Nikita Sergejewitsch Chruschtschow

sowjetischer Politiker und Regierungschef (1894-1971)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Juli 2003 um 11:13 Uhr durch 213.128.127.184 (Diskussion) (Redundante Passage entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Schwarzweißfoto: Chruschtschow in Anzug mit Orden sieht Nixon an, Nixon blickt nach links

Chruschtschow (l.) mit Richard Nixon

Nikita Sergejewitsch Chruschtschow (* 17. April 1894 in Kalinowka (Ukraine), † 11. September 1971 in Moskau), war ein sowjetischer Politiker und Regierungschef (russich: Хрущев).

Nikita Chruschtschow absolviert eine Lehre zum Maschinenschlosser und arbeitet dann im Bergwerk, in dem schon sein Vater gearbeitet hat. Er schließt sich der Gewerkschaft der Bergleute an und tritt bereits 1918 in die Kommunistische Partei, sowie in die Rote Armee ein. Er nimmt als Mitglied der Roten Armee am Bürgerkrieg teil.

1934 wird er ins Zentralkomitees (ZK) der KPdSU gewählt. 1949 wird er Sekretär des ZK der KPdSU und erhält 1950 das Landwirtschaftsressort. Nach dem Tod Stalins gelingt es ihm seinen Rivalen den Geheimdienstchef Lawrenti Pawlowitsch Berija auszuschalten. Am 14. März 1953 wird er Sekretär der KPdSU zusammen mit drei weiteren Parteimitgliedern, Regierungschef wird Georgi M. Malenkow. Im September 1953 wird er dann zum 1. Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU gewählt. Nach einem Versuch Chruschtschow zu stürzen, werden seine Gegner Wjatscheslaw M. Molotow und Georgi M. Malenkow aus allen Parteiämtern entlassen, sie werden jedoch nicht wie zuvor bei Stalin üblich hingerichtet. 1958 wird Chruschtschow Regierungschef und vereint damit wieder das höchste Staats- und Parteiamt in einer Person.

Vom 15. bis zum 27. September 1959 besucht Chrushtschow auf Einladung Eisenhowers als erster sowjetischer Regierungchef die USA. Am 13. August riegelt die Volkspolizisten der DDR Ost-Berlin gegen West-Berlin ab und es wird mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen.

Nikita Chruschtschow war anfangs Anhänger Stalins und trug zur Verschärfung des Kalten Krieges bei (Kuba-Krise). Allerdings sind die Einrichtung des so genannten "heißen Drahtes", das Atomteststopabkommen und die Entstalinisierung auch seine Verdienste.

1964 wird er von seinem Amt als Staats- und Parteichefs, als Folge der gescheiterten Wirtschaftspolitik und gestörter Beziehungen mit China, enthoben. Sein Nachfolger wird Leonid Iljitsch Breschnew. 1966 verliert er seinen Sitz im ZK der KPdSU und lebt danach in seiner Datscha bei Moskau. Dort stirbt er am 11. September 1971 an Herzversagen.