Minoriten

Orden der katholischen Kirche
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. November 2006 um 02:16 Uhr durch Robert Weemeyer (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die 'Minoriten' oder Minderen Brüder des hl. Franz von Assisi bzw. Franziskaner-Minoriten sind ein Männerorden der Römisch-katholischen Kirche. Sie werden auch Franziskaner-Konventualen oder - nach der Farbe ihres Habits - Schwarze Franziskaner genannt. In Frankreich heißen sie Cordeliers. Der lateinische Ordensname lautet ordo fratrum minorum conventualium (OFMConv).

Datei:JuniorenOFMconv.jpg
Junioren der Franziskaner-Minoriten (Studienort: Würzburg)

Die Minoriten (OFMconv) bilden heute - neben den (braunen) Franziskanern (OFM) und den Kapuzinern (OFMCap) - mit weltweit ca. 4.500 Mitgliedern den ältesten, aber kleinsten, der drei Zweige des ersten Ordens des hl. Franziskus.

Die Generalleitung des Ordens befindet sich in Rom, das geistliche Zentrum im so genannten Haupt- und Mutterkloster aller Franziskaner, dem Sacro Convento in Assisi. Der Orden ist auch in Deutschland mit einer eigenständigen Ordensprovinz vertreten. Diese Provinz heißt St. Elisabeth und hat ihr Provinzialat, also ihre Zentrale, in Würzburg. Das Würzburger Franziskanerkloster ist die älteste Niederlassung der Franziskaner in Deutschland. Schon zu Lebzeiten des hl. Franziskus kamen erste Brüder nach Deutschland. Außer in Würzburg haben die Franziskaner-Minoriten in Deutschland verschiedene Niederlassungen, darunter auch das Kloster Maria Eck in Siegsdorf im Chiemgau, das Kloster und Bildungshaus Schwarzenberg in Scheinfeld/Franken und das Kloster der Wallfahrts- und Gelöbniskirche Maria Schutz in Kaiserslautern. In Köln betreut die Ordensprovinz die Minoritenkirche. Dazu kommen einige Niederlassungen des Ordens, die von Brüdern aus den polnischen Provinzen Krakau und Danzig betreut werden.

Datei:KlosterOFMconvWuerzburg.JPG
Kloster der Franziskaner-Minoriten in Würzburg

Die Tätigkeiten und Aufgaben der Ordensbrüder reichen von der klassischen Wallfahrts- und Pfarrseelsorge über geistliche Begleitung und kirchliche Jugendarbeit bis zum Engagement in der Mission und der Obdachlosenarbeit in der Würzburger Straßenambulanz.

Trotz der allgemeinen Nachwuchsschwierigkeiten der Orden in Deutschland, die auch die Minoriten dazu zwangen, traditionelle Niederlassungen aufzugeben oder an polnische Brüder abzutreten, hat der Orden nach wie vor regelmäßige Eintritte zu verzeichnen. Im Oktober 2006 haben 4 Männer das Postulat, die erste Ausbildungsstufe im Orden begonnen.

Einer der bekanntesten Franziskaner-Minoriten war der hl. Maximilian Kolbe (1894–1941), der stellvertretend für einen Familienvater im KZ Auschwitz in den Tod ging. Bedeutende Theologen sind aus dem Orden hervorgegangen, wie der hl. Bonaventura und der selige Duns Scotus.

siehe auch