Zamonien

fiktiver Kontinent in den Romanen von Walter Moers
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Zamonien ist ein fiktiver Kontinent. Er wird von Walter Moers in den Romanen - Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, Ensel und Krete, Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Die Stadt der Träumenden Bücher sowie Der Schrecksenmeister beschrieben. Auf Zamonien spielt sich nahezu die gesamte Handlung der Bücher und das Leben von Käpt’n Blaubär ab.

Moers erschuf mit Zamonien eine fiktive Umgebung und bevölkert diese Welt mit eigenen Fabelwesen aller Art. Dadurch, dass sich die bisher vier Romane in einer gemeinsamen, fiktiven Welt abspielen, gibt es zahlreiche Querbezüge zwischen den Romanen. Zum Beispiel ist Rumo, der Wolpertinger, der in Käpt’n Blaubär eine Nebenrolle spielt, im dritten Buch der Titelheld. Viele dieser Querbezüge lassen auf ein von unserer Vorstellung völlig verschiedenes Zeit-Raum-Kontinuum schließen, da in der einen Überlieferung ein Charakter etwas vollbringen muss, während es in der anderen Überlieferung schon geschehen ist. Dabei ist es unmöglich eine Kausalkette zwischen den Überlieferungen herzustellen.

Die fantasievolle Komplexität dürfte mit dazu geführt haben, dass Zamonien eine feste Fangemeinde gefunden hat, die sich in der fiktiven Nachtschule von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller online trifft und wissenschaftliche Phänomene Zamoniens diskutiert. Man kann über sein Nachtitur zum Diplom sogar eine „Doktorarbeit“ über zamonische Phänomene schreiben. In der nur im Internet existierenden Nachtschule brachten die Fans es soweit, in regelmäßigen Abständen „Klassentreffen“ zu veranstalten, sogar Klassenfahrten gab es dort schon. Die Nachtschule hat sich mittlerweile selbstständig gemacht und den Verein 'Nachtschule e. V.' gegründet.

Die Wochenzeitung Die Zeit beschrieb Käpt’n Blaubärs Welt Zamonien so: „Das ist Tolkien ohne Gut/Böse-Dichotomie und Michael Ende ohne esoterische Heilsbotschaften.“

Zamonische Geographie

Lage Zamoniens

Zamoniens Lage ist nicht restlos geklärt, die Angaben aus den vorliegenden Karten widersprechen sich teilweise:

  • Einer alten Weltkarte zufolge liegt es im heutigen Atlantik, nordöstlich liegt Grünland, nördlich die Kontinente Kleintroll und Großtroll, östlich Eurasien, südöstlich Afrika, südlich der Kontinent Go und westlich Amerika.
  • Eine Karte Zamoniens gibt dagegen folgende Nachbarkontinente an: im Norden Grünland, im Südosten Yhôll, im Südwesten Nafklathu, im Westen Urien.

Landschaften

Der Kontinent Zamonien gliedert sich in verschiedene Landstriche, die so ziemlich jede Klimazone der Welt abbilden (siehe Karte Zamoniens und seiner näheren Umgebung). Bekannte Zamonische Gebiete und geographische Besonderheiten sind (alphabetisch geordnet):

  • Dullsgard
  • Fhernhachingen
  • Finsterberge
  • Fröstelgrund
  • Golf von Zamonien - südöstlich
  • Großer Wald - im Norden des Kontinents
  • Hutzengebirge - im Südzipfel des Kontinents
  • Kornheim
  • Midgard (benannt nach Midgard in der germanischen Mythologie)
  • Süße Wüste - im Zentrum des Kontinents
  • Tatzeninsel - Halbinsel, westlich vorgelagert
  • Unbiskant
  • Vielwasser
  • Weinau
  • Zamonische Riviera - an der Nordwestküste Zamoniens

Städte

  • Anagrom Ataf ist eine halbstabile Fata Morgana, die sich in der Süßen Wüste bildet, jedoch durch Käpt’n Blaubär am Wüstenboden festgebacken wurde. Sie entstand aus heißem Zuckerdampf und spiegelt eine Oasenstadt wider. Bewohnt wird sie von Fatomen, welche rückwärts sprechen und auf ewig dieselbe Tätigkeit verrichten, welche sie beim Entstehen der Fata Morgana verrichteten.
  • Atlantis ist die Hauptstadt Zamoniens. Sie wird von unzähligen halb- bzw. nichtmenschlichen Lebewesen bevölkert, während Menschen aufgrund einer früheren, folgenschweren politischen Debatte mit den regierenden elchköpfigen Nattifftoffen in der Stadt nicht erwünscht sind. In ihren Stadtbezirken Naltatis, Sitnalta, Titalans, Tatilans und Lisnatat (Anagramme von Atlantis) leben zusammen etwa gemeldete 125 Millionen Einwohner. Mit allen illegalen Bewohnern wird die Anzahl auf etwa 200 Millionen geschätzt. Der Name ist von Platons Atlantis entlehnt. Die Stadt existiert bis zum Ende der Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär und bei Ensel und Krete.
  • Bauming ist der Hauptort der Buntbären im östlichen Großen Wald. Es umfasst mehrere Einzelsiedlungen. Die Forst- und Stadtverwaltung sitzt in Tannhausen.
    • Honing liegt südlich von Bauming im Großen Wald und beherbergt sämtliche Bienenvölker der Buntbären.
  • Buchhaim ist die Stadt der Träumenden Bücher auf der Hochebene von Dull. Sie hat die wohl größte Dichte an Antiquariaten, Buchhandlungen, Bibliotheken, Verlagen und Druckereien in ganz Zamonien. Die Stadt verfügt über ein umfangreiches Höhlen-und Katakombensystem, dem Verbindungen nach Untenwelt nachgesagt werden. Buchfreunde, Buchliebhaber und skrupellose Buchjäger durchkämmen die Stadt und die unergründlichen Katakomben, um in den Besitz wertvoller Bücher zu kommen. Eigentlich besteht der Buchmarkt aus Werken auch außerhalb Zamoniens bekannter Autoren, deren Namen zu Anagrammen verzerrt sind (etwa Dölerich Hirnfidler=Friedrich Hölderlin oder der Klassiker Ojahnn Golgo van Fontheweg=Johann Wolfgang von Goethe), aber was macht das schon! Buchhaim ist so herrlich und grausam, dass der berühmte Dichter Hildegunst von Mythenmetz gar nicht mehr herauskommt (im wahrsten Sinne des Wortes) und stattdessen von Buchhaims Geschichte erzählt: z.B. von dem Schwarzen Mann, einer Art Golem, der die Stadt schützen sollte, sie aber doch lieber niederbrannte (siehe auch Golem), dem Buchjäger Regenschein, der als einziger die Katakomben meisterte, oder von der Tradition grauenhafter Dichterlesungen, die seit Jahrhunderten jeden Abend zur sogenannten Holzzeit Buchhaim unterhalten. In den touristischen Stadtteilen gibt es neben zahllosen Antiquariaten ebenso an jeder Ecke diverseste Nahrungsstände, wie z.B. Fonduetöpfe, in die man zuvor erworbenes Brot eintunken kann. (Moers scheint ein leidenschaftlicher Koch zu sein und gerne zu essen)
  • Buchting liegt am Golf von Zamonien, genauergesagt am Klamm-Fluss und ist eine wichtige Handelsstadt.
  • Die Lindwurmfeste ist die Stadt der dichtenden Lindwürmer. Sie ist ein von etlichen Grotten und Höhlen durchzogener Berggipfel westlich von Loch-Loch. Die Lindwurmfeste wurde bis jetzt von keiner Armee, noch nicht einmal von den Kupfernen Kerlen eingenommen. Erst durch eine friedliche Belagerung der Stadt durch die Huldlinge konnte ihr Schaden zugefügt werden. Außerdem ist sie der Geburtsort Hildegunst von Mythenmetz', dem bedeutendsten Dichter des Kontinents.
  • Dullsgard ist eine ausschließlich von Untoten bewohnte Stadt im Südwesten des Kontinents. Authentische Beschreibungen ihres Inneren gibt es nicht, denn die Stadt kann von keinem Lebenden betreten werden (ohne von den Bewohnern lebendig mumifiziert zu werden). Allerdings behauptet Hildegunst von Mythenmetz in seinem Buch "Reiseerinnerungen eines sentimentalen Dinosauriers" dort gewesen zu sein.
  • Gralsund liegt an der Mündung des Flusses Gral in den Golf von Zamonien und ist ein Zentrum des Handels und der Kultur Zamoniens. Gralsund ist außerdem Sitz einer Universität, an welcher auch Mythenmetz studierte. Der Name ist eine Anspielung auf Stralsund.
  • Florinth liegt an der Westküste Zamoniens und ist eine bedeutende Hafenstadt, sowie ein Zentrum der zamonischen Kultur (Wirkungsort von Hildegunst von Mythenmetz). Der Name spielt auf das historisch als Hochburg der Künste bekannte Florenz und die Hafenstadt Korinth an.
  • Hel ist die Hauptstadt von Untenwelt. Sie wird seit neunundneunzig Generationen von der Herrscherfamilie der Gaunabs beherrscht. Die Bewohner sind die Hellinge. Sie halten sich eine Sklavenklasse von alchimistisch erzeugten Lebewesen mit den Namen Homunkel. Die Gaunabs leiden an einer Geisteskrankheit, die von Generation zu Generation schlimmer wird. Das berühmteste Gebäude der Stadt ist das Theater der schönen Tode. Der Name ist wohl eine Anspielung auf Hel, die Bezeichnung der Unterwelt in der nordischen Mythologie bzw. auf das englische Wort hell (Hölle). Das Wappentier von Hel ist der Vrahok, ein gigantisches dummes blindes vielbeiniges Monstrum, das alles verschlingt, was es findet. Die Hellingen konnten jedoch Vrahoks zähmen und benutzen sie als Reittiere. Zuvor wurde Hel in den Vrahokkriegen - die eigentlich eher Naturkatastrophen waren, da man sich gegen Vrahoks nicht effizient verteidigen kann - mehrfach zerstört.
  • Kornheim ist eine Stadt östlich von Wolperting. Im fruchtbaren Südzamonien, inmitten riesiger Kornfelder gelegen, beherbergt sie die wohl größten Mühlsteine Zamoniens.
  • Nebelheim liegt an der nordwestzamonischen Küste, südlich der Zamonischen Riviera. Die Stadt ist ständig von Nebel umhüllt, welcher eigentlich eine Art Lebewesen bildet. Die Nebelheimer haben einen Pakt mit den Bewohnern Untenwelts geschlossen und verschleppen regelmäßig Zamonier nach Untenwelt. Auch dieser Name ist wie Hel eine Anspielung auf eine germanische Totenwelt, nämlich Niflheim. Die Nebelheimer haben die Trompaunenmusik perfektioniert. Eine Trompaune ist ein Instrument, das aus dem Gehäuse einer Muschel, die an der Zamonischen Riviera vorkommt, besteht. Auf diesen Instrumenten erzeugen sie Musik, die einem nicht nur Bilder ins Bewusstsein rufen, sondern ebenso Suggestionen implantieren, wie in Die Stadt der Träumenden Bücher beschrieben.
  • Schneeflock: Eine ständig von Schnee bedeckte Stadt in Zamonien. Sie wurde auf Befehl Gaunabs des Zweiundsechzigsten, dem Herrscher Untenwelts, als "Fallenstadt" errichtet. Regelmäßig wollten die Untenweltbewohner die Bewohner der Stadt versklaven, um die Stadt dann wieder als "Falle" zurückzulassen. Jedoch erwies sich Schneeflock nie als besonders erfolgreich und wurde von den Obenweltlern gemieden.
  • Wolperting: Eine weitere von Hels Fallenstädten in Südzamonien. Sie wurde als besonders wehrhafte Stadt errichtet, um ein kriegerisches Volk heranzuziehen, das als Gladiatoren in Untenwelt dienen sollte. Die Wolpertinger fanden sie leerstehend vor und besiedelten sie. Ihr Entdecker hieß Hoth. Nach ihm wurden die meisten Orte in der Stadt benannt. Durch die Kuppel in der Mitte der Stadt gelangt man nach Untenwelt. Die Stadt wird von der Wolper durchflossen und hatte vorher etliche andere Namen, wie Unkenstadt oder Bertenheim. Erst die Wolpertinger setzten der regelmäßigen Versklavung ein Ende und - das Ende des Romans "Rumo" lässt es vermuten: - schlossen das Loch innerhalb der Schwarzen Kuppel mit einem großen Deckel.
  • Fort Una: Die Stadt des Glücksspiels. Ihr Name ist eine Parodie auf die römische Göttin des Glücks: Fortuna

Zamonische Wunder und Phänomene

  • Der Ewige Tornado ("Groß-Tornado der perpetuum-mobile-Klasse")
  • Der Malmstrom (Anspielung auf den Mahlstrom)
  • Die Moloch (riesiges Schiff, welches von versklavten Zamoniern unterhalten wird)
  • Die Wandernden Teufelsfelsen (im Meer treibende Felsformation, die äußerlich an Teufelsköpfe erinnert und von Teufelszyklopen bewohnt wird)
  • Der Scharach il Allah (Sandsturm in Form eines Quaders, "Schmirgel Gottes")
  • Der große Kopf (abgelegter Kopf eines riesigen Bolloggs)
  • Dimensionslöcher ("Eingänge" in andere Dimensionen)
  • Anagrom Ataf (zur Hälfte existierende Wüstenstadt)

Zamonische Daseinsformen

Zamonien wird von den seltsamsten Fabelwesen bevölkert. Allein Menschen gibt es in Zamonien nur äußerst vereinzelt, da sie nach den zamonischen Erbfolgerempeleien, einem Machtkampf mit den Nattifftoffen, aus dem Land vertrieben wurden. Dennoch ist es bei all den Kreaturen und Monstern gerade ein Mensch, der in Die Stadt der Träumenden Bücher zum gefürchtetsten Herrscher der Unterwelt wird. Neben den Nattifftoffen, welche die politische Oberklasse Zamoniens darstellen, gibt es die Eydeeten, die die wissenschaftliche Elite Zamoniens bilden und die Lindwürmer, welche die literarischen Genies sind. Es ist schier unmöglich, alle Daseinsformen zu erfassen, daher wird hier nur eine kleine Auswahl der wichtigsten Gruppen aufgeführt:

Berghutze

Die Daseinsform der Berghutze wird in den Zamonien-Büchern von der Berghutze Fredda vertreten, die in den Romanen Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, Rumo & Die Wunder im Dunkeln und Die Stadt der Träumenden Bücher erwähnt wird. Fredda wird in diesen Büchern als die Letzte ihrer Art bezeichnet. Alles, was über Berghutzen bekannt ist, leitet sich also aus diesem einen Individuum ab. Ob die beschriebenen Eigenarten typische Eigenarten von Berghutzen oder speziell Eigenarten von Fredda sind, bleibt teilweise unklar. Fest steht, dass Berghutzen außerordentlich behaart sind, dermaßen behaart, dass ihr Korpus nicht erkennbar ist. Und das ist auch gut so, denn Berghutzen gelten als die hässlichsten Wesen überhaupt. Weiterhin werden Berghutzen als äußerst liebebedürftig und anschmiegsam beschrieben. Sie können damit wohl als Vertreter des Typs, der äußerlich abstoßend hässlich ist, aber einen liebenswerten Charakter hat, gelten. Berghutzen stammen aus dem Hutzengebirge und gehören zu den Gebirgsdämonen. Sie sind unfähig, zu weinen, und haben den Ruf, dass sie auf Wolken wandeln können. Die Berghutze Fredda wird als albern und intelligent dargestellt. Sie kann nicht sprechen nur schreien und äußert sich daher ausschließlich per Bleistift und Notizblock. Fredda schreibt Gedichte, die sich zwar immerhin reimen, allerdings alles andere als große Literatur sind.

Buchling

Buchlinge sind Zyklopen, die ausschließlich in den Katakomben von Buchhaim beheimatet sind. Jeder von ihnen lernt in seinem Leben das Gesamtwerk eines Autoren auswendig, dessen Namen er auch trägt. Bekannt wurde ihre Existenz durch Hildegunst von Mythenmetz. Buchlinge beherrschen eine besondere Art der Hypnose, die Sprachhypnose. Ihre größten Feinde sind die Bücherjäger.

Der glücklichste und zugleich bedauerndswerteste der Buchlinge hört auf den Namen Hildegunst von Mythenmetz und wird sich wohl kaum das Gesamtwerk dieses großen Dichters merken können.

Buntbär

Buntbären sind eine zamonische Sonderform aus der Familie landbewohnender Allesfresser mit dichter Fellbehaarung (Ursidae); kräftige, bis zu zwei Meter große Säugetiere mit Sprachbegabung. Das Einzigartige an den Buntbären ist ihre farbliche Individualität. Jeder Buntbär trägt ein farbiges Fell, aber keines ist von gleicher Färbung. Es gibt zum Beispiel zahlreiche rote Buntbären, aber jeder trägt eine eigene Variation der Farbe Rot: Ziegelrot, Kupferfarben, Zinnober-, Scharlach-, Mahagoni- oder Klatschmohnrot, Purpur, Karmesin, Bronzefarben, Rosa, Rubin oder Flamingorot.

Mysteriös ist das plötzliche Aussterben der Buntbären, beziehungsweise ihr spurloses Verschwinden aus Zamonien. Bevölkerten sie noch vor einiger Zeit zu Tausenden den Großen Wald, waren sie plötzlich von einem Tag zum anderen verschwunden. Doch dann kamen sie schließlich wieder und machten den großen Wald zu einer Touristenattraktion. Bekanntester Vertreter ist Käpt’n Blaubär.

Eydeet

Eydeeten sind einzelgängerische und mit mehreren Gehirnen versehene Wesen, die die geistige Elite Zamoniens bilden. Der bekannteste und intelligenteste ist Prof. Dr. Abdul Nachtigaller, der sieben Gehirne besitzt. Nachtigaller unterrichtet an Zamoniens berühmtester Fakultät, der Nachtschule, und ist Autor des berühmten Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung. Nachtigallers Leitspruch lautet: Wissen ist Nacht. Eine kleine Anspielung auf Nachtigallers Dunkelheitsforschung, die in etwa besagt, dass Wissen und Dunkelheit sich gegenseitig bedingen. Da er mit sieben Gehirnen ein Eydeet der Kategorie Sieben ist, ist er obendrein befallen von Intelligenzbakterien, die er während des Unterrichts an seine Schüler überträgt.

Ein weiterer berühmter Eydeet ist Dr. Oztafan Kolibril. Er besitzt vier Gehirne und ist damit ein Eydeet der Kategorie Vier. Ab dieser Kategorie verfügen Eydeeten über die o.g. Fähigkeit der bakteriellen Übertragung von Wissen, von der als Empfänger auch Nicht-Eydeeten profitieren können. Dr. Kolibril ist der Entdecker der Unvorhandenen Winzlinge und des Geheimnisses von Nebelheim, einer Stadt an der Nordwestküste Zamoniens, die von einer Nebelqualle permanent belegt ist. Dazu benutzt er das Ostafanometer, ein Dichtemessgerät.

Bisher ist offen, ob die Professoren- und Doktortitel von vornherein Bestandteil der eydeetischen Namen sind, oder ob die Eydeeten sie erst durch Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten erwerben (zu den derzeitigen mitteleuropäischen Kriterien vgl. auch Doktor). Tatsächlich existieren eine Reihe eydeetischer Doktorarbeiten, doch dienen sie möglicherweise nicht dem Erwerb des akademischen Titels, sondern sind lediglich typische Äußerungen des eydeetischen Lebensstils, außerdem dienen sie den Eydeeten als Währung. Prof. Dr. Nachtigaller beispielsweise hat mehrere Doktorarbeiten verfasst, aber führt in der üblichen Anrede nicht mehrere Doktortitel. Dr. Kolibril arbeitet trotz oder gerade wegen seines bereits vorhandenen Titels an mindestens einer weiteren Doktorarbeit. Diese lautet: Der Einfluß der Unvorhandenen Winzlinge auf die zamonische Mikromechanik.

Wie man bereits aus den beiden vorhin genannten Namen erkennen kann, tragen Eydeeten immer einen orientalischen Vornamen und einen Nachnamen, der eine Vogelart beinhaltet. Ein weiteres Beispiel hierfür wäre Hachmed Ben Kibitzer, ein Antiquar aus Buchhaim (drei Gehirne).

Von Eydeetinnen (siehe auch Frauenstudium) wurde bisher in der Sekundärliteratur nicht berichtet. Dies mag daran liegen, dass Walter Moers als Begründer der Zamonien-Forschung nur die männlichen Überlieferungen zugänglich gemacht worden sind. Prinzipiell aber wird eydeetisches Wissen gleichberechtigt an Frauen und Männer weitergegeben: In der Nachtschule Prof. Dr. Nachtigallers werden auch Frauen ausgebildet, z.B. die Berghutze Fredda.

Fhernhache

Fhernhachen sind Halbzwerge. Sie leben größtenteils vom Ackerbau und der Wolpertinger-Aufzucht. Sie wohnen üblicherweise in einer der vier großen fhernhachingschen Städte und beziehen auch ihre Nachnamen nach dem Wohnort (Ein aus Hachen stammender Fhernhache heißt demnach automatisch "von Hachen"). Fhernhachen sind grundsätzlich immer komplett optimistisch eingestellt und kennen keine Strafe. Sie stammten aus Fhernhachingen im Südwesten Zamoniens, ein Land, das durch eine lange Spalte vom Kontient abgetrennt war. Die Legende besagt, das Wotan, ein Gott mit wenig Verständnis für Gutmütigkeit, eines Tages über die Nettigkeit der Fhernhachen so aufgebracht war, dass er mit seiner Riesenaxt ihr Land von Zamonien trennt In Moers' Roman Ensel und Krete sind zwei Fhernhachenkinder die Protagonisten, auch in "Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär" und "Rumo & Die Wunder im Dunkeln" tauchen mehrmals Fhernhachen auf.

Gimpel

Die Gimpel sind eine zusammengwürfelte Gruppe aus eingefleischten Individualisten. Sie leben in der Süßen Wüste und sind auf der Wanderschaft nach Anagrom Ataf. An ihrem Äußeren sind die Gimpel leicht zu erkennen: Sie sind in lange Bahnen aus einem Gewebe, das aus Gimp hergestellt wird, gehüllt und an der Stelle, an der normalerweise Augen zu sehen wären, tragen sie kleine Periskope, damit sie auch bei einem Sandsturm (während dessen sie sich gerne im Sand eingraben) den Überblick bewahren können. Außerdem sind die Gimpel sehr begabte Kamedarzüchter. In der Gemeinschaft der Gimpel spielen zwei Dinge eine wichtige Rolle: Das Gimp und die zwölf Regeln, die in einer Sandflaschenpost gefunden wurden. Eine dieser Regeln ist der Grund dafür, dass die Gimpel auf der Suche nach der halbstabilen Fatamorgana Anagrom Ataf sind.

Kakertratte

Kakertratten sind eine Mischung aus Kakerlaken, Ratten und Tauben. Sie treten in Schwärmen auf und fressen alles. Bisher konnte noch kein Gehirn bei ihnen nachgewiesen werden. Um die Giftstoffe, die sie essen, zu verdauen, besitzen sie drei Lebern. Da sie kein Gehirn haben, vermuten sie, dass alles, was sich fließend bewegt, Wasser ist.

Kanaldrache

Die Kanaldrachen können bis zu 25 Meter lang werden und leben in der Kanalisation der zamonischen Hauptstadt Atlantis. Mit ihrer üppigen Zahnausstattung von bis zu 900 Schneide- und Backenzähnen fressen sie alles, von Tieren, Pflanzen, Zamoniern bis hin zu Holz, Stein und auch anderen Kanaldrachen. Durch die nur in Atlantis vorkommenden "Blauen Blitze" sind gewisse Mutationen zu denkenden und sprachgegabten Kanaldrachen möglich geworden Die meiste Zeit des Tages verbringen sie jedoch mit Schlafen oder zumindest mit dem Vortäuschen von Schlaf zur Erlegung von Beute. (vergleiche: Drache (Mythologie))

Kratze

Der Begriff ist metonymisch mit dem Begriff Katze und dem Adjektiv kratzen verknüpft. Kratzen unterscheiden sich nur wenig von den yhollschen (deutschen , bzw. nicht-zamonischen, also australischen , asiatischen , amerikanischen und europäischen) Katzen: Sie können sprechen. Im neuen Moers-Roman spielt ein solches Krätzchen namens Echo eine große Rolle.

Kupferner Kerl

Die Kupfernen Kerle sind eine Armee mechanischer Lebewesen, die nach der Schlacht im Nurnenwald von Alchimisten, Feinmechanikern, Chirurgen und Waffenschmieden aus den Überlebenden und Überresten der Kriegsparteien zusammengesetzt wurden. Nachdem sie in Zamonien, oder besser gesagt: der zamonischen Obenwelt eine Weile Angst und Schrecken verbreitet haben, mussten sie durch die Lindwürmer der Lindwurmveste eine üble Schlappe einstecken. Daraufhin zogen sie unter der Führung von General Ticktack nach Untenwelt, um für die Stadt Hel zu dienen. Doch noch in der Untenwelt wurden sie von den toten Yetis unter Einsatz deren "Lebens" vernichtet. Als literarisches Vorbild für General Ticktack kann der "kupferfarbige General" aus Gottfried August Bürgers Münchhausen angesehen werden, auf dessen Kopf anstelle der Schädeldecke eine silberne Platte montiert ist, die er nach Belieben mit seinem Hut abnehmen kann.

Stollentroll

Der Stollentroll ist ein halbhumanoider Schattenparasit unterster Ordnung, was bedeutet, dass er vornehmlich in Fremdbauten haust. Er bevorzugt eine nass-feuchte und dunkle Umgebung, die nach Möglichkeit unter der Erde liegen sollte. (vgl.: Troll) Ein "Stollentroll" ist entfernt verwandt mit dem gemeinen "Hempelchen" und ist das - statistisch gesehen - unbeliebteste Wesen auf dem gesamten Kontinent Zamonien. Ein "Stollentroll" kann keinerlei herausragende Fähigkeiten vorweisen, sein einziger Lebensinhalt ist es, einsame Wanderer in die Irre zu führen oder falsche Ratschläge zu erteilen und er ist hässlich, extrem hässlich. Sich selbst stellt er folgendermaßen vor:

Ich bin die Geißel der Finsterberge! Ein Gnom mit Inselhaarwuchs und schlechten Absichten! Von allen gehasst! Sogar Bakterien genießen mehr Anerkennung! Kannst mich ruhig ein bisschen treten! Das tun alle.

"Stollentroll" gilt in vielen Regionen Zamoniens als bußgeldpflichtige Beleidigung und kann tätliche Übergriffe von Wirtshausschlägereien bis hin zu kleineren Bürgerkriegen nach sich ziehen.

Tratschwelle

Tratschwellen entstehen fast ausschließlich in besonders abgelegenen, ereignisarmen und mäßig beschifften Gegenden der Ozeane, meistens während anhaltender Flauten. Eine genauere wissenschaftliche Betrachtung und Herkunftsanalyse hat bisher noch nicht stattgefunden, da Tratschwellen dazu neigen, ihre Opfer um den Verstand zu bringen. Die wenigen Wissenschaftler, die es gewagt haben, Tratschwellen zu erforschen, sitzen heute in gutbewachten Gummizellen oder ruhen auf dem Grund des Meeres, in Form von Gerippen, durch die die Tropenfische schwimmen. Normalerweise erscheinen Tratschwellen ausschließlich Schiffbrüchigen, umkreisen dann tage- oder wochenlang die Hilflosen und setzen ihnen mit ihren geschmacklosen Scherzen und zynischen Bemerkungen über die Aussichtslosigkeit der Lage so lange zu, bis die Bedauernswerten den von Wassermangel und Sonnenbestrahlung schon strapazierten Verstand vollends verlieren. Eine alte zamonische Sage ist der Ursprung für den populären Irrglauben, die Tratschwellen seien die wellengewordenen Gedanken eines gelangweilten Ozeans.

Tyrannowalfisch Rex

Der Tyrannowalfisch Rex ist ein Quermäuler aus der Ordnung der Knorpelfische, mit Verwandtschaftsverhältnissen zum Mörderwal, der Riesenmuräne, dem Haifisch, dem Fleischfressenden Saurier und dem Zyklopen. Vom Wal hat er die Größe, von der Muräne die Form des Unterkiefers, vom Haifisch die Gier, alles zu verschlingen, was in seinen Rachen passt, vom Saurier den Instinkt, alles zu jagen, was sich bewegt, und vom Zyklopen die Einäugigkeit. Man darf den Tyrannowalfisch Rex mit seinen 45 Metern Körperlänge getrost zu den größten Raubtieren der Welt zählen. Seine Haut ist mit Knorpelkörnern durchsetzt und kohlenschwarz, weswegen man ihn auch den Schwarzen Wal nennt. Der Kopf besteht aus einer einzigen großen Knochenplatte, mit der er sogar größere Handelsschiffe durch Rammen zum Versinken nötigen kann. Dankenswerterweise ist der Tyrannowalfisch beinahe ausgestorben, manche Wissenschaftler behaupten, es gebe nur noch ein einziges Exemplar, das seit vielen Jahrzehnten die zamonischen Gewässer unsicher mache. Viele Waljäger haben versucht, es zu erlegen, keinem ist es gelungen, viele davon wurden nie wiedergesehen.

Wolpertinger

Ein zamonischer Wolpertinger sieht eigentlich aus wie ein Hund, hat aber neben einem rudimentären Geweih überragende Instinkte, Reflexe und kämpferische Fähigkeiten. Es gibt zwei Arten von Wolpertingern: die wilden, auf vier Beinen laufenden und die intelligenten, aufrecht gehenden Wolpertinger. Die meisten Wolpertinger der zweiten Sorte leben in der zamonischen Stadt Wolperting. (s.o.) Berühmte Wolpertinger sind: Hoth (Entdecker der Stadt Wolperting), Yodler vom Berg (Bürgermeister der Stadt Wolperting), Rumo von Zamonien (Held), Uschan DeLucca (bekannter Fechtmeister). (vergleiche: Wolpertinger)

Zwergpirat

Zwergpiraten sind winzige Wesen, die sich mit Leib und Seele der Piraterie verschrieben haben. Ihre Größe ist sowohl ein Vor-, wie ein Nachteil für sie: Sie schaffen es zwar nie ein "richtiges" Schiff zu kapern, doch sind sie die geschicktesten Schiffsfahrer der Welt (weil sie die Zeit langsamer erleben). Sie hassen jegliche Form von Ruhe, weshalb sie die Zeit meist mit Gegröhle und Seemannsgarn verbringen.

Weitere (kleine Auswahl, in alphabetischer Reihenfolge)

Blutschinken, Bolloggs, Bolloggflöhe, Fatome, Finsterbergmaden, Gourmetica Insularis, Greife, gute Ideen, Haifischmaden, Harpyren, Horchlöffelchen, Hundlinge, Irrlichter, Kamedare, Klabautergeister, Laubwölfe, lebende Bücher, leidener Männlein, Lindwürmer, Natifftoffen, Nurnen, Rikschadämonen, Rettungssaurier, schlechte Ideen, Schrecksen, Spinxxxxen (ungenügende Übersetzung aus dem Zamonischen), Teufelsfelszyklopen, traurige Schatten, unvorhandene Winzlinge, Waldspinnenhexen, Wildschweinlinge, Yetis, Zwergpiraten.

Wichtige Charaktere

Käpt’n Blaubär

Käpt’n Blaubär ist der Protagonist in Moers' erstem Zamonien-Buch, Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär. Er ist ein Seebär, und es liegt daher in seiner Natur, zu lügen und zu übertreiben, wo immer es möglich ist. Ein Blaubär hat üblicherweise 27 Leben, seine ersten 13 ½ Leben verliefen extrem ereignisreich, er reist quer durch ganz Zamonien und trifft viele unterschiedliche Daseinsformen.

Rumo

Rumo ist ein Wolpertinger, seinen ersten Auftritt hat er in Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär. Er ist die Hauptperson in Walter Moers' drittem Zamonien-Buch, Rumo & Die Wunder im Dunkeln. Darin wird Rumos Lebensgeschichte erzählt, sie verläuft, wie nicht anders zu erwarten, sehr abwechslungsreich und ungewöhnlich.

Ensel und Krete

Ensel und Krete von Hachen, zwei Fhernhachenkinder, verlaufen sich in Ensel und Krete im Großen Wald und begegnen dort auf ihrer verzweifelten Suche nach dem Weg zurück nach Bauming diversen zamonischen Daseinsformen wie u.a. einem Laubwolf. Die größte Gefahr im Wald sind allerdings die Überreste einer verbrannten Waldspinnenhexe (derselben, die von Käpt’n Blaubär im ersten Buch erlegt wurde), schlussendlich wird sie allerdings mit Hilfe eines verrückten Buntbären besiegt.

Hildegunst von Mythenmetz

Hildegunst von Mythenmetz ist ein schriftstellernder Dinosaurier. Er ist der Autor von Ensel und Krete sowie seiner 25-bändigen Autobiographie Reiseerinnerungen eines sentimentalen Dinosauriers, das als erstes seiner Werke in Zamonien im Druck erschien und deren erste zwei Kapitel unter dem deutschen Titel Die Stadt der Träumenden Bücher von Walter Moers aus dem Zamonischen übertragen wurden. Dies enthält die Erinnerungen an seine Jugend.

Geboren wurde Mythenmetz in der legendären Lindwurmfeste, wo er auch die Kindheit verbrachte. Seine umfassende literarische Bildung verdankt er seinem Dichtpaten: Danzelot von Silbendrechsler, ein "Lindwurm-Urgestein", der in Zamonien einige Bekanntheit mit einem Buch über die Pflege von Kleingärten (Vom Gartengenuß) erreichte. Mythenmetz' weiteres Leben verlief sehr ereignisreich: Er kam sehr schnell zu großem Ruhm, zerbrach aber auch mehrmals fast an seiner Popularität. Bis zum heutigen Tage hat er mehr als 500 Werke veröffentlicht.

Er ist der großartigste, berühmteste Autor von ganz Zamonien, hypochondrisch veranlagt und Erfinder zahlreicher patentierter literarischer Techniken, etwa der außergewöhnlichen „Mythenmetzschen Abschweifung“, die es dem Autor gestattet, mitten im Text Kommentare einzufügen, zu plaudern, kurz gesagt: abzuschweifen, sowie der "Mythenmetzsche[n] Ereignisandrohung" und der „Mythenmetzsche[n] Ungewissheitsschürung“.

Ein Interview mit Hildegunst von Mythenmetz gibt es auf www.zamonien.de [1]

Zamonische Kultur

Kulturelle Ereignisse

Lügenduelle

Das wichtigste kulturelle Ereignis Zamoniens sind die Duelle der Lügengladiatoren. Die Kämpfe sind das gesellschaftliche Ereignis in der Hauptstadt Atlantis, das sich keiner entgehen lässt. Im Stadion Megather treten immer zwei Lügengladiatoren in Lügenduellen gegeneinander an. Dabei kommt es darauf an, das Publikum mit möglichst guten Lügengeschichten zu unterhalten. Derjenige Gladiator, der das Publikum besser unterhält (Messung mit dem Applausometer) und länger durchhält, wird Lügenkönig.

Lügengladiatoren sind äußerst populäre Idole in Atlantis. Der Name des amtierenden Lügenkönigs wird in jedes frische Brot der Stadt gestempelt, damit er in aller Munde sei. Der Beruf erfordert die Fähigkeiten eines Komikers, Theaterschauspielers, Trickbetrügers, Samurai, Schwergewichtsboxers, Schachgroßmeisters und natürlich die eines römischen Gladiators. Lügengladiatoren sind das Paradebeispiel für Personen mit pseudologischen Tendenzen bis hin zur Pseudologia phantastica.

Die Liste der Lügenkönige umfasst: Babrosiek Nassatrams, Krongtep Kran, Nussram Fhakir der Einzigartige. Er hielt den Titel des Lügenkönigs zwölf Jahre lang, bis er ihn freiwillig abgab. Weiterhin Brutan Cholltokker, Chulem Cherzz, Salguod Smadada der Jüngere (der Name ist eine Hommage an Douglas Adams), Colporto Poltörky, Gnotee Valtrosem der Grausame, Yongyong Tom, Hüsker von Grübezahl, Vlomoot Lomootvlo, Selbender Sinngh, ein indischer Derwisch, Deng Po, ehemaliger Rikschadämon, Der Stollentroll alias Lord Nelloz und natürlich Käpt’n Blaubär.

Auch in der unten genannten Nachtschule finden Lügenduelle in der "Raucherecke" statt .

Holzzeit

Die Holzzeit ist ein weiteres kulturelles Ereignis, das ausschließlich in Buchhaim zu erleben ist. Jeden Abend lesen die besten Vorleser Zamoniens in den Lokalen von Buchhaim aus verschiedenen Werken vor. Da diese Vorleser als wahre Meister ihrer Kunst gelten, sind die Lokale während der Holzzeit auch meist gut besucht.

Zamonische Literatur

Leider ist die Literatur Zamoniens weitgehend verschollen. Ihre Erkenntnisse bezieht die Forschung aus Sekundärliteratur über Zamonien (s.u.). Ein kleiner Querschnitt bedeutender Werke:

  • Hildegunst von Mythenmetz:
    • Die Reise nach Yholl (ein mehrere zehntausend Seiten langes Werk, das von seiner angebliche Reise zu dem legendären Kontinent Yholl erzählt)
    • Die Finsterbergmade (zamonische Poesie, möglicherweise eine Anspielung auf Heinz Erhardts bekanntes Gedicht Die Made, wobei sich das Opus von Versmaß und Sprachduktus her eher an Friedrich Schillers Lied von der Glocke anzulehnen scheint). Eine vollständige Variante der Finsterbergmade ist nachzulesen: [2] )
    • Der sprechende Ofen (Ein Werk, das eine ganz neue Literaturgattung schuf, die Totmateriedichtung, in welcher nichtlebendige Gegenstände urplötzlich zum Leben erwachen)
    • Das Natifftoffenhaus (Ein absoluter Klassiker, der anhand einer Natifftoffenfamilie tief in die zamonische Geschichte eintaucht)
    • Ensel und Krete (Ein modernes Märchen, hier schweift Mythenmetz zum ersten Mal in aller ausgeprägtesten Ausführlichkeit mythenmetzisch ab)
    • Reiseerinnerungen eines sentimentalen Dinosauriers (über die Reisen von Mythenmetz, ein Ausschnitt dieses Werks ist unter dem Namen Die Stadt der Träumenden Bücher erschienen)
  • Wissenschaftliche Werke:
    • Tulip Knuffel: Botanica Zamoniensis (Eine Art Naturlexikon in 54 Bänden mit originalen, zusammengepressten Pflanzen)

Literatur über Zamonien

In Planung

sind...

Eine Verfilmung

Die GFP (German Film Productions) will einen Film über den Kontinent Zamonien drehen. Dies soll aus rechtlichen Gründen keine Verfilmung eines der Zamonienbücher, sonden eine neue Geschichte werden, zu der Walter Moers das Drehbuch schreibt. Natürlich sind Anspielungen auf die Bücher und eventuelle Nebenrollen von bekannten Charakteren geplant. Die ersten Dreharbeiten für den Realfilm mit computeranimatorischen Elementen sollen Ende 2006 beginnen.

Ein neues Buch

Am 1. März 2007 erscheint voraussichtlich der fünfte Zamonien-Roman Der Schrecksenmeister. Zuerst dachte man, in diesem Roman wird sich das Geschehen erneut um den zamonischen Großdichter und Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz drehen. Walter Moers kündigte ein weiteres Abenteuer aus "Reiseerinnerung eines sentimentalen Dinosauriers" (Mythenmetz' Erinnerung an die Kindheit, 10.000 Seiten, in Europa, Amerika, Asien, Australien und Afrika nie erschienen) an. Dies sollte entweder in den Friedhofssümpfen von Dullsgard (Westzamonien) oder wiederum in Buchhaim spielen. Doch nun kommt es ganz anders:

Am 2.November ist es für über 1,5 Millionen Zamonienfans so weit: Ein neues Zamonienbuch. Jeder Buchling kennt Hildegunst von Mythenmetz' fabelhaften (Science-Fiction-)Roman über Echo, das Krätzchen - eine zamonische Kratze unterscheidet sich übrigens von unserer Katze lediglich dadurch, daß sie sprechen kann: In Sledwaya, der traurigsten Stadt Zamoniens, ist Echo dermaßen in Schwierigkeiten geraten, daß er gezwungen ist, mit dem Schrecksenmeister Succubius Eißpin einen verhängnisvollen Vertrag zu schließen. Dieser gibt dem Schrecksenmeister Sledwayas das Recht, die Kratze beim nächsten Vollmond zu töten und ihr das Fett auszukochen. Als Gegenleistung muß Eißpin Echo dreißig Tage lang auf höchstem kulinarischen Niveau durchfüttern. Doch der Schrecksenmeister hat nicht mit dem Überlebenswillen und dem Erfindungsreichtum des Krätzchens gerechnet - vor allem nicht mit seinen neuen Freunden, der letzten Schreckse von Sledwaya, dem Einäugigen Schuhu und einem Gekochten Gespenst. Dank der großartigen 'Übersetzungskunst' von Walter Moers werden wir erstmals bekannt gemacht mit Sledwaya, einem der faszinierendsten Schauplätze Zamoniens, wo das Gesunde krank, das Richtige verkehrt und das Falsche richtig ist, und wo der Schrecksenmeister nicht nur für das schlechte Wetter verantwortlich zeichnet.

Zitat aus dem Piper Prospekt

So viel von Piper. Wer sich die Namen der Hauptpersonen und der Stadt Sledwaya anschaut, weiß sofort von der Vorlage des Buches: Spiegel, das Kätzchen, von Gofid Letterkerl.

Die Nachtschule

Nach dem Erfolg Walter von Moers' Roman "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" wurde im Jahr 2000 die auch im Roman vorkommende 'Nachtschule' im Internet gegründet. Sobald man in der Nachtschule angemeldet ist , kann man sich in den 'Korridor' begeben, einen Raum mit fünf Türen, durch die man entweder die "Raucherecke" (eine Art Chatroom), die "Dunkelkammer" (ein Forum), die "Ruhmeshalle" (mit der Auflistung aller angemeldeten Nachtschüler und ihr jeweiligen Leistungen), den "Lehrsaal" (in dem pro Monat zwei Hausaufgaben gestellt werden) oder den Raum mit den Preisen (Belohnungen für gut gemachte Hausaufgaben) erreicht. Sobald man mehrmals gute Hausaufgaben abliefert, bekommt man das Nachtitur und erscheint in der Ruhmhalle als Nachtiturient. Sobald man einmal die beste Hausaufgabe des Monats abgeliefert hat , bekommt man das Vordiplom und ein bedrucktes T-Shirt mit diesem Titel geschickt. Dasselbe passiert, wenn man dreimal die beste Hausaufgabe abliefert, nur dass dann der Titel "Diplom" auf dem T-Shirt steht. Hat man siebenmal die jeweils beste Arbeit in den sieben Lehrfächern abgegeben und zusätzlich auch noch eine Doktorarbeit verfasst, bekommt man zu dem jeweiligen T-Shirt auch noch einen Doktorhut. Prof. Nachtigaller taucht (angeblich um Mitternacht) manchmal in der Dunkelkammer auf, was wohl jedoch als ein wildes Gerücht bezeichnet werden kann, da der Professor stets mit wichtigeren Dingen beschäftigt ist, als seinen Schülern für ihn unerhebliche Fragen zu beantworten. Die allermeisten Nachtschüler kamen daher auch noch nie in den Genuss eines solchen Zusammentreffens. Ab und zu werden allerdings (sowohl auf privater als auch auf öffentlicher Ebene) Klassentreffen veranstaltet. Darüber hinaus existieren "neben" der Nachtschule Wohnstollen, Kochbücher, Bibliotheken u.v.a.m.

Siehe auch

Portal: Phantastik