Egon Karl-Heinz Bahr, * 18. März 1922 in Treffurt (Werra), deutscher Politiker und Journalist.
Er arbeitete nach dem Krieg bei als Journalist bei der "Berliner Zeitung", anschließend bei der "Allgemeinen Zeitung" (Berlin) und dem "Tagesspiegel" (Hamburg und Bonn); von 1950 bis 1960 war er Chefkommentator des RIAS, wo er unter anderem für die Berichterstattung über die Vorgänge des 17. Juni 1953 verantwortlich war. Aus Angst vor der Anschürung eines dritten Weltkriegs bekam er aber von den Amerikanischen Besatzungsmächten unmittelbar Sendeverbot für dieses Thema auferlegt.
Im Jahr 1956 trat er der SPD bei. Sein Name ist eng mit dem Willy Brandts verknüpft, dem er zunächst während dessen Zeit als Oberbürgermeister von Berlin und dann, als Staatssekretär zu Brandts Regierungszeit zur Seite stand.
Er hat sich mit seinem außenpolitischen Engagement für ein gleichberechtigtes Dasein der beiden deutschen Staaten, für Abrüstung und in der Friedenspolitik einen Namen gemacht. Ganz im Sinne zwischenstaatlicher Kooperation ist er ein Befürworter der EU-Osterweiterung.