Adelheid von Meißen

Ehefrau des Königs Ottokar I. von Böhmen
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Adelheid von Meißen (tschechisch Adléta Míšeňská) (* nach 1160 - † 1211) war die erste Ehefrau des Königs Ottokar I..

Sie stammte dem Geschlecht der Wettiner ab und war Tochter Otto des Reichen. Sie wurde nach 1160 geboren und ihren Ehemann lernte sie Mitte der siebziger Jahre lernen. Zu dieser Zeit war Přemysl auf der Flucht. Es ist durchaus möglich, dass deren Hochzeit 1178 erzwungen war, da Adléta zu dieser Zeit mit Vratislav schwanger war. Kurz nach der Hochzeit durften die jungen Eheleute nach Böhmen zurück, als der Stiefbruder Heinrich Bretislav die Macht übernahm.

Während seiner Regentenzeit wurde Ottokar I. eine bedeutende Persönlichkeit der böhmischen Armee. 1192 wurde Ottokar I. König, wurde jedoch ein Jahr später wieder abgesetzt und mußte mit seiner Familie, die inzwischen um drei Töchter Margaretha Dagmar, Božislava und Hedwig angewachsen war, wieder in das Exil. Adelheid ging mit den Kindern zum Bruder nach Meißen und Přemysl diente in dieser Zeit deutschen Herzögen.

Zu dieser Zeit kam es zur Entfremdung von der Familie. Ende 1197 gelang es Ottokar I. erneut den böhmischen Thron zu besteigen, die Frau und Kinder ließ er jedoch nicht in Böhmen einreisen. Adelheid mit den Töchtern blieb beim Bruder Dietrich auf dem Hof in Meißen, während Vratislav nach 1198 für seinen Vater als Söldner zunächst in Deutschland dann in Italien kämpfte.

Adléta wollte jedoch nicht auf ihre Erbrechte und die der Kinder verzichten. Sie rief nicht nur den Papst zur Hilfe sondern auch die Staufer und Wettinern. 1205 gelang es ihr Přemysl zu einer teilweisen Kapitulation zu zwingen. Seine zweite Frau Constanze von Ungarn wurde vertrieben und Adléta kam als Königin nach Prag zurück. Das Ergebnis dieses Erfolgs war jedoch nur die Hochzeit ihrer ältesten Tochter mit dem dänischen König Waldemar II. Noch im gleichen Jahr wurde sie, aufgrund der Entscheidung der päpstlichen Kurie, dass die Scheidung rechtskräftig war, gezwungen mit ihren Töchtern Prag endgültig zu verlassen.

1207 legt sie eine Revision ein gegen diese Entscheidung ein. Diese wird 1210 endgültig verworfen. Sie starb am 2. Februar 1211 im Kloster des Heiligen Kreuzes in Meißen.