Als Wärmekissen (NaAc-Kissen) bezeichnet man regenerierbare Handwärmer.

Physikochemisch handelt es sich dabei um Latentwärmespeicher. Die handelsüblichen Wärmekissen sind mit Natriumacetat-Trihydrat ((CH3COO) x 3 H2O) gefüllt, das im gelösten Zustand als unterkühlte Schmelze vorliegt. Der Schmelzpunkt dieses Salzes beträgt 58 °C. Bei Raumtemperatur liegt eine metastabile unterkühlte Lösung vor. Um eine Kristallisation auszulösen, werden Keime benötigt. Diese werden erzeugt, indem z. B. ein in der Lösung schwimmendes, konvex geprägtes Metallplättchen entgegen seiner Ausgangsform geknickt wird. Dies erzeugt (z. Zt. noch nicht abschließend belegt) erste Kristallisationskeime (eventuell durch das Freilegen metallkristalliner Grenzflächen an Mikrorissen des Plättchens), die dann eine schnelle weitere Kristallisation auslösen. Die freiwerdende Kristallisationswärme erwärmt die Masse bis maximal 58 °C, dem Schmelzpunkt des Salzes. Die Kristallisation kann auch ausgelöst werden, wenn das Kissen heftig erschüttert wird, z. B. wenn es auf den Boden fällt; jedoch ist auch in diesem Fall das Metallplättchen Ausgangspunkt der Kristallisation.
Um den Handwärmer zu regenerieren, wird das Kristallgitter durch Wärmezufuhr zerstört. Dazu wird er im Wasserbad auf wenigstens 58 °C erwärmt, bis sich das Salz wieder vollständig gelöst hat.
Eine andere Anwendung der regenerierbaren Wärmekissen liegt im Outdoorbereich. In großen Höhen und bei niedrigen Temperaturen arbeiten Gaskocher nur noch eingeschränkt. Erwärmt man die Gaspatrone mit einem Wärmekissen, steigt die Leistung an. Sobald der Gaskocher fehlerlos arbeitet und sich dadurch selbst erwärmt, kann man das Kissen entfernen und in der gerade kochenden Suppe regenerieren.