Poser (Software)

3D-Grafiksoftware
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Poser ist eine Computersoftware, die eine virtuelle Gliederpuppe zum Ziel hatte, die man als Vorlage für Handzeichnungen benutzen kann. Die Softwarelösung gilt dabei als flexibler einsetzbar als herkömmliche Gliederpuppen.

Poser
Basisdaten

Entwickler e frontier
Erscheinungsjahr 1995
Aktuelle Version 7
(Format invalid)
Betriebssystem Mac OS X, Windows
Kategorie 3D-Grafiksoftware
Lizenz Proprietär
deutschsprachig ja
http://www.e-frontier.com

Poser wird von 3D-Künstlern zur realitätsgetreuen Animation und Gestaltung von menschlichen und tierischen Charakteren eingesetzt.

Entwicklungsgeschichte

Poser wurde vom Künstler und Programmierer Larry Weinberg entwickelt. Ursprünglich sollte die Software die von Künstlern bekannten Mannequins ersetzen. Die erste Version wurde von der Firma Fractal Design im Jahre 1995 vertrieben.

Version Erscheinungstermin Vertreiber Erweiterungen
1.0 1995 Fractal Design
  • Erste Version von Poser
2.0 1996 Fractal Design
  • Möglichkeit die so genannten "Props" zu verwenden
  • Animation
  • 3D Modelle in hoher Auflösung
3.0 1998 MetaCreations
  • Neues Interface
  • Gesichtszüge konnten verändert und animiert werden
4.0 1999 MetaCreations
  • Natural-media sketch renderer
  • Figur umformen durch Deformierer
4.0.3 1999 Curious Labs
  • Vorübergehend wurde die Software unter dem Namen "Poser Artist" verkauft
Pro Pack 2000 Curious Labs
  • Addon für Poser 4.0.3
  • Die Python Scriptsprache wurde eingebunden
  • Das Poser Dateiformat (.pz2 und .pz3) konnte nach 3D Studio MAX importiert werden
  • Nicht mehr erhältlich!
5.0 2003 Curious Labs
  • FireFly Reyes/ray tracing Renderer
  • Dynamische Haare und Kleider
  • Kollisionsabfrage
6.0 2005 Curious Labs
  • OpenGL Hardware Beschleunigung
  • Auf Bilder basierender Beleuchtung
  • Cartoon Effekte
7.0 2006 Curious Labs
  • Noch nicht bekanntgegeben

Version 4

Version 4 von Poser hatte schon eine fortgeschrittene Renderengine und bot vielfältige Möglichkeiten zur Manipulierung der Standardfiguren; man konnte seinen Modellen Kleidung, Haare und sonstiges Zubehör verpassen.

Bis zur Version 4 wurde Poser von der Firma Metacreations vertrieben, seit Version 5 ist das Programm nun in der Hand von Curious Labs, die sich schon mit Creature Creator im Bereich der Charaktererstellung einen Namen gemacht hatten.

Version 5

Mit dieser Version ist es nun möglich, physikalische Simulationen durchzuführen. So gibt es ein physikalisch korrektes Kollisionsverhalten. Man kann mehrere tausend "echte" Polygonhaare animieren, Kleidung am Körper im Wind wehen lassen oder, aufgrund der Gravitation, in Falten legen lassen.

Neu ist auch die Verwendung von komplexen Materialien, anstelle von simplen Texturen, die über einen Material-Editor erstellt und bearbeitet werden können. So kann zum Beispiel durch Bump maps der Realismus von Figuren drastisch erhöht werden.

Eine weitere Neuerung stellt der fotorealistisch arbeitende Raytracing Renderer Firefly dar.

Dies alles geht jedoch einher mit einem beachtlichen Rechenaufwand, der zum Erscheinungsdatum aktuelle PCs mit über 2 GHz Taktrate bisweilen überforderte; vor allem dann, wenn man die voreingestellte Menge von Haaren (meist über 5000) benutzt. Trotz der großen Vorteile dieser Version war die Renderengine um ein Vielfaches langsamer als die anderer 3D-Grafikprogramme. Aus diesem Grund war es möglich, für das Rendern von Vorschaubildern und dergleichen die alte Poser 4 Engine zu verwenden, und erst für die Endausgabe auf die neue Firefly-Engine umzuschalten.

Im September 2006 wurde die Vollversion von Poser 5 eine Woche lang als Werbeaktion zum kostenlosen Download angeboten. Produzent e-frontier war vom Ansturm überrascht – die Webserver waren zwischenzeitlich nur noch lückenhaft erreichbar[1].

Version 6

Poser 6 ist die aktuelle Version. Sie benutzt die gleiche Renderengine wie die Vorgängerversion mit einigen Zusätzen wie "Ambient Occlusion" (Einfluss der Umgebung bzw. des Umgebungslichtes auf gerenderte Objekte) und "Image Based Light", was bedeutet, dass Bilder (Images) als Lichtquelle eingesetzt werden können.

Anders als bei den Vorgängerversionen nutzt die Version 6 OpenGL zur Vorschau, was deutliche Performancegewinne bringt. Durch diese Maßnahme sollte ein hoher Ressourcenverbrauch wie bei der Vorgängerversion vermieden werden.

Des weiteren ist über die seit Version "Poser 4 ProPack" fest integerierte Scriptsprache Python mit Poser Version 6 der Zugriff auf die seit Version 5 vorhandenen Materialien möglich, die auch Prozedurale Shader erlauben.

Im September 2006 veröffentlicht e-frontier die Figuren James, Koji und Kelvin in der Fassung "Generation 2". Ziel des Upgrades war den Realismus der Figuren sowohl in der Formbarkeit, als auch bei den Texturen und Bewegungsabläufen noch mehr an das menschliche Vorbild anzupassen.

Leider unterstützt Poser noch keine Multiprozessoren und auch nicht mehr als 2 GB RAM.

Version 7

Diese Version wurde am 12. Oktober 2006 angekündigt [2]. E-Frontier gibt im Rahmen einer Marketingkampagne die neuen Features erst nach und nach bekannt. Zu den wichtigsten bislang bekannten Neuerungen gehören neben neuen Figuren vor allem aktualisierte Motion Capture Daten, ein Werkzeug für Lippensynchronisation, erweitertes Undo/Redo, Multithreading beim Rendern sowie die HDRI Unterstützung. Die Auslieferung ist für 20.12.2007 angekündigt.

Anwendergruppen

Poser hat eine große Community mit einer großen Anzahl von online-Galerien. Da Poser keine Möglichkeit bietet, eigene Figuren von Grund auf zu erstellen, existiert ein Handel mit fertigen 3D-Modellen für den Einsatz in Poser.

Dank der auf Wunsch aktivierbaren Genitalien bilden Grafiken und Animationen aus den Bereichen Erotik und Pornografie einen Schwerpunkt der Poser Community. Darüber hinaus findet Poser aber auch bei Science-Fiction- und Fantasy-Darstellungen sowie im wissenschaftlichen Bereich Anwendung.

Referenzen

  1. Poser-Gratisangebot legt Server lahm bei heise.de
  2. Pressemeldung zu Poser 7 (Englisch)

Siehe auch