Der Strand-Dreizack (Triglochin maritimum), auch Salz-Dreizack oder Röhrkohl genannt, ist eine grasartige, zur Familie der Dreizackgewächse (Juncaginaceae) gehörige Pflanze. Der Strand-Dreizack kann als Gemüse (Röhrkohl) gekocht werden, ist für Vieh jedoch giftig.
Strand-Dreizack | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Triglochin maritimum | ||||||||||||
L. |
Verbreitung und Standort
Der Strand-Dreizack ist auf der nördlichen Halbkugel weit verbreitet. Stellenwise ist er auch an den Küsten Südamerikas zu finden. In Deutschland wächst der Strand-Dreizack im Wattenmeer auf zeitweise vom Meerwasser überspülten, schweren Schlickböden des Deichvorlandes, der sogenannten Andelzone. An den Küsten ist er relativ weit verbreitet, während er im Binnenland selten ist. Er bevorzugt sehr feuchte, teils überflutete Salzwiesen, Röhrichte oder Salzstellen im Binnenland.
Gefährdung und Schutz
Der Strand-Dreizack ist auf der Roten Liste gefährdeter Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands geführt und wird dort als gefährdet eingestuft (Kategorie 3). Ursachen für den Rückgang der Populationen sind unter anderem die Umwandlung von Grünland in Äcker, das Brachfallen extensiv genutzter Frisch- und Feuchtwiesen aber auch deren Nutzungsintensivierung sowie die ausbleibende Überflutung von Salzwiesen und Marschen durch Küstenschutzmaßnahmen.[1]
Erkennungsmerkmale
Der Strand-Dreizack wird 10 bis 60 cm groß und besitzt einen leicht dreikantigen blattlosen Stängel. Die grasartig derben Grundblätter sind linealisch geformt, sind vielröhrig und besitzen eine lange Ligula. Sein Rhizom ist meist waagerecht ausgebildet. Seine Ausläufer sind dick und kurz. Die meist radiären und zwittrigen Einzelblüten stehen dicht in einer langen Traube. Sie sind sternförmig und grün bis rötlich gefärbt. Die Perigonblätter sind nicht länger als 3 mm. Die Blüte bildet zudem eine sechs-fedrige Narbe und einen oberständigen Fruchtknoten aus. Die ebenfalls sechs-teilige, eiförmige Spaltfrucht ist nur ungefähr 5 mm lang und ist bei Reife nicht von unten spreizend.
Der im Sommer grüne, ausdauernde Strand-Dreizack besitzt häufig vorweibliche Blüten, die durch den Wind bestäubt werden. Die Ausbreitung der Spaltfrüchte erfolgt meist durch das Wasser.
Verwendung
Das Frühjahrsgemüse hat ein Aussehen ähnlich wie Schnittlauch und einen Geruch nach Chlor, welcher beim Kochen verschwindet. Der Geruch, der von dem zur Blütezeit (Mai bis August) gebildeten Alkaloid Triglochidin stammt, wehrt Pflanzenfresser ab. Die schmalen, dickfleischigen (sukkulenten) Blätter erreichen eine Höhe von 15 bis 50 cm, die blattlosen Achsen des Blütenstands tragen eine dichte Rispe mit 50 bis 100 kugeligen Blüten. Oft wachsen die Pflanzen in ringförmigen, dichten Horsten. Die Fruchtkapseln bestehen aus je sechs schwimmfähigen, länglichen Teilfrüchten, die im Herbst abfallen. Theoretisch wären die Bedingungen für den Röhrkohl auf salzfreiem Boden besser, doch dort wird er von anderen Pflanzen verdrängt.
Traditionell darf der „Röhrkohl“ im Mai und Juni von Einheimischen geerntet werden. Das Betreten des Nationalparks ist normalerweise, auch zum Schutz der brütenden Vögel, verboten. Der „Kohl“ wird wie Spargel gestochen, die hellen unterirdischen und das „Grüne“ wird verarbeitet. Das fertige Gericht ähnelt im Aussehen an Grünkohl, schmeckt aber anders. Da es sich um eine salzhaltige Pflanze handelt, wird kein zusätzliches Salz zugegeben. Die Indianer Nordamerikas verwendeten die gerösteten Früchte als Nahrungsmittel.
Die Asche des Röhrkohls enthält viel Soda (NaCO3). Deshalb wurde die Pflanze früher bei der Glasherstellung zur Verringerung des Schmelzpunktes verwendet.
Bei Weidevieh kann es durch den Verzehr des Strand-Dreizacks zu Vergiftungserscheinungen kommen.[2]
Quellen
- ↑ Flora Web [1]
- ↑ Düll/Kutzelnick: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands, 6. Auflage, Quelle & Meyer Verlag, ISBN 3-494-01397-7