Tusculum, im Altertum Stadt in Latium, im Albanergebirge gelegen, schloß sich nach der Niederlage der Tarquinier am See Regillus um 496 an die Römer an und erhielt 379 römisches Bürgerrecht. Am Latinerkrieg (340-338) beteiligte sich Tusculum gegen Rom, wurde aber nach seiner Besiegung mild behandelt. In der Umgegend lagen seit der letzten Zeit der Republik die Villen vornehmer Römer, z. B. des Lucullus, Jul. Cäsar, Hortensius, Cato, Marius und namentlich Ciceros berühmtes Tusculanum.
Im Mittelalter geriet Tusculum mit Rom in heftige Feindschaft, indem es auf seiten der Kaiser stand. Als aber 1191 Papst Cölestin III. und Kaiser Heinrich VI. Frieden schlossen, zerstörten die Römer die Stadt. Ihre Trümmer (Amphitheater, Theater, Burg) liegen östlich oberhalb Frascati.
[Dieser Artikel basiert auf dem Artikel aus Meyers Konversationslexikon von 1888/1889.]
Literatur
- Canini, Descrizione del antico Tusculum (Rom 1841).
- Tusculum, in: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl. 1888, Bd. 15, S. 949