Pulfrich-Effekt

Phänomen der optischen Wahrnehmung
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Der Pulfrich-Effekt ist eine optische Täuschung, die 1922 vom deutschen Physiker Carl Pulfrich entdeckt wurde.

Der Effekt beruht auf der Tatsache, dass dunkle optische Reize, ein klein wenig mehr Zeit benötigen, um vom Gehirn wahrgenommen zu werden, als helle.

Wenn nun ein seitwärts bewegter Gegenstand mit beiden Augen betrachtet wird, wobei ein Auge (z.B. mit einer Sonnenbrille) abgedunkelt wird, kommt das Bild des Gegenstandes des abgedunkelten Auges, etwas später zum Gehirn. Aufgrund dieses kleinen Zeitunterschiedes ergibt sich bei einem bewegten Objekt, dass es vom Gehirn an zwei etwas auseinanderliegenden Orten wahrgenommen wird. Aus dieser Parallaxe berechnet das Gehirn eine räumliche Tiefeninformation, die gar nicht gegeben ist.

Dieses lässt sich gut mit einem seitlich hin und her schwingenden Pendel zeigen. Das eben schwingende Pendel scheint sich auf einer Kreisbahn zu drehen, wobei sich die scheinbare Drehrichtung ändert, je nach dem, welches Auge abgedunkelt wird.

Ein Besserer Effekt ergibt sich mit einer seitlich bewegten Filmkamera, der Aufgenommene Film kann so stereoskopisch betrachtet werden. Jedoch verursacht dieses stark bewegte Bild leicht Kopfschmerzen, und wirkt unruhig.

Kommerzielle Anwendung fand der Pulfrich-Effekt im so genannten Nuoptix-Verfahren, das mit der Fernseshow Tutti Frutti bekannt wurde. Hierbei wird jedoch eine Brille mit gelbem und violetten Farbfilter verwendet, wobei der violette Farbfilter das Bild stark abdunkelt.


Siehe auch: Stereoskopie