Die Tabakspfeife ist fast so lange bekannt wie der Tabak an sich. Das Pfeiferauchen war neben dem Schnupfen anfangs die verbreitetste Art Tabak zu konsumieren.

Eine Tabakspfeife besteht meist aus einer Kammer zur Verbrennung des Tabaks oder anderen Substanzen und einem Holm der im Mündstück endet.
Pfeifen können per Maschinen hergestellt werden oder per Hand gefertigt werden, was sich jeweils im Preis wiederspiegelt. Handgemachte Pfeifen lassen sich meist ab 100 Euro finden, Maschinell gefertigte, sowie benutzte und restaurierte Pfeifen lassen sich bereits ab 10 Euro kaufen.
Gesundheitsaspekte
Während Tabakrauch von Pfeifen weniger krebserregende Stoffe enthält als zum Beispiel Zigaretten, ist es nichtsdestotrotz eine Gesundheitsgefahr. Pfeifenrauchen kann zu Mund- und Rachenkrebs führen, seltener zu Lungenkrebs, da der Rauch nicht inhaliert wird, beziehungsweise wegen seiner Dichte und Sauerstoffvertreibung nicht inhaliert werden sollte. 1964 wurde eine Studie in Auftrag gegeben, die herausfand dass Pfeifenraucher durchschnittlich ein wenig länger leben als die übrige Bevölkerung, jedoch wurde dabei vergessen die sozialen Faktoren zu kontrollieren. Pfeifenraucher wird eine ruhige Umgangsart zugeschrieben, welche durch den rituellen Charakter des Pfeifenrauchens unterstützt wird. Jedoch sollte gesagt sein, dass es fast keine Studien gibt, die entschieden haben, wie gefährlich Pfeifenrauchen sein kann; Weil eine größere Zahl Zigaretten und Zigarren raucht, betrachten die meisten Studien nur diese.
Tabak
Pfeifentabak ist oft aromatisiert und wird besonders behandelt und gezüchtet um einen Geschmack zu haben, der in anderen Tabakprodukten nicht vorhanden ist (Typischer Pfeifenrauchgeruch). Es werden meist getrocknete Burley und Virgina Tabake, sowie würzige Tabake, darunter Orientalische und Balkan-Tabake, Lakatia (Feuergeräucherter Würztabak aus Zypern oder Syrien, Perique (Wir nur in Louisiana gezogen) oder Tabake aus Afrika, Indien oder Südamerika verwendet. Traditionell sind "amerikanische" Tabake aromatisch, während "englische" Tabake auf natürlichen Virginia-Tabaken sowie Orientalischen Tabaken basieren. Diese Bezeichnungen sind lediglich auf die Art des Tabaks bezogen, nicht auf die Herkunft oder das Herstellungsland. Ein Großteil von Pfeifentabaken des europäischen Marktes wird in Dänemark produziert.
Es entstand in den letzten Jahren unter den Pfeifenrauchern eine Tendenz zugunsten der "naturbelassenen" und "englischen" Tabaken, welche zwar nikotinreichen aber sehr würzigen und geschmacksvollen Rauch liefern und immer einen jeweils typischen und charakteristischen Geruch haben.
Beschaffenheit einer Pfeife
Das Material einer Pfeife hat einen großen Einfluss auf den Geschmack und die Ästhetik der Pfeife. Tabakspfeifen werden aus vielen verschiedenen Materialien gefertigt. Die am häufigsten benutzten sind Bruyere, Meerschaum, Ton, oder andere Hölzer wie Kirschbaum. Glaspfeifen sind eher Kunstobjekte, obwohl sie auch zum Rauchen von Cannabis benutzt werden.
Ton
Die ersten Tabakspfeifen wurden aus Ton gefertigt. Durch dieses dauerhafte Material, regional typische Formen und Herstellerstempel sind Tabakpfeifen zu wertvollen Datierungshilfen für Archäologen geworden. Tonpfeifen wurden im 19. Jh. mehr und mehr durch Holzpfeifen verdrängt, wohl hauptsächlich, weil diese nicht so zerbrechlich sind.
Bruyere
Die Mehrheit der heute verkauften Pfeifen, ob Handgemacht oder maschinell gefertigt, sind aus Bruyere-Holz. Bruyere ist aus den Wurzelknollen der Baumheide gefertigt, welche in den mediterranen Gegenden wächst. Es hat eine typisch braun-rote Farbe und kann mit Farbstoffen und Lacken in viele andere Farben umgestaltet werden, ohne das holztypische Aussehen zu verlieren.
Meerschaum
Siehe Meerschaumpfeife.
Glas
Handgeblasende Glaspfeifen sind eine der meistgeblasenen und eine der aufwendigst zu blasenden Gläser. Sie werden auch Bong genannt. Glaspfeifen beeinträchtigen durch ihre Geschmacks und Geruchneutralität den Rauch und Geschmack in keiner Weise.
Wie man eine Pfeife stopft
Dieser Absatz soll nicht als eine Befürwortung oder Verherrlichung des Rauchens angesehen werden (Siehe Gesundheitsaspekte); Pfeifenrauchen benötigt jedoch ein bisschen Übung und Technik:
Die Erste Sorge neuer Pfeifenraucher ist, dass diese meist nicht wissen, wie man eine Pfeife "richtig" stopft. Hier ist eine Schritt-für-Schritt Erklärung eine Pfeife zu stopfen um maximalen Genuss und Spaß daran zu haben:
Benötigte Materialien
- Pfeife
- Tabak
- Etwas, um den Tabak zu stopfen (Pfeifenstopfer)
- Etwas, um den Tabak anzuzünden (Streichholz, Zippo, Feuerzeug)
- Pfeifenreiniger
- (evtl.) Pfeifenfilter
(1) Zunächst ist es wichtig, sicher zu sein, dass Ihre Pfeife von Rückständen, Dreck und Asche gereinig ist. Wenn dies nicht der Fall ist, benutzen Sie einen Pfeifenreiniger und machen Sie sie zunächst sauber. Am besten machen Sie dies über einem Mülleimer, einem großen Aschenbecher oder ähnlichem. Ihre Pfeife wird es Ihnen Danken.
(2) Nehmen Sie ein wenig Tabak aus der Tabakpackung und legen sie ihn auf den Grund der Brennkammer. Falls der Tabak sehr feucht ist, ist es besser, ihn vor dem Rauchen ein wenig trocknen zu lassen, um einen besseren Rauch zu bekommen, trocknen Sie ihn nicht zulange, sonst wird der Geschmack, falls sie einen aromatisierten Tabak besitzen, fad und trocken.
(3) Füllen Sie nun ihre Pfeife locker bis oben hin mit Tabak und drücken Sie ihn fest bis er ungefähr auf der Hälfte des Pfeifenkopfes sitzt. Falls sie jedoch zu fest stopfen, haben sie keinen Zug mehr. Fangen Sie in diesem Fall noch mal bei Schritt 2 an.
(4) Füllen Sie die zweite Hälfte mit Tabak und drücken Sie ihn Leicht an, bis ungefähr 4/5 der Pfeife voll sind. Die obere Schicht sollte immer ein bisschen fester Gestopft sein als die untere.
(5) Nehmen Sie die Pfeife in den Mund und ziehen Sie testweise daran. Falls sie einen Widerstand bemerken, lockern Sie den Tabak auf.
(6) Falls diese Schritte erfüllt wurden, können Sie die Pfeife in den Mund nehmen und anzünden.
Das Rauchen
Auch das Rauchen einer Pfeife ist nicht immer einfach und klappt auch nicht immer problemlos:
- Es braucht seine Zeit, bis Sie Ihre Pfeife vollkommen beherrschen. Sie sollten stets versuchen, andere Stile des Stopfens und Rauchens auszuprobieren um einen zu finden, der Ihnen am leichtesten fällt. Jeder Pfeifenraucher raucht anders und hat andere Gewohnheiten.
- Seien Sie nicht besorgt, wenn Ihre Pfeife ausgeht. Dies ist normal und wird mit steigender Übung seltener. Jedoch kann es auch einem "Oldie" passieren. Es liegt auch am Tabak, ob die Pfeife oft ausgeht oder nicht. Fein geschnittener Tabak geht seltener aus als "klumpiger". Lockern Sie nach dem Kauf einer Packung den Tabak ein wenig auf.
Bekannte Pfeifenraucher
- Albert Einstein - Wissenschaftler
- Bertrand Russell - Mathematiker und Philosoph
- Björn Engholm - Politiker
- Gerald R. Ford - Ehemaliger US-Präsident
- Günter Grass - Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger
- Harald Lesch - Professor und Astronom
- Harold MacMillan - Ehem. Premierminister von Großbritannien
- Harold Wilson - Ehem. Premierminister von Großbritannien
- Heinz Fischer - Politiker
- Helmut Kohl - Politiker
- Friedrich Merz - Politiker
- J.R.R. Tolkien - Schriftsteller
- Joseph Stalin - Ehemaliger Diktator der UdSSR
- Peter Struck - Politiker
- Malcolm Fraser - Politiker
- Mark Twain - Schriftsteller
- Max Frisch - Schweizer Schriftsteller
- Norbert Blüm - Politiker
- Thomas Goppel - Politiker
- Vincent van Gogh - Maler
Malerei
Bekannt wurde das surrealistische Bild einer Tabakspfeife von René Magritte (1898 - 1967), "Ceci n'est pas une pipe" ("Das ist keine Pfeife.").
Siehe auch
Weblinks
- DAFT - Große deutsche Pfeifenraucher-Newsgroup und Community
- Pfeifenrauchen.de - Große Informationsseite über das Pfeifenrauchen
- Oeuvres de Magritte: Ceci n'est pas une pipe
- Amerikanische Studie von 2004 zur Gesundheitsgefährdung durch das Pfeife rauchen