Eberswalde

Stadt im Landkreis Barnim in Brandenburg
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Wappen Karte
Wappen von Eberswalde | Datei:Karte eberswalde in deutsch.gif
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Kreis: Barnim
Fläche: 58,2 km²
Einwohner: 42.236 (31.12.2003)
Bevölkerungsdichte: 738 Einwohner je km²
Höhe: 58 m ü. NN
Postleitzahl: 16225-16227,
16202-16204
Vorwahl: 03334
Geografische Lage: 13° 50' n. Br.
52° 50' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: BAR
Gemeindeschlüssel: 12 0 60 052
Stadtgliederung: 7 Ortsteile
Offizielle Website: eberswalde.de
E-Mail-Adresse: stadtverwaltung@eberswalde.de
Politik
Bürgermeister: Reinhard Schulz (parteilos)
Regierende Partei: SPD

Eberswalde ist die Kreisstadt des Landkreises Barnim im Bundesland Brandenburg, Bundesrepublik Deutschland. Eberswalde wird auch 'Waldstadt' genannt, rings um die Stadt gibt es ausgedehnte Waldgebiete und das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin mit dem Totalreservat Plagefenn.

  • früheres Autokennzeichen: EW
  • Postleitzahlen:

Geografie

Geografische Lage

50 km nordöstlich von Berlin

Der Landkreis Barnim grenzt an die Landkreise Uckermark, Märkisch Oderland, Oberhavel und das Land Berlin. Das Stadtwappen zeigt eine Eiche und 2 Wilschweine, die beiden Wortbestandteile 'Eber' und 'Wald'.

Ausdehnung des Stadtgebiets

  • Größe: 7,7 x 14,1 km


Orte in der Region

Stadtgliederung

 
Luftbild Westend Eberswalde mit Erläuterungen
 
Stadtzentrum Eberswalde

Stadtteile:

  • Nordend (überwiegend Wohngebiet)
  • Ostende (überwiegend Wohngebiet)
  • Westend (überwiegend Wohngebiet)
  • Südend (neu seit 2003)
  • Leibnitzviertel (Neubaugebiet)
  • Brandenburgisches Viertel (Neubaugebiet)
  • Finow (ehemals Heegermühle)
  • Clara-Zetkin-Siedlung (Eigenheime)
  • Sommerfelde (Dorf östlich von Eberswalde)
  • Tornow (Dorf östlich von Sommerfelde)


Geschichte

 
Marktplatz Eberswalde mit Maria- Magdalenen- Kirche

Die für den Verkehr wichtige Furt durch die Finow hat offensichtlich schon in urgeschichtlicher Zeit große Bedeutung und Anziehungskraft besessen.

Der Golddepotfund von Niederfinow aus der nordischen jüngeren Bronzezeit gibt Hinweise auf Verbindungen in das heutige Siebenbürgen. Die acht Goldschalen sowie 73 andere Teile wie Halsschmuck und Armbänder mit einem Gesamtgewicht von etwa 2,60 kg purem Gold stammen aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. und wurden 1913 bei Ausschachtungsarbeiten eines Hauses in einem Tongefäß entdeckt und nach Berlin gebracht. 1945 fielen diese offenbar der Roten Armee in die Hände. Von russischer Seite wurde jahrzehntelang geleugnet, dass der Schatz in Moskau sei, obwohl man es seit 10 Jahren nicht mehr abstritt. Eine Reporterin von Spiegel TV machte den so genannten Eberswalder Goldschatz nach mehrmonatiger Recherche im Moskauer "Puschkin-Museum" in einem Geheimdepot ausfindig. So konnten Ende Januar 2004 erstmals seit 60 Jahren wieder Originalfotos von ihm veröffentlicht werden.

 
Marktplatz von Eberswalde, Blick zum Rathaus

Nördlich der Finowfurt wurde ein slawischer Burgwall nachgewiesen.

Im Zuge von Grenzsicherungen des Markgrafen von Brandenburg gegen die pommersche Uckermark entsteht auf einem der südlich der Stadt gelegenen Höhenzüge (heute Schloss- oder Hausberg) eine markgräflicher Burg. Diese wird im Jahre 1261 erwähnt, ist aber schon im 14. Jahrhundert wieder verfallen. Am Fuße des Schlossberges entwickelt sich das Suburbium Ebersberg, welches mit dem jenseits der Finowfurt gelegenen Jakobsdorf zu einer - zwischen Finow und Schlossberg gelegenen - Marktsiedlung verschmilzt. Im Jahre 1276 wird ein Everswolde erstmalig erwähnt - 1307 heißt es schon "in nova civitate Everswolde". Der Ortsname Neustadt-Eberswalde galt bis ins 19. Jahrhundert. Seit dem 30. Mai 1877 hieß die Stadt offiziell Eberswalde. Sie schied am 1. April 1911 aus dem Kreis Oberbarnim aus und bildete nunmehr bis 1945 einen eigenen Stadtkreis.

Als offizielle Stadtgründung gilt das Jahr 1254. Im Jahr 2004 beging Eberswalde seine 750-Jahrfeier.

 
die neuen Glocken der Maria- Magdalenen- Kirche in Eberswalde

Der Grundriss der Stadt lässt noch heute die nach einheitlichem Plan angelegte Gitterform gut erkennen, welche 3 nordsüdlich verlaufende Längs- und 6 Querstraßen aufweist, mit dem rechteckigen Markt zwischen zwei Hauptstraßen im Zentrum des Ortes. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wird die Stadt durch eine Stadtmauer mit vorgelagerten, doppelten Wällen und Gräben befestigt. Vier Tore ermöglichen das Betreten oder Verlassen der Stadt. Wesentliche Einnahmequellen dürften sich ergeben haben durch die 1306 erfolgte markgräfliche Überlassung des Marktzolls, 1307 Mahlzwang für umliegende Dörfer (Karutz, Gersdorf, Sommerfelde) sowie 1317 Straßen- und Stapelzwang für die Handelsstraße Frankfurt-Stettin.

Im Jahr 1830 wird die Forstakademie nach Eberswalde verlegt. Noch heute sind die Fachhochschule und forstliche Einrichtungen ein fester Bestandteil der Stadt. Am südlichen Stadtrand befindet sich der forstbotanische Garten.

Von 1909 bis 1939 betrieb die Lorenz AG in der Nähe von Eberswalde eine Versuchsfunkstelle, von der auch rundfunkartige Übertragungen zwischen 1919 und 1925 durchgeführt wurden.
Als größter Antennenträger wurde ein eisenarmierter, abgespannter Holzgittermast von 70 Metern Höhe errichtet.
1930 wurde im Rahmen eines Großversuchs die Technik des Richtfunkfeuers erprobt. 1939 wurde die Funkversuchsstelle aufgelöst, die Antennenanlagen demontiert und in den Gebäuden eine Forschungsstelle für Torfverwertung eingerichtet. Von 1954 bis 1963 war in den Gebäuden der ehemaligen Versuchsfunkstelle Eberswalde das Institut für Forstwirtschaftliche Arbeitslehre der Humboldt Universität Berlin untergebracht.

Eingemeindungen

Am 1. Mai 1936 wurde die Gemeinde Kupferhammer aus dem Kreis Oberbarnim in den Stadtkreis Eberswalde eingegliedert.

Im Jahre 1970 fand die Vereinigung der bis dahin eigenständigen Städte Eberswalde und Finow unter dem neuen Namen Eberswalde-Finow statt.

1990 wurde aus 'Eberswalde-Finow' wieder 'Eberswalde'.

Im Jahre 1993 wurden die Gemeinden Sommerfelde und Tornow eingemeindet.


Politik

Die Stadtverordnetenversammlung Eberswalde zählt 28 Stadtverordnete. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 26. Oktober 2003 wie folgt dar:

SPD : 9 Sitze
CDU : 7 Sitze
Grüne/BFB : 4 Sitze
BKB / Freie Wähler : 3 Sitze
FDP : 3 Sitze
Partei rechtsstaatliche Offensive : 2 Sitze
 
Stadtwappen am alten Rathaus

Wappen

In Silber eine grüne bewurzelte Eiche mit goldenen Eicheln, zu beiden Seiten des Stammes zwei zugewendete schwarze Eber mit goldenen Hauern und Rückenborsten, in der Baumkrone der rote brandenburgische Adler.

Die Farben der Stadt sind schwarz-weiß-grün.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ausflugsziele in der Stadt beziehungsweise in unmittelbarer Umgebung

Museen

  • Museum in der Adler Apotheke
 
Maria- Magdalenen- Kirche

Musik

  • St. Georgs-Kapelle - Kleine Konzerthalle
  • Garage-Konzerte (unter anderem Eberswalder Jazztage)
  • Freilichtbühne auf dem Gelände der LaGa
  • Choriner Musiksommer
  • Kulturhaus Schwärzetal





Bauwerke

 
die stark baufällige Brücke soll abgerissen werden, Eberswalde hat dann ein Wahrzeichen weniger
 
Löwengehege

Parks

Naturdenkmäler

Sport

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Motor Fans
  • Der Fußballverein MOTOR Eberswalde ist der größte Sportverein der Stadt und spielt mit seiner ersten Mannschaft in der 4. Liga (Oberliga, NOFV-Nord).
  • Die Sektion Segeln von Stahl Finow hat ihren Standort am westlichen Ende des Werbellinsees in Wildau bei Eichhorst.
  • Tischtennis hat in Finow eine lange Tradition, der TTC- Finow ist nicht nur national eine Größe.
  • in der neuen Sporthalle der Technischen Werke in Westend beheimatet: Judoclub Eberswalde
  • der Tauchclub Werbellow ist in Eberswalde zu Haus, hat seine Tauchbasis am Werbellinsee
  • Vor 50 Jahren - am 15.07.1952 - gründete sich aus der Chemischen Fabrik Finowtal die Betriebssportgemeinschaft „Chemie Finow". Daraus entstand der heutige FSV Eintracht Finowtal.
  • Auf das Jahr 1891 sind die ersten Anfänge des Schwimmsports in Eberswalde zurückzuführen. Seit dem hat der Eberswalder Schwimmverein viele große Erfolge gefeiert. Treffpunkt ist die Schwimmhalle (baff) im Stadtteil Westend von Eberswalde.


Regelmäßige Veranstaltungen

Fasching / Karneval

Seit Mitte der 80er Jahre gibt es Fasching und Karneval. Traditionell ist der Austragungsort der "Schuppen" (Kulturhaus Schwärzetal), der die Ausgestaltung der Räumlichkeiten für die Faschingsfeiern bietet.

Fasching:
 
Forstfasching in Eberswalde - Saison 2003

Der Eberswalder Forstfasching e. V. (E.F.F.) pflegt die Eberswalder Faschingstraditionen:

  • Aufwendige Ausgestaltung der Kulissen
  • Einmarsch des Vereins und Bühnenshow
  • Verkleidung und Maskierung nach einem Motto

Bereits 1956/57 gab es gemeinsame Umzüge der Forststudenten und der Brauerei. In den Folgejahren kehrte wieder Ruhe ein - zu viele betrunkene Bürger, Arbeitsausfälle usw. passten nicht in das Bild des Sozialismus. 1966 wurde von Dr. Gillwald ein Faschingsfest in den Räumen der forstlichen Hochschule organisiert. Daraus ist eine Faschingskommission entstanden, die in den Folgejahren alle Feste vorbereitete. Der erste Fasching 1967 war noch ein reines Betriebsfest, aber bereits in den 70er Jahren wurden die Feiern auf 3 Wochen ausgedehnt, wie es heute noch üblich ist.

Karneval:

Der Eberswalder Karnevalklub (EKK) knüpft an die rheinländischen Traditionen an und veranstaltet Karnevalssitzungen mit Elferrat, Büttenreden, Funkengarde usw. - wie man es aus dem Fernsehen kennt.

Rock me Magdalena

Alljährlich finden zu Weihnachten Rockkonzerte in der Maria- Magdalenen- Kirche statt. Die Konzerte gehen auf Initiativen des evangelischen Jugendkellers zurück.

Kulinarische Spezialitäten

 
Zubereitung Eberswalder Spritzkuchen

Eberswalder Spritzkuchen

Der Eberswalder Spritzkuchen ist ein Gebäck aus Brandteig, der in Fett ausgebacken wird. In der Zeit nach der Weltwirtschaftskrise wurden von der Stadt Eberswalde zwei Notgeld-Scheine ausgegeben (25 und 50 Pfennig). Es kursiert das Gerücht, dass diese Scheine zum Bezahlen von Spritzkuchen auf dem Bahnhof gedacht waren.
Der Berliner Konditor und Lebküchler Gustav Louis Zietmann erwirkt am 23.2.1832 die Genehmigung, sich als Konditor niederzulassen. Am 1.4.1832 eröffnet er seine Konditorei und überrascht die Bevölkerung mit einem neuen Gebäck, dem originalen Eberswalder Spritzkuchen. Ab 1842 lieferte er seine Spritzkuchen an den Bahnhof, wo seit dem 1. August die neue Bahnlinie Berlin - Stettin verkehrte. So wurden die Spritzkuchen ein Werbeträger für die Stadt und viele Reisende verbanden den Namen von Eberswalde mit den Spritzkuchen.

Eberswalder Würstchen

Eberswalder Würstchen sind eine besondere Eberswalder Spezialität. Es sind spezielle Bockwürstchen in echtem Darm, die eine große Verbreitung auch außerhalb von Eberswalde erlangten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die industrielle Ansiedlungen in des Stadt sind geprägt durch den Rohrleitungsbau, den Binnenhafen und den Kranbau. Witerhin gibt es einige Betriebe aus der Lebensmittelverarbeitung.

Verkehr

 
historischer Skoda O-Bus in Eberswalde

In Eberswalde gibt es eines der letzten O-Bus-Netze Deutschlands.

  • Flugplatz Finow
  • Bahn: Regionalbahn
  • Bundesstraße: B 2, B 167
  • Bundesautobahn: nahe A 11
  • Wasser: Oder-Havel-Kanal, Finowkanal


Ansässige Unternehmen

Medien


Bildung

 
Fassade der FH Eberswalde
 
während der 750- Jahrfeier der Stadt Eberswalde: Blick auf die Bibliothek der FH

Die Fachhochschule Eberswalde (University Of Applied Sciences) hat eine lange Tradition in der Stadt. 'Mit der Natur für den Menschen' steht in ihrem Leitbild. Folgende Studiengänge werden momentan angeboten:

  • Forstwirtschaft
  • Landschaftsnutzung und Naturschutz
  • Holztechnik
  • Betriebswirtschaft

Bachelor:

 
Campus der FH an der Friedrich- Ebert- Straße
  • Landschaftsnutzung und Naturschutz
  • International Forest Ecosystem Management
  • Ökolandbau und Vermarktung
  • Regionalmanagement

Master:

  • International Forest Ecosystem Information Technology
  • Nachhaltiger Tourismus

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

In Eberswalde geboren wurden oder langzeitig tätig waren

Übernachtungsmöglichkeiten

Hotels

  • Am Brunnenberg
  • Central- Hotel
  • Finesse
  • Landhotel Trampe

Pensionen

  • Pension Hünike]
  • Restaurant & Pension "Rendezvous am Schützenplatz"

Sonstiges

Eberswalder Kanaldeutsch...

ist kein eigenständiger Dialekt, eher eine etwas verschärfte Variante des Berliner Dialektes. Ein Beispiel dazu findet man auf der Homepage der Bänkelsänger 'Schwärzefüße'. Eine typische Eberswalder Ausdrucksform ist die häufige Verwendung des Wortes 'mäßig' in verschiedensten Verbindungen (Beispiele: geldmäßig [jeltmäßich], zeitmäßig [zeitmäßich]). Weiterhin wird das Wort "damit" anstelle von "dass" gebraucht (zum Beispiel "Ich weiß, daß das falsch ist!"[Ick weeß damit det/dat/dit falsch iss[).

Literatur

Weblinks:

 
MIG-21 Flugzeug
  • eberswalde.de - offizielle Seite der Stadt
  • eberswalde.biz - Linkportal für Eberswalde und Umgebung - Hier finden sie Links zu Seiten aus dem Bereich Eberswalde und Barnim sowie aus der näheren Umgebung.
  • Open Directory Project - Regionalkategorie des kommentierten Linkverzeichnisses.
  • O-Bus - Geschichte, Betrieb, Fahrzeuge in Eberswalde - Eine wirklich sehenswerte Seite! mit sehr viel Liebe gestaltete Seite, sehr aktuell, mit viel Hintergrundwissen...unbedingt anschauen! Auf diesen Internetseiten wird Deutschland's ältester Obus- Betrieb in der Stadt Eberswalde vorgestellt. Der Obus- Betrieb ist eine Art des öffentlichen Personennahverkehrs, die sehr umweltfreundlich ist. Eberswalde ist die einzige Stadt Brandenburgs mit einem Obus-Betrieb.
  • Oberbarnimer - Eine schöne, sortierte Sammlung mit alten Postkarten von Eberswalde und Umgebung - ohne viel Schnickschnack, einfache Navigation - hier kommt jeder klar!
  • Barum Forum - Was ist los in Barnim und Uckermark? Dieses Diskussionsforum ist eine nichtkommerzielle Website und wird auf eine rein private Initiative hin betrieben.
  • Luftfahrthistorische Sammlung Finowfurt - Museum mit Fluggeräten aus vorwiegend osteuropäischer Produktion, vor allem sowjetische Militärmaschinen