Steve Cohn (* um 1960 in San Francisco) ist ein US-amerikanischer Jazzmusiker (Piano, Shakuhachi, Perkussion, weitere Instrumente, Komposition).
Leben und Wirken
Cohn wuchs in San Francisco auf und lernte zunächst Klavier; in seiner Heimatstadt spielte er Blues und trat u. a. im Keystone Korner auf, wo sein erstes Album Sufi Dancers (White Cow Records) entstand, außerdem bei der Bach Dancing & Dynamite Society und im Yoshi’s. Es folgte ein längerer Aufenthalt in Japan, wo er das Spiel der Shakuhachi perfektionierte, ein Instrument, das er später an der San Francisco State University unterrichtete. Beispiele für das Shakuhachi-Spiel finden sich auf den Alben Take Two for Now und Shakuhachi and Piano.[1] In Japan lernte er auch das Doppelrohrblattinstrument Hichiriki. Außerdem spielt er die einsaitige Zupflaute Ektara, die in Indien verwendet wird.[2]
Nach Jahren der Tätigkeit außerhalb der Jazzszene begann er in den 2000er-Jahren, mit Musikern wie Adam Lane, Blaise Siwula, Kevin Norton, Tomas Ulrich, Guillermo Gregorio, Jimmy Bennington, Ed Schuller, Perry Robinson und Fred Lonberg-Holm zu arbeiten. Im Bereich des Jazz war er laut Tom Lord zwischen 1982 und 2018 an 20 Aufnahmesessions beteiligt.[3]
Cohns Interesse an nicht-westlichen Instrumenten habe zur Entstehung einer faszinierenden Mischung geführt, schrieb Jerry D'Souza (All About Jazz). Um deren unverwechselbaren Klang herauszuarbeiten, nutze er die Tonalität und verschmelze sie dann mit den Stimmen traditioneller westlicher Instrumente. Dabei hat er auf den Input einiger außergewöhnlicher Improvisatoren zurückgegriffen, darunter unter anderem Reggie Workman, Karl Berger, Jason Kao Hwang und William Parker.[2]
Diskographische Hinweise
- Ittekimasu (1987)
- Shapes Sounds Theories (Cadence, 1988)
- Bridge Over the X-Stream (Leo Records, 2000)
- The Blair Recordings (Leo, 2002)
- Steve Cohn, Adam Lane, Ray Sage, Blaise Siwula, Motoko Shimizu: Wire (Konnex Records, 2007)
- Steve Cohn, Masahiko Kono, Kevin Norton, Tomas Ulrich: Iro Iro (Red Toucan Records, 2008)
- Steve Cohn, William Parker, Tom Tedesco: We (Unseen Rain Records, 2011)
- Steve Cohn, Guillermo Gregorio, Masahiko Kono, Bruce Ditmas: The Novel (Unseen Rain Records, 2013)
- Steve Cohn, Larry Roland, Daniel Carter, Marvin „Boogaloo“ Smith Voyager (Tube Room Records, 2019)
- Steve Cohn/Perry Robinson: Faces (Tube Room, 2020)
- Prepositions (2024), mit Guillermo Gregorio, Fred Lonberg-Holm
Weblinks
- Webpräsenz
- Steve Cohn bei Discogs
- Steve Cohn bei AllMusic (englisch)
- Diskographie bei Bandcamp
Einzelnachweise
- ↑ Arts & Crafts von Steve Cohn bei Bandcamp
- ↑ a b Jerry D'Souza: Steve Cohn: Iro Iro. In: All About Jazz. 26. Juli 2008, abgerufen am 1. September 2024 (englisch).
- ↑ Tom Lord The Jazz Discography (online, abgerufen am 16. September 2024)
Personendaten | |
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NAME | Cohn, Steve |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Jazzmusiker (Piano, weitere Instrumente) |
GEBURTSDATUM | um 1960 |
GEBURTSORT | San Francisco |