Soziales Milieu

gesellschaftliche Gruppen mit ähnlichen Werthaltungen, Mentalitäten und Prinzipien der Lebensführung
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Begriff der sich zuerst bei Durkheim findet und die soziale Umgebung beschreibt in der ein Individuum aufwächst. Durkheim untescheidet zwischen innerem und äußerem sozialen Milieu.

Rainer Lepsius hat den Begriff später aufgegriffen um Wahlverhalten zu erklären, er unterscheidet innerhalb der Weimarer Republik drei große sozial-moralisches-Milieus, in welchen die Personen "von der Wiege bis zur Bahre" umgeben waren:

  • das liberal-protestantische Milieu
  • das sozial-demokratische Milieu
  • das katholische Milieu

Das Konzept des sozialen Milieus ist auch heute noch häufig in der Wahlforschung und in der Marktforschung zu finden. Der Milieu-Begriff ist eine Art "konkurrenz" zu Schicht- oder Lagebegriffen. Der Milieu-Begriff geht davon aus, dass der Lebensstil von Menschen nicht nur aufgrund äußerer Umstände sondern auch von inneren Werthaltungen geprägt wird. Verschiedene Lebensstile (und somit auch Wahl- und Konsumverhalten) sind charakteristisch für die unterschiedliche Milieus, jedoch nicht konstituierend. Das Milieu ist ausschliesslich durch Werthaltung, Mentalität und Gesinnung geprägt (durch die "Einstellung" einer Person) nicht jedoch durch ihr jeweiliges Verhalten.