Neustadt-Süd (Köln)

Stadtteil Nr. 102 der Stadt Köln.
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Der Stadtteil Neustadt Süd liegt in der Mitte der Stadt Köln westlich und südwestlich der Altstadt. Zur Altstadt hin bilden die Ringe die Grenze, zu den äußeren Stadtteilen der Innere Grüngürtel, bzw. die Eisenbahnstrecke vom Südbahnhof zur Südbrücke. Verwaltungsmässig gehört er dem Stadtbezirk Innenstadt an.

Geschichte

Entstanden ist die Neustadt nach den Plänen von Josef Stübben. Nach dem Abriss der mittelalterlichen Stadtmauer ab 1880 wurde wenige Meter vor dem Verlauf der Mauer ein Prachtboulevard gebaut, der die ganze Altstadt halbkreisförmig umschloß. Dieser Boulevard wird Ringe genannt, wobei der Plural darin begründet ist, dass die Straße jeweils nach wenigen hundert Metern ihren Namen ändert, diese Namen aber alle auf -ring enden (Ubierring, Karolingerring, Sachsenring, Salierring usw.). An den Kreuzungen mit den Ausfallstraßen, die zum Teil römischen Ursprungs sind, wurden repräsentative Plätze angelegt. Im Bereich der Neustadt Süd sind dies (von Süden ausgehend) der Chlodwigplatz an der Bonner Straße, der Barbarossaplatz an der Luxemburger Straße, der Zülpicher Platz an gleichnamiger Straße und der Rudolfplatz an der Aachener Straße.

Nach außen begrenzte der innere Festungsgürtel die Stadterweiterung. Auf die Innenseite dieses Festungsgürtels wurde die Eisenbahn verlegt. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg wurde die neue innere Stadtumwallung aufgegeben, schließlich die Festung Köln in Folge des Kriegs geschleift. Dadurch konnten weite Teile des ehemaligen Fenstungsgürtel zu einer durchgehenden Grünanlage umgestaltet werden, dem Inneren Grüngürtel.

 
Die Kölner Synagoge

Geplant war die Neustadt überwiegend als Wohnviertel für die gutbürgerliche und gehobenere Bevölkerung. Der Trend der wohlhabenderen Bürger, sich am Stadtrand freistehende Villen mit umgebenden Gärten zu bauen, kam erst etwa zwei Jahrzehnte später auf. Im westlichen Teil der Ringe, also dem Bereich zwischen Friesenplatz und Barbarossaplatz, wurden auch repräsentative öffentliche Gebäude errichtet, so z.B. das im Krieg zerstörte Opernhaus am Rudolfplatz. Insgesamt währte die Bauzeit der Neustadt bis in die 1920er Jahre, wobei der größte Teil bis ca. 1910 fertiggestellt war.

Gemäß dem Charakter des ganzen Bauprojekts wurden von den beiden großen Konfessionen entsprechende Kirchengebäude gebaut. Oft entstanden diese an städtebaulich herausgehobenen Plätzen. Das nach den Zerstörungen des zweiten Weltkriegs und dem oft hektischen Wiederaufbau am besten erhaltene Beispiel im Stadtteil ist die katholische Pfarrkirche St. Paul, welche 1908 fertiggestellt wurde. Auch die jüdische Gemeinde errichtete an der Roonstraße eine große Synagoge, welche zusammen mit den anderen Kölner Synagogen 1938 zerstört wurde, aber als einzige wieder aufgebaut wurde.

Veedel

Wie in Köln häufig, ist der Stadtteil nochmals in unterschiedliche Stadtviertel, vom Kölner als "Veedel" bezeichnet, unterteilt.

Südstadt

Das südlichste dieser Veedel ist die sogenannte Südstadt, welche zwischen der Vorgebirgstraße und dem Rheinufer liegt, aber auch Teile der Altstadt bis hin zur Severinsbrücke umfasst. Vor allem der Bereich rund um den zentral gelegenen Chlodwigplatz ist mit vielen Kneipen und Restaurants ausgestattet. Zum Rheinufer hin befindet sich ein Teil der Kölner Fachhochschule, während sich an der Vorgebirgstraße mit dem Volksgarten eine der ältesten Kölner Parkanlagen befindet.

Kwartier Lateng

Rund um den Rathenauplatz und entlang der Zülpicher Straße befindet sich ein weiteres Veedel mit zahlreichen Kneipen und Gastronomiebetrieben, welches oft als "Kwartier Lateng" bezeichnet wird. Diese Einkölschung des Pariser "Quartier Latin" liegt darin begründet, das hier ebenfalls viele Studenten verkehren, denn das Gelände der Kölner Universität schließt unmittelbar an, wenn diese auch in den benachbarten Stadtteilen Sülz und Lindenthal liegt.

Aachener Straße und Belgisches Viertel

 
Das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln

Die wichtigste Ost-West-Achse des Stadtteils, die Aachener Straße, entstammt bereits der römischen Zeit; damals war sie als eine Verlängerung der decamus maximus, eine bedeutende Heerstraße über Maastricht und Tongern nach Boulogne-sur-Mer. Rund um die Aachener Straße und ihren Nebenstraßen, welche nach belgischen und niederländischen Städten benannt sind, hat sich eine etwas gehobenere Gastronomie etabliert. Dort befinden sich außerdem zahlreiche kulturelle Einrichtungen wie das Museum für Ostasiatische Kunst oder das Millowitsch-Theater. Überhaupt befinden sich im Stadtteil zahlreiche kleinere Theaterbühnen, welche meist nicht in städtischer Trägerschaft stehen. Im Inneren Grüngürtel liegt hier der Aachener Weiher, eine Teichanlage aus den 1920er Jahren. Die umgebenden Hügel wurden aus dem Trümmerschutt der zerbombten Stadt über dem von den Nationalsozialisten errichteten Maifeld aufgeschüttet.[1]

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