Post-Politik ist eine entpolitisierte Form der Politik. Der Rahmen, den es eigentlich zu diskutieren gilt wird schon als gegeben angenommen.
Der Begriff wurde von Jacques Rancière entwickelt, wie auch der Begriff "Postdemokratie" als weitgehende rechtliche Kanalisierung und also staatliche Disziplinierung politischer Energien[1].
Er wurde als Begriff der politische Philosophie politischen Philosophie in Frankreich entwickelt, aus der Tradition Louis Althussers herkommend.
Nach Slavoj Zizek ist es als ein Prozess, bei dem über das Aushandeln von Interessen, [...] ein mehr oder minder allgemeiner Kompromiss gestellt wird. Gefragt ist nicht mehr eine öffentlich Debatte, eine Politisierung, sondern ideologiefreie Ideen, die im (global-kapitalistischen) Rahmen funktionieren. Ein Menge von Experten, (globalen) Sozialarbeitern und anderen wird aufgeboten, um konkreten politischen Forderungen zu begegnen: es soll verhindert werden, dass sie sich verallgemeinern oder systemisch auswirken können. "Das allgemeine Anliegen, das von einer bestimmten Gruppe erhoben wird, zu einem Problem dieser Gruppe" (Zizek). Aber gerade eine metaphorische Universalisierung kann sich nicht ohne einen Streit der partikulären Gruppeninteressen ausbilden. Dies wird nach Zizek nicht unterdrückt, sondern (paradox) durch Hereinnahme ins System, in den Apparat, ausgeschlossen. Forderungen werden nur nach dem bloßen Inhalt behandelt und nicht danach, was damit gemeint ist.
Siehe auch: Postmoderne
Weblinks
Literatur
- Slavoj Zizek : Die Tücke des Subjekts(2001)
- Jacques Rancière: Demokratie und Postdemokratie (1997) :in: Badiou et al., Politik der Wahrheit, 94-122. ISBN 3-85132-118-9