Gänsereiten

regionales Brauchtum
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Gänsereiten, auch Gänseköppen oder Hähneköppen ist ein regionales Brauchtum in mehreren Ortschaften Nordrhein-Westfalens.

Im Bochumer Stadtteil Wattenscheid- Höntrop wird das Gänsereiten zum Karneval vom Gänsereiter-Club Höntrop von 1598 e.V. veranstaltet. Eine zurvor geschlachtete Gans wird dazu am Rosenmontag zwischen zwei Bäumen an den Füßen aufgehängt. Reiter versuchen, ihr im Galopp den Kopf abzureißen. Der Sieger ist der "Gänsereiterkönig" für ein Jahr. Die Gans wird später gemeinsam verzehrt. Im Bereich der Tierrechte engagierte Bürger argumentieren, auch das verstoße gegen das Tierschutzgesetz und stelle Gewaltverherrlichung dar. [1]

Ein Verein im benachbarten Ortsteil Sevinghausen veranstaltet sein eigenes Gänsereiten auf einer Koppel hinter der Gänsereiterhalle.

Eine andere Veranstaltung findet in Dortmund auf Betreiben der Stadtverwaltung seit 2003 mit einer Attrappe statt.

In Essen-Frohnhausen findet es seit 2005 nur noch mit Attrappen statt. [2]

Über den mutmaßlichen Ursprung schrieb der Bochumer Stadtarchivar Eduard Schulte in seinem Gutachten vom 6. Februar 1925: „Seit unvordenklichen Zeiten erzähle man sich, dass das Gänsereiten von spanischen Kriegsleuten übernommen worden wäre, als diese während des spanisch-holländischen Krieges in den Jahren 1598 und 1599, sowie im Dreißigjährigen Krieg um Wattescheider Kirchspiele lagen und zur Kurzweil ihre heimatlichen Reiterspiele geübt hätten.“ [3]

Quellen

  1. Bündnis für Tierrechte - Gänsereiten verbieten
  2. WDR - Gänsereiten, Sendung vom 20. Februar 2005
  3. donews.de - Karneval mit den Gänsereitern