Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Radevormwald gehört zu den ältesten Städten im Bergischen Land im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen und ist ein Mittelzentrum im Oberbergischen Kreis.
Allgemeine Beschreibung
Lage
Mit 421 m über NN war der Ort die höchstgelegene Stadt im Regierungsbezirk Düsseldorf und liegt jetzt im Regierungsbezirk Köln. Die Nachbarstädte sind Ennepetal, Breckerfeld, Halver, Wipperfürth, Hückeswagen, Remscheid und Wuppertal.
Nachbargemeinden
Wuppertal | Ennepetal | Breckerfeld |
Remscheid | Halver | |
Hückeswagen | Wipperfürth |
Charakter
Die Stadt Radevormwald ist durch ihre klein- und mittelständischen Unternehmen überwiegend im Dienstleistungssektor geprägt. Im Hinblick auf die Rheinschiene mit den Städten Köln und Düsseldorf im Westen und der Verkehrsanbindung befindet sich die Stadt in einer Randlage. Diese lässt Freiräume für die Nutzung vieler Ressourcen im Bereich Natur und Erholung und verschafft so der Stadt eine relativ hohe Lebensqualität. Eine Vielzahl von religiösen Gemeinschaften haben hier ihre Heimat gefunden. Ihre Kirchen zeugen von der Vielfalt.
Ältere historische Bauwerke, wie in vielen anderen Orten des Bergischen Landes, sind nicht erhalten. Eine Ausnahme bildet das 1772 erbaute historische Gartenhaus im Rokokostil, das den letzten Stadtbrand im Jahr 1802 überstanden hat. Heute befindet es sich im Stadtpark, der in Anlehnung an die Radevormwalder Partnerstadt Châteaubriant Parc de Châteaubriant genannt wurde.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohnerzahl | Jahr | Einwohnerzahl |
---|---|---|---|
1792 | 4.320 | 1975 | 24.526 |
1807 | 3.429 | 1983 | 23.850 |
1826 | 5.383 | 1990 | 23.762 |
1865 | 8.879 | 1995 | 25.720 |
1900 | 10.446 | 2000 | 25.852 |
1939 | 13.861 | 2003 | 24.303 |
1946 | 17.159 | 2004 | 24.204 |
1961 | 20.957 | 2005 |
Ortschaften und Ortsteile
Radevormwald hat eine große Zahl eingemeindeter Ortsteile, überwiegend Weiler und kleine Wohnplätze, teilweise aufgegeben und nicht mehr bewohnt.
A | Altendorf - Altenhof - Am Grimmelsberg (verwaist) - Auf´m Hagen |
B | Beck - Berg - Bergerhof - Birken - Böhlefeldshaus (mit 21 Einwohner östlich des Erlenbachs) - Borbeck - Born - Braake - Brebach - Brunsheide - Brunshöh - Buschsiepen |
D | Dahlerau - Dahlhausen - Diepenbruch (mit einem Einwohner am Quellbereich des Hartmeckebachs, eines Seitenbachs der Ennepe) - Dieplingsberg |
E | Eich - Eistringhausen - Erlenbach - Espert |
F | Feckinghausen - Feldmannshaus - Felsenbeck - Filde - Filderheide - Finkensiepen - Freudenberg - Fuhr - Funkenhausen |
G | Geilensiepen - Grafweg - Griesensiepen - Grüne - Grünenbaum (verwaist) |
H | Hahnenberg - Harbeck - Hardt - Heide - Heidt - Heidersteg - Herbeck - Herkingrade - Hinüber - Honsberg - Hönde - Hönderbruch - Höltersiepen - Hürxtal - Hulverscheidt - Husmecke |
I | Im Busch - Im Hagen - Im Holte - Im Kamp - Im Walde - Im Wiesengrund - Im Wildental - Ispingrade |
J | Jakobsholt |
K | Kaffekanne - Karlshöh - Karthausen - Kattenbusch - Keilbeck - Kettlershaus - Klaukenburg - Knefelskamp - Kötterhaus - Kottmannshausen - Kräwinkel - Krebsöge - Krebsögersteg - Kronenberg |
L | Laake - Lambeck - Lambeckermühle - Langenkamp - Landwehr - Leimbecker Mühle - Leimhol - Leye - Linde - Lichteneichen - Lorenzhaus |
M | Milspe - Möllersbaum |
N | Nadelsiepen - Neuenhammer - Neuenhaus - Neuenhof - Niederdahl - Niedernfeld - Niederwönkhausen |
O | Oberbuschsiepen - Oberdahl - Oberdahlhauen - Obergraben - Obernfeld - Obernhof - Oberkarthausen - Oberschmittensiepen - Oedeschlenke - Önkfeld |
P | Pastoratshof - Plumbeck |
R | Rechelsiepen - Remlingrade - Rochollsberg - Rädereichen |
S | Scheideweg - Scheidt - Schlechtenbeck - Schmittensiepen - Schnellental - Siepen - Sieplenbusch - Sondern - Stoote - Studberg |
T | Tanne |
U | Uelfe I, II, III und IV - Ümminghausen - Umbeck - Untergraben - Unterm Busch - Unterste Mühle |
V | Vogelshaus - Vogelsmühle - Vor der Heide - Vor der Mark - Vorm Baum - Vorm Holte |
W | Waar - Walkmüllersiepen - Wellershausen - Wellringrade - Weyer - Wiebach - Wilhelmstal - Winklenburg - Wintershaus - Wönkhausen |
Z | Zum Hofe |
In der Wuppertalsperre versunkene Ortschaften
- Dörpe
- Friedrichsthal
- Nagelsberger Gemarke
- Oege
Wupperortschaften
Ein Teil des Stadtgebietes wird von der Wupper durchflossen. Dies führte dazu, dass sich in den Ortschaften Dahlerau, Vogelsmühle und Dahlhausen, die im Tal der Wupper liegen und daher von der Bevölkerung Wupperortschaften genannt werden, etliche Textilfabriken ansiedelten. Diese Ansiedlungen nutzten das Wasser zur Energiegewinnung durch Wasserräder und später durch Laufwasserkraftwerke für die eigene Produktion. Mit Errichtung der Arbeiterwohnhäuser durch die Firmen nahm auch die Bevölkerungszahl in den Wupperortschaften zu. Auch der Mittelstand siedelte sich an, und vor allem in Dahlerau gab es viele Einzelhandelsunternehmen. Durch den Niedergang der Textilindustrie gegen Ende des 20. Jahrhunderts sowie die gestiegene Mobilität gaben jedoch die meisten Geschäfte in den Wupperorten auf – viele ehemalige Ladengeschäfte werden heute als Wohnhäuser genutzt. IREC
Geschichte
Wappen
Das Recht, das Wappen in der jetzigen Form zu führen, wurde der Stadt Radevormwald am 7. November 1934 durch das Reichs- und Preußische Ministerium des Inneren verliehen.
Es zeigt auf silbernem Grund den roten, doppelgeschwänzten, blaugekrönten, blaubewehrten bergischen Löwen, wobei dieser in der rechten Vorderpranke einen abgewendeten goldenen Schlüssel hält.
Ursprünglich sollte der Löwe rechtshin schreiten, doch ist in der Praxis die umgekehrte Richtung zu erkennen.
Die Forschung bezüglich der Stadtsiegel führte zu dem Ergebnis, dass dieses frühestens 1309 entstand. Daraus entwickelte sich dann das Wappen. Urkundlich bestätigt sollen schon Dokumente sein, die bereits 1316 das Stadtsiegel sigillo oppidi in Rode trugen.
Herkunft des Namens
Radevormwald bedeutet "Rodung vor dem Walde". Auch der ältere Name Rotha steht für "Rodung". Die gerodete Lichtung auf dem 400 m hohen Höhenzug wurde angelegt, um in Vorzeit einen befestigten Ort gegen anstürmende Sachsen zu bauen.
Erste urkundliche Erwähnung und Stadtrechte
Vermutlich im Jahr 1050 wird der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt. Klaus Pampus schreibt in seinem Buch Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte, dass Radevormwald im Besitz der Reichsabtei Werden war und zu diesem Zeitpunkt Rotha genannt wurde.
Zwischen 1309 und 1316 verlieh Graf Adolf VI. von Berg der Ort die Stadtrechte. Die Ansiedlung vor dem Walde ist 1363 in einer Rentverschreibung des Grafen Wilhelm II. von Berg (als späterer Herzog hieß er Wilhelm I.) als mit einer Mauer umfasste Stadt bezeichnet. Radevormwald diente unter den Grafen von Berg als Grenzfeste gegen das märkische Sauerland.
Die gehobene Bedeutung von Radevormwald im Mittelalter ergibt sich aus dem Vorgang, dass es zur Einlösung verpfändeter Landesteile des Herzogtums Berg 166,5 Goldgulden zahlte, während z. B. Solingen nur 88, Elberfeld 84,5 und Hückeswagen nur 34,5 Goldgulden aufbrachte.
Im 15. Jahrhundert prosperierte die Stadt. Mauern, Türme und Tore schützten das sich ansiedelnde Gewerbe der Schmiede, Wollweber und Gewandmacher.
Nach dem Mittelalter
Im 16. Jahrhundert wüteten zwei schwere Stadtbrände, der erste war am 17. Juli 1525. 15 Jahre später, im Jahr 1540 traten das Kirchspiel und die Geistlichkeit der Stadt zur reformierten Konfession über.
Das zweite große Feuer dieses Jahrhunderts verwüstete 1571 Radevormwald.
Im Jahr 1620 wurde der Ort durch die reformierten Hessen unter Philipp dem Großmütigen erobert. Radevormwald war im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) zeitweise Hauptquartier und Lager der Spanier und Österreicher unter dem Kommando von Octavio Piccolomini (einem General Wallensteins). 1635 und 1636 besetzten Holländer und 1638 westfälische Truppen den Ort, 1639 erfolgte erneut die Einnahme durch die Hessen. Alle diese Besetzungen gingen mit Mord, Plünderungen, Brandschatzungen und Schändung der Zivilbevölkerung einher, die durch diese Vorgänge drastisch dezimiert wurde.
Nach dem Westfälischen Frieden (1648) verfolgte der katholische Herzog von Berg Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg (Regierungszeit 1652 bis 1690) in seinem Herrschaftsbereich Wiedertäufer und Mennoniten, so dass viele von ihnen flohen. Ein solcher Flüchtling war 1656 (eine andere Angabe besagte 1650) auch Adolf von der Leyen aus Radevormwald, der das neue Gewerbe der Seidenweberei nach Krefeld brachte.
Im Jahr 1742 gab es in Radevormwald dann eine Hungersnot.
Das 19. Jahrhundert
Am 24. August 1802 kam es zum letzten großen Stadtbrand von Radevormwald, der in seinem Verlauf und in seinen Zerstörungen von der Literatur relativ genau dokumentiert ist. 1833 wurde erstmals ein Postkutschenverkehr in die umliegenden Städte aufgenommen und ein Postanstalt eingerichtet. Gegen Ende des Jahrhundert folgte dann auch die Eisenbahn, denn am 1. März 1886 feierte man die Eröffnung der Eisenbahnstrecke Lennep – Krebsöge – Dahlerau – Oberbarmen. Vier Jahre später, am 3. Februar 1890 wurde von Krebsöge ein Abzweig nach Radevormwald eingerichtet. Sämtliche Eisenbahnlinien in der Umgebung der Stadt waren typische preussische Nebenstrecken, die innerhalb eines groß angelegten Entwicklungsprogramm ab 1885 in ganz Deutschland gebaut wurden.
Radevormald war Station auf der optischen Zeigertelegrafenlinie (1833 bis 1849) von Berlin nach Aachen. Der Standort des Zeigertelegrafen lag an der heutigen Straße "Am Telegraf".
1884 nahm das städtische Gaswerk seinen Betrieb mit der Produktion von Stadtgas auf.
Das 20. Jahrhundert
Im Jahre 1910 gab es zwei wichtige Ereignisse. Mit der Eröffnung einer Eisenbahnstrecke nach Halver wird das Eisenbahnnetz um Radevormwald komplettiert und am 1. Juli feiert die zweitälteste Jugendherberge der Welt, gleichzeitig die erste im Rheinland, ihre Einweihung.
Zwischen den Weltkriegen entwickelte Radevormwald sich zum Industriestandort. Ansässige Gewerbe: Schloss-, Feilen-, Fahrrad-, Papier-, Schlittschuh-, Baubeschlagfabriken, Motoren- und Textilindustrie, Kammgarnspinnereien und Tuchfabriken.
Am 26. Mai 1928 stürzte morgens um 8.15 Uhr ein Flugzeug vom Typ Junkers F 13 der Lufthansa im Ortsteil Hahnenberg auf der „Schlegelschen Wiese“ ab. Drei Menschen kamen dabei ums Leben. 1934 stellt das Gaswerk mit dem Anschluss an eine Ferngasleitung im November des Jahres die Eigenproduktion von Stadtgas ein.
Das 20. Jahrhundert ab 1945
1956 wird ein beliebtes Ausflugsziel, die Wiebachmühle im Wiebachtal abgerissen. Im Jahr 1957 endet in Bergerhof die Produktion von Bismarck-Zweirädern.
Spiel ohne Grenzen
Im Jahr 1970 nimmt Radevormwald am Fernsehwettstreit „Spiel ohne Grenzen“ teil und gewinnt so einen gewissen Bekanntheitsgrad. Mit Heidemarie Ecker-Rosendahl im Team belegt man im internationalen Finale in Verona/Italien den dritten Platz. In Erinnerung ist vielen Zuschauern noch der strömende Regen beim Finale, der den Ausgang des Wettbewerbs zur Lotterie machte.
Das Eisenbahnunglück von Dahlerau
Siehe Hauptartikel: Zugunglück von Dahlerau
Ab 1975 – Radevormwald im Oberbergischen Kreis
Am 1. Januar 1975 wird der Rhein-Wupper-Kreis aufgelöst und Radevormwald dem Oberbergischen Kreis zugeschlagen. Ein Jahr später, 28. Mai 1976 findet der letzte reguläre Personenverkehr auf der Eisenbahn in Radevormwald statt.
Bereits seit den 1950er-Jahren wurde der Bau der Wuppertalsperre geplant, Mitte der 1980er-Jahre werden die jahrelangen Vorbereitungen abgeschlossen, und mit dem Bau wird begonnen. Zahlreiche Ortschaften müssen abgerissen werden, denn 1987 wird der Staudamm in Krebsöge eingeweiht. Im selben Jahr wird die Umgehungsstraße der B 229 eröffnet.
Seinen Ruf als Sportstadt versucht Radevormwald 1990 mit der Einweihung des Stadions am Kollenberg und des Hallenbads „Aquafun“ gerecht zu werden. Diese Bemühungen erleiden aber 2004 einen Rückschlag, als die Landessportschule geschlossen wird.
Kultur
Ausflugsziele
In der Umgebung liegen verschiedene Talsperren und Stauseen, unter anderem die Wuppertalsperre, Bevertalsperre, Neyetalsperre (Wipperfürth), Ennepetalsperre (Breckerfeld), Heilenbecker Talsperre und Schevelinger Talsperre.
- Uelfebad, ehemalige Freibadanlage (im Winter bei entsprechender Witterung eine Natur-Eisbahn) mit Restaurant
- Freizeitanlage Kräwinklerbrücke, auch Startpunkt für Wanderwege um die Wuppertalsperre
Denkmäler
- Historisches Rokoko-Gartenhaus im Stadtpark: 1772 erbaut, stand es beim Stadtbrand 1802 vor der Stadtmauer ca. 200m westlich des späteren Bahnhofs und ist damit das älteste Gebäude der Stadt. Der heutige Standort war nicht der ursprüngliche, es wurde in einer aufwendigen Aktion versetzt.
- Kriegerdenkmal am Kollenberg
- Kriegerdenkmal im Froweinpark (1998 vom alten Standort ehemaliger Sportplatz Herbeck zum jetzigen Standort überführt)
- Gedenkkreuz für die Opfer des Zugunglücks 1971 auf dem Kommunalfriedhof Am Kreuz
- Mondstein im Froweinpark als Erinnerung an die versunkenen Ortschaften in der Wuppertalsperre
- Gedenktafeln am Bürgerhaus für alle, die 1933 im KZ Kemna gelitten haben und andere Opfer des Nationalsozialismus
- Denkmal auf der Nordseite des Schloßmacherplatzes für die Partnerstadt Châteaubriant in Frankreich
- Gedenkstein an den Unternehmer und Feilenfabrikanten Frowein im Froweinpark
- Das Bodendenkmal Bergisch-Märkische Landwehr bildet grob die Grenze zu Ennepetal und Breckerfeld und befestigte vermutlich eine Grenzziehung zwischen sächsischem und fränkischem Gebiet.
Mühlen (auch historische Mühlen)
- Heesmühle (auch: Unterste Mühle): Die frühere Mühle wird heute als gastronomischer Betrieb geführt. Reste des Mahlwerks sind noch vorhanden.
- Luhner Mühle: Die heute nicht mehr existierende Mühle lag in unmittelbarer Nachbarschaft zur Leimholer Mühle.
- Leimholer Mühle am Uelfebach: Sie hat ihren Namen vom Ort Leimhol erhalten.
- Lambecker Mühle: Über die Mühle selber ist nichts bekannt. Der Begriff Becke bezeichnet im niederdeutschen Sprachraum einen Bach und findet sich in einer Vielzahl von Fließgewässernamen der Region wieder. Die Ortschaft Lambeck wurde im Jahr 1789 als Langenbeck (=Langer Bach) erwähnt.
- Neuenhammer: Diese Mühle war ein Hammerwerk am Uelfebach. Nur der Ortsname und ein Gebäude-Ensemble mit einer Forellenzucht ist übrig geblieben.
- Oberste Mühle am Uelfebach: Auch diese liebevoll restaurierte ehemalige Mühle ist heute ein Gastronomiebetrieb.
- Stooter Mühle Die Stooter Mühle war eine Getreidemühle an der Bever. Sie wurde 1828 im Urkastaster als solche eingetragen und wurde auch „Stötermühle“ genannt. 1902 wurde die Mühle für den Bau der alten Bevertalsperre abgerissen.
- Vogelsmühle: Eine schon lange nicht mehr existierende Mühle. Im Jahr 1804 gab es in der heutigen Ortschaft Vogelsmühle eine Walkmühle. Sie war damit der Vorläufer für eine sich am Ort entwickelnde Tuchindustrie.
- Wiebachmühle: Liegt am Wiebach (Zufluss zur Wupper), 1956 abgerissen.
Siehe auch: Mühlen im Oberbergischen Land
Museen
- Wülfing-Museum in Dahlerau
- Heimatmuseum in der Hohenfuhrstraße 8 (direkt gegenüber dem Rathaus): Es zeigt die Geschichte von Radevormwald an Hand zahlreicher Ausstellungsstücke und Bilder. Geöffnet ist es jeweils samstags und sonntags von 14:30 bis 17:00 Uhr.
- Eisenbahnmuseum in Dahlhausen: Die Sammlung befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs des Ortsteiles. Aufgestellt sind Lokomotiven, Personenwagen und Güterwagen. Der Schwerpunkt der Tätigkeiten des Eigentümervereines und seiner 10 aktiven Mitglieder liegt in der Reaktivierung der Eisenbahnstrecke von Krebsöge nach Beyenburg und später nach Wuppertal-Oberbarmen als Museumseisenbahn.
Kirchengebäude
Wenn man Stadtansichten von Radevormwald betrachtet, bietet sich eine seltene Skyline. In einem kurzen Ausschnitt sind vier Kirchengebäude auf einmal zu sehen:
- Evangelisch-Reformierte Kirche
- Evangelisch-Lutherische Kirche
Quelle: Wolfgang Motte, Die Entstehung der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Radevormwald 1707, Festschrift Band I, Radevormwald 2004
- Evangelisch-Lutherische Martinikirche (SELK)
- Katholische Kirche
Weitere Kirchen befinden sich im Ortsteil Remlingrade (evgl. Kirche), am Wallenberg (evgl. Kirche) sowie im Ortsteil Dahlerau (eine evgl. und eine katholische Kirche).
Regelmäßige Veranstaltungen
- Der 1948 gegründete Kulturkreis Radevormwald erstellt jährlich ein Programmangebot an kulturellen Veranstaltungen. Auf dem Spielplan stehen Theaterstücke, Musicals, Kabarett und Konzerte. Diese Veranstaltungen finden im Bürgerhaus Radevormwald statt.
- Das Radevormwalder Stadtfest findet gewöhnlich am 1. Maiwochenende statt.
- Das Radevormwalder Schützen- und Heimatfest ist ein fester Bestandteil der Radevormwalder Veranstaltungen.
- Seit einigen Jahren findet im Sommer ein Profiradrennen mit bekannten Fahrern im Stadtzentrum statt.
- Im September findet die traditionelle Pflaumenkirmes statt.
- Jeweils am 1. Oktoberwochenende veranstaltet die Kulturgemeinde Önkfeld ihr traditionelles Erntedankfest im Ortsteil Önkfeld.
- Auf der Moto-Cross-Strecke im Ortsteil Hahnenberg veranstalten die Motorsportfreunde (MSF) Kräwinklerbrücke jährlich ein Rennen.
(siehe auch: Wanderwege im Oberbergischen Land)
Das gezeichnete Radevormwalder Wanderwegenetz wird vom Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) betreut und umfasst neben 12 örtlichen Rundwanderwegen auch drei Hauptwanderstrecken und einen Bezirkswanderweg.
- Weiterhin gibt es die Radwege R1 und R3. Als Radweg ist auch die ehemalige Bahntrasse von Radevormwald in Richtung Wuppertal und Remscheid zu benutzen, wobei der Weg allerdings bei Kräwinkel an der Wuppertalsperre endet.
Gesundheitswesen
Für die stationäre Versorgung der Bevölkerung ist das Johanniter-Krankenhaus zuständig.
Sicherheitswesen
Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Radevormwald ist in drei Löschzüge aufgeteilt, in denen 214 Ehrenamtliche (Stand 2005) ihren Dienst versehen.
Kreditinstitute
- Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen mit sechs Haupt- und Geschäftsstellen
Persönlichkeiten
(in alphabetischer Reihenfolge)
- Rainer Bisterfeld, Sportler (Motorboot-Weltmeister)
- Franz Rudolf Bornewasser, Erzbischof von Trier
- Heidemarie Ecker-Rosendahl, deutsche Sportlerin
- Jürgen Fliege, Pfarrer, Fernsehmoderator und Publizist
- Fritz Hardt, Unternehmer und Ehrenbürger der Stadt (siehe auch Wülfing-Museum)
- Adolf von der Leyen, Unternehmer
- Hardy von der Mark (entwickelte 1983 den Leuchtpuck / Pulsar-Puck mit Leuchtdioden für Eishockey)
- Gerd Osenberg, deutscher Leichtathletik-Trainer
- Friedhelm Selbach (Erfinder des elektrischen Currywurstschneiders 1963; legte mit dieser Erfindung den Grundstock für die Friedhelm Selbach GmbH)
- Wilfried Trott, Sportler (Amateur-Straßen-Radrennfahrer)
Verkehr
Busverbindungen
Der ÖPNV wird mit Omnibussen abgewickelt, der Ort selbst liegt auf den Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg an der Grenze zum Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Auf den Stadtlinien kommt jeweils der Verbundtarif zur Anwendung, in den die Buslinie führt.
Autobahnanschluss
- BAB 1 (Köln-Dortmund) über Anschlussstelle Remscheid (Erreichbar über die B 229 in Richtung Remscheid-Lennep).
Die Hauptverkehrsader ist die B 229, die von Remscheid-Lennep über Radevormwald nach Halver führt. Dabei überquert sie in Krebsöge die Wuppertalsperre. Die B 483 trifft aus Richtung Schwelm bei der Ortschaft Grüne auf die B 229, folgt ihr im Gleichlauf nach Rädereichen und zweigt dort nach Hückeswagen ab.
Eisenbahnanbindung
Eine Bahnverbindung (siehe auch Eisenbahnnetz (Oberberg)) existiert nicht mehr: Die durch Radevormwald führende Wuppertal-Bahn (Kursbuchstrecke KBS 403) zwischen Wuppertal und Halver wurde 1979 stillgelegt und die Gleisanlagen wurden seitdem weitgehend abgebaut. Einzig zwischen Wuppertal und dem Ortsteil Wilhelmstal liegen noch die Gleise der ehemaligen Strecke; allerdings ist auch dieser Streckenabschnitt aktuell außer Betrieb. Trotz des Abbaus des größten Teils der Gleisanlagen ist der Streckenverlauf aufgrund der alten Bahndämme und des Baumbestandes weitgehend noch gut nachzuvollziehen. Nur zwischen den Ortsteilen Krebsöge und Heide ist der Verlauf der Strecke nicht mehr zu erkennen, da die Trasse in diesem Bereich nach dem Bau der Wuppertalsperre durch das aufgestaute Wasser überflutet wurde.
Der Busbahnhof im Zentrum von Radevormwald befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs. Zum Andenken an den Bahnhof und die Bahnstrecke wurden einige Formsignale aufgestellt. Außer diesen und der von Süden zum Busbahnhof führenden Bahnhofstraße weist an dieser Stelle sonst nichts mehr auf die ehemaligen Bahnanlagen hin.
Sonstige Verkehrsmittel
Es gibt außerdem einen kleinen Sportflugplatz für Segel- und Motorflugzeuge im Radevormwalder Ortsteil Leye (Wellringrade).
Politik
Der Stadtrat setzt sich seit den Kommunalwahlen am 26. September 2004 wie folgt zusammen:
Städtepartnerschaften
- Châteaubriant (französische Seite), Frankreich (Partnerschaftsvertrag 1981)
- Nowy Targ, Polen (Partnerschaftsvertrag 2005)