Stadtbezirk Stuttgart-Süd | |
Stadtwappen | Stadtkarte |
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Liste der Stadtteile von Stuttgart | |
Bundesland : | Baden-Württemberg |
Stadt: | Stuttgart |
Fläche: | 9,57 km² |
Einwohner: | 43.914 (2005) |
Bevölkerungsdichte: | 4.589 Einwohner je km² |
Höhe: | 220 - 400 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 70178, 70180, 70199, 70569 |
Vorwahl: | 0711 |
Adresse des Bürgerbüros Süd: |
Jella-Lepman-Straße 3 70178 Stuttgart |
Website (offizielle): | www.stuttgart.de |
Politik | |
Bezirksvorsteher: | Karl-Friedrich Jedtke |
Stuttgart-Süd ist ein innerer Stadtbezirk Stuttgarts südlich des Innenstadtkerns zwischen Stuttgart-Mitte und Degerloch.
Stadtteile/Wappen
Der Stadtbezirk entstand 1956 in seiner heutigen Ausdehnung aus dem gleichnamigen Stadtteil Stuttgart-Süd, einschließlich des seinerzeit nicht mehr abgegrenzten Wohnbezirks Heslach, und dem Stadtteil Kaltental.
Bei der Neugliederung der Stadtteile im Jahre 2001 wurde der Stadtbezirk Stuttgart-Süd in die sechs Stadtteile Bopser, Lehen, Weinsteige, Karlshöhe, Heslach und Südheim aufgeteilt, so dass der Stadtbezirk seither einschließlich des Stadtteils Kaltental aus sieben Stadtteilen besteht.
Geschichte
1350 erstmals erwähnt wird die Alte Weinsteige, ein extrem steiler Karrenweg, den der gesamte Frachtfuhrwerksverkehr von Stuttgart nach Süden in Richtung Tübingen nehmen musste. Bis zu 16 Pferde waren als Vorspann nötig, um die Steigung zu bewältigen.
Um den stark angewachsenen Verkehr zu bewältigen, wurde zwischen 1826 und 1831 die Neue Weinsteige, eine breite Panoramastraße, durch Oberbaurat Gottlieb Christian Eberhard von Etzel erbaut. Seit 1884 fährt die Zahnradbahn entlang der Alten Weinsteige.
Heslach
Einer Sage nach wurde der württembergische Herzog Ulrich von Württemberg auf der Flucht aus Stuttgart anno 1518 von den Heslachern verraten. Als er zurückkehrte, mussten die Heslacher zur Strafe Sonntags zum Kirchgang blaue Strümpfe tragen – daher ihr Ortsneckname „Blaustrümpfler“.
Aus Anlass des 25-jährigen Kronjubiläums von König Karl I. von Württemberg trug Heslach ab 1889 vorübergehend den Namen Karlsvorstadt.
Der Südheimer Platz entstand mit der die westliche Raumkante bildenden Siedlung Südheim (1901–1903) nördlich des Alten Schützenhauses (1895), beide erbaut vom Stuttgarter Architekten Karl Hengerer. Die östliche Randbebauung entstand gegen 1928. Heute stehen die Südheim-Siedlung als städtebauliche Gesamtanlage und Sachgesamtheit wie auch das Alte Schützenhaus unter Denkmalschutz.
Kaltental
Burg Kaltental, nach der der Stadtteil Kaltental benannt wurde, wurde 1125 erstmals urkundlich erwähnt. Nach der Zerstörung der Burg zogen die Herren von Kaltental nach Aldingen am Neckar. Die Burg wurde danach abgetragen. 1809 wurde die Kaltental durchschneidene Verbindungsstraße von Stuttgart nach Vaihingen entlang des Nesenbachs gebaut.
1922 wurde Kaltental eingemeindet.
Die Aktennotiz von Graf Eberhard im Bart „Der von Kaltental glaubt das nicht“ wurde zum Markenzeichen der Kaltentaler.
Überregional bekannt wurde Kaltental durch das vom Humoristen Werner Veidt geschriebene Lied Anna Scheufele aus Kaltental.
Städtische Einrichtungen
Schulen
In Stuttgart-Süd gibt es fünf Grundschulen, die Lerchenrainschule, die Heusteigschule, die Römerschule, die Wilhelm-Hauff-Schule und die Grundschule Kaltental. Weiterführende Schulen sind das Schickhardt-Gymnasium und die Schickhardt-Realschule, das Evangelische Mörike-Gymnasium, das Karls-Gymnasium und die Kaufmännische Schule Süd. Daneben existieren zwei Förderschulen, die Immenhoferschule für Schwerhörige und die Lehenschule für Lernbehinderte.
Krankenhäuser und soziale Einrichtungen
- Marienhospital Stuttgart: Krankenhaus mit internationalem Ruf
- Rudolf-Sophien-Stift: Klinik für Pychiatie, Psychotherapie und Psychosomatik, Werkstätten für Behinderte
- Mehrgenerationenhaus Heslach: Pflege- und Altenheim, Kulturzentrum
- Gradmann-Haus: Zentrum für Demenzkranke
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Parkanlagen
- Silberburganlage mit Mörike-Denkmal von 1880
- Der Aussichtspunkt Karlshöhe wurde 1889 bis 1896 vom Verschönerungsverein als öffentlichen Park gestaltet.
- Der Weißenburgpark, früher Privatpark des Geheimrats Ernst von Sieglin, wurde 1956 von der Stadt Stuttgart erworben.
Bauwerke
- Städtisches Lapidarium
- Teehaus und Marmorsaal im Weißenburgpark
- Marienplatz mit Zahnradbahn
- Altes Feuerwehrhaus Heslach, erbaut 1887/88 als ehemalige Feuerwache mit Turnhalle und Steigerturm von Architekt Stadtbaurat Emil Mayer. Das Gebäude wurde bis 1920 als Feuerwehrhaus genutzt, danach war ein Knabenhort, ein Waisenhaus und eine Suppenküche untergebracht. Der Bau dient heute als Veranstaltungssaal und Gemeinwesenzentrum.
- Standseilbahn vom Südheimer Platz zum Waldfriedhof
- Heslacher Tunnel von 1991, ein 2300 m langer Straßentunnel für die Bundesstraße 14
Kirchen/Friedhöfe
- Fangelsbachfriedhof, 1823 in der Nähe der einstigen mittelalterlichen Siedlung Immenhofen auf freiem Feld angelegt; wichtige Gräber: Immanuel Hermann Fichte, Gustav Siegle und Nikolaus Friedrich von Thouret
- Heslacher Friedhof im Zentrum von Heslach mit sehenswerter Benckendorff-Grabkapelle von 1823 in Form eines griechischen Rundtempelchens mit Kuppel und zwei ionischen Säulen von Giovanni Salucci
- Kaltentaler Friedhof in der Feldbergstraße mit Gedenkstein zu Ehren der Verstorbenen des Wichernhauses
- Evangelische Markuskirche
- Evangelische Matthäuskirche
- Evangelische Kreuzkirche
- Evangelische Thomaskirche in Kaltental
- Katholische Kirche St. Maria
- Katholische Kirche St. Josef in Heslach
- Katholische Kirche St. Antonius in Kaltental
- Serbisch-Orthodoxe Kirche
Feste/Veranstaltungen
- Anna-Scheufele-Fest Kaltental (letztes Juni-Wochenende)
- Heslacher Hocketse
Literatur/Heimatbücher
Heimatbuch Heslach / Siegfried Bassler. Unter Mitarb. von Stefan Hammer. - 3. Aufl. - Stuttgart : Adolphi, 1987. - 208 S. : Ill. und Kt. - Behandelt die Geschichte des Ortes ab der Vor- und Frühgeschichte mit einem Schwerpunkt auf der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte.