Relayer ist ein Album der Musikgruppe Yes.
Relayer | ||||
---|---|---|---|---|
MusikalbumYes | von||||
Veröffent- |
5. Dezember 1974 | |||
Label(s) | Atlantic Records | |||
Format(e) |
LP, CD | |||
Titel (Anzahl) |
3 | |||
40:27 | ||||
Besetzung |
| |||
Yes und Eddie Offord | ||||
Studio(s) |
Eddie Offords mobiles Studio | |||
|
Ein wesentliches Merkmal von Yes ist, dass ein permanenter Austausch an Musikern, welche aber wiederholt auch wieder zurückkehren, stattfindet. Vergleichbar mit dem Kommen und Gehen bei einer Drehtüre, kommen und verlassen Musiker die Band. Dies hat wesentlichen Einfluss auf die Musik und damit auf die Alben.
Inhalt & Cover
Für viele ist es das geniale Meisterwerk und der absolute Höhepunkt des Progressive/Art Rock, für andere ist es akustisch unverdaulich. Kein anderes Werk geht so konsequent in diese Richtung und scheidet dabei die Geister. Es wird das letzte Yes-Konzeptalbum für Progressive/Art Rock sein. Rick Wakeman ist auf Solo- und Ego-Trip. Eigentlich will man ihn behalten. Zu viert geht der Rest ins Studio und entwickelt das Konzept zu Relayer. Aber Wakeman sagt ab. Er ist gerade auf der Journey to the Centre of the Earth und da kann er gerade nicht weg. Als nach einiger Suche letztendlich der in der Schweiz geborene Patrick Moraz kommt, sind die wesentlichen Teile schon eingespielt. Musikalisch passt Moraz jedoch hervorragend zu Yes und zur Relayer. Mit Relayer kehrt die Band zum Format ihres großen Erfolgs Close to the Edge zurück: Eine einzige, lange Komposition auf der ersten LP-Seite, zwei Songs auf der zweiten.
Relayer besticht durch seine für Yes ungewöhnliche Aggressivität. Diese äußert sich nicht nur klanglich in Steve Howes heftigem Guitarrensolo in Sound Chaser sondern vor allem im von Leo Tolstois Krieg und Frieden inspirierte Text im Song The Gates Of Delirium (ein Ausschnitt: "Kill them, Give them as they give us"). Weniger harte Geschmäcker werden am Ende von The Gates Of Delirium durch den ruhigen Song Soon (oh Soon) versöhnt, der Adrenalinspiegel wird wieder abgebaut. In der Tat eine musikalische und - als eine Art Friendengebet - lyrische Versöhnung nach den harten Tönen der ersten sechzehn Minuten des Titels.
Im dritten Titel To Be Over spielen sowohl Howe wie Moraz mit spanisch/südamerikanischen und sogar polynesischen Einflüssen, der Titel wird ein musikalisch sehr eigenes, jedoch sich voll in den Geist der frühen 70er einordnendes Meisterstück. Und die letzte Zeile "Be ready to be loved" sollte zu jeder Zeit mehr Aufmerksamkeit finden.
Der Sound der Relayer ist jedoch nicht optimal. Versuchen Fans noch der schlechten Vinyl-Qualität der eigenen Pressung die Schuld zu zuschieben, so wird mit der ersten CD-Pressung klar, die Masterbänder sind Schrott. Trotz vieler verschiedener Pressungen und digitaler Remaster, ist die klangliche Qualität der Songs von Relayer weit hinter anderen. Dies äußert sich am stärksten bei Soon.
Das Faltcover zeigt eine steinige Felsenlandschaft in welcher zwei Reiter, mit einem weiteren Lastpferd, aus einer gotik-artigen Felsenfestung kommend, über eine Brücke reiten. Der Albumtitel und das Yes-Logo sind oben zentriert zwischen den Felsen. Die Festung erinnert ein wenig an manche Beschreibungen von Minas Tirith aus dem Buch Der Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien. Links unten sieht man einen Teil einer Schlange welche sich auf der Rückseite fortsetzt. Im Zentrum der Rückseite ist dort eine zweite Schlange und auch die Felsenfestung setzt sich in einer Art gotischen Höhle fort.
Auf der linken Innenseite sind von oben nach unten nochmals ein Logo, darunter ein Gruppenbild aufgenommen im Garten von Chris Squire in England, nochmals der Titel des Albums, die Songtitel und weitere Albuminformationen. Auf der rechten Seite findet sich zentriert in der Mitte ein Gedicht von Donald Lehmkuhl welcher auch die Texte zum Topographic Oceans-Tourprogramm schrieb.
Wie immer die Kritiken zu Relayer aussehen, und viele sind hervorragend, Yes hat einen Erfolg nach dem anderen auf der Konzertbühne. Die Konzerte sind meist ausverkauft und mit dem Konzert 1976 im JFK Stadium in Philadelphia mit 130.000 Zusehern ist es zugleich des größte Konzert in diesem Jahr weltweit. Ein Teil des Erfolgs liegt auch an Roger Dean. Er hat die Bühnen der Tourneen von 1975 und 1976 gebaut.
In England ist 1975 ein Yes-Jahr. Relayer ist des zweitbeste Album des Jahres, Jon Anderson ist dritter bei den Sängern, Rick Wakeman bester und Patrick Moraz dritter am Keyboard, Steve Howe ist zweitbester Gitarrist, Alan White ist fünfter an den Drums, Chris Squire bester am Bass und Anderson/Howe die Sieger bei den Komponisten! Und Yes? Beste Musikgruppe!!! 1976 wird genau so.
Yes ist am Gipfel angekommen, in welche Richtung sie jetzt auch gehen, es muss zumindest einmal nach unten gehen, bevor der nächste Gipfel erobert werden kann.
2003 legt Rhino Records eine CD-Serie von Fragile bis Relayer auf, welche alle CDs mit DigiPack und Papersleeve enthält. Nun hat das Papersleeve ein anderes Format als das ursprüngliche LP-Cover. Das bedeutet im Regelfall Teile weglassen. Rhino entscheidet anders und entwickelt links und rechts Teile dazu. Am meisten wurde bei Relayer bearbeitet. Es ist hervorragend gemacht und nur mit dem Vorwissen erkennbar.
Tracklist
- The Gates Of Delirium (21:54)
- Sound Chaser (9:30)
- To Be Over (9:03)
Compilations
Live
Anmerkung
- Alle Alben wurde zwischenzeitlich auf CD, manche auf DVD, meist mit Bonus-Tracks veröffentlicht. In allen Fällen sind hier nur die Erstveröffentlichungen vermerkt.