Euregiobahn

Regionalbahnlinie im Verbundraum des Aachener Verkehrsverbunds
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Die euregiobahn ist ein grenzüberschreitendes RegionalBahn-System im Verbundraum des AVV und dem benachbarten niederländischen Zuid-Limburg.

Netzplan der euregiobahn Aachen
Euregiobahn bei Stolberg-Rathaus
Euregiobahn bei Eschweiler-Nothberg
Vorläufige Endhaltestelle Eschweiler-Weisweiler
BR 643.2 mit Blinker
Euregiobahn bei einer Sonderfahrt in Breinig
Euregiobahn bei einer Sonderfahrt in Oberbruch

Geschichte

Als erste Ausbaustufe wurde im Juni 2001 die Strecke Heerlen - Herzogenrath - Kohlscheid - Aachen - Stolberg in Betrieb genommen. Dabei wurde der Streckenabschnitt Stolberg Hbf - Stolberg-Altstadt für den Personenverkehr reaktiviert. Die Haltepunkte Stolberg Altstadt (früher Hammer), Stolberg Rathaus, Stolberg Mühlener Bf und Stolberg Schneidmühle entstanden neu.

Als zweite Ausbaustufe gingen im September und Dezember 2004 die Eschweiler Talbahnlinie von Stolberg Hbf über Eschweiler-West, Eschweiler Talbahnhof/Raiffeisen-Platz, Eschweiler-Nothberg bis Eschweiler-Weisweiler sowie Herzogenrath über Herzogenrath-Alt-Merkstein bis Herzogenrath-August-Schmidt-Platz in Betrieb. Im Dezember 2005 wurde die Strecke über Alsdorf-Busch bis Alsdorf Annapark verlängert.

Trotz Bürgerprotesten in Eschweiler wurde der Halt Eschweiler-Aue aus finanziellen Gründen 2004 noch nicht reaktiviert.

Flügelzugkonzept

Eine betriebliche Besonderheit ist das Kuppeln und Flügeln der mit einer automatischen Scharfenbergkupplung ausgestatteten Züge. Zum einen werden die aus Aachen kommenden Züge in Stolberg Hbf am Bahnsteig getrennt, wonach der erste Zugteil weiter nach Eschweiler-Weisweiler, der hintere Zugteil nach Stolberg-Altstadt fährt. In Gegenrichtung werden die Züge im Stolberger Güterbahnhof vereinigt und fahren gemeinsam über Aachen Hbf und Aachen-Schanz nach Herzogenrath. Dort fahren sie ohne Flügelkonzept mal nach Heerlen (NL), mal über Merkstein nach Alsdorf-Annapark. Seit Frühjahr 2004 findet an Sonntagen in den Sommermonaten ein regelmäßiger grenzüberschreitender Freizeitverkehr zwischen Heerlen und Heimbach (Eifel) statt, wobei die Züge jedoch nicht die Eschweiler Talbahnlinie, sondern über Eschweiler Hbf fahren.

Zukunft

Auf Grund der drastisch gekürzten Landesmittel konnten die Strecken zunächst nur sparsam ausgebaut werden. Mit dem Bau der Neubaustrecke Eschweiler - Weisweiler - Langerwehe soll im Frühjahr 2006 begonnen werden. Die Züge werden dann durchgehend bis nach Düren und darüber hinaus bis Jülich/Linnich verkehren. Wegen dieser Verzögerung bleibt der auf Eschweiler Stadtgebiet liegende Haltepunkt Nothberg an der Hauptstrecke Aachen - Köln für weitere Jahre bestehen. Seit Dezember 2005 fährt die Euregiobahn im Stundentakt bis Alsdorf-Annapark. Ende 2006 soll sie über Alsdorf-Kellersberg und Alsdorf-Mariadorf bis Alsdorf-Begau fahren.

Bis zum Jahr 2008 soll die Kreisstadt Heinsberg, Endpunkt der Wurmtalbahn, mit den Haltepunkten Lindern, Heinsberg-Randerath, Heinsberg-Horst, Heinsberg-Porselen, Heinsberg-Dremmen, Heinsberg-Oberbruch, Heinsberg-Kreishaus und Heinsberg-Bushof wieder an das Schienennetz angeschlossen werden.

Im Endausbau soll die Strecke über Alsdorf-Begau und Würselen-Merzbrück bis in die Aachener Innenstadt geführt werden. Diskutiert wird ferner ein Haltepunkt Eschweiler-St. Jöris. Dabei werden weitgehend die Trassen vorhandener und stillgelegter Strecken genutzt. Der Abschnitt zwischen Aachen Nordbahnhof und Aachen Bushof wird dabei straßenbahnmäßig trassiert. Für diesen Abschnitt wurden die eingesetzten Triebwagen des Typs Bombardier Talent bereits für den Betrieb nach der Verordnung über den Bau und Betrieb der Straßenbahnen (BOStrab) vorgerüstet. Für den Betrieb im Straßenraum müssen die Triebwagen u.a. über besonders leistungsfähige Bremsen, Blinker und Rückspiegel verfügen.

Weitere Planungen umfassen die Weiterführung der euregiobahn über Heerlen hinaus nach Sittard und Maastricht sowie durch das interkommunale Gewerbegebiet "Avantis" nach Kerkrade und weiter nach Heerlen.

Infrastruktur

Infrastrukturunternehmen für die nicht von DB Netz betriebenen Zweigstrecken ist die EUREGIO Verkehrsschienennetz GmbH (EVS) in Stolberg. Diese wurde 1999 von der BSR Naturstein-Aufbereitungs-GmbH gegründet und hat am 12. Oktober 2000 das Netz von der Deutschen Bahn AG übernommen, die den Betrieb führt.

Das deutsche Gebiet der euregiobahn liegt völlig im Bereich des Aachener Verkehrsverbundes (AVV). Nach Heerlen besteht ein Übergangstarif. Ein weiteres RegionalBahn-System in der Region Aachen ist die Rurtalbahn (Linnich - Jülich - Düren - Kreuzau - Heimbach).