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Film | |
Titel | Armageddon |
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Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 1998 |
Länge | 150 Minuten |
Stab | |
Regie | Michael Bay |
Drehbuch | Robert Roy Pool, Jonathan Hensleigh, Tony Gilroy, Shane Salerno, J. J. Abrams |
Produktion | Jerry Bruckheimer Gale Anne Hurd Michael Bay |
Musik | Trevor Rabin |
Kamera | John Schwartzmann |
Schnitt | Chris Lebenzon Mark Goldblatt Glen Scantlebury |
Besetzung | |
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Armageddon – Das jüngste Gericht ist ein US-amerikanischer Katastrophenfilm von Regisseur Michael Bay aus dem Jahr 1998, in dem eine Gruppe Bohrspezialisten die Vernichtung der Menschheit durch einen aus dem All heranrasenden Meteoriten abwenden muss. Die Hauptrollen verkörpern Bruce Willis, Ben Affleck und Liv Tyler.
Handlung
Ein Hobbyastronom entdeckt einen Asteroiden mit der Größe von Texas, der geradewegs auf die Erde zusteuert. Würde er auf die Erde treffen, würde er jedes Leben auf ihr zerstören. Der NASA um ihren Chef Dan Truman bleiben 18 Tage, um eine Lösung für dieses Problem zu finden. Die einzige Möglichkeit die Erde vor dieser Katastrophe zu verschonen, ist eine Sprengung des Asteroiden von innen. Dazu muss ein Bohrteam auf den riesigen Himmelskörper reisen, ein rund 250 Meter tiefes Loch bohren und einen nuklearen Sprengsatz darin zünden. Sie gewinnen den Ölbohrexperten Harry Stamper für dieses gewagte Unterfangen.
Der will jedoch nur mit seinen eigenen Männern arbeiten. Die Ölbohrarbeiter werden in einem Crashkurs zu Astronauten ausgebildet und in zwei Teams unterteilt. Die erste Crew wird von Harry Stamper geleitet und fliegt im Spaceshuttle „Freedom“, die zweite Crew führt Stampers Ziehsohn A. J. Frost an, der nebenbei noch der Freund von dessen leiblicher Tochter Grace ist. Diese Crew fliegt im Shuttle „Independence“.
Zunächst fliegen die beiden Spaceshuttles zur russischen Raumstation Mir, um dort Sauerstoff zu tanken. Auf ihr befindet sich Kosmonaut Lev Andropov. Es kommt zu einem Unfall beim Tankmanöver und die Mir wird zerstört. Die Crew jedoch kann rechtzeitig unversehrt fliehen und auch der Kosmonaut Andropov befindet sich von nun an mit an Bord der Independence.
Als nächstes fliegen die Spaceshuttles zum Mond, um dessen Gravitation auszunutzen. So kommen sie von hinten auf den Asteroiden. Während die Freedom ca. 26km entfernt von der ursprünglich vorgesehenen Stelle auf einer Ferritschicht landet, stürzt die Independence ab, was nur drei Menschen überleben, darunter A. J. Frost und der Kosmonaut. Diese machen sich mit ihrem Bohrfahrzeug zur Freedom auf. Dort jedoch gehen die Bohrarbeiten langsamer als erwartet vor. Da schließlich der Funkkontakt zur Erde abbricht, beschließt die NASA, die Atombombe zu zünden. Ein Astronaut auf dem Asteroiden will dies ebenso, wird aber dann von Harry Stamper gerade noch rechtzeitig überzeugt, die Bombe zu entschärfen. Es kommt jedoch schlimmer, das Bohrfahrzeug der Freedom geht an den Weltraum verloren. Doch gleich darauf erscheinen die Überlebenden der Independence und im selben Moment gelingt es auch der NASA über die Satelliten anderer Länder wieder Kontakt aufzunehmen.
Als das Loch fertig gebohrt ist, bemerken die Astronauten, dass der Zeitzünder nicht mehr funktioniert und die Bombe daher von Hand gezündet werden muss. Die dafür zuständige Person wird zufällig ermittelt und das Los fällt auf Frost. Im letzten Moment verschafft sich aber Stamper gewaltsam den Zünder und opfert sich. Die Bombe detoniert in einer gewaltigen, auch von der Erdoberfläche aus sichtbaren Explosion. Während die beiden Asteroidenhälften den Planeten verfehlen, fliegen die Überlebenden als Helden zurück. A. J. und Grace heiraten in Anwesenheit der überlebenden Crewmitglieder; Harry und den anderen Opfern sind bei der Trauung Stühle mit Portraits von ihnen freigehalten.
Produktion
Produzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Michael Bay, die bereits bei The Rock – Fels der Entscheidung zusammengearbeitet hatten, planten 1996 ein neues Actionprojekt gemeinsam in Angriff zu nehmen. Die vier in den Credits vermerkten Drehbuchautoren Jonathan Hensleigh, J. J. Abrams, Shane Salerno und Tony Gilroy waren allerdings nicht die einzigen, die sich an dem Skript beteiligten. Die ungewöhnlich hohe Anzahl an Drehbuchautoren brachte dem Film Kritik ein. Es wurde sogar gespottet, man habe spezielle Autoren für verschiedene Fachgebiete wie humorige oder gefühlsbetonte Szenen. Nachdem das Drehbuch nach acht Wochen fertig war, wurde es noch einmal von Shane Salerno überarbeitet. Unterstützung erhielt die Crew auch von der NASA, die einen Projektspezialisten und einen Astronauten als Berater zur Verfügung stellte.
Die Dreharbeiten begannen am 27. August 1997 in den Badlands von Kadoka in South Dakota. Allerdings wurden schon im April und im Mai die Starts zweier Space Shuttles (Atlantis und Columbia) gefilmt. Weitere Dreharbeiten fanden im Oktober 1997 im Johnson Space Center in Texas statt, außerdem im Kennedy Space Center in Florida, auf der Edwards Air Force Base, bei Ölfirmen in Kalifornien und auf einer Bohrinsel vor Texas. Die letzte Klappe fiel am 18. Februar 1998 in der St. Brendan's Church in Los Angeles.
Musik
Das Armageddon-Thema stammt aus der Feder Trevor Rabins. Der Titelsong I don't wanna miss a thing stammt von Aerosmith (mit Steven Tyler, dem Vater von Liv) stieg von 0 auf 1 in die US-amerikanischen Billboard-Charts ein und hielt sich im September 1998 vier Wochen an der Spitze. Es war der erste Nummer-Eins-Hit Aerosmiths, wird allerdings von ihren Fans meist nicht zu ihren größten Hits dazugezählt, da er nicht von ihnen, sondern von Diane Warren geschrieben wurde. Die Aufnahmen zu ihrem ersten Titelsong zu einem Kinofilm erfolgten an drei Tagen in den Studios der Hit Factory in New York, wofür sie ihre Nine Lives World Tour unterbrachen. Der Titel ist ein Orchesterstück für 52 Instrumente unter der Leitung von Susie Katayama, die sich einen Tag von ihrer Eric Clapton Tour freinahm, um an dem Titel mitzuwirken.
Auf dem Soundtrack sind neben dem Thema und vier Aerosmith-Songs u.a. noch Titel von ZZ Top, Jon Bon Jovi und Bob Seger.
Rezeption
Der Film kostete etwa 140 Millionen Dollar und spielte weltweit mehr als 550 Millionen Dollar ein. Am Eröffnungswochenende spielte er in den USA 36 Millionen Dollar ein, wobei er deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb und man bei Betrachtung der Einspielergebnisse vergleichbarer Projekte wie Deep Impact oder Independence Day von einem Flop ausging.
Kritiken
- Schlecht kaschierter Ersatz-Kriegsfilm, der in Ermangelung des klassischen Feindes sein Bedrohungspotential in den Kosmos verlagert. Die USA legitimierte sich einmal mehr als Weltpolizei, die der menschlichen Spezies ein Weiterleben sichert. Filmisch ohne Belang. (film-dienst 15/1998)
- Trotz jeder Menge Pathos und Planetennebel ist Regisseur Michael Bay und Produzent Jerry Bruckheimer mit ihrer hübschen-aufwendigen Materialschlacht ein recht unterhaltsamer Film gelungen – Weltuntergang für die ganze Familie. (Der Spiegel 29/1998)
- Michael Bays Kometendröhnung ist die Kehrseite von Deep Impact – der Weltuntergang als nihilistische Action-Komödie. (Cinema 07/1998)
Astronomisch-wissenschaftliche Sicht
Zwar sind Science-Fiction- und Actionfilme häufig der Kritik ausgesetzt, sich inhaltlich fern von jeglicher Realität zu bewegen, der Film Armageddon jedoch in besonderem Ausmaß, wobei die vorrangige Kritik darin bestand, der Film widerstrebe sämtlichen physikalischen Gesetzen.
Beschaffenheit des Asteroiden
Der Asteroid weist eine äußerliche Beschaffenheit auf, die deutlich auf seine Entstehung in einem Hollywoodcomputer schließen lässt. So enthält der im Film gezeigte Asteroid tiefe Schluchten und Felsen mit großen, scharfen Kanten, was ihm ein bedrohliches Äußeres gibt. Tatsächlich müsste man bei einem solchen Himmelskörper eher mit einer kraterübersäten, steinigen Oberfläche rechnen.
Zeitraum des Aufpralls
Im Film bleiben der NASA 18 Tage, um die kommende Katastrophe abzuwenden. Dieser Zeitraum erscheint Wissenschaftlern als viel zu kurz, um das entsprechende Ziel zu erreichen. "Selbst wenn eine Aufspaltung des Asteroiden in viele kleinere Teile gelänge, so würden diese wegen der schon beträchtlichen Erdnähe auf dem Erdkörper einschlagen und verheerende Folgen haben.", so Dr. Lutz Schmenkel vom Astronomischen Rechen-Institut Heidelberg. Mittels der heute verfügbaren Technik bemühen sich Wissenschaftler mögliche Kollisionskandidaten schon Jahrzehnte vor dem eigentlichen Aufprall aufzuspüren.
Landemanöver
Um Flüge zu kleineren Planeten zu ermöglichen, bedient man sich in der Realität meist der sog. "Fly-by- oder Swing-by-Methode", bei der die Bahnen der Raumkörper so gestaltet sind, dass die (dann antriebslosen) Raumsonden in das Gravitationsfeld eines großen Planeten eintauchen, von diesem auf eine vorausberechnete neue Bahn abgelenkt und dabei drastisch beschleunigt werden. Diese Technik findet auch im Film Anwendung, wobei das Gravitationsfeld des Mondes genutzt wird und die Spaceshuttles anschließend enorm beschleunigt werden.
Bewegung auf dem Asteroiden
Obwohl der Asteroid lediglich die Größe von Texas hat, ist seine Gravitation nur unwesentlich geringer als die unseres Mondes.
Unabhängig von all diesen Schwächen wird bei Armageddon wie bei vielen anderen Filmen, die im Weltall spielen, bemängelt, dass im Weltall kein Laut zu hören ist. Allerdings wird diese Tatsache in Hollywood stets missachtet, um den Lärm als wichtiges Element des Actionfilms zu erhalten.
Auszeichnungen
Armageddon erhielt 1998 4 Oscar-Nominierungen in den Rubriken Ton, Toneffektschnitt, visuelle Effekte und Titelsong (I don't want to miss a thing von Aerosmith). Allerdings fand der Film auch bei der Goldenen Himbeere Erwähnung. So wurde er in den Kategorien Schlechtester Film, Schlechtestes Leinwandpaar (Ben Affleck und Liv Tyler), Schlechteste Nebendarstellerin (Liv Tyler), Schlechteste Regie (Michael Bay), Schlechtestes Drehbuch (J.J. Abrams, Jonathan Hensleigh) und Schlechtester Song (Aerosmith - I don't wanna miss a thing) für die unrühmliche Trophäe nominiert, während Bruce Willis in der Kategorie Schlechtester Schauspieler sogar den Sieg davontrug. Bemerkenswert hierbei ist vor allem die Bewertung des Aerosmith-Songs, der sowohl als bester als auch als schlechtester Song des Filmjahres nominiert war.
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Armageddon bei Metacritic (englisch)
- Vorlage:Rottentomatoes
- Armageddon aus wissenschaftlicher Sicht. Artikel von Dr. Lutz Schmenkel (Astronomisches Rechen-Institut Heidelberg) auf cinezone.de
- Bad Movie Physics: Armageddon. Wissenschaftliche Filmrezension auf intuitor.com (engl.)