Microsoft Windows 2000

Computer-Betriebssystem
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Windows 2000 (kurz W2K oder Win 2k) ist ein Betriebssystem der Firma Microsoft. Es stellt eine technische Weiterentwicklung von Windows NT 4.0 dar. Die interne Versionsnummer bei Microsoft lautet 5.0.

Datei:Win2000, me.gif

Beschreibung

Neu in dieser Version ist unter anderem das Active Directory, ein Verzeichnisdienst, der eine zentrale Ressourcen- sowie Benutzer- und Gruppenverwaltung ermöglicht und dabei das Netzwerkprotokoll LDAP (Lightweight Directory Access Protocol) verwendet. Neben diesem werden weitere offene Standards eingesetzt, etwa das vom MIT entwickelte Kerberos zur Authentifizierung und Autorisierung der Benutzer und Netzwerkdienste.

Weitere Neuheiten unter Windows 2000:

  • Das in Zusammenarbeit mit Cisco implementierte IPSec-Protokoll, das für die Verschlüsselung des Netzwerkverkehrs innerhalb einer Firma oder für die Verschlüsselung eines VPN Tunnels in Zusammenarbeit mit dem L2TP (Layer 2 Tunneling Protocol) verwendet werden kann.
  • Dynamisches DNS, das der Vereinfachung der Administration dient, da die sich ändernden IP-Adressen automatisch im DNS aktualisiert werden.
  • Das Dateisystem NTFS (New Technology File System) Version 3, das Datenkompression, Verschlüsselung und Quotierung von Daten unterstützt.
    • Encrypting File System (EFS), das erlaubt, Dateien verschlüsselt abzulegen. Die Schlüsselverwaltung kann sich voll auf die Active Directory stützen, auch das Einrichten von Notfallschlüsseln ist möglich.
    • Die Unterstützung von Datenträgerkontingenten ermöglicht es den Administratoren, den nutzbaren Speicherplatz pro User zu beschränken.
  • Das Dateisystem FAT32 von Windows 95/98 wird unterstützt.
  • Die Unterstützung von USB-Massenspeichern (z. B. USB-Sticks) ohne Treiberinstallation
  • Unterstützung des WDM-Treibermodells, das es ermöglicht, gleiche Treiber für Win 9x und die NT-Reihe zu nutzen

Es gibt die Workstation-Variante (Professional) und Server-Varianten (Server, Advanced Server und Datacenter Server). Die einzelnen Varianten unterscheiden sich z. B. durch die Anzahl der benutzbaren Prozessoren und des unterstützten Speichers (Professional bis zwei CPUs, Server bis 4 CPUs und 4 GB RAM, Advanced Server bis 8 CPUs und 8 GB RAM, Datacenter Server bis 32 CPUs und 64 GB RAM) sowie zum Beispiel in der Fähigkeit, Cluster zu bilden (Advanced Server bis 2 Knoten, Datacenter Server bis 4 Knoten). Es ist zu beachten, dass Windows 2000 Intels HyperThreading-Prozessoren (Pentium 4 und Xeon) zwar unterstützt, jedoch nur mäßige Leistung bringt. Erst XP und Server 2003 skalieren ähnlich wie auf einem echten 2. Prozessor, passende Anwendungen vorausgesetzt.

Windows 2000 wurde von Microsoft direkt zu Beginn in mehreren Versionen veröffentlicht, wovon jede für ein bestimmtes Aufgabenfeld bestimmt war:

  • Windows 2000 Professional ist als Betriebssystem für Workstations ausgelegt. Es können bis zu zwei Prozessoren verwendet werden (Dualprocessoring)
  • Windows 2000 Server ist für den Einsatz als Server ausgelegt.
  • Windows 2000 Advanced Server ist für den anspruchsvollen Servereinsatz ausgelegt.
  • Windows 2000 Advanced Server Limited Edition Spezielle Version für den Intel Itanium 1 und 2
  • Windows 2000 Datacenter Server ist auf schnellere Hardwarezugriffe ausgelegt, es erlaubt bis zu 32 Prozessoren sowie bis zu 64 GByte Arbeitsspeicher.
  • Windows 2000 Datacenter Server Limited Edition Spezielle Version für den Intel Itanium 1 und 2

Aufbau

Windows 2000 besitzt einen modularen Aufbau. Die unterste Ebene wird durch die HAL (Hardware Abstraction Layer) dargestellt. Darauf bauen der eigentliche Betriebssystem-Kern und die Subsysteme auf. Der HAL selbst wurde für frühere Windows NT Versionen hardwareunabhänging entwickelt, läuft jetzt aber nur noch auf x86 CPUs. Der Betriebssystemkern kümmert sich um die Vergabe des Arbeitsspeichers und der Rechenzeit. Auf den Kern setzten die verschiedenen Subsysteme (Win32, OS2 und POSIX) auf. Dem Win32 Subsystem kommt dabei die größte Bedeutung zu, da es sich auch um den Fensteraufbau und das Entgegennehmen der Eingabegeräte kümmert. Mit Windows NT4 hat Microsoft Teile des GDI Systems mit in den Kernel Bereich genommen.

Die Subsysteme arbeiten in der Regel nur auf Ring 3 der Intel Privilegstufe. Dadurch ist der Betriebssystemkern selbst vor Abstürzen in den Programmen geschützt.

Geschichte

Die erste Beta-Version wurde am 27. September 1997 noch als Windows NT 5.0 herausgegeben, erst im Oktober 1998 wurde dann der Name Windows 2000 durch Microsoft offiziell festgelegt. Nach weiteren Betas und insgesamt drei Freigabekandidaten wurde Windows 2000 am 17. Februar 2000 veröffentlicht, die Datacenter-Version folgte am 29. September 2000. Eine spezielle Version für die Heimnutzung auf Grundlage des Kernels von Windows 2000 war Microsoft Windows Neptune. Es hatte zum Ziel - ähnlich der späteren Home Edition von Windows XP - die Vorzüge von Windows 98 und Windows NT in einem Produkt zu vereinen, kam aber über den frühen Alphastatus nicht hinaus. Ähnlich erging es Windows Odyssey, das als Nachfolger zu Windows 2000 Professional geplant war, dessen Entwicklung dann jedoch zugunsten von Windows XP eingestellt wurde.

Windows 2000 wird seit April 2005 offiziell nicht mehr vertrieben. Die Massenunterstützung lief am 30. Juni 2005 aus. Bis zum Juni 2010 liefert Microsoft im Rahmen der erweiterten Unterstützung („Extended Support“) noch Sicherheitsaktualisierungen.

Service Packs

Titel Datum Größe
Service Pack 1 26.07.2000 83,3 MB
Service Pack 2 16.05.2001 102,3 MB
Service Pack 3 29.07.2002 125,5 MB
Service Pack 4 20.06.2003 129,6 MB
Update Rollup 1 28.06.2005 30,9 MB

Systemvoraussetzungen

Windows 2000 Professional

  • bis zu 2 CPUs

Mindestanforderung

  • Pentium oder kompatibler CPU mit 133 MHz
  • 32 MB RAM (maximal 4 GB)
  • 2 GB Festplatte mit mind. 650 MB freiem Speicherplatz
  • CD/DVD-Laufwerk
  • VGA-Grafikkarte oder besser
  • Maus und Tastatur

Empfohlen

  • Pentium oder kompatibler CPU mit 400 MHz und mehr
  • 128 MB RAM (maximal 4 GB)
  • 4 GB Festplattenspeicher mit 2 GB freiem Speicherplatz
  • CD/DVD-Laufwerk
  • VGA/SVGA-Grafikkarte

Windows 2000 Server

  • bis zu 4 CPUs
  • Pentium-kompatible CPU mit 133 MHz oder mehr
  • mind. 64 MB RAM (128 MB für Arbeit als Domänencontroller) (maximal 4 GB)
  • mind. 2 GB Festplattenspeicher mit mind. 650 MB freiem Speicherplatz
  • CD-ROM-Laufwerk
  • VGA-Grafikkarte oder besser

Windows 2000 Advanced Server

  • bis zu 8 CPUs (Lizenzupgrade auf 32 möglich)
  • Pentium-kompatible CPU mit 133 Mhz oder mehr
  • mind. 64 MB RAM (maximal 8 GB)
  • mind. 2 GB Festplattenspeicher mit mind. 1 GB freiem Speicherplatz
  • CD-ROM-Laufwerk
  • VGA-Grafikkarte oder besser.

Windows 2000 Datacenter Server

  • 8-wege-fähiger, fehlertoleranter Computer
  • Pentium-III-Xeon-Prozessor oder besser
  • min. 256 MB RAM
  • mind. 2 GB Festplattenspeicher mit mind. 1 GB freiem Speicherplatz
  • CD-ROM-Laufwerk
  • VGA-Grafikkarte oder besser

Siehe auch

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