Ibn Batuta (1304 - 1368) war ein Weltreisender des 14. Jahrhunderts und ein Reise-Berichterstatter.
Sein eigentlicher Name war Abd Allah El Lawati. Er stammte aus Tanger und hatte in Marokko Theologie studiert.
Seine Reisen nehmen ihren Ausgang in seiner Hadj, der verpflichtenden Pilgerfahrt nach Mekka. Diese erste Reise dehnt er bereits in Ägypten aus, erforscht das Nildelta und versucht die [Quelle]]n des Nil zu erreichen, was er aber wegen kriegerischer Auseinandersetzungen nicht schafft. Er reist in den Libanon, über Damaskus nach Bagdad und Isfahan, bevor er sein Ziel, die heiligen Stätten von Mekka und Medina erreicht und seine Pilgerschaft, die Hadsch oder Hadj vollendet.
Von hier aus bereist er den Jemen und setzt über das Rote Meer nach Abessinien über. Wieder zurück in Arabien, geht er nach Hormuz und setzt nach Persien über, bevor er ein zweites Mal nach Mekka geht. Wiederum quert er das rote Meer, um dieses Mal im südlichen Ägypten zu forschen. Er reist den Nil durch Ägypten hinab, ist in Jerusalem zu finden, reist dann entlang der libanesischen Küste durch Anatolien und entlang der nördlichen Küsten des Schwarzen Meeres über die Krim und die dem Kaukasus vorgelagerten Länder bis nach Astrachan, an die Mündung der Wolga ins Kaspische Meer. Mit der dortigen Gemahlin des Herrschers reist er in königlich-prachtvollem Gefolge nach Konstantinopel zurück, als sie ihre Heimat besuchen möchte.
Wiederum reist er nach Astrachan und durch den nördlichen Kaukasus, dann weiter bis in die alte Seidenstraßen-Städte Buchara und Samarkand. Sein weiterer Weg führt ihn nach Afghanistan und nach Khusistan im heutigen Iran.
Hier faßt er den Entschluss, bis ans östliche Ende der Welt zu gehen. Er erreicht die Indus-Mündung in Pakistan und geht weiter nach Lahore und Delhi. Dort wird er vom muslimischen Raja Mahomed als Richter eingesetzt und später als Botschafter nach China gesandt mit einer Gesandtschaft von 2.000 Reitern. Unterwegs jedoch wird der Tross von Hindus überfallen, und nach einer Irrfahrt erreicht er wieder Delhi, ohne zunächst an sein Ziel gelangt zu sein.
Mit einer neuen Expedition reist er über Land nach Kalikut und erforscht dort die zu jener Zeit aktive chinesische Handelsmarine (siehe auch Admiral Ho / Zheng He). Mit dreizehn Dschunken reist die Expedition in Richtung China, wird aber direkt vor der Küste in einem Sturm aufgerieben. Ibn Batuta war noch zwecks Vollendung seines Gebets mit seinem Schiff an Land geblieben, wagt es aber nicht mehr, mit diesem zweiten Misserfolg dem Herrscher nochmals unter die Augen zu treten.
Er reist zu den Malediven und wird auch dort als Richter eingestellt aufgrund seines Theologiestudiums. Von dort aus will er weiter zur Coromandelküste Indiens, wird aber nach Ceylon abgetrieben. Von dort aus kommt er schließlich an die Coromandelküste, fällt aber auf offenem Meer unter Piraten und wird mittellos in Kalikut abgesetzt.
Als er wieder bei körperlichen und finanziellen Kräften ist, schifft er sich über die Nikobaren-Inseln nach Sumatra ein, wo zu dieser Zeit der Islam mittlerweile angekommen ist.
Mit der Unterstützung des dortigen Sultans reist er nach einem rätselhaften "Kailuka", dessen Lokalisierung nicht recht gelingt: zu vermuten ist, dass es sich um die Küste des heutigen Vietnam handelt. Von dort aus gelangt er in die südchinesischen Provinzen. In Südchina reist er viel umher und soll bis in die Gegend um Nanking gekommen sein.
Von dort aus geht er nach Sumatra und Indien zurück. Über Persien und Hormuz erreicht er ein drittes Mal Mekka und geht von dort aus heim nach Tanger in Nordafrika.
Er besucht Spanien und reist anschließend in den Sudan beziehungsweise die Länder der Sahelzone, die südlich der Sahara liegen. Diese Reise führt ihn nach Timbuktu, und er lernt die vom Niger durchflossenen Landschaften Westafrikas kennen.
Nun reist er wieder heim und setzt sich in Fes zur Ruhe.
Ibn Batutas Reiseberichte stehen denen Marco Polos in nichts nach.