Maria Karoline Herder

Ehefrau von Johann Gottfried Herder
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Marie Karoline Flachsland auch Caroline (* 28. Januar 1750 in Reichenweier/Elsaß, † 15. September 1809 in Weimar) war die Ehefrau von Johann Gottfried von Herder


Nach dem frühen Tod ihrer Eltern verbringt Karoline Flachsland ihre Jugendzeit in Darmstadt, wo sie im Haus ihres Schwagers Peter von Hesse (1728-1803) lebt. Hier wird sie Mitglied des Darmstädter Kreises, der zu den bedeutendsten Formationen der Epoche der Empfindsamkeit gehört. Goethe, der bald ihr Freund wird, Franz Michael Leuchsenring, Sophie von La Roche, Heinrich Merck und ihr zukünftiger Ehemann Johann Gottfried Herder gehören (zeitweilig) diesem Kreis an. Mit Herder beginnt hier ihre (Halb-)Verlobungszeit, deren Höhen und Tiefen in einem umfangreichen Briefwechsel dokumentiert sind. Im Mai 1773 findet in Darmstadt die Hochzeit statt. Gleich nach der Hochzeit zieht das Paar nach Bückeburg, wo Herder eine Stelle als Konsistorialrat bekleidet. Der erste Sohn Gottfried wird hier geboren. Auf Anregung Goethes zieht das Paar 1776 nach Weimar. Die Stelle als Konsistorialrat am Weimarer Hof bringt Herder nicht das, was er sich davon versprochen hat. Das Leben in der kleinen Residenzstadt und das Leben mit Goethe stellt für das Paar zum Teil eine große Enttäuschung dar. Trotzdem leben beide bis zu ihrem Tod in Weimar. Sechs weitere Kinder gehen aus dieser Ehe hervor.

Die Identifikation mit Herders Leben und Werk ist außergewöhnlich und einmalig: Nicht nur zu Lebzeiten auch nach seinem Tod arbeitet Karoline Herder unermüdlich an der Reputation ihres Ehemannes. Ihrem Selbstverständnis entsprechend bleibt sie im Schatten ihres Mannes. Als Sekretärin und Lektorin der Schriften ihres Mannes, als Verfasserin zahlloser Briefe, als Biographin und als Herausgeberin der Herder-Werke gehört Karoline Herder trotzdem zu den überragenden Frauengestalten des Weimarer Kreises.

Literatur

  • Gottfried Theodor Stichling: Aus Drei und fünfzig Dienstjahren, Weimar: Hermann Böhlau, 1891
  • Peter von Gerhardt und Hans Schauer: Johann Gottfried Herder - seine Vorfahren und seine Nachkommen, Leipzig 1930.

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