Closed world assumption

formallogische Annahme, dass jede Aussage, von der nicht bekannt ist, dass sie wahr ist, als unwahr angesehen wird
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. September 2004 um 17:29 Uhr durch Buntfalke (Diskussion | Beiträge) (s.o.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Closed-world-assumption oder Annahme zur Weltabgeschlossenheit bei der Modellierung von Sachverhalten (Wissensrepräsentation) z.B. mit Hilfe einer logischen Programmiersprache wie Prolog bedeutet, dass alles was nicht explizit als wahr bewiesen werden kann falsch ist: Alles was also nicht modelliert ist, existiert auch nicht und ist nicht beweisbar, also falsch.

Ein Sachverhalt wurde erschöpfend modelliert. Alles was nicht modelliert wurde, gilt dementsprechend nicht: ``Wer nicht im Telefonbuch steht, hat auch kein Telefon.

Bei der Prädikatenlogik gilt diese Annahme nicht, bei Prolog jedoch immer, was dort zu Problemen führen kann.

In der natürlichen Sprache wird diese Annahme oft verwendet: Wenn beispielsweise ein deutscher Politiker im Bundestag sagt: "Alle Schulen haben einen Internetzugang", dann meint er eigentlich, wenn er über die Bildungssituation in Deutschland spricht "Alle Schulen in Deutschland haben einen Internetzugang". Er meint nicht die Schulen auf der ganzen Welt!