Charles Regnier

deutscher Schauspieler, Regisseur und Übersetzer (1914–2001)
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Charles (Friedrich Antonio) Régnier (* 22. Juli 1914 in Freiburg im Üechtland, Schweiz, † 13. September 2001 in Bad Wiessee) war ein deutscher Schauspieler; nach anderen Quellen ist das Geburtsjahr 1915.

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Charles Regnier (rechts) mit Puppenspieler Gerd J. Pohl während der Arbeit zu "Hänsel und Gretel"

Leben und Werk

Seine Laufbahn als Filmschauspieler begann Régnier 1949 mit der Rolle des Bertram in dem von Fritz Kortner geschriebenen und von Josef von Báky inszenierten Fim Der Ruf. Dieser Streifen war für ihn der Beginn einer rasanten Leinwandkarriere - in den nächsten 50 Jahren war er praktisch ununterbrochen im Kino und später im Fernsehen zu sehen und drehte bis zu 14 Filme pro Jahr.

Von 1961 bis 1962 war Régnier Mitglied des Wiener Burgtheaters, wo er zuvor bereits als Regisseur tätig gewesen war.

Charles Régnier hat oft Männer aus der feineren Gesellschaft oder Entscheider, aber auch zwielichtige Gestalten gespielt. In dem Fernsehspiel In der Sache J. Robert Oppenheimer nach Heinar Kipphardt hat er den Vater der Atombombe, den US-amerikanischen Atomphysiker Robert Oppenheimer gespielt, der in der Zeit der McCarthy-Ära wegen seiner Kritik an der Atompolitik, seiner Weigerung, an der Entwicklung der Wasserstoffbombe teilzunehmen und nicht zuletzt wegen des Kontakts zu seinen "kommunistischen" Freunden von der Forschung ausgeschlossen wurde. Legendär auch sein Auftritt an der Seite von Klaus Kinski im Krimi-Klassiker Der schwarze Abt aus dem Jahr 1963.

Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler war Régnier, der fließend Französisch sprach, ein anerkannter und vielbeschäftigter Übersetzer von Romanen, Drehbüchern und Theaterstücken.

Außerdem war Régnier ein vielbeschäftigter Hörspielsprecher. Zu seinen bekanntesten Hörspielrollen gehört die des Dracula, die er in mehreren Fassungen für die EUROPA sprach. Für das Bonner Piccolo Puppentheater hatte er 1999 mit den Erzählertexten zum Märchen Hänsel und Gretel seine letzte reine Sprecherrolle.

Bis ins hohe Alter hinein spielte er Theater und ging noch mit über 80 Jahren auf Tournee; zuletzt reiste er mit seinem Soloprogramm Charles Regnier liest Oscar Wilde und dem Stück Endspurt von Sir Peter Ustinov durch Deutschland.

Er war von 1989 bis zu seinem Tod verheiratet mit der Schauspielerin Sonja Ziemann und zuvor mit der Schauspielerin und Sängerin Pamela Wedekind.

In Vertretung seiner Frau Sonja Ziemann schrieb er in deren Buch Ein Morgen gibt es immer das Kapitel über den tragischen Tod von Ziemanns Sohn Pierre; Ziemann selbst sah sich zum Verfassen dieses Teils ihrer Autobiographie nicht selbst in der Lage.

Filmografie (Auswahl)

Régnier als Theaterschauspieler (Auswahl)

  • Anthony Marriott u.a.: No Sex, please - we're british (1975)
  • Yves Jamiaque: Das schwarze Schaf (1986)
  • Pierre Barillet: Big Love (1988)
  • Robert Lamoureux: Adelaide (1992)
  • Lee Blessing: Ein Waldspaziergang (1993)
  • Pierre Barillet: Du bist ein Biest (1994)
  • Israel Horowitz: Irgendwann im Leben (1996)
  • Noel Coward: Duett im Zwielicht (1998)
  • Peter Ustinov: Endspurt (1999)

Régnier als Hörspielsprecher (Auswahl)

  • Kurd E. Heyne: Kasper Hauser (1950)
  • Jean Cocteau: Bacchus (1952)
  • Ingeborg Bachmann: Der gute Mensch von Manhatten (1958)
  • James Krüss: Der Sängerkrieg der Heidehasen (1958)
  • Diverse: Charles regnier spricht Kipphard, Miller, Shakespeare, Wilde u.a.) (1967)
  • Konrad Halver (nach Bram Stoker): Dracula - Jagd der Vampire (1970)
  • Konrad Halver (nach Bram Stoker): Dracula - die Geschichte des berühmten Vampirs (1976)
  • H.G. Francis (nach Bram Stoker): Dracula - König der Vampire (1981)
  • H.G. Francis: Draculas Insel, Kerker des Grauens (1981)