Nicht alle waren Mörder (Film)

Film von Jo Baier (2006)
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Nicht alle waren Mörder ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 2006, der auf den Erlebnissen von Michael Degen beruht, die dieser bereits 2002 in seinem gleichnamigen Buch geschildert hatte. Regie führte Jo Baier, die Erstausstrahlung fand am 1. November 2006 in der ARD statt.

Film
Titel Nicht alle waren Mörder
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2006
Stab
Regie Jo Baier
Drehbuch Jo Baier
Produktion Nico Hofmann
Musik Enjott Schneider
Kamera Gunnar Fuss
Schnitt Clara Fabry
Besetzung

Handlung

März 1943: Als ihre Nachbarn von der SS zur Deportation abgeholt werden, entschließt sich die Jüdin Anna Degen, mit ihrem elfjährigen Sohn Michael in letzter Minute zur Flucht vor der Verhaftung durch die Gestapo. Michaels Vater starb bereits einige Zeit nach seiner Freilassung aus dem KZ Sachsenhausen. Eine gute Freundin, Lona, besorgt ihnen eine Unterkunft bei Ludmilla Dimitrieff, einer russischen Emigrantin. Michael hat Probleme, sich mit der neuen Situation abzufinden. Auch ist Ludmilla oft sehr zutraulich mit ihm. Als Ludmillas Wohnung während eines Bombenangriffs brennt, werden die Degens von Karl Hotze, einem Kommunisten, zu ihrer nächsten Unterkunft gebracht.

Die Familie Teuber nimmt sie gegen Geld bei sich auf. Sie "vermieten" auch ihre Töchter an Fronturlauber. Als Anna Degen eines Tages um Haaresbreite der Gestapo entkommt, ist Frau Teuber die Gefahr zu groß geworden: Sie setzt die Degens vor die Tür.

Durch Karl Hotze finden sie wiederum ein neues Versteck und werden von Martchen, Hotzes Schwägerin, abgeholt. Die Hotzes sind als ausgewiesene Kommunisten selbst in Gefahr, und so kann auch der Aufenthalt bei ihnen nicht lange gut gehen: Als die Gestapo im Haus ist, müssen sie flüchten.

In der Zwischenzeit hatte Michael in Rolf Redlich, einem Jungen, der in der Nähe der Hotzes wohnt, einen Freund gefunden. Rolf hatte erraten, dass die Degens Juden sind, und auch Rolfs Vater weiß davon. Nachdem sie eine Nacht im Wald zugebracht haben, fällt Michael ein, dass sie bei den Redlichs Unterkunft finden könnten. Anna Degen ist zunächst nicht besonders begeistert, ihr bleibt jedoch nichts anderes übrig, als es zu versuchen. Die Redlichs nehmen Michael und Anna schließlich auf, und es stellt sich fast so etwas wie eine Familienidylle ein. Der einsame Vater Redlich ist froh, dass sein Haus wieder voll ist. Aber auch diese Idylle währt nicht lange: Als Michael mit Rolf im Wald spielt, tritt dieser auf eine Granate und stirbt kurz darauf. Vater Redlich gibt nun sich selbst die Schuld daran und erzählt den Degens, dass er als Lokführer der Reichsbahn Tausende von Juden nach Auschwitz fahren musste. Auch hier können die Degens nicht bleiben.

Jetzt versuchen sie, zu den Hotzes zurückzukehren. Dort treffen sie Martchen an, Hotze selbst und seine Frau sind noch im Konzentrationslager. Gemeinsam mit Martchen erleben sie auch die Befreiung durch die Rote Armee - erst ein von Michael gesprochenes hebräisches Gebet kann den russischen Offizier, selber Jude, davon überzeugen, dass die Degens Juden sind. Der Film endet mit Martchens Tod an der Gelbsucht kurz nach Kriegsende.

Entstehungsgeschichte

Gedreht wurde vom 10. Oktober bis zum 28. November 2005 in Breslau und Berlin.