Die Sunniten bilden die größte Glaubensrichtung im Islam. Sie werden als Ahl ul-Sunna (أهل السنة ‚Volk der Tradition‘) bezeichnet. Die Bezeichnung Sunniten stammt von dem Wort Sunna (سنة ‚die Tradition des Propheten des Islam, Mohammed‘). Sunnitische Muslime werden auch als Ahl ul-Sunna wa-l-Jama'ah (أهل السنة والجماعة ‚Volk der Tradition und Versammlung‘) bezeichnet, was darauf hinweisen soll, dass die Sunniten vereinigt sind. Sie stellen einen Zweig des Islams dar, der aus dem von Abu Bakr gegründeten Kalifat entstammt.
Sunniten stellen in allen islamischen Ländern die Mehrheit der Muslime, außer im Iran, im Irak, in Bahrain, in Aserbaidschan, im Jemen, im Oman und im Libanon.
Sie lassen sich wiederum nach den sunnitischen Rechtsschulen (Madhhab) in Hanafiten, Malikiten, Hanbaliten und Schafiiten einteilen. Sunniten sind auch die Wahhabiten (Salafiyya), jedoch stehen sie in einer Reihe von Fragen außerhalb der gegenseitigen Anerkennung, was hauptsächlich daran liegt, dass sie keine anderen Meinungen und Ansichten akzeptieren.
Die Sunniten bildeten immer die große Mehrheitsströmung im Islam.
Die Unterschiede zur zweitgrößten Glaubensrichtung, deren Anhänger als Schiiten bezeichnet werden, waren anfänglich nicht theologischer Natur, sondern entsprangen der Frage, wer die Gemeinschaft der Muslime leiten soll. Bei den Sunniten bildete sich das Kalifat heraus, bei den Schiiten das Imamat. Beide Konfessionen bekämpfen sich in einigen Ländern wie Irak oder Indien teilweise blutig. [1]
Im Laufe der Zeit kamen dann weitere Unterschiede hinzu, besonders im Hinblick auf die schiitischen Imamiten, weniger im Hinblick auf die ebenfalls schiitischen Zaiditen.
Historische sunnitische Staaten
- Umayyaden
- Kalifat der Umayyaden (661-759)
- Emirat von Córdoba (756-929)
- Kalifat von Córdoba (929-1031)
- Abbasiden
- Kalifat der Abbasiden (750-1258)
- Osmanen
- Kalifat der Osmanen (1517 - 1924)