Schlacht von Mogadischu
Hintergrund
Am 8. Dezember 1992 landeten UN-Soldaten unter US-amerikanischer Führung in Somalia. Ihre Aufgabe war die Sicherung der Nahrungsversorgung der hungernden Bevölkerung (Operation Hoffnung).
Operation Irene, besser bekannt unter dem Namen Schlacht von Mogadischu fand am 3. Oktober 1993 statt, als die US-Armee rund 120 Soldaten mit Hilfe von Helikoptern ins Zentrum von Mogadischu brachte, um dort einige der wichtigsten Berater des Kriegsfürsten Mohammed Farah Aidid festzunehmen.
Ausgangslage
Geplant war, dass Kräfte der amerikanischen Spezialeinheit Delta Force die Zielpersonen, die sich zu Beratungen in einem mehrstöckigen Gebäude im Zentrum Mogadischus trafen, festnehmen sollten, während U.S. Army Rangers das Gebäude außen an den vier Ecken sicherten. Die Männer der Delta Force würden von MH-6 Little Bird-Helikoptern direkt am und auf dem Gebäude abgesetzt werden, die Rangers sollten sich aus UH-60 Black Hawks abseilen. Nach Festnahme der Zielpersonen sollte ein aus Humvees und 5-Ton-Trucks bestehender Konvoi alle Einheiten sowie die Gefangenen abholen und zum Stützpunkt der U.S. Army bringen. Der gesamte Vorgang sollte maximal eine Stunde dauern, weswegen die Soldaten darauf verzichteten, Nachtsichtgeräte und Wasser mitzunehmen.
Verlauf
Man rechnete zwar mit Widerstand, jedoch nicht damit, dass dieser auch und zu großen Teilen von der Bevölkerung ausgehen würde. Es stellte sich heraus, dass sogar Frauen und Kinder die Waffen Gefallener ergriffen und auf die amerikanischen Soldaten feuerten.
Durch den Abschuss eines Black Hawks über Mogadischu musste die eigentliche Mission um die Sicherung der Absturzstelle, die Bergung der Crew und die anschließende Sprengung des Helikopterwracks erheblich erweitert werden. Da der Helikopter von einer raketengetriebenen Granate am Heckrotor getroffen worden war und somit noch mehrere Sekunden unkontrolliert über der Stadt trudelte, bevor er auf dem Boden auftraf, lag die Absturzstellen ein Stück vom Stadtzentrum, wo sich Delta Force, Rangers und der Konvoi befanden, entfernt.
Der Konvoi und Teile der Rangers bekamen den Auftrag, die Absturzstelle zu sichern, ohne eigentlich zu wissen, wohin sie sich bewegen mussten. Sie wurden von der Luft aus dirigiert, allerdings kamen diese Anweisungen für die Fahrzeuge, die ständig unter Beschuss standen und deswegen in Bewegung bleiben mussten, häufig zu spät, so dass sie sich mehrmals verfuhren. Außerdem hatten die Widerstand leistenden Somalis stellenweise Straßenblockaden errichtet. Nach und nach wurden die Fahrzeuge so stark beschädigt (u.a. wurde ein Truck wurde von einer raketengetriebenen Granate getroffen), dass sie sich zum U.S.-Stützpunkt zurückziehen mussten.
Als schließlich ein zweiter Black Hawk getroffen wurde und ebenfalls über Mogadischu, aber in einem anderen Stadtteil, abstürzte, war ein baldiger Abschluss der Mission nicht mehr in Sicht. Inzwischen hatten auch die Soldaten am Boden mehrere Verletzte und einige wenige Tote zu beklagen, so dass in der Stadt ein Gebäude als "Casualty Collection Point" deklariert wurde, d.h. dort wurden Verletzte und Tote gesammelt.
Schließlich wurde Verstärkung angefordert. Pakistanische Panzer, gepanzerte Mannschaftstransporter, Soldaten der 10th Mountain Division (U.S. Army) und thailändische UN-Truppen erreichten in den frühen Morgenstunden des 4. Oktober den Casualty Collection Point und evakuierten die amerikanischen Soldaten.
Folgen
Insgesamt hat die Operation Irene 18 amerikanische Soldaten und zwischen 350 und 500 Somalis das Leben gekostet. Insbesondere die Fernsehbilder getöteter US-Soldaten führten in den USA zu einem Wandel der öffentlichen Meinung in Bezug auf das Engagement in Somalia.
Der Action-Film "Black Hawk Down" von Ridley Scott basiert auf den Ereignissen des 3. Oktobers 1993.