Gelatine

Gemisch organischer Verbindungen, Stoffe aus gereinigtem hydrolysierten tierischen Protein
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Gelatine ist ein geruch- und geschmackloser "Leim". Sie ist in Bindegeweben, den Kollagenen von Säugetieren enthalten. Gelöst werden kann sie durch kochen oder durch Aufschluß mit Säuren und Basen.

Gelantine bildet mit Wasser unter Quellung gallertartige Lösungen.

Gelatine wird hauptsächlich zum Gelieren von Nahrungsmitteln (Speisegelatine) verwendet und ist in fast jedem industriell hergestellten Nahrungsmittel enthalten. Außerdem verwendet man sie zur Herstellung von Filmschichten und auch die Kapseln von Medikamenten bestehen meist aus Gelatine.

Herstellung

Industriell wird Gelatine vor allem aus Knochen und Knorpeln von Rindern und Schweinen gewonnen, aber auch Schweineschwarten und Rinderspalt werden verwendet. Die Knochen werden geschrotet und entfettet und während der Mazeration von Kalziumkarbonat, Kalziumphosphat und Kalziumfluorid beseitigt. Die entmineralisierte Substanz nennt man Ossein.

Die im Ossein und den Rinderspalten vorhandenen Bindungen werden nun basisch mit Kalkmilch über einen Zeitraum von drei Monaten aufgelöst. Mit Natronlauge läßt sich das Verfahren verkürzen. Dabei werden auch andere störende Stoffe entfernt. Nach dem Auswaschen verbleibt die Gelatine, die noch entwässert werden muss. Die Gelatine wird entweder als Blattgelatine vor allem für den Haushaltsgebrauch hergestellt oder als Pulvergelatine für die Weiterverarbeitung in der photographischen- oder Pharmaindustrie.

Bei der Gelatineherstellung entstehen neben der Gelatine Nebenprodukte, die weiter genutzt werden: Fleischknochenmehl (z.B. als Tierfutter oder Dünger), Knochenfett (z.B. zur Seifenherstellung) und Kalziumkarbonat (z.B. für die Zahnpastaherstellung).