Hassan ibn an-Numan († 705), arabischer Stadthalter in Ifriqiya (685 – 703)
Hassan wurde 695 durch Kalif Abd al-Malik zum Stadthalter von Ifriqiya ernannt und begann mit 40000 Mann mit der Unterwerfung der Provinz. Zwar gelang ihm 697 die Eroberung des byzantinischen Karthago, doch erlitt er am Nin ein Niederlage gegen die Berber unter al-Kahina. Dies hatte eine Aufgabe aller Eroberungen und den Rückzug nach Tripolitanien zur Folge.
Nach erneuter Verstärkung der Truppen eroberte Hassan ibn an-Numan erneut Ifriqiya und zerstörte 699 den byzantinischen Stützpunkt Karthago endgültig. Auch die Berber unter al-Kahina konnten 701 in der Schlacht bei Taharqa besiegt werden. Als al-Kahina während der Flucht starb, war der vereinte Widerstand der Berber im Maghreb beendet. Unter diesen breitete sich in der Folgezeit schnell der Islam aus.
Noch Hassan begann mit dem Aufbau einer Verwaltung in Ifriqiya, wobei er zunächst vor allem auf alteingessene Romanen und Griechen zurückgriff. Wegen der Sammlung großer Reichtümer wurde Hassan ibn an-Numan vom ägyptischen Statthalter, dem Ifriqiya unterstand, abberufen und sein Vermögen konfisziert. Sein Nachfolger Musa ibn Nusayr (703 – 714) vollendete die Unterwerfung des Maghreb.
Literatur:
Lexikon der Arabischen Welt, Artemis Verlag, Stephan und Nandy Ronart, 1972