der Schule hängt der ziemlich große und in letzter Zeit beständig zunehmende Anteil der jüdischen Rasse am Bestand der Schülerschaft zusammen (früher etwa 20 Proz., gegenwärtig 40 Proz.). Das ist nicht günstig und wird auch von Wickersdorf nicht gern gesehen, wobei jede antisemitische Regung durchaus ausgeschlossen ist; aber ein im Vergleich zu ihrem Anteil an der Zusammensetzung des deutschen Volkes und sogar seiner gebildeten Stände ganz unverhältnismäßig großer jüdischer Einschlag schafft eine (übrigens den Juden selbst unerwünschte) Einseitigkeit der geistigen Richtung und drückt erfahrungsgemäß das Niveau der körperlichen Leistungsfähigkeit hinunter. Im ganzen, selbstverständlich mit vielen rühmlichen Ausnahmen, hat man auch den Eindruck, daß das häusliche Milieu des jüdischen Kaufmanns für den straffen spartanischen und idealistischen Zug der Wickersdorfer Erziehung keine günstigen Vorbedingungen schafft. Übrigens kann festgestellt werden, daß Schüler jüdischer Abstammung in Wickersdorf kaum je eine führende Rolle gespielt haben, obgleich in der dortigen Jugend keine antisemitischen Vorurteile herrschen. Aber der Typ der spezifisch jüdischen Begabung scheint dem Wickersdorfer Ideal irgendwie nicht eigentlich zu entsprechen“.[22]
Der formulierte Anspruch Wynekens ging über jedes Maß hinaus: Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf solle eine singuläre Stätte der „Jugendkultur“ und des „Eigenrechts der Jugend“ sein, in der sich ein „Orden der Jugend“ zum Aufbruch der gesellschaftlichen Erneuerung zusammenfinde. Wynekens Vision nahm zunehmend religiös-dogmatische Züge an.[1]
Maßgeblich bedingt durch Wyneken war die Freie Schulgemeinde Wickersdorf von ihrer Gründung an stetig von öffentlich geführten Kontroversen begleitet, die selbst die ersten Seiten von Tageszeitungen beschäftigten. Es gab wiederholte Konflikte mit den Schulaufsichtsbehörden und diversen Eltern sowie unlösbare ideologische Streitigkeiten innerhalb des Lehrerkollegiums, die bis 1945 zu einer permanent anhaltenden Fluktuation in Schüler- und Lehrerschaft führten.[1][23]
Kritik äußerte der Dichter Stefan George, der in Kreisen der Jugendbewegung ein sehr hohes Ansehen genoss, gegenüber Edgar Salin: „Ich weiß von dem schönen Jungen. Er ist nicht aus schlechtem Holz, aber er ist verdorben, bis in den Grund verdorben. Merken Sie sich: wer aus Wickersdorf kommt, ist hoffnungslos verdorben“. Dabei bezog er sich auf einen möglichen neuen Adepten des George-Kreises. Über Wyneken sagte er: „Wyneken ist ein dürrer Rationalist ohne Glauben und ohne Ehrfurcht. Wer durch seine Schule geht, hat die Grundeigenschaft verlernt, mit der in jeder pädagogischen Provinz das Leben beginnt.“[24][25] Die Jünger beider Lager wurden mehr oder weniger vor die Wahl „George oder Wyneken“ gestellt, weil ihre Loyalität nicht beiden Gurus gelten könne.[26][27] Der ehemalige Schüler Ernst Herdieckerhoff (Abitur 1912) kritisierte im September 1914 auf einer Sitzung der Schulgemeinde: „Wir haben Dr. Wyneken nie als praktischen Pädagogen geschätzt, weil in seiner Kameradschaft ein Kliquenwesen herrschte. […] Er will Jünger haben, alle müssen mit ihm durch Dick und Dünn. Er ist kein Erzieher.“[28] Zwischen Luserke- und Wyneken-Befürwortern bzw. -gegnern kam es mindestens streckenweise zu einer Lagerbildung, die das Potenzial besaß, die schulische Atmosphäre zu vergiften.[29]
Ab 1907 nahmen Schüler der Freien Schulgemeinde Wickersdorf mit sehr großem Erfolg an den Bobsleigh-Rennen in Oberhof teil und erwiesen sich dort bald als unschlagbar. In den Jahren 1910, 1911 und 1912 gewann das FSG-Bobteam die Deutschen Meisterschaften.[30] Aus diesem Grund nahm beispielsweise das D.L.E.H. Haubinda nicht daran teil, weil deren Schulleiter Hermann Lietz die Auseinandersetzung um die vermeintlich „bessere“ Reformschule wohl nicht auch auf sportlichem Terrain führen wollte. Wyneken nutzte die mediale Aufmerksamkeit für diese Erfolge, um sie auf die FSG zu übertragen. Sie wurden lange Jahre gepflegt, mythisch verklärt und im Nachhinein pädagogisch gedeutet. Der Bobsport allerdings wurde innerhalb der FSG von den Schülern selbst engagiert gestaltet und musste von Lehrern nicht wesentlich unterstützt oder betreut werden.[31]
Zwischen 1907 und 1910 ermöglichte der Frankfurter Verleger Samuel Fischer (S. Fischer Verlag) seinem Sohn Gerhart (1894–1913) den Besuch der FSG Wickersdorf. Dieser starb früh an Typhus.[1]
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Ausgabe privater Briefe durch den Postkutscher auf dem Hof (1911)
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Beim Deutschballspiel (Schlagball, ähnlich Baseball) auf dem Sportplatz (1911)
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Mahlzeit im weihnachtlich geschmückten Speisesaal (1911)
1909 verließ der Schulleiter Paul Geheeb nach einem Zerwürfnis mit Wyneken die Freie Schulgemeinde Wickersdorf und gründete 1910 die Odenwaldschule.[19] Auch der Komponist, Musikästhetiker und -erzieher August Halm verließ die FSG für ein ganzes Jahrzehnt, wurde jedoch ab 1920, dann unter Luserkes Leitung, erneut dort tätig.
Das Hauptwerk des Schweizer Schriftstellers Carl Spitteler, Olympischer Frühling, avancierte an der FSG Wickersdorf auf Wynekens Betreiben hin zur Pflichtlektüre und zum (vierbändigen) Kultbuch. Es beinhaltet eine mythologische Verherrlichung des Menschen zu einem neuen Prometheus und prägte den apostrophierten „Wickersdorfer Geist“ maßgeblich mit. Spitteler erhielt 1919 den Nobelpreis für Literatur. Später, aber noch vor dem Ersten Weltkrieg, setzten die Lehrer Paul Reiner und Ernst Schertel die eher elitäre Dichtung von Stefan George dagegen.[32]
1910 wurde Wyneken vom Kultusministerium entlassen, Martin Luserke durch Großherzog Georg II. von Sachsen-Meiningen, der auch als „Theaterherzog“ bezeichnet wurde, zum Schulleiter berufen.[33][34] Durch Luserke sei mehr Ruhe in den laufenden Betrieb der Freien Schulgemeinde Wickersdorf gekommen, die sich erst von diesem Zeitpunkt an zu einem blühenden Schulwesen entwickelt habe.[35] Dieser sei Wyneken mindestens ebenbürtig gewesen.[36] Luserke habe einen Ansatz zu einem eigenen Wickersdorfer Körperstil erarbeitet, der „Körperbildung“, in dem er den Ausdruckstanz und Tanzaufführungen initiierte.[37] Der Pädagoge Hans-Windekilde Jannasch beschrieb Luserke retrospektiv als „Mittelpunkt“ der FSG. Deren „Blütezeit in den Jahren 1909–19“, abzüglich von zweieinhalb Jahren Kriegsteilnahme und -gefangenschaft, sei „wesentlich durch die Persönlichkeit Luserkes bestimmt“ gewesen. Eine „Fülle von schöpferischen Anregungen“ sei von ihm ausgegangen; seine „vielseitige musische Begabung“ habe „das Leben der Schule befruchtet“; er habe verstanden, Atmosphäre zu bilden.[38] Ähnlich äußerte sich später Alfred Ehrentreich: Luserke habe das Bild Wickersdorfs zu 75 Prozent geprägt.[39]
1912 verließ der Lehrer Georg Hellmuth Neuendorff die FSG Wickersdorf und gründete die Dürerschule Hochwaldhausen.
Wyneken hielt seinen Einfluss auf Wickersdorf weiterhin aufrecht, zum Beispiel über die seit 1913 (eigentlich seit 1908)[40] erscheinende legendäre (auch berüchtigte) Jugendzeitung Der Anfang von Selig Bernfeld (1892–1953) und George Barbizon (1892–1943),[41] die durch ihre Erwähnung in negativen Zeitungsmeldungen anderer reichsweit bekannt wurde.[42] Wyneken blieb auf dem Schulgelände wohnen und sorgte auf diese Weise weiter für nahezu alltägliche Konfrontationen.
Luserkes erfolgreichstes Projekt wurde das Schultheater, sein „musikalisches Bewegungsspiel“,[43] das sich maßgeblich durch ihn bis heute als Schulfach Darstellendes Spiel etabliert hat. So wurde während seiner Ägide die Bühne der Freien Schulgemeinde Wickersdorf zu einer der führenden Jugendbühnen Deutschlands.[44][45]
Zwischen 1913 und 1921 finanzierte der Jenaer Verleger Eugen Diederichs seinem Sohn Jürgen Alexander Justus Diederichs (1901–1976) die Internatszeit an der Freien Schulgemeinde Wickersdorf. Eugen Diederichs war während dieser Zeit damit befasst, auch innerhalb der „Schulgemeinde“ seinen Einfluss geltend zu machen.[46] Später unterstützte er Luserkes Schule am Meer auf Juist.[47][48] Noch 1910 hatte er in der FSG Wickersdorf versucht, Max Heinrich Maurenbrecher als Nachfolger Gustav Wynekens zu lancieren, doch dies misslang und Martin Luserke kam in diese Position.[49]
Im Oktober 1913 fungierte der Erste Freideutsche Jugendtag als eine bewusste Alternativveranstaltung gegenüber den Jubelfeiern anlässlich der 25-jährigen Regentschaft Kaiser Wilhelms II. und zum 100. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig. Die gesamte zu dieser Zeit rund 100-köpfige Schülerschaft der Freien Schulgemeinde Wickersdorf war zum Hohen Meißner angereist, auf dem sich die Redner Martin Luserke und Gustav Wyneken vor rund 2000 jugendbewegten Schülern, Studierenden und deren erwachsenen Mentoren zu Sprechern der deutschen Jugendbewegung (Bündische Jugend) machen konnten, wenn auch durchaus umstritten. So war beispielsweise die bedeutende Wandervogelbewegung gar nicht beteiligt.[50] Während Wyneken entschieden die „Eigengesetzlichkeit“ und Herrlichkeit der Jugend betont hatte, bezeichnete Luserke die Jugendphase als eine „Zeit der Vorbereitung“, eine „Zeit wesentlich abgekehrter Sammlung und der Reifung“, die sich von der Zeit des Erwachsenenlebens, „der Reife und des Wirkens“ erheblich unterscheide. In der Jugendphase müsse man sich „die großen grundlegenden, richtunggebenden inneren Werte erwerben“, die dann „ein Leben lang vorhalten“ sollen. Die angesehene Frankfurter Zeitung, die über die Tagung auf dem Hohen Meißner ausführlich berichtete, bezeichnete Luserkes Ansprache als „das Beste und Feinste, was auf der ganzen Tagung gesagt worden ist“.[51]
Ostern 1914 besuchten 27 Mädchen und 78 Knaben die FSG Wickersdorf. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges reduzierte sich die Schülerzahl, etliche der älteren Schüler und auch Lehrer folgten dem Aufruf des Kaisers zu den Waffen. Während des Krieges fand per 1. Dezember 1916 eine Volkszählung statt. Aus diesem Anlass wurden 20 Mädchen und 65 Knaben als FSG-Schüler erfasst.[52]
„Ist diese Gemeinde nicht vielleicht eine Sekte? Eine Abgeschlossenheit von der Welt, nicht aus Stärke und Mut, Gemeinsinn und Selbstbewusstsein, sondern aus Schwäche und Angst, Eigensinn und Dünkel?“
Im August 1916 brachte der Theologe, Publizist und Politiker Max Heinrich Maurenbrecher seine drei Kinder Ellen (* 1905), Wolf (* 1903) und Bernd (* 1908) zur FSG Wickersdorf. Im Januar 1917 wurde auch seine jüngste Tochter Maria Lotte (* 1910) FSG-Schülerin. Im Februar 1918 starben Ellen und Bernd im Krankenhaus Saalfeld an Typhus. Wolf verließ die FSG im März 1919 und folgte Bernhard Uffrecht zur Freien Schul- und Werkgemeinschaft, die zu dieser Zeit auf dem Sinntalhof des FSG-Ehemaligen Ernst Putz ansässig war.[54]
In den Kriegsjahren arbeitete der Schriftsteller Ernst Schertel als Lehrer für Deutsch, Alte Geschichte und Religionsgeschichte an der Schule. Schertel entwickelte dort von asiatischen Tanzfesten inspirierte sogenannte „Mysterienspiele“, deren Begleitung eine suggestive, von Schertel komponierte tonartlose Musik war. Seine pädagogischen Bemühungen stießen jedoch auf Vorbehalte: Dass er seinen Schülern die „Überzeugung von der menschenbildenden und kulturfördernden Kraft der mannmännlichen Liebe“ nahebrachte, führte zum Ende seines Wirkens in Wickersdorf. Die Kollegin Hedda Korsch, die nach seinem Ausscheiden einige seiner Schüler übernahm, beklagte gegenüber Wyneken, Schertel habe in einigen Dingen „wirklichen Schaden“ unter den Schülern angerichtet.[55]
1919 bis 1933
Martin Luserke soll Wyneken nach der Novemberrevolution zur FSG Wickersdorf zurückgerufen und ihm dort wieder die Schulleitung übertragen haben, nachdem die Wyneken nicht gewogene Landesregierung abgesetzt gewesen sei. Dabei habe Luserke das Ziel verfolgt, die entstandene Lagerbildung von Luserke- und Wyneken-Befürwortern bzw. -Gegnern aufzulösen.[29]
Zwischen 1912 und 1914 gehörte die spätere Schriftstellerin und Kunsthistorikerin Margarete Fuhrmann (1896–1953) zu den Schülerinnen der FSG Wickersdorf.[56]
Hans Kurt Eisner, der zweite Sohn des ermordeten bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner (USPD), war 1919/20 Schüler der FSG. Er wurde Fotograf, Werbegestalter und Filmschaffender in Berlin und während der Zeit des Nationalsozialismus im KZ Buchenwald ermordet.[57]
Bernhard Hell, der seit 1907 an der FSG unterrichtet hatte, verließ Wickersdorf 1919 nach Auseinandersetzungen mit Wyneken, schloss sich zunächst der Freien Schul- und Werkgemeinschaft des FSG-Dissidenten Bernhard Uffrecht an, unterrichtete 1930 kurzzeitig im Landschulheim am Solling und gründete im selben Jahr die evangelische Urspringschule. Die Lehrer Hans-Windekilde Jannasch und Wilhelm Lehmann folgten Hell wegen Wyneken nur wenige Monate später ans Landschulheim am Solling.[58]
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Schülerinnen und Schüler mit Spitzhacke, Schaufel und Durchwurfsieb bei vorbereitenden Arbeiten für Bepflanzungen auf dem Areal des Internats
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Der ganzjährig genutzte Schwimmteich, im Sommer mit Sprungturm, nachts für Aufnahmerituale von Neuzugängen, im Winter für den Eislauf mit Schlittschuhen
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Ausflug mit weißen Baskenmützen und Rucksäcken, die jüngeren Knaben mit kurzen Hosen, die älteren mit Knickerbockers, die Mädchen mit Röcken
Wyneken sah sich bald Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs an Schülern ausgesetzt und musste 1920 den Dienst quittieren. Nachforschungen ergaben, dass Wyneken einen Schüler beim Gutenachtsagen nackt umarmt[59] und mit einem weiteren Schüler Schenkelverkehr hatte, eine eindeutig sexuell konnotierte Praktik. In der Folge wurde er wegen unzüchtiger Handlungen und Missbrauchs seines Autoritätsverhältnisses als Schulleiter während des so genannten „Eros-Prozesses“ zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.[60][61]
In der Zeit von 1918 bis 1920 besuchte Viktor Behrens (* 1903) die FSG Wickersdorf und gehörte zur Kameradschaft Wynekens. Viktors Vater war der Maler, Designer, Typograph und Werkbund-Architekt Peter Behrens, ein Pionier des modernen Industriedesigns, der auch für seine Bühnenarchitektur bekannt war.[1] 1919 gehörte der spätere Schriftsteller und Kritiker Heinrich Satter (1908–1992) zur Schülerschaft,[56] Sohn der Schauspielerin und Übersetzerin Ida Orloff und des Schauspielers Karl Satter.[62]
Zwischen 1920 und 1929 finanzierte der Wiener Architekt Bruno Bauer seinem Sohn Wilhelm Moriz (1911–1986) den Besuch der FSG Wickersdorf, wo er auch seine Reifeprüfung ablegte.[63]
„… es sind junge Menschen aus dieser umstrittenen Einrichtung hervorgegangen, die sind so wahrhaft beseelt, so sehr innerlich verfeinert, so intensiv im Rezeptiven wie im Schöpferischen, daß sie sogar einem erfahrenen Menschenverächter den Glauben an die Zukunft, an die Seele des homo europaeus (germanicus) wiedergeben können. Und das will sehr viel heißen.“
Martin Luserke, der eine schwere Kriegsverwundung am Kopf erlitten hatte, die ihn zeitlebens zeichnete, übernahm erneut die Leitung der FSG Wickersdorf. Zu deren Schülern zählten in dieser Zeit der spätere Physiker Friedrich Georg Houtermans, der 1921 die Schule verließ, und der spätere Jurist und Politiker Erwin Fischer, der ebenfalls 1921 abging. Die beiden Söhne eines der seinerzeit meistgelesenen Schriftsteller, Waldemar Bonsels (Biene Maja), der spätere Dichter, Schriftsteller und Dramatiker Bernd Holger Bonsels (1907–1978)[65] sowie der spätere Konzertpianist Frank Lothar Bonsels (1906–1944), besuchten zwischen 1917 und 1920 die FSG.[56] Von 1921 bis 1923 war der spätere deutsche Schauspieler und Regisseur Fritz Erik Signy Odemar (Künstlername: Erik Ode) Schüler in Wickersdorf, Sohn des Schauspielers Fritz Odemar und der Schauspielerin Erika Nymgau-Odemar. Er lernte schnell, dass die Schlafsäle nicht nur verschiedene Namen trugen, sondern darin auch eine unterschiedliche Atmosphäre herrschte. In „Concordia“ beispielsweise ging es eher ruhig zu, während in „Wildwest“ der Name Programm war.[66] Odemar war zuvor von mehreren Schulen verwiesen worden[67] und musste wegen wiederholter Diebstähle auch die FSG verlassen.[68] In seiner 1972 erschienenen Autobiographie bezeichnete er seine Zeit in Wickersdorf als „unvergeßliche und wunderbare Jahre“.[66] Damit dürfte er die Erfahrung und Erinnerung verbunden haben, dass er 1923 als 12-jähriger FSG-Schüler seinen ersten Auftritt als Darsteller in einem deutschen Stummfilm hatte – als kindlicher Jesus.[69]
„In dem Internat fühlte ich mich vom ersten Tage an wohl und war durchaus einverstanden, daß die schulischen Leistungen im Erziehungsprogramm erst an dritter Stelle standen. Nach der an erster Stelle stehenden Entwicklung der Persönlichkeit und des Charakters folgte nämlich die körperliche Ertüchtigung, also der Sport.“
Im März 1922 musste auch Wynekens Anhänger Fernand Petitpierre, ebenfalls dem „pädagogischen Eros“ verhaftet, unfreiwillig das Feld räumen. Dafür machte er in einem Schreiben an Wyneken das so bezeichnete „Triumvirat“ verantwortlich, das aus Rudolf Aeschlimann, Martin Luserke und Paul Reiner bestand und Wynekens Rückkehr verhindern wollte. Petitpierre beklagte in diesem Brief die starke Rolle, die nun auch Frauen innerhalb der FSG Wickersdorf einnahmen: „Hätten Sie sich träumen lassen, dass Ihr W.dorf später so eine Art Dreifamilienhaus werden sollte? Dass die Frau mal so wichtig werden sollte? Jammervoll.“[70] Nach der späteren Sezession des „Triumvirats“ kehrte Petitpierre durch Wyneken protegiert 1926 wieder an die FSG zurück und lebte dort seine pädophilen Neigungen unvermindert weiter aus, beispielsweise gewaltsam gegen den FSG-Schüler Kalistros Thielicke (1905–1944), genannt „Cali“.[71]
„Ich war mit 13 Jahren schon reif und hatte die entscheidende Pubertätserscheinung mit 14 Jahren hinter mir. Nun ist es eine allbekannte Erscheinung, dass Landerziehungsheime etc. stets eine Stätte der Homosexualität sind. Davon machte auch Wickersdorf keine Ausnahme und auch ich geriet in die Abhängigkeit eines Lehrers. […] er hatte eine Art scherzhaften Zwang, den [sic!] er mit ungeheuren Muskelkräften Geltung zu verschaffen wusste. Ich revoltierte, war aber der physisch Unterlegene.“
Nach einem Gespräch mit Luserke wurde Alfred Ehrentreich ab 1922 in Wickersdorf als Lehrer tätig. Den fachlichen Unterricht an der FSG Wickersdorf charakterisierte er als eher traditionell, als dem schulischen Leben außerhalb des Unterrichts eindeutig nachgeordnet und daher zum Teil als regelrecht enttäuschend.[73]
1922 besuchte Kurt Sanderling die FSG Wickersdorf, später Dirigent und Professor für Musikwissenschaft.[74] Als Jude wurde er 1935 ausgebürgert und emigrierte nach Moskau, wo sein Onkel lebte.
Erst im Jahr 1923, nach siebzehn Jahren ihres Bestehens, erhielt die Freie Schulgemeinde Wickersdorf die Berechtigung, die Reifeprüfung intern abzunehmen. Zuvor waren die Primaner an eine so genannte „Presse“ gewechselt. Darunter verstand man seinerzeit private Schulen oder Internatsschulen, die sich darauf spezialisiert hatten, ihre Zöglinge auf das Abitur vorzubereiten und dieses auch abzunehmen.[75]
Zwischen 1923 und 1928 war der spätere Schriftsteller Ulrich Becher Schüler der FSG Wickersdorf. Dort gehörte er der KJVD-Gruppe an.[56]
Besucherströme fühlten sich von der Freien Schulgemeinde Wickersdorf angezogen und wurden teils produktiv in die Unterrichtsabläufe einbezogen. Einer der Besucher der FSG war im Jahr 1924 Fritz Karsen, einer der führenden Reformpädagogen im Bund Entschiedener Schulreformer, der in Berlin-Neukölln einen Schulkomplex leitete. Diese „erste Gesamtschule Deutschlands“, die 1930 den Namen Karl-Marx-Schule erhielt, war einer der wenigen konsequenten öffentlichen Schulversuche auf dem Gebiet des höheren Schulwesens in der Weimarer Republik. Karsen bewegte die Wickersdorfer Lehrer Hans Alfken, Alfred Ehrentreich und Hedda Korsch dazu, sich seinem Kollegium anzuschließen.[76]
An der FSG Wickersdorf unterrichteten beispielsweise Bauhaus-Künstler wie Ludwig Hirschfeld-Mack, die Schriftsteller Paul Eberhardt, Wilhelm Lehmann, Rudolf Pannwitz und Carl Maria Weber.[76]
Das Jahr 1924, in dem Peter Gross, der Sohn des österreichischen Arztes, Wissenschaftlers und Revolutionärs Otto Gross, sein Examen in Wickersdorf machte, brachte durch eine Sezession erneut einschneidende Veränderungen: Da Wyneken Mitglied der „Schulgemeinde“ blieb, selbst im benachbarten Pippelsdorf wohnte und ein eigenes Zimmer im Internat behielt, verließ Martin Luserke zusammen mit seiner Frau Annemarie, Anni und Paul Reiner, Helene und Rudolf Aeschlimann, Christel und Fritz Hafner sowie der Wirtschaftsleiterin Marie Franke, ihren insgesamt elf eigenen Kindern und sechzehn Schülern die FSG, darunter Herbert von Borch, Walter Georg Kühne, Günther Leitz, Arne Skafte Rasmussen und Ove Skafte Rasmussen. Um dem ständigen Gegensatz zu Wyneken auszuweichen, gründete Luserke die Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist,[77] wo es ihm 1930/31 gelang, reichsweit einzigartig eine schuleigene Theaterhalle zu errichten.
„Der Lebensgang der 800 Schüler, die bisher durch Wickersdorf gegangen sind, zeigt wohl, daß gerade die tüchtigsten Wickersdorfer es schwer gefunden haben, sich ins Leben hineinzuordnen, aber auch daß sie unverlierbare Dinge davon getragen haben, die eben nicht billiger zu haben sind als um den Preis solcher Schwierigkeiten.“
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Studienfahrt mit Lehrer Carl Maria Weber, um 1925
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Gustav Wyneken (rechts) leitet den Umgang mit einer im Thüringer Wald errichteten Kochstelle an, um 1927
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Gruppenwanderung von FSG-Schülern und -Lehrern im Thüringer Wald, 1931
1925 wurde Wyneken gestattet, als Wirtschaftsleiter weiter in Wickersdorf zu arbeiten; er durfte jedoch nicht unterrichten. Trotzdem hatte er einen großen Einfluss auf die Freie Schulgemeinde, der zu erneuten Spannungen führte. 1931 wurde wiederum der Vorwurf des pädosexuellen Missbrauchs gegen ihn erhoben. Daraufhin musste er auf behördlichen Druck endgültig Wickersdorf verlassen und zog mit dem betroffenen Schüler Herbert Könitzer (1915–1943) zunächst nach Berlin, 1934 nach Göttingen.[79]
Zwischen 1925 und 1927 war der aus Leipzig stammende spätere Lyriker und Essayist René Schwachhofer FSG-Schüler, 1927/28 die Schauspielerin, Kinder- und Jugendbuchautorin Eva Marder (1916–1987). Ab 1926 finanzierte der Maler, Grafiker und Karikaturist Lyonel Feininger seinem Sohn Laurence (1909–1976), später Musikwissenschaftler, die Internatszeit an der Freien Schulgemeinde Wickersdorf.[74]
Peter Suhrkamp, der spätere Begründer des renommierten Suhrkamp-Verlages, kam über den Kontakt zur Jugendbewegung an die Freie Schulgemeinde Wickersdorf, wo er von 1925 bis 1929 unterrichtete und von 1926 bis 1929 als pädagogischer Leiter fungierte.[76] Sowohl im Kollegium als auch unter seinen Schülern soll er geachtet und beliebt gewesen sein. Zum 1. April 1929 gab er seinen Lehrberuf auf.[80][81]
„Die gesamte Lehrerschaft hat Suhrkamp und Wyneken ein Mißtrauensvotum gestellt wegen Herrschsucht, Unehrlichkeit und unheilvollem Einfluß auf die Schülerschaft. […] Jedenfalls stand unser Abitur sehr fraglich, da alle Lehrer sofort weggehen wollten und die Regierung hätte mit ganz neuen Lehrern ein Abitur zu Ostern nicht gestattet. Aber jetzt hat man sich geeinigt, die Lehrer bleiben noch bis Ostern, so daß wir unser Examen machen und wahrscheinlich auch – wenigstens auf einige Zeit – nach Hause kommen können.“
Von 1926 bis 1933 unterrichtete der 15-malige Deutsche Meister und Weltrekordler im Mittelstreckenlauf Otto Peltzer Geographie, Geschichte und Biologie an der Freien Schulgemeinde Wickersdorf. Im Oktober 1933 musste er das Landerziehungsheim nach Vorwürfen zweier Schüler, einer davon Algirdas Savackis (1917–1943), Sohn des litauischen Gesandten in Stockholm, wegen nachgewiesener pädosexueller Straftaten verlassen, für die er rechtskräftig verurteilt wurde. Savackis kam später unter ungeklärten Umständen im Ghetto Kauen (Kowno/Kaunas) um.[83][84]
Erich Ebermayer schrieb 1929 seinen Roman Kampf um Odilienberg, in dem Liebeleien zwischen Lehrern und Schülern beschrieben werden, konkret auch seine Freundschaft mit Wyneken. Dieses Werk wurde in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als „eine Art Handbuch für Päderasmus“, dem wegen Unzucht verurteilten Wyneken gewidmet, charakterisiert.[85] Grundsätzlich solle man sich erst Wynekens pädophilen Seiten widmen, bevor man ihn zitiere bzw. sich auf ihn beziehe.[86]
Ab 1930 wurde nationalsozialistische Erziehungspolitik sukzessive in die Schulfächer integriert. Dies war auf die Thüringer Landespolitik zurückzuführen, in der bereits seit 1930 die NSDAP in einer Koalitionsregierung an der Macht war. Vermutlich vermittelt durch Otto Peltzer, hielt dessen alter Bekannter, der stellvertretende NSDAP-Gauleiter und Referent im thüringischen Volksbildungsministerium, Hans Severus Ziegler, ein enger Mitarbeiter des Staatsministers für Inneres und Volksbildung, Wilhelm Frick (NSDAP), am 9. Dezember 1930 in der FSG Wickersdorf einen Vortrag und kam in den folgenden Jahren noch häufiger für derartige Auftritte vorbei. Wyneken erhoffte sich davon, über Zieglers Fürsprache bei Frick bald wieder als Schulleiter agieren zu dürfen. Dies allerdings war ein Wunsch, der nicht erfüllt wurde; 1931 musste Wyneken das Feld auf Veranlassung von Fricks Ministerium gänzlich räumen.[87]
Zwischen 1930 und 1938 ermöglichte der Bergfilmregisseur Arnold Fanck seinem gleichnamigen Sohn (1919–1994) den Besuch der FSG Wickersdorf. Arnold jun., wie sein Vater später Kameramann, wurde 1933 von Otto Peltzer sexuell missbraucht, entschied sich aber für seinen Verbleib im Internat und schloss mit der Reifeprüfung ab.[1]
1931 musste Joachim Georg Boeckh (1899–1968) die FSG Wickersdorf wegen pädosexueller Verfehlungen verlassen. Er wurde dann 1938/39 an der Odenwaldschule in leitender Funktion eingesetzt.[88][89] Nach 1949 lehrte er an der Pädagogischen Hochschule in Potsdam, später an der Humboldt-Universität in Berlin.[90]
Bis in die 1930er Jahre führten zahlreiche Eltern Klage darüber, dass die Schulleitung nichts gegen die teils groben Rituale unternehme, unter denen insbesondere die neuen und ganz jungen Schüler zu leiden hätten. Diese würden von älteren Schülern drangsaliert, nachts im Schlafsaal überfallen, in den Schwimmteich geworfen oder nackt an einen Baum gebunden.[91] Auch Mutproben galt es zu bestehen.[66]
„Entweder musste man nachts auf dem Friedhof am dritten Grabstein von rechts Platz nehmen und eine Zigarette rauchen. Oder man musste in einer bestimmten Bäckerei des nahegelegenen Städtchens Saalfeld eine ganze Torte klauen. Oder man musste sich innerhalb von 72 Stunden eine Braut anschaffen.“
Am 16. März 1932 ordnete das Volksbildungsministerium an, dass Privatschulen ihre Anerkennung neu zu beantragen hatten. „Ariernachweise“ für Schulträger und -leiter wurden zur Pflicht, außerdem musste der Schulleiter die thüringische Staatsbürgerschaft besitzen. Der Niederländer Jaap Kool musste daher demissionieren, nachdem ein passender Nachfolger in Georg Neumann gefunden worden war.[87]
1933 bis 1945
Anfang 1933 legte die Schule dem Ministerium eine neue Schul- und Internatsordnung zur Genehmigung vor, in der sie die bisherige Idee einer Freien Schulgemeinde widerrief. Dies wirkte sich negativ auf die Schülermitbestimmung aus: Die seit 1906 geltenden Entscheidungsbefugnisse der Schulgemeinde wurden massiv beschnitten, die Rechte des Schulleiters und der Lehrerkonferenz hingegen erheblich gestärkt.[92] Die Koedukation wurde abgeschafft, die Schule wurde ein reines Knabeninternat. Mädchen durften nur in Ausnahmefällen nach Genehmigung durch das Ministerium als Externe aufgenommen werden und mussten in der Familie verheirateter Lehrer wohnen. Das Betreten der Privatzimmer und Schlafräume der Knaben war Mädchen „ausnahmslos untersagt“. Die noch vorhandene weibliche Schülerschaft sollte systematisch abgebaut werden. Schüler und Lehrer jüdischer Abstammung durften keine Aufnahme mehr finden.[30] Ein ermäßigtes Schulgeld durfte nur noch nachweislich deutschstämmigen Schülern gewährt werden. Der Schulname wurde im Februar 1933 auf Schulgemeinde Wickersdorf geändert, das Internat bildete nun gemäß ministerieller Verfügung ein Äquivalent zu einer staatlichen Oberrealschule mit Reformrealgymnasium.[93]
Zwischen 1933 und 1935 war Walter Jacobi FSG-Schüler, später Ingenieur im Stab von Wernher von Braun der Wehrmacht-Heeresversuchsanstalt Peenemünde auf der Ostseeinsel Usedom und später NASA-Raumfahrtpionier.[74]
Ende März 1935 kam es angesichts der von den Nationalsozialisten betriebenen Umstrukturierungen zu einer Revolte gegen den NS-Schulleiter, bei der alle Schüler lauthals und aggressiv „Döring raus“ skandierten. Danach gingen die HJ-Führer zu Paul Döring (1903–1998) und erklärten ihm in aller Deutlichkeit, dass er nicht länger ihr Führer und Leiter sein könne. Die HJ-Gebietsführung untersuchte den Vorfall vorort und setzte sich beim Ministerium zugunsten der Schüler ein, konnte sich damit jedoch nicht durchsetzen. Nach Ansicht Dörings hatten die meisten Lehrer die Schülermeuterei unterstützt.[94] Spätestens ab 1936 hatten sich nationalsozialistische Themen in allen Schulfächern durchgesetzt.[87] Während des Zweiten Weltkrieges wuchs die Schülerschaft von rund 150 auf etwa 250 an.[30]
1941 besuchte der Schüler Gottfried-Karl Kindermann die FSG, später Politikwissenschaftler. Er besetzte 1967 den ersten Lehrstuhl für Internationale Politik am Geschwister-Scholl-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Von 1942 bis 1949 war Hanskarl Müller-Buschbaum Schüler in Wickersdorf, später Chemiker und Professor für Anorganische Chemie und Festkörperchemie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 1943 besuchte beispielsweise der Frankfurter und spätere Physiker Alfred Benninghoven die Schulgemeinde Wickersdorf, später studierte er an der Sorbonne in Paris und in Köln. Sein Vater war Bürgermeister der Stadt Köln. Zwischen 1943 und 1946 war der spätere Schriftsteller Ror Wolf FSG-Schüler, 1945 Martin Okrusch, später Professor für Mineralogie und Petrologie an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg, 1945 und 1946 der spätere Althistoriker Wolfgang Schuller.[63]
1945 bis 1991
Die Internatsschule wurde nach 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone und ab 7. Oktober 1949 in der DDR als Internatsoberschule weitergeführt.[95] Nach der Übergabe Thüringens von den Amerikanern an die sowjetische Militärverwaltung am 1. Juli 1945[96] wurde das Internat der thüringischen Provinzialverwaltung unterstellt und nahm am 1. Oktober 1945 den Schulbetrieb wieder auf. Das Internat durfte sich nun wieder als „Freie Schulgemeinde Wickersdorf“ bezeichnen.[97]
Eine Koedukation wurde wieder ermöglicht; Mädchen erhielten Zugang, zudem sogenannte „Arbeiter- und Bauernkinder“, denen Freistellen gewährt wurden. Der sozialistischen Regierung war die so genannte „bourgeoise“ Herkunft der bisherigen Schülerschaft ein Dorn im Auge. In den Jahren der unmittelbaren Nachkriegszeit bestand die Schülerschaft etwa paritätisch aus Kindern, die bereits vor Kriegsende in diesem Internat waren und deren Eltern im Allgemeinen gut bis sehr gut situierten Kreisen angehörten, und aus Kindern einer wie auch immer definierten „Arbeiterklasse“.[30] Bei den älteren Jahrgängen vertraten diese beiden Parteien gegenteilige politische Standpunkte, was u. a. dazu führte, dass diese Gruppen außerhalb des schulischen Kontexts weitgehend separiert blieben. In jedem der Schülerhäuser gab es mindestens einen Stasi-Spitzel.[92]
Zwischen 1945 und 1948 besuchte Kurt Pätzold die Freie Schulgemeinde Wickersdorf, später der wohl bekannteste Faschismus-Forscher der DDR.[74]
Ab 1952 entstand eine Spezialisierung, die die Schüler auf ein späteres Studium und den Beruf als Russischlehrer vorbereitete – eine Kaderschmiede, von der in der Folge andere staatliche Institutionen der DDR profitierten.[30] Ab 1964 entstand daraus eine Spezialoberschule (Erweiterte Oberschule). Ab 1968 wurden erstmals das Abitur und die Sprachkundigenprüfung abgelegt.[95] Relikte der ursprünglichen reformpädagogischen Ansätze fanden sich bis in die 1980er Jahre, beispielsweise der besondere Akzent auf musische Fächer und den Sportunterricht, aber auch die Mitverantwortung der Schüler für die Erhaltung der Schulgebäude. Letzteres hatte jedoch auch einen ökonomischen Hintergrund. Nach dem erfolglosen Versuch, 1990 mit einer Neugründung die Tradition der ursprünglichen Freien Schulgemeinde Wickersdorf wieder aufleben zu lassen, wurde das Internat aus politischen und ökonomischen Gründen durch das thüringische Kultusministerium zum Ende des Schuljahres 1990/91 endgültig geschlossen.[95][97]
Seit 1993 wird das Areal von der anthroposophischen Lebensgemeinschaft Wickersdorf für Menschen mit physischen und psychischen Einschränkungen genutzt.[98][97]
Bekannte Personen mit Bezug zur Schule
Die an der Freien Schulgemeinde Wickersdorf lehrenden und lernenden Menschen, die Eltern der Schüler, die Förderer und Vertrauensleute der Schule vermitteln einen guten Eindruck davon, in welcher Weise das reformpädagogische Schulprojekt in die damalige Gesellschaft und ihre Entwicklung eingebettet war.
Kritik
- Der Reformpädagoge Max Bondy konstatierte: Die Mehrzahl der reformpädagogischen Schüler nehme „draußen im Leben eine Art Abseitsstellung“ ein. Sie fühlten sich nur wohl, wenn sie mit ihrer „Schulgemeinde“ bzw. ihrer schulischen „Kameradschaft“ zusammen sind, denn „sie können den Anschluss an andere Menschen nur schwer finden“. Ein pädagogischer Fehler liege dem jedoch eher nicht zugrunde. Stattdessen sei dies eine „positive Bestätigung“ der schulischen Atmosphäre. „So wie die Lage draußen heut [gemeint: während des Dritten Reiches] ist, m ü s s e n diese Schwierigkeiten eintreten, wenn unsere Erziehung richtig war und es werden gerade diejenigen davon betroffen, die am längsten … [in der Schule] waren und die am intensivsten am …[schulischen] Leben teilgenommen haben […]. Ich bin auch überzeugt davon, daß die Schwierigkeiten nicht daher rühren, daß unsere … [Schüler] die anderen Menschen an Geist oder durch sonstige Anlagen qualitativ übertreffen und es sie deshalb langweilt, mit ihnen zusammen zu sein. Unsere … [Schüler] sind sicherlich durchschnittliche Menschen und anderen Menschen anlagemässig nicht überlegen. Mir scheint die Hauptursache für das Fremdheitsgefühl der … [Schüler] in der Welt draußen darin zu liegen, daß sie merken, daß draußen bestimmte Dinge vernachlässigt werden, auf die … [innerhalb der Schule] – weniger in der Theorie als durch den ganzen Lebenszuschnitt – der größte Wert gelegt wird. … [In der Schule] ist der Mensch in den Mittelpunkt gestellt, allerdings nicht ein x-beliebiger Mensch, sondern g ü l t i g e Menschlichkeit überhaupt und Bildung zu dieser Menschlichkeit hin. Dadurch ist in ihnen ein Sinn für menschliche Form erwachsen, für menschliche Würde, für menschliche Sauberkeit, Ehrlichkeit und Gründlichkeit.“[99]
- Der damalige Magdeburger Oberschulrat Adolf Grimme, späterer Ministerialrat im Preußischen Kultusministerium, persönlicher Referent des Kultusministers und schließlich Preußischer Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, schrieb Luserke am 13. Juli 1926: Man müsse angesichts hoher Fluktuation in den Landerziehungsheimen nehmen, was komme, und habe keine Möglichkeit zur Auswahl. „Wertvolle“ Lehrer seien daher kaum zu finden. In Folge dessen könne „von irgendeiner Pionierarbeit weder unterrichtlich noch erzieherisch“ die Rede sein. Außerdem sei vieles von dem, was früher nur in Landerziehungsheimen möglich gewesen sei, „jetzt auch an Grossstadtschulen durchführbar, wenn nur das Kollegium entsprechend arbeitet“ und die Konzepte realisiert würden.[100]
- Fritz Karsen schrieb nach dem Ersten Weltkrieg, Gustav Wyneken sei „der gewaltigste pädagogische Anreger der Gegenwart: Durchdrungen von tiefstem Ahnen des gesellschaftlichen Werdens entreißt er die Schule dem öden seelenlosen Mechanismus des Lernbetriebs. […] Sie ist die Lebensstätte der Jugend […], sie ist autonome Gemeinschaft und ihr Sinn fern allen äußeren Zwecken allein der der Kultur, als des Dienstes am Geist.“[101] 1928 äußerte er hingegen eine Grundsatzkritik an den Landschulheimen von Hermann Lietz, an Gustav Wynekens Freier Schulgemeinde Wickersdorf, an Paul Geheebs Odenwaldschule, an Martin Luserkes Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist und an Bernhard Uffrechts Freier Schul- und Werkgemeinschaft. Diese würden für die „aus den verschiedensten Gebieten und Milieus“ stammenden Schüler ein „künstliches Milieu“ kreieren und „schaffen Erziehung in der Absonderung vom gegebenen Alltag“.[102]
- Der Erziehungswissenschaftler Jürgen Oelkers bezeichnete Konzepte wie die des Kursunterrichts oder der „Schulgemeinde“ als „unerprobt und schwach“. „Aussenseiter“ wie Hermann Lietz, Gustav Wyneken oder auch Martin Luserke zu „grossen Pädagogen“ zu stilisieren, sei Teil einer Selbstinszenierung gewesen, durch die man Anhänger und Kunden gesucht habe. Eine „grosse und bedeutsame pädagogische Bewegung“ sei die deutsche Reformpädagogik nie gewesen.[103]
- Der Reformpädagoge Paul Oestreich formulierte 1924 in einem Schreiben an Theodor Litt: „Wenn man so, wie ich das tue, die Problematik der Weltlage sieht, so können einem »Versuchsschulen« wenig nützen. »Erziehungsoasen« sind hübsche mittelalterliche Klostervisionen.“[104]
Werke (Auszug)
- Blut und Liebe. Ein Ritter-Schauer-Drama, 1906 von Martin Luserke an der FSG Wickersdorf geschrieben, 1906 ebenda uraufgeführt, 1912 erstmals veröffentlicht, wird bis heute von vielen Laienspiel- bzw. Amateurtheatergruppen geprobt und aufgeführt.
Von der FSG Wickersdorf ausgehende Schulgründungen
- 1910: Odenwaldschule – durch Edith Geheeb und Paul Geheeb im südhessischen Ober-Hambach bei Heppenheim an der Bergstraße
- 1912: Dürerschule – durch Georg Hellmuth Neuendorff im mittelhessischen Hochwaldhausen im Vogelsberg
- 1919: Freie Schul- und Werkgemeinschaft – durch Hermine Uffrecht (1898–1961) und Bernhard Uffrecht zunächst auf dem Areal des Staatsparks Fürstenlager im südhessischen Auerbach bei Bensheim an der Bergstraße im Odenwald, danach auf dem Sinntalhof im unterfränkischen Brückenau, später im brandenburgischen Dreilinden bei Potsdam und schließlich im Jagdschloss bei Letzlingen in der Altmark der Provinz Sachsen
- 1919: Freie Schul- und Werkgemeinschaft Sinntalhof – durch Max Bondy und Ernst Putz im unterfränkischen Brückenau
- 1925: Schule am Meer – durch Martin Luserke auf der ostfriesischen Nordseeinsel Juist in Niedersachsen
- 1930: Urspringschule – durch Bernhard Hell in Schelklingen im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg
Literatur
- Gustav Wyneken, Paul Geheeb: Erster Jahresbericht der Freien Schulgemeinde Wickersdorf. 1. September 1906 – 1. März 1908. Eugen Diederichs, Jena 1908.
- Gustav Wyneken und August Halm: Wickersdorfer Jahrbuch 1909–1910. Abhandlungen zum Programm bzw. Zweiter Jahresbericht der Freien Schulgemeinde Wickersdorf. 1. März 1908 – 1. Januar 1910. Eugen Diederichs, Jena 1910.
- Martin Luserke: Dritter Jahresbericht der Freien Schulgemeinde Wickersdorf. 1. Januar 1910 – 1. Juni 1911. Eugen Diederichs, Jena 1911.
- Martin Luserke: Vierter Jahresbericht der Freien Schulgemeinde Wickersdorf. 1. Juni 1911 – 1. Oktober 1912. Eugen Diederichs, Jena 1912.
- Martin Luserke: Wickersdorfer Jahrbuch 1914. Abhandlungen zum Lehrplan der Freien Schulgemeinde. Eugen Diederichs, Jena 1914.
- Dieter Barth: Die Internatsschule Wickersdorf in den Jahren 1945 bis 1991 (edition „die westfront“, Band 2). mcb-Verlag, Baden-Baden 1999, ISBN 3-932896-01-7.
- Bildbericht der Schulgemeinde Wickersdorf. Wickersdorf 1933.
- Bildbericht der Schulgemeinde Wickersdorf. Wickersdorf 1937.
- Hans Brandenburg: München leuchtete. Jugenderinnerungen. München 1953, S. 445–495.
- Erich Ebermayer: Kampf um Odilienberg. Zsolnay, Berlin/Wien/Leipzig 1929.
- Erwin Fischer: Grundsätzliches aus dem Gedankengut der Schulgemeinde Wickersdorf. Wickersdorf 1933.
- Wer leuchten will, muß brennen. Im Süden der ehemaligen DDR kämpfen Pädagogen für eine Reform ihrer Schulen. Der Spiegel 42/1990.
- Dietmar Haubfleisch: Dr. Alfred Ehrentreich (1896–1998). Marburg 1999.
- Institut für Zeitgeschichte: Erwin Fischer. Rechtsanwalt, Publizist, Bürgerrechtler. Nachlaß 1904–1996. 1996.
- Dieter Matzukat, Peter Hahn (Hg.): Freie Schulgemeinde Wickersdorf – Erinnerungen, Gedanken, Aktivitäten aus verschiedenen Jahren (5 Bände). 2002 (online auf Webseite von Peter Hahn).
- Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf. Jahrbuch des Archivs der deutschen Jugendbewegung, Historische Jugendforschung, NF Band 3/2006.
- Volker Kluge: Otto der Seltsame. Parthas-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-932529-74-X.
- Almut Körting: Jugendkultur und Jugendburg-Idee. In: Köpfchen, 2000/2001, 3–4, S. 4–9.
- Konrad Landrock: Friedrich Georg Houtermans (1903–1966). Ein bedeutender Physiker des 20. Jahrhunderts. In: Naturwissenschaftliche Rundschau. 56. Jg., 2003, S. 187–199.
- Thijs Maasen: Pädagogischer Eros. Gustav Wyneken und die Freie Schulgemeinde Wickersdorf. Berlin 1998, ISBN 3-86149-032-3.
- Wolfgang Näser: Halm, August (1869–1929): Vom Schicksal der Musik Beethovens. 2002.
- Tageslauf in Bildern. Freie Schulgemeinde Wickersdorf. Hübsch, Berlin/Leipzig 1932.
- Lisl Urban: Erlebtes in der Freien Schulgemeinde Wickersdorf 1906–1933. Zur Erinnerung an den 90. Gründungstag der Freien Schulgemeinde Wickersdorf. Wickersdorf 1996.
- Eva Seeber: Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf – ein schulreformerisches Zeitzeugnis der Jahre 1906 bis 1933 und seine Konfrontation mit der Nazi-Diktatur. In: Dieter Matzukat, Peter Hahn (Hg.): Freie Schulgemeinde Wickersdorf – Erinnerungen, Gedanken, Aktivitäten aus verschiedenen Jahren, Band 3, 2002.
- Jörg Ziegenspeck: Martin Luserke – Notizen zu Leben und Werk des Reformpädagogen. Marburg 1999.
- Otto the strange: The champion who defied the Nazis.
- Spezialschule EOS Wickersdorf: Humanistische Tradition und sozialistische Gegenwart. 1906–1981. Saalfeld 1981.
- Karsten Speck: Von der „Spezialschule zur Vorbereitung auf das Russischlehrerstudium“ zur wiedererstandenen „Freien Schulgemeinde Wickersdorf“ und ihrer Auflösung. Die Erinnerung eines Schülers an die Wendezeit 1989/91. In: Historische Jugendforschung. Jahrbuch des Archivs der Deutschen Jugendbewegung (N.F. Bd. 3.2006). Schwalbach 2007, S. 243–255.
Ehemaligentreffen
Es finden Treffen ehemaliger Schüler der FSG statt. Die letzte große jahrgangsübergreifende Zusammenkunft fand anlässlich des 100-jährigen Jubiläums am 9. September 2006 statt.
TV-Dokumentation
- Stasi auf dem Schulhof (WDR, MDR) von Annette Baumeister aus dem Jahr 2012 – Die Dokumentation schildert das Schicksal von Jugendlichen, die an ihren Schulen von der Staatssicherheit unter Druck gesetzt und angeworben wurden. Auch die Geschichte von zwei Schülerinnen aus Wickersdorf wird in der Dokumentation erzählt.[105]
Weblinks
- Informationen über einen Vortrag von Peter Dudek über die Freie Schulgemeinde Wickersdorf
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Peter Dudek: „Alles braver Durchschnitt“? Impressionen zur Schülerschaft der FSG Wickersdorf 1906–1945. In: JHB 23. Jahrbuch für Historische Bildungsforschung 2017. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2018, ISBN 978-3-7815-2237-4, S. 234–279 (Zitatstelle: S. 234).
- ↑ Florian Telsnig: Das Aufbegehren der Jugend gegen die Kriegsbegeisterung ihrer Lehrer: Benjamin – Wyneken, Scholem – Buber, Kraft – Borchardt. In: Yearbook for European Jewish Literature Studies. Walter de Gruyter, Berlin 2014, ISSN 2196-6249.
- ↑ Peter Dudek: „Sie sind und bleiben eben der alte abstrakte Ideologe!“ Der Reformpädagoge Gustav Wyneken (1875–1864). Eine Biographie. Julius Klinkhardt, 2017, ISBN 978-3-7815-2176-6, S. 104.
- ↑ Peter Dudek: „Versuchsacker für eine neue Jugend“. Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906–1945. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2009, ISBN 978-3-7815-1681-6, S. 79.
- ↑ Peter Dudek: „Versuchsacker für eine neue Jugend“. Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906–1945. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2009, ISBN 978-3-7815-1681-6, S. 87.
- ↑ Heiner Barz: Handbuch Bildungsreform und Reformpädagogik. Springer-Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-658-07491-3, S. 81.
- ↑ Carola Groppe: Stefan George, der George-Kreis und die Reformpädagogik zwischen Jahrhundertwende und Weimarer Republik. In: Bernhard Böschenstein, Wolfgang Graf Vitzthum, Bertram Schefold, Jürgen Egyptien (Hrsg.): Wissenschaftler im George-Kreis. Die Welt des Dichters und der Beruf der Wissenschaft. Walter de Gruyter, Berlin 2005, ISBN 978-3-1101-8304-7, S. 311–328 (Zitatstelle S. 320).
- ↑ Peter Dudek: „Versuchsacker für eine neue Jugend“. Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906–1945. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2009, ISBN 978-3-7815-1681-6, S. 330.
- ↑ Peter Dudek: „Sie sind und bleiben eben der alte abstrakte Ideologe!“ Der Reformpädagoge Gustav Wyneken (1875–1864). Eine Biographie. Julius Klinkhardt, 2017, ISBN 978-3-7815-2176-6, S. 115.
- ↑ Gudrun Fiedler, Susanne Rappe-Weber, Detlef Siegfried (Hrsg.): Sammeln – erschließen – vernetzen: Jugendkultur und soziale Bewegungen im Archiv. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2014, ISBN 978-3-8470-0340-3, S. 180.
- ↑ Karl Körner: Martin Luserke. In: Meldorfer Hausfreund – Amtliche Zeitung für die Bekanntmachungen der Behörden der Stadt Meldorf und des Meldorfer Wirtschaftsraumes, 7. Jg., Nr. 35, 3. Mai 1955, S. 1.
- ↑ Andreas Hoffmann: Schule und Akkulturation. Waxmann Verlag, Münster 1999, ISBN 978-3-8309-5902-1, S. 110.
- ↑ Gustav Wyneken: Wickersdorf. Adolf Saal Verlag, Lauenburg/Elbe 1922, S. 56, OCLC 705394263
- ↑ Gustav Wyneken: Eros. Adolf Saal Verlag, Lauenburg/Elbe 1921, OCLC 578450089
- ↑ Christian Füller: Sündenfall. Wie die Reformschule ihre Ideale missbrauchte. Dumont Buchverlag, Köln 2010, ISBN 978-3-8321-9634-9, S. 132, 133.
- ↑ Peter Dudek: „Versuchsacker für eine neue Jugend“. Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906–1945. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2009, ISBN 978-3-7815-1681-6, S. 89.
- ↑ Meike Sophia Baader: Blinde Flecken in der Debatte über sexualisierte Gewalt. Pädagogischer Eros und Sexuelle Revolution in geschlechter-, generationen- und kindheitshistorischer Perspektive. In: Werner Thole (Hrsg.): Sexualisierte Gewalt, Macht und Pädagogik. Budrich, Opladen u. a. 2012, ISBN 978-3-8474-0046-2, S. 84–99 (Zitatstelle S. 88).
- ↑ Peter Dudek: „Versuchsacker für eine neue Jugend“. Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906–1945. Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2009, ISBN 978-3-7815-1681-6, S. 153.
- ↑ a b Peter Dudek: Abschied vom pädagogischen Eros. In: Der Tagesspiegel, 18. März 2010, auf: tagesspiegel.de
- ↑ Bruno Hamann: Geschichte des Schulwesens. Werden und Wandel der Schule im ideen- und sozialgeschichtlichen Zusammenhang. Klinkhardt, Bad Heilbrunn 1993, ISBN 978-3-7815-0748-7, S. 198.
- ↑ Jürgen Oelkers: Was bleibt von der Reformpädagogik? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. März 2010, auf: faz.net
- ↑ Gustav Wyneken: Wickersdorf. Adolf Saal Verlag, Lauenburg/Elbe 1922, S. 33. OCLC 705394263
- ↑ Alexander Priebe: Vom Schulturnen zum Schulsport. Die Reform der körperlichen Ausbildung in den Deutschen Landerziehungsheimen und der Freien Schulgemeinde Wickersdorf von 1898 bis 1933. Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2007, ISBN 978-3-7815-1561-1, S. 111–112.
- ↑ Edgar Salin: Um Stefan George. Erinnerung und Zeugnis. Küpper (vorm. Bondi), München und Düsseldorf 1954, S. 32f. Zitiert nach: Wolfgang Braungart: Stefan George und die Jugendbewegung. Springer-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-476-04575-1, S. 86–87.
- ↑ Thomas Karlauf: Stefan George. Die Entdeckung des Charisma. Pantheon Verlag, München 2008, ISBN 978-3-570-55076-2, S. 397.
- ↑ Alfred Ehrentreich: Stefan George in der Freien Schulgemeinde Wickersdorf. 1972, S. 77.
- ↑ Bernhard Böschenstein, Wolfgang Graf Vitzthum, Bertram Schefold, Jürgen Egyptien (Hrsg.): Wissenschaftler im George-Kreis. Die Welt des Dichters und der Beruf der Wissenschaft. Walter de Gruyter, Berlin 2005, ISBN 978-3-1101-8304-7, S. 321.
- ↑ Peter Dudek: „Sie sind und bleiben eben der alte abstrakte Ideologe!“ Der Reformpädagoge Gustav Wyneken (1875–1864). Eine Biographie. Julius Klinkhardt, 2017, ISBN 978-3-7815-2176-6, S. 132.
- ↑ a b Martin Kießig: Martin Luserke. Gestalt und Werk. Versuch einer Wesensdeutung. Phil. Diss., Universität Leipzig. J. Särchen, Berlin 1936, S. 23.
- ↑ a b c d e Thomas Spanier: Wickersdorf: Wenn die Schule das Dorf prägt. In: Ostthüringer Zeitung, 14. Mai 2014, auf: otz.de
- ↑ Alexander Priebe: Vom Schulturnen zum Schulsport: die Reform der körperlichen Ausbildung in den Deutschen Landerziehungsheimen und der Freien Schulgemeinde Wickersdorf von 1898 bis 1933. Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2007, ISBN 978-3-7815-1561-1, S. 70–71, 133.
- ↑ Peter Dudek: Fetisch Jugend: Walter Benjamin und Siegfried Bernfeld – Jugendprotest am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2002. ISBN 978-3-7815-1226-9, S. 27.
- ↑ Walther Killy: Literaturlexikon. Band 7: Kräm – Marp. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 2010, ISBN 978-3-11-022049-0, S. 575–576.
- ↑ Martin Luserke. In: Munzinger Archiv, auf: munzinger.de
- ↑ Heinrich Kupffer: Gustav Wyneken. Ernst Klett, Stuttgart 1970, S. 62, OCLC 637086068
- ↑ Elisabeth Badry: Pädagogische Genialität in einer Erziehung zur Nicht-Anpassung und zum Engagement. Studien über Gründer der frühen deutschen Landerziehungsheimbewegung – Hermann Lietz und Gustav Wyneken. Phil. Dissertation, Universität Bonn, 1976, S. 229.
- ↑ Alexander Priebe: Vom Schulturnen zum Schulsport: die Reform der körperlichen Ausbildung in den Deutschen Landerziehungsheimen und der Freien Schulgemeinde Wickersdorf von 1898 bis 1933. Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2007, ISBN 978-3-7815-1561-1, S. 117ff.
- ↑ Hans-Windekilde Jannasch: Martin Luserke. In: Spätlese – Begegnungen mit Zeitgenossen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1973, auf: luserke.net
- ↑ Alfred Ehrentreich: 50 Jahre erlebte Schulreform – Erfahrungen eines Berliner Pädagogen (= Studien zur Bildungsreform, 11). Hrsg. v. Wolfgang Keim, Frankfurt am Main / Bern / New York City 1985, ISBN 978-3-8204-7790-0, S. 226.
- ↑ Peter Dudek: Fetisch Jugend: Walter Benjamin und Siegfried Bernfeld – Jugendprotest am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2002, ISBN 978-3-7815-1226-9, S. 76.
- ↑ George Barbizon: Bericht vom ersten Freideutschen Jugendtag. In: Der Anfang, Nr. 1 (1913), H. 7, S. 194.
- ↑ Gideon Botsch, Josef Haverkamp: Jugendbewegung, Antisemitismus und rechtsradikale Politik: Vom „Freideutschen Jugendtag“ bis zur Gegenwart. Walter de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-1103-0642-2, S. 78.
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Koordinaten: 50° 35′ 20,5″ N, 11° 15′ 7,2″ O