Aichtal

Stadt in Deutschland
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Grötzingen 1895

Aichtal ist eine Stadt in Baden-Württemberg. Sie liegt etwa 15 Kilometer südlich der Landeshauptstadt Stuttgart im Landkreis Esslingen.

Geografie

Geografische Lage

Aichtal liegt am südlichen Rand der Filderebene im namensgebenden Tal der Aich. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Höhenlage von 295 Meter bei der Kläranlage Grötzingen bis 495 Meter im Gewann Betzenberg.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Filderstadt im Norden, Wolfschlugen im Nordosten, Nürtingen im Osten, Neckartailfingen und Schlaitdorf im Süden, Walddorfhäslach (Landkreis Reutlingen) im Südwesten und Waldenbuch (Landkreis Böblingen) im Westen.

Stadtgliederung

Aichtal besteht aus den drei Stadtteilen Grötzingen (ca. 4.500 Einwohner), Aich (3.400) und Neuenhaus (2.300).

Geschichte

  • Menschen leben in diesem Gebiet seit der Jungsteinzeit. Aus dieser Zeit gibt es Funde von Steinwerkzeugen und Tonscherben.
  • 1075 wurde zum ersten Mal die alemannische Stadt Grötzingen erwähnt. Sie soll von Diepold von Bernhausen angelegt worden sein.
  • 1103 wurde in einer Schenkungsurkunde von Wolfram von Eichacha und seinem Bruder zum ersten Mal Aich erwähnt.
  • 1312 wurde zum ersten Mal Neuenhaus urkundlich erwähnt.
  • 1546 im Schmalkaldischen Krieg hatten die Einwohner von Grötzingen aus Geldnot ihre Kanonen verkauft. Als sich plündernde Soldaten näherten, gruben sie hölzerne Brunnenrohre aus und schoben sie in die Schießscharten der Stadtmauer. Da die herannahenden Soldaten diese für Kanonen hielten, zogen sie weiter, ohne die Stadt anzugreifen.
  • In der Schaich wurden Krebse gefangen. Diese wurden regelmäßig bis nach Stuttgart und Tübingen verkauft.
  • In Neuenhaus wurde das Töpferhandwerk bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts betrieben.
  • 1975 wurde bei der Verwaltungsreform aus den selbständigen Gemeinden Aich, Grötzingen und Neuenhaus die neue Stadt Grötzingen gegründet.
  • 1978 wurde die Stadt in Aichtal umbenannt.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerentwicklung im Aichtal (Grötzingen, Aich, Neuenhaus) zwischen 1965 und 2005.

Jahr Einwohner
1965 6009
1970 6522
1975 7336
Jahr Einwohner
1980 8195
1985 8517
1990 8709
Jahr Einwohner
1995 9178
2000 9531
2005 9771

Religionen

Aichtal ist seit der Reformation überwiegend evangelisch geprägt. Es gibt jedoch in Grötzingen eine katholische und in Neuenhaus eine neuapostolische Gemeinde. Außerdem besteht in Neuenhaus eine Gemeinde der Evangelischen Landeskirchlichen Gemeinschaft Württembergischer Brüderbund.

Politik

Bürgermeister

Klaus Herzog (SPD) ist seit dem 24. Juni 1992 der Bürgermeister von Aichtal.

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:

FWG 42,6 % -1,2 8 Sitze -1
CDU 23,1 % -0,8 5 Sitze +1
Die Grünen 13,3 % +2,9 2 Sitze ±0
SPD 12,8 % -1,1 2 Sitze ±0
FDP 8,3 % +0,3 1 Sitz  ±0

Städtepartnerschaften

Partnerstädte sind

  • seit 1990 die ungarische Stadt Sümeg
  • seit 12. September 1998 die französische Stadt Ligny-en-Barrois.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Stadt ist mit dem Auto über die Bundesstraßen B 27 bzw. B 312 von Stuttgart aus in etwa 20 Minuten zu erreichen. Der Flughafen Stuttgart und die nächste Anschlussstelle an die Autobahn A 8 liegen etwa 10 Kilometer entfernt.

Die Buslinien 75, 167, 190 und 809 verbinden Aichtal mit Bernhausen (S-Bahn) bzw. Degerloch (Stadtbahn), Nürtingen (Neckar-Alb-Bahn) und Neckartenzlingen.

Ansässige Unternehmen

  • Putzmeister, einer der führenden Hersteller von Betonpumpen mit weltweit 14 Tochtergesellschaften, hat seinen Hauptsitz seit 1971 in Aichtal.
  • Die seit 1978 bestehende deutsche Niederlassung des Schweizer Etikettiermaschinen-Herstellers PAGO produziert in Aichtal jährlich rund 3 Mrd. Etiketten.
  • Aldi Süd betreibt in Aichtal eines seiner sechs Zentrallager in Baden-Württemberg.

Bildung

Neben der Grund- und Hauptschule Grötzingen mit Werkrealschule gibt es auch Grundschulen in Aich und Neuenhaus.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Aich

 
Drehfunkfeuer

Grötzingen

  • Pfarramt von 1693
  • Spätgotische evangelische Kirche
  • Reste der Stadtmauer
  • Untere Mühle (Bannmühle des Grafen zu Württemberg)
  • Drehfunkfeuer auf dem Kleinbergle

Neuenhaus

Theater

  • Naturtheater in Grötzingen

Parks

Sport

  • Garten-Hallenbad in Neuenhaus

Regelmäßige Veranstaltungen

  • April: Frühlingsmarkt in Grötzingen
  • Mai: Bockbierfest in Neuenhaus
  • Juli: Grötzinger Städtlesfest
  • September: Häfner Dorffest in Neuenhaus

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Günter Klock (Hrsg.): Grötzingen – Einblicke in die Vergangenheit. Geiger, Horb 1987, ISBN 3-89264-160-9.