Christian von Preußen

Bischof von Preußen
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Christian (* um 1180; † 4. Dezember 1245 in Sulejów, Polen) war der erste Bischof von Preußen.

Leben

Der Zisterziensermönch wirkte ab 1209 als Apostel unter den heidnischen Pruzzen mit viel Erfolg und wurde von Innozenz III. 1215 zum Bischof von Preußen mit Sitz in Oliva ernannt. Da aber bald darauf eine Reaktion des Heidentums eintrat und Christian zu seiner Hilfe Kreuzfahrer, namentlich die polnischen Herzöge mit ihren Mannen, herbeirief, wurde er aus seiner Diözese vertrieben.

Die andauernden Verheerungszüge der Pruzzen in die benachbarten polnischen Gebiete, veranlassten den Herzog Konrad von Masowien dazu, den Deutschen Orden zu Hilfe zu rufen, der damals unter Hermann von Salza einen hohen Aufschwung gewonnen hatte. Der Orden leistete dem Rufe Folge und begann 1230 mit Hilfe von Kreuzfahrern den Kampf gegen die Heiden.

Christian suchte, als die Ritter erobernd die Weichsel hinab vordrangen, seine Mission im Samland fortzusetzen, geriet aber 1233 in die Gefangenschaft der Pruzzen. 1234 verlieh Papst Gregor IX. Preußen dem Deutschen Orden als Besitztum. Der 1228 von Christian gegründete Orden der „Ritterbrüder Christi von Dobrin“, ging im selben Jahr im Deutschen Orden auf.

Obgleich der Bischof 1238 befreit worden war, teilte 1243 der päpstliche Legat Wilhelm von Modena das Land zwischen Weichsel und Memel in vier Bistümer, in denen der Besitzstand so geregelt werden sollte, dass der Orden zwei Teile und der Bischof einen Teil des Landes erhielt. Christian, der diese neuen Verhältnisse nicht anerkennen wollte, geriet zunächst mit dem Orden in Zwiespalt und fiel, da er der päpstlichen Weisung, sich eins der vier Bistümer zu wählen, nicht nachkommen wollte, schließlich sogar in Ungnade bei dem apostolischen Stuhl. Er zog sich in das polnische Kloster Sulejow zurück, wo er 1245 starb.