Diskussion:Fräulein

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Letzter Kommentar: vor 18 Jahren von Cattleyard in Abschnitt Keine Fräulein mehr in "Deutschland"?

"in linksstehenden und Unterschichtskreisen"

Lieber JohnFoxIII, eine Einschränkung dieser Art ist einigermaßen irreführend, wenn die Anrede "Fräulein" tatsächlich von Amts wegen abgeschafft ist, auf Briefköpfen als nicht mehr korrekt gilt usw. Aber damit nicht genug: Diejenigen, die sich nach dieser neuen Gebrauchsregel richten, als "linksstehend" zu radikalisieren, oder gar als "Unterschichtskreise" zu diffamieren, halte ich doch für eine grobe Verzerrung. Wenn Sie darauf hinweisen wollen, dass man in der 'feinen Gesellschaft' die Souveränität besitzt, sich über diese neue Gebrauchsregel hinwegzusetzen und das "Fräulein" gleichsam als Ausweis besonderen Gentlementums weiter zu benutzen, dann lässt sich das sicher auch etwas sachlicher formulieren. Dadurch dass das "Fräulein" formell abgeschafft ist, steht es nun zur quasi 'rein ästhetischen' Verwendung zu Verfügung, selbstverständlich. Das war durch den Satz "Heutzutage ist die Anrede 'Fräulein' für junge Frauen in Deutschland und Österreich nicht mehr im Gebrauch." aber auch nicht ausgeschlossen. In der bürgerlichen Mittelschicht (!) – um diese mal als ungefähre soziale Verortung des 'Normalbürgers' herzunehmen – ist das "Fräulein" in der Tat nicht mehr im Gebrauch. In den 1950er Jahre hingegen war es das! Um diesen Unterschied geht es hier. Ich füge präzisierend ein "im Schriftverkehr und im formellen Umgang" hinzu, um das deutlicher zu machen. Das lässt jede privat-gesellige ästhetische Verwendung im Einzelfall und in "Oberschichtskreisen" offen.--K.M. 22:10, 10. Sep 2006 (CEST)

Männliches Äquivalent

Ist das männliche Aequivalent zu Fräulein nicht der Junker? (Ggkuhnle)

Du Scherzkeks :) (Freibeuter)

Lieber Freibeuter, ich finde diese Anmerkung von Ggkuhnle nicht ganz irrelevant - habs eingebaut. --K.M. 21:22, 31. Okt 2005 (CET)

Keine Fräulein mehr in "Deutschland"?

Die Anrede "Fräulein" soll "diskriminierend" sein? Erstaunlich, wie übergeschnappt die heutigen "Deutschen" sind ... X-D

Etwas ist doch klar: In Deutschland gibt's anscheinend keine Fräulein mehr. Schade, nicht?

Fräulein Johanna, DR unsignierter Beitrag von 83.43.222.145 17:48, 5. Nov. 2005

Stimme nicht zu, daß "Fräulein" diskriminierend oder ausgestorben ist, m.E. ist das Wort insbesondere noch für sehr junge Mädchen gebräuchlich, eine 14-jährige Frau Müller wäre merkwürdig. Auch in konservativeren Kreisen wird "Fräulein" noch gerne auf Briefumschläge etc. geschrieben. Im Berufsleben ist es dagegen m.E. selten geworden, wenn auch weibliche Azubis noch manchmal so heißen, insbesondere auf dem Lande. unsignierter Beitrag von 84.177.102.116 19:20, 5. Dez. 2005

- 14jährige Gören werden/wurden auch nicht mit Fräulein angeredet, sondern mit Du oder mit dem Vorname! Die Anrede ist/war erst üblich wenn das heiratsfähige Alter erreicht wird und dient auch der Unterscheidung ob ich es nun mit der Frau Müller oder eben deren Tochter zu tun habe. unsignierter Beitrag von 172.181.25.193 18:44, 8. Dez. 2005

Wenn man es bei 15-/16jährigen überhaupt sah, dann auf den Namensschildern ('Frl. Müller'). Und das ist noch gar nicht _so_ lange her. -andy 80.129.80.176 17:55, 7. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Ich hab noch nie jemanden 'Fräulein' sagen hören, ausser meinen Banknachbar in der 2. Klasse zu unserer Lehrerin. Diese hat ihm daraufhin eine Strafarbeit aufgebrummt, weil sie kein "Fräulein" sei. Er musste mehrere Strafarbeiten schreiben, bis eine 2. Lehrerin ihre aus Bayern stammende (jüngere) Kollegin aufklärte das in der Pfalz dies mal die übliche Bezeichnung für alle Lehrerinnen war. Mein Banknachbar musste keine Strafarbeiten mehr schreiben, aber sagen durfte er es trotzdem nicht. Das war übrigens ~1983. In der Schule wurde bei uns keiner mit Nachnamen angesprochen, sondern alle mit Du. In meinem Umfeld war Fräulein noch nie gebräuchlich und wurde durchaus als diskriminierend angesehen. Fände es übrigens mal interessant herauszufinden, ob dies nicht nur mit den 1970ern sondern auch aufgrund des negativen Beiklang durch die Verwendung von US-Soldaten kam. Ähnlich erging es ja der ehemals in Japan hoch angesehenen Geisha. Das Wort Geisha wird heute im Allgemeinverständnis ja fast mit Prostituierte gleichgesetzt. Cattleyard 13:34, 28. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Eine Geisha ist so sehr eine Prostituierte, wie ein Apfel ein Gemüse ist... und dass sich deine Lehrerin für uralt hält, ist ihr Problem! --Gruß, Constructor 01:07, 8. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Das mit dem Allgemeinverständnis in Bezug auf Fräulein und Geisha bezweifle ich stark. Zu meinem gehört es sicher nicht. --172.177.208.16 02:44, 3. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Wenn du in Spanien sagst, daß ein Mädchen oder junge Frau "gar kein Fräulein" sei, deutest du damit an, sie sei eine Schlampe/Hure, also eine liederliche Frau - und ich nehme an, in Italien ist es genauso. Die ganze Frage um das Wort "Fräulein" in Deutschland finde ich als Spanier völlig lächerlich und unnötig. Ich betrachte "Fräulein" als ein respekt- und ehrevolles, korrektes Wort, und benutze es gerne (wie Millionen Deutsche es vor mir benutzt haben), wenn ich eine junge Deutsche anspreche - wenn sie das nicht mag, dann ist es eben ihr Problem, nicht meins. In Spanien wäre es recht befremdend, eine 20- oder 25jährige mit "Frau" anzusprechen, denn das würde so klingen, als ob sie schon eher "alt" wäre (das Mädchen könnte sich eventuell beleidigt fühlen, weil du bei ihr die Anrede "einer älteren Person" - d.h. älter, als sie tatsächlich ist - benutzt hast, als ob du unterstellen würdest, sie sei nicht jung). Wegen der Lehrerin, die Deinem Schulkameraden eine Strafarbeit aufgebrummt hat, weil er sie "Fräulein" nannte, wirklich kein Kommentar, außer: In Spanien hätte sie nämlich ALLEN Schülern tagtäglich Strafarbeiten auferlegen müssen, denn Lehrerinnen, egal ob jung oder alt, werden üblicherweise noch heute hier bei uns so angesprochen, z.B. unsre 60jährige Englischlehrerin nannten wir ab und zu in der Schule "Fräulein". Die Deutschen müssen über viel Freizeit verfügen, um sich mit solcher Blödsinnigkeit zu befassen.
Ich habe weder behauptet das ich Fräulein als negativ empfinde noch das ich eine Geisha als Prostituierte sehe. Sondern wollte lediglich meine Erfahrungen zu den Begriffen in die Diskussion einbringen. Einige haben in dieser Diskussion andere Erfahrungen beschrieben, evtl. wird es auch regional in D sehr unterschiedlich aufgefasst. Es ist wohl nicht abzustreiten, das Fräulein heutzutage bei manchen tatsächlich negativ aufgefasst wird und das steht auch so im Artikel. Nichts anderes wollte ich mit meinem Beispiel zeigen. Es ist mir bekannt das es in Spanien gerade umgekehrt ist und man junge Frauen beleidigen kann wenn man sie als Senora bezeichnet. Auszug aus dem Artikel Geisha: "... trug im Westen zu dem verbreiteten Irrtum bei, Geishas seien mit Prostituierten gleichzusetzen.". Cattleyard 23:34, 8. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Hallo, Cattleyard. Zuerst einmal, verwechsle meinen Beitrag nicht mit den zwei anderen - wenn auch ich mit ihnen übereinstimme -, meiner beginnt nämlich mit den Worten "Wenn du in Spanien ..." Die drei Beiträge scheinen dummerweise nur einer zu sein. ;) Nur als Ergänzung zu meinem Beitrag für Interessierte: "señorita" ist die Verkleinerungsform von "señora" (das weiß doch jeder, muß ich dennoch erwähnen). Es ist eine respektvolle Anrede für junge, unverheiratete Frauen, aber man benutzt es allgemein mit jungen Frauen dessen Ehestatus nicht bekannt ist, solange diese jung sind. Eine 90jährige unverheiratete Dame wäre theoretisch auch eine "señorita", und ältere/alte Lehrerinnen, egal ob verheiratet oder nicht, werden in der Schule von den Kindern auch allgemein "señoritas" genannt. Im Gymnasium wird diese Anredeform weniger üblich, und man benutzt dann lieber "profesora" (Lehrerin) - vermutlich, weil "señorita" von den Jugendlichen als Kindersprache und damit als zu kindlich aufgefaßt wird. "Señorita" bezeichnet aber nicht nur den Ehestatus, diesem Wort haftet besonders eine respektvolle, erhobene Bedeutung an, die auf die Ehre und moralischen Wert der Frau hindeutet, vergleichbar mit deutsch "Dame" ("dama" bei uns) oder englisch "Lady". Zum Beispiel eine junge Frau, die auf den Strich geht, wäre ohne Zweifel keine "señorita" (das gilt auch für Italien mit seinen "segnorinas" und für England mit seinen "Ladies"). Daher, wenn Deine Lehrerin voller Ernst behauptete, sie wäre "kein Fräulein", hätte ich mich da fragen müssen, was für eine Art Frau sie eigentlich war, wenn Du verstehst, was ich meine ... ("ich bin kein Fräulein / keine Dame" = "I am no lady" = "no soy una señorita"). Gruß