Bel-Ami-Wettbewerb

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Der Bel Ami Kunstwettbewerb (Bel Ami International Art Competition) wurde 1945/46 für den us-amerikanischen Film The Private Affairs of Bel Ami von dessen Produzenten Daniel Loew ausgeschrieben. Der Film nach dem 1885 erschienenen Roman von Guy de Maupassant (1850 - 1893) beschreibt den beruflichen und gesellschaftlichen Aufstieg des ehemaligen Unteroffiziers Georges Duroy im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Der Drehbuchautor und Regisseur Albert Lewin wollte ein Bild der Versuchung des Heiligen Antonius, das in einer Schlüsselszene im Film in Großaufnahme erscheinen sollte.

Es wurden zwölf Künstler eingeladen, von denen elf ein Bild mit dem gewünschten Thema für ein Honorar von je 500 Dollar ablieferten:

Auch Leonor Fini (1908 - 1996) war aufgefordert, nahm aber am Wettbewerb nicht teil.

Die Jury, bestehend aus dem Künstler Marcel Duchamp (1887 - 1968), dem Kunsthistoriker Alfred H. Barr (1902 - 1981) und dem New Yorker Galeristen Sidney Janis (1896 - 1989), wählte das Werk von Max Ernst aus, dem als Sieger des Wettbewerbs weitere 2.500 Dollar winkten. Der Film und das Bild kamen bei der Kritik nicht gut an. Ein Kritiker der New York Times verglich den Heiligen Antonius von Max Ernst mit einem "halbgar gekochten Hummer" und wandte sich angewidert ab. Das Bild gehört heute zur Sammlung des Wilhelm-Lehmbruck-Museums in Duisburg. Auch andere Bilder des Wettbewerbs hängen in großen Kunstsammlungen und sind mittlerweile weltberühmt, wie z. B. das von Salvador Dalí.