Liste von Unfällen in kerntechnischen Anlagen

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Dies ist eine Liste von Unfällen mit nuklearem Material. Bei vielen dieser Vorfälle wurden Menschen durch radioaktives Material verletzt oder getötet. Bei den meisten anderen Vorfällen folgte eine Verstrahlung der Region, hatte jedoch keine anderen Effekte. Bei einigen Vorfällen wurde nur wenig radioaktives Material freigesetzt; sie wurden wegen der politischen Spannungen, die solche Unfälle (wie beispielsweise Zusammenstoß zwischen Atom-U-Booten) auslösen, in die Liste aufgenommen. Wegen der Verschwiegenheit der Regierungen ist es schwierig, das Ausmaß einiger der genannten Vorfälle genau festzustellen, oder ob sie überhaupt stattgefunden haben.

Vor 1940

Die Originalaufzeichnungen von Marie Curie sind so stark radioaktiv kontaminiert, dass sie von der Bibliothek, in der sie aufbewahrt werden, auch heute nur "auf eigene Gefahr" verliehen werden.

  • 2. September 1944 - Ein Container mit Uranhexafluorid explodiert im Überführungsraum des Oak Ridge National Laboratorium, wobei zwei Arbeiter (Peter N. Bragg, Jr. und Douglas P. Meigs) getötet und drei weitere verletzt werden. Eine Dampfleitung explodiert und durch Reaktion des Wasserdampfes mit dem Uranhexafluorid entsteht Flusssäure, eine gefährliche Säure, welche von allen fünf inhaliert wurde. Die Arbeiter Bragg und Meigs sterben später an Verätzungen am ganzen Körper (siehe [1]).
  • 21. Mai 1946 - Der kanadische Physiker Louis Slotin fügte Plutonium zu einer kritischen Masse zusammen, während er seine Technik Wissenschaftlern in Los Alamos demonstriert. Slotin wollte mehreren interessierten Kollegen ein Experiment vorführen. Die Versuchsanordnung bestand aus zwei von Beryllium überdeckten Plutonium-Halbkugeln, bei denen es sich um den 6 kg schweren aktiven Kern einer der drei Atombomben für die Operation Crossroads handelt. Das Beryllium wird als Neutronenreflektor benutzt. Je näher die Halbkugeln zusammengefügt wurden, desto weniger Neutronen konnten entfliehen und desto größer wurde die Reaktion. Diese Halbkugeln konnten langsam zusammengefügt werden um die kritische Masse zu messen. Normalerweise werden die Teile von Maschinen zusammengefügt. Bei 0,32cm fungierten zwei Distanzstücke als Sicherheitsvorrichtung. Unterhalb dieser Distanz konnte es zu einem kritischen Neutronenüberschuss kommen. Slotin wollte etwas Neues probieren und hält die obere Halbkugel in der Hand mit seinem Daumen fest. Er entfernt die Distanzstücke und beginnt langsam die Halbkugeln zueinander zu bringen. Er legt die obere Halbkugel an einer Stelle direkt auf die untere und auf der anderen Seite mit einem zwischenliegenden Schraubenzieher, den er langsam herauszieht und so die Halbkugeln aneinander annähert. Der Schraubenzieher rutscht jedoch völlig heraus, und die Anordnung wird kritisch, während Slotin die obere Halbkugel noch festhält. Die Beteiligten spüren eine kurze Hitzewelle und die Versuchsanordnung ist in ein bläuliches Schimmern gehüllt. Durch den so genannten Prompt Burst dehnt sich das Plutonium sofort wieder aus und die Kettenreaktion wird subkritisch. Außer Slotin erhält keiner der sieben Beobachter eine tödliche Dosis. Slotin stirbt am 30. Mai an der Strahlenkrankheit. Er war einer Energiedosis von etwa 10 Gray ausgesetzt. Von diesem Unfall handelt der Film "Fat man and little boy" (siehe [3]).
  • 13. Februar 1950 - An Bord einer Convair B-36, die auf dem Weg von Alaska nach Kalifornien ist, um eine Bombardierung von kalifornischen Städten zu simulieren, brechen mehrere Triebwerksfeuer aus. Die Vergaser sind durch die extreme Kälte vereist. Die Besatzung steuert zum offenen Meer über den Pazifischen Ozean. Dort löst sie die Attrappe einer Mark IV Bombe, die aus abgereichertem Uran ohne den Plutoniumkern besteht, in 2,4 km (8000 Fuss) Höhe aus. Die Bombe explodiert vor der Küste von British Columbia. Die Besatzung rettet sich mit ihrem Fallschirm [4].
  • 11. April 1950 - Ein B-29 Bomber verunglückt drei Minuten nach dem Start von der Kirtland Air Force Base in New Mexico. Zum Zeitpunkt des Unfalls befindet sich eine Atombombe ohne eingebaute Zünder an Bord. Ihre Hülle wird zerstört, aber die Bombe explodiert nicht [5].
  • 10. November 1950 - Ein B-50 Bomber bringt eine von mehreren amerikanischen Mark IV Bomben zurück, die heimlich in Kanada stationiert wurden. Die Maschine hat Triebwerksprobleme und wirft die Bombe aus einer Höhe von 3,2 km (10.500 Fuss) ab. Die Bombe bestand aus dem Mantel mit abgereichertem Uran ohne den Plutoniumkern ("Pit") wurde auf Selbstzerstörung in 760 Meter (2.500 Fuß) Höhe eingestellt und über dem St. Lawrence Fluss in Kanada abgeworfen. Die Explosion erschüttert die Bewohner des Gebiets und verstreut 45 kg Uran [6].
  • 12. Dezember 1952 - Die erste ernste Nuklearkatastrophe ereignet sich im NRX-Reaktor in Chalk River, Kanada. Ein massiver Stromausfall zerstört den Reaktorkern und führt zu einer teilweisen Kernschmelze. Dabei werfen Wasserstoff-Explosionen die Kuppel eines vier Tonnen schweren Gasbehälters 1,2 Meter (4 Fuß) hoch, wo sie in dem Aufbau steckenbleibt. Mehrere Tausend Curie an Spaltprodukten entweichen in die Atmosphäre und bis zu vier Millionen Liter radioaktiv verseuchtes Wasser werden aus dem Keller in flache Schützengräben gepumpt, die sich nicht weit vom Ottawa River befinden. Der Reaktorkern wird vergraben. Jimmy Carter, damals ein Nukleartechniker (nuclear engineer) in der Navy, half bei den Aufräumarbeiten.
  • 26. April 1953 - Studenten der Fachrichtung Strahlenchemie am Rensselaer Polytechnic Institut in Troy, New York messen einen hohen Grad an Radioaktivität. Die Bodenstrahlung beträgt durchschnittlich 50 Ci/km²; einige Pfützen strahlen mit 270 nCi/L - das ist fast 300 mal über dem Grenzwert der United States Atomic Energy Commission. Die Ursache der Strahlung wird auf einen Fallout aus dem Simon Experiment zurückgeführt, das zwei Tage vorher durchgeführt wurde [7]. Im Juni kommt es zu einem noch gefährlicheren radioaktiven Regen [8].
  • 19. Mai 1953 - Die USA testen in der Wüste Nevadas die 32 Kilotonnen Bombe "Harry". Die Bombe bekam wegen des enormen Fallouts, den sie außerhalb des Testgeländes produzierte, später den Namen "Dirty Harry" ("Schmutziger Harry") [9]. Winde trugen den Fallout 220 km weit bis nach St. George, Utah. Die Bewohner berichteten über einen "seltsamen metallischen Geschmack in der Luft" [10]. Ein Bericht der United States Atomic Energy Commission von 1962 fand heraus, dass die Schilddrüsen der Kinder aus St. George, Utah, Strahlungsdosen in Höhe von 120 to 440 rads. (1.2 bis 4.4 Gray) ausgesetzt waren [11].
  • 1954 - Das Unterseeboot USS Seawolf (SSN-575) versenkt in 2.700 m Tiefe vor der Küste von Delaware/Maryland einen experimentellen Natrium-gekühlten Reaktor. Mit 33 kCi ist der Reaktor das am stärksten radioaktiv strahlende Objekt, das absichtlich versenkt wurde. Es wurde bis heute (2004) nicht gehoben. Der Reaktor wurde versenkt, weil er im Bereich der Kühlung bereits Spuren von Korrosion zeigte. Er wurde durch einen konventionellen Leichtwasserreaktor ersetzt.
  • 1. März 1954 - Am frühen Morgen des 1. März glaubt die Besatzung des Fischerbootes "Fukuryu Maru" ("Lucky Dragon") den Sonnenaufgang im Westen zu beobachten, als sie sich auf dem Pazifischen Ozean befanden. Tatsächlich beobachten sie die zwölf Megatonnen Detonation der Wasserstoffbombe "Bravo", die 140 km entfernt auf dem Atomwaffentestgelände des Bikini-Atolls gezündet wurde. Vier Stunden später beginnt es, weiße Asche zu regnen. Sie landet auch auf dem Boot und die Besatzung sammelt sie in Taschen und nimmt sie als Souvenir mit. Bevor der Abend zu Ende geht, ist die gesamte Besatzung krank. Die 23 Besatzungsmitglieder werden in Japan in Krankenhäuser eingeliefert. Sie versterben einen Tag später an Nierenversagen, das durch die Radioaktivität verursacht wurde. Aufgrund dieses Vorfalls gab es eine Verstimmung in den Beziehungen zwischen Japan und den USA. Als Grund wurde genannt, dass die USA es versäumt hätten, Japan vor dem Atomwaffentest zu warnen und so die "Lucky Dragon" dem Fallout ausgesetzt war. Zur teilweisen Besänftigung: die Bombe erreichte die zweieinhalbfache vorausberechnete Sprengkraft, weil eine Reaktion übersehen worden war. Die USA weiten in späteren Tests die Sicherheitszonen aus. Eine Untersuchung ergab, dass der Fallout durch die Trümmer der durch die Explosion zertrümmerten Korallen verstärkt wurde. Die USA gaben eine Entschuldigung ab und zahlten zwei Millionen US-Dollar als Entschädigung [12]. Zusätzlich sind 64 Ureinwohner des Rongelap Atolls dem Fallout für eine Zeit von 50 Stunden ausgesetzt. Der Fallout verursacht bei den 64 Einwohnern eine Ganzkörperdosis von 178 Rem und 28 Einwohner von Rongerik sind einer Ganzkörperdosis von 78 Rem ausgesetzt, bevor sie alle dauerhaft evakuiert werden. 18 Bewohner des Alininae Atolls sind für 50 Stunden 68 Rem ausgesetzt und 157 Einwohner des Utirik Atolls sind 14 Rem in einer Zeit von 55 bis 75 Stunden ausgesetzt.
Der erste Hinweis auf Radioaktivität im Fallout wird bereits 7 Stunden nach der Detonation bemerkt, als der Fallout das Rongerik Atoll erreicht. Mit der Evakuierung von 28 Servicetechnikern, die in der Wetterstation von Rongerik (260 km östlich des Bikini Atolls) arbeiteten, wird aber erst nach 30 Stunden begonnen.
  • 22. November 1955 - Die Sowjetunion testet ihre erste Fusionswaffe. Aufbauend auf den zwei vorangegangenen Konzepten (First und Second Idea Bomb), sind der Test der Third Idea Bomb erfolgreich. Die 1.6 Megatonnen Bombe "Third Idea Bomb" war die erste Wasserstoffbombe, die von einem Flugzeug abgeworfen wird. Die unerwartete Brechung der Schockwelle durch die Atmosphäre verursacht Schäden durch die Druckwelle. Drei Leute sterben [14].
  • 2. Juli 1956 - Neun Menschen werden verletzt, nachdem zwei Explosionen einen Teil von Sylvania Electric Products' Metallurgy Atomic Research Center in Bayside, Queens, New York zerstören.
  • 26. Juli 1956 - Ein B-47 Bomber übt auf der Lakenheath Air Base in Suffolk, England Landeanflüge. Dabei rutscht er in einen Hügel, der als Lager für nukleare Waffen genutzt wurde. Darunter sind unter anderem drei Mark VI Bomben. Das daraus entstandene Feuer kann gelöscht werden, ohne dass die Bomben explodieren. Ein geheimes Telegramm von General James Walsh der US 7th Air Division bemerkt, dass die Bomben "umhergeworfen" wurden und dass eine "vorläufige Untersuchung durch einen Bombenentschärfer zu dem Ergebnis kam, dass wie durch ein Wunder die abgeschorenen und damit ungeschützten Zünder der Mark VI Bombe nicht funktioniert haben". Dennoch wird das Risiko von Hitzeeinwirkung oder selbst durch einen Unfall verursachte Zündung von Sprengstoffen als Auslöser für eine nukleare Kettenreaktion als ungenügend angesehen. Nukleare Sprengsätze benötigen eine absolut gleichzeitig erfolgende Zündung der nuklearen Teilsprengsätze, damit diese gleichzeitig zu einem Block überkritischer Masse zusammengeschossen werden. Eine durch einen Unfall ausgelöste Zündung der hochexplosiven Sekundärzünder würde wahrscheinlich in einer Explosion enden, die das radioaktive Material ablenken würde und die hochkritische Masse nicht entstehen lassen würde. Ein Brand des Kerosins ist genausowenig in der Lage eine nukleare Explosion auszulösen wie eine Stange Dynamit als Sekundärladung für eine Atombombe geeignet wäre.
  • 1957 - Keleket Co: Eine Kapsel mit salzigem Radium zerplatzte und führt zu einer fünfmonatigen Dekontamination die Kosten in Höhe von $ 250.000 verursacht. Die Kapsel wurde zur Kalibrierung der dort hergestellten Strahlungsmessgeräte verwendet.
  • März 1957 - Mitarbeiter einer Houstoner Firma, die eine staatliche Zulassung zur Herstellung von Röntgenkameras (richtig übersetzt?) besitzt, öffnen ein Strahlenelement, das mit zehn Iridium192 Kugeln gefüllt war. Sie benutzen eine Juweliersdrehbank, die in einer 84 cm dicken Plexiglasbox isoliert ist. Die beiden Mitarbeiter bemerken, dass zwei der zehn Kügelchen pulverisiert waren. Etwas von dem Staub konnte aus dem Sicherheitsbehälter entweichen. Einer der Arbeiter bediente die Werkbank in seiner Straßenbekleidung und verließ mit dieser das Gelände. Der andere blieb noch zum Arbeiten und trug Laborbekleidung und war mit einer Atemschutzmaske ausgerüstet. Die radioaktive Kontamination wurde erst nach einem Monat durch das Firmenpersonal entdeckt und die Atomic Energy Comission erfuhr erst ungefähr fünf Wochen danach von dem Vorfall. Der Zwischenfall wurde im Look Magazine 1961 erwähnt. Bis dahin waren acht Haushalte und sieben Autos durch den radioaktiven Staub kontaminiert. Allerdings nur bei den zwei beteiligten Angestellten konnten radioaktive Verbrennungen auf der Haut festgestellt werden. Der weithin bekannt gewordene Vorfall in den ersten Tagen, in denen zivile Einrichtungen der Umgang mit radioaktiven Stoffen erlaubt wurde, führte zur einer Isolation der Familien der Arbeiter. Die Nachbarn fürchteten eine eventuelle radioaktive Kontaminierung. Berichte der Mayo Klinik vier Jahre nach dem Unfall bestätigen nur einige der radioaktiven Verletzungen oder Folgen der breitangelegten Berichterstattung. Die Berichte konnten aber die Bevölkerung nicht von der Angst, die nach dem Unfall entstanden ist, befreien.
  • 22. Mai 1957 - Staatliche Landzuteilung der Universität von New Mexico in der Nähe von Albuquerque: Ein Bomber lässt versehentlich eine 10 Megatonnen Wasserstoffbombe fallen. Die Auslöseladung explodiert und hinterlässt einen 3,7 m tiefen und 7,7 m breiten Krater zurück. Es wird etwas Radioaktivität festgestellt.
  • 28. Juli 1957 - Zwei Motoren einer C-124 Globemaster der Dover Air Force Base, die mit drei Atomwaffen und einer radioaktiven Kapsel ausgerüstet war, verlieren ihre Leistung. Zwei Waffen werden zwischen Rehobeth, Delaware und Cape May, New Jersey/Wildwood abgeworfen. Sie werden einem Bericht zufolge nie gefunden.
  • 11. September 1957 - Ein schweres Feuer bricht in der Rocky Flats Waffenfabrik, die sich 27 km von Denver entfernt befindet, aus. Das Feuer begann in einer Isolationsbox (ein Kasten mit bleiverstärkten Gummihandschuhen) und breitet sich durch das Lüftungssystem aus. Plutonium und einige weniger gefährliche Stoffe wurden freigesetzt. Niemand kann später sagen, um welche Menge es sich handelt. Die Schätzungen reichen von 25 mg bis 250 kg [17][18][19][20].
  • 29. September 1957 - Auch bekannt als Unfall von Mayak beziehungsweise Kyshtym: Nachdem bereits jahrelang die Umwelt verseucht wurde, explodieren, als die Kühlung eines Tanks mit radioaktivem Material versagt, infolge der großen Hitze die enthaltenen Nitratsalze und setzen große Mengen an radioaktiven Stoffen frei [21]. Die Verseuchung der Gegend entsprach nahezu der doppelten Menge des Tschernobyl-Unfalls. Da die Kontamination sich lediglich auf den Ural beschränkt und auch keine Messgeräte in Schweden (vergleiche Tschernobyl Unfall) ausschlugen, kann der Unfall 30 Jahre vor der Weltöffentlichkeit geheimgehalten werden. Für Details siehe: Mayak
  • 8. Oktober bis 12. Oktober 1957 - In Windscale (heute besser bekannt als Sellafield) beginnt ein Techniker den Reaktor anzuheizen um die so genannte Wigner-Energie aus dem Moderator Graphit zu glühen. Bei dem verwendeten Reaktor handelt es sich um einen von zwei luftgekühlten und graphit-moderierten Reaktoren. Sie werden mit Uran betrieben und dienen dazu, Plutonium für Atomwaffen herzustellen. Der verwendete Reaktortyp ist noch sehr primitiv und eher als Aufhäufung denn als Atomreaktor zu bezeichnen. Sie werden durch einen von riesigen Lüftern erzeugten Luftstrom gekühlt. Am Morgen des 7. Oktober wird der Reaktor kontrolliert heruntergefahren und die Luftkühlung abgestellt. Der Reaktor wird danach im unteren Leistungsbereich wieder angefahren. Die Techniker stellen allerdings einen Temperaturabfall anstelle eines Temperaturanstiegs fest. Am nächsten Tag wird der Reaktor in einem höheren Leistungsbereich gefahren als erlaubt, damit die Wigner-Energie schneller beseitigt werden kann. Dabei waren die Techniker allerdings einem Trugschluss aufgesessen: Im normalen Betrieb waren die Temperaturspitzen und die Messung der selbigen in ganz anderen Regionen als während dieses Ausglühens. In nicht kontollierten Bereichen kann das Graphit deshalb anfangen zu brennen. Das Feuer und damit der Rauch werden nur am Anfang gefiltert. Danach kann die Radioaktivität nach außen gelangen. Blaue Flammen schlagen aus dem hinteren Bereich des Reaktors. 20.000 Ci gelangen in die Atmosphäre. Das Feuer brennt vier Tage und verbraucht einen Großteil des Kernbrennstoffs. Den Technikern gelingt es nicht, die 150 Kernbrennstäbe aus dem Reaktor zu ziehen. Stattdessen schlagen sie eine Feuerschneise, indem sie benachbarte Stäbe herausziehen. Als letzte Konsequenz wird der Reaktor mit Wasser geflutet. Die Flutung war sehr gefährlich, da durch die hohe Temperatur das Wasser verdampfen hätte können und es danach infolge chemischer Reaktionen zu einer Explosion gekommen wäre. Das Wasser erstickt glücklicherweise das Feuer. Einem Bericht zu Folge konnten radioaktive Gase in die Atmosphäre entweichen. Dies waren vor allem Jod, Krypton und Xenon. Die Milcherzeugung in einem Gebiet von 520 km² wird verboten. Über die Jahre werden Reaktor Nr. 1 und 2 abgeschaltet. Mit der völligen Stillegung der abgeschalteten Reaktoren wurde 1990 begonnen, sie wurde erst 1999 fertig gestellt. Der Unfall, der im Ausmaß dem von Three Mile Island ähnlich ist, wird später für Dutzende von Krebstoden verantwortlich gemacht [22] [23] [24].
  • 31. Januar 1958 - Eine B-47 mit einsatzbereiten Atomwaffen stürzt 90 km nordöstlich von Rabat, Marokko auf einer US Air Force Base ab und brennt für sieben Stunden. Die US Air Force evakuiert Jeden im Umkreis von 1,6 km um die Basis. Viele Fahrzeuge und Flugzeuge sind kontaminiert. Trotzdem wird versäumt, offizielle Stellen von Marokko über das Ausmaß zu informieren.
  • 5. Februar 1958 - Eine beschädigte B-47 vor der Küste des US Bundesstaates Georgia wirft notgedrungen in der Nähe von Tybee Island aus 2.200 m Höhe ihre Atombombe ab. Der nukleare Kern der Bombe fehlt. Der Bomber erlitt eine Kollision mit einer F-86, die sich während der Simulation eines Luftkampfes in der Nähe von Savannah, Georgia, ereignete. Mit der schweren Bombe an Bord erwiesen sich drei Landeversuche als nicht durchführbar. Die Bombe wird nicht wieder gefunden.
  • 28. Februar 1958 - Eine B-47 verunglückt auf einer US Luftwaffenbasis in der Nähe von Greenham Common, England schwer. Wissenschaftler, die für die Atomic Weapons Research Establishment in Aldermaston arbeiten, stellen 1960 eine hohe Konzentration an radioaktiver Kontamination auf der Basis fest. Sie weisen in ihrer Schlussfolgerung darauf hin, dass bei dem Unfall eine Atomwaffe beteiligt gewesen sein muss. Die US Regierung hat diese Vermutung nie bestätigt.
  • 1958 - Ein sowjetische Militärreaktor in der Nähe von Tscheljabinsk gibt radioaktiven Staub frei. Zwölf Dörfer werden evakuiert.
  • 1958 - Im NRU Reaktor von Chalk River, Canada überhitzen mehrere metallische Brennstäbe, die mit Uran gefüllt sind. Sie brechen innerhalb des Cores auseinander. Einer der beschädigten Brennstäbe fängt Feuer und bricht, als er mit einem Robotarm aus dem Core herausgehoben wird, in zwei Stücke. Als der ferngesteuerte Robotarm (passes overhead? wie ist das hier gemeint) mit dem größeren der beiden Bruchstücke vorbeikommt, fällt ein 1 m langes, brennendes Teil herunter und stürzt in einen flachen Versorgungsschacht. Das Lüftungssystem ist in der "Offen" Position blockiert. Der gesamte begehbare Bereich des Gebäudes und eine erheblich große, in Windrichtung des Reaktors liegende Fläche wird kontaminiert. Ein Team von Wissenschaftlern und Technikern können den Brand schließlich löschen, indem sie mit höchster Geschwindigkeit zum Schacht rennen und Eimer mit nassem Sand auf das brennende Uran schmeißen. Sie tragen dabei vollständige Schutzkleidung.
  • 11. März 1958 - Eine B-47 der Hunter Luftwaffenbasis in Georgia verliert auf dem Flug zu einer Basis in Übersee eine nicht bewaffnete Atombombe. Sie fällt in den Hof von Walter Gregg und seiner Familie in Mars Bluff, nahe Florence (South Carolina). Die Treibladung explodierte, zerstörte Greggs Haus und verletzte sechs Familienangehörige. Die Explosion hinterlässt einen 20 Meter breiten und zehn Meter tiefen Krater. Fünf weitere Häuser und eine Kirche wurden in Mitleidenschaft gezogen. Einwohner des Ortes nehmen radioaktiv kontaminierte Fragmente der Bombe als Souvenir mit. Sie müssen von einer Air Force Aufräumtruppe wieder eingesammelt werden. Fünf Monate später bezahlt die US Air Force den Greggs eine Wiedergutmachung von $ 54.000 ... für einen Schaden von $ 300.000.
  • 4. November 1958 - Eine B-47, die Atomwaffen trägt, fängt im Flug an zu brennen und stürzt in Texas ab.
  • 30. Dezember 1958 - Eine kritische Masse an Plutonium wird versehentlich bei der chemischen Trennung einer Lösung in Los Alamos erreicht. Der Bediener des Krans stirbt an der akuten Strahlenkrankheit. Die Märzausgabe des Journal of Occupational Medicine Magazins druckt in einer Sonderbeilage eine medizinische Analyse des Unfalls. Die manuelle Handhabung von kritischen Massen in US Bundeseinrichtungen wird nach diesem Unfall im Grundsatz aufgegeben.
  • 1959 - Im Santa Susana Field Laboratory in Simi Valley, Kalifornien gibt es in einem mit Natrium gekühlten Reaktor eine teilweise Kernschmelze.
  • Juli 1959 - Im San Fernando Valley wird nach einer kleinen Kernschmelze Radioaktivität freigesetzt.
  • Oktober 1959 - Ein Toter und drei schwer verbrannte Personen sind das Resultat, als der Prototype des Reaktors für die USS Triton (SSRN/SSN-586) explodiert und anschließend ein Feuer im United States Navy's Training Center in West Milton, New York ausbricht. Die Navy erklärte: "Die Explosion hatte nichts mit dem Reaktor oder irgendwelche wichtigen Nebensystemen des Reaktors zu tun". Aber Quellen, die mit dem Betrieb des Reaktors betraut waren, gaben an, dass der Hochdruckluftkolben, der explodierte, einem extrem wichtigen Reaktor-Unterstützungssystem zugehörig war.
  • 20. November 1959 - In der radiologisch-chemischen Fabrik Oak Ridge Laboratory in Tennessee gibt es eine chemische Explosion während der Dekontamination der Arbeitsanlagen. Es wurden insgesamt 15 Gramm Plutionium 239 freigesetzt. Das Plutonium verursacht bei der Explosion eine erhebliche Kontaminierung des Gebäudes, der angrenzenden Straßen und den Fassaden von angrenzenden Gebäuden. Man glaubt, dass es zur Explosion führte, als Salpetersäure in Berührung mit Dekontaminierungsflüssigkeiten kam, die Phenol enthielten. Ein Verdampfer enthielt Rückstände des Phenols. Ein Techniker hatte vergessen, die Geräte mit Wasser zu reinigen und so frei von Dekontaminierungsflüssigkeiten zu machen. Flächen, die nicht wirklich gründlich gereinigt werden konnten, wurden mit einer auffälligen Warnfarbe gekennzeichnet oder einbetoniert. Die Behörden von Oak Ridge begannen, im Umgang mit radioaktiv-chemischen Materialien ein Containment (Sicherheitsbehälter) zu benutzen. Seitdem wurden Angestellte nie wieder verletzt.
  • 7. Juni 1960 - Auf der McGuire Luftwaffenbasis in New Egypt, New Jersey explodiert ein Helium-Tank. Die Explosion zerreißt die Tanks einer BOMARC-A Cruise Missile. Dadurch entsteht ein Feuer, das die Rakete schmelzen lässt. Aus dem Sprengkörper der Cruise Missle tritt Plutonium aus und kontaminiert die Basis und das Grundwasser.
  • 3. Januar 1961 - In der National Reactor Testing Station in Idaho Falls, Idaho hatte der experimentelle SL-1 Reaktor einen kritischen Vorfall mit einer Dampfexplosion und schwerer Verstreuung von radioaktivem Material, drei Arbeiter wurden getötet. Mit der Verbreitung von Iod131 wurde die meiste Strahlung auf eine Fläche von 3 Morgen begrenzt. Die Strahlung der Vegetation betrug etwa 100 mal so viel wie die Hintergrundstrahlung 20 Meilen vom Reaktor (bitte kontrollieren). Der transportierbare Reaktor hatte manuell ausgelöste Steuerstäbe. Das Bewegen einer einzigen Stange könnte den Vorfall ausgelöst haben. Von den Stangen war bekannt, dass sie das leichtgewichtige Aluminiumgehäuse stören. Einige Ermittler glauben, dass eine solche Stange feststeckte und sich plötzlich löste, was den Unfall ausgelöst haben soll. Die Ermittler haben nie gesagt, warum die Stange bewegt wurde. Ein Arbeiter wurde von einer Stange eingeklemmt an der Decke gefunden. Die Stange wurde anscheinend vom Überdruck herausgeschleudert.
Der Unfall wurde von denjenigen Arbeitern entdeckt, die sich außerhalb des Reaktorgebäudes befanden als Strahlungs- und Temperaturalarm die Rettungskräfte alarmierte. Man entdeckte Strahlung, die - noch hunderte Fuß vom Reaktorgebäude entfernt - 200 mR/h überschritt. Die Rettungscrew konnte zuerst weder ein Feuer noch die Arbeiter finden, aber sie fanden Strahlung, von etwa 1000 mR/h innerhalb des Reaktorgebäudes. Einer der drei Arbeiter konnte geborgen werden, aber er starb ein paar Stunden später. Die beiden Anderen blieben im Gebäude, während hunderte Rettungskräfte versuchten eine Rettungsaktion durchzuführen. Von diesen Rettungskräften erhielten laut einem Bericht der Atomenergie Kommission der USA 22 eine Strahlungsdosis in der Größenordnung von 3 rem bis 27 rem. Der Reaktor wurde abmontiert und der 13-Tonnen Reaktorkern und das Druckgefäß wurden einige Monate später zurückgebracht (wohin?).
  • 1961 - Die Besatzung des U-Boots USS Theodore Roosevelt (SSBN-600) versucht, zur Entsalzung verwendetes Granulat zu verklappen. Dieses Granulat wird in der Entsalzungsanlage verwendet und filtert aufgelöste Mineralien aus dem primären Kühlkreislauf des U-Boots. Bei der Verklappung kommt es zu einer Kontamination: Der Wind bläst einen Teil der Verklappung auf das U-Boot zurück.
  • 24. Januar 1961 - Ein B-52 Bomber explodierte in der Luft 12 Meilen nördlich der Seymour Johnson Air Force Base, Goldsboro, North Carolina. Bei diesem Vorfall werden zwei Wasserstoffbomben freigesetzt. Fünf Crew-Mitglieder springen mit dem Fallschirm in Sicherheit, aber drei sterben. Eine Bombe landet intakt, die zweite Bombe landet im Schlamm. Das Areal wurde eingezäunt und regelmäßig auf Strahlung getestet, obwohl der Staat sagt, dass keine Hintergrundstrahlung vorhanden sei (siehe [Broken Arrow: Goldsboro, NC http://www.ibiblio.org/bomb/]).
  • März 1961 Ein B-52 Bomber mit Kernwaffen macht bei Yuba, Kalifornien in den USA eine Bruchlandung (die Häufigkeit dieser Vorfällen bewegt den Präsidenten John F. Kennedy, die Sicherheitsverriegelungen verbessern zu lassen.)
  • 4. Juli 1961 - Das sowjetische Hotel-Klasse K-19 U-Boot hatte einen großen Unfall vor der Küste Norwegens, nachdem das Reaktorkühlsystem versagte. Dabei wurde die Crew und Teile des U-Boots verstrahlt und einige ballistische Raketen fielen von Bord (carried onboard, kontrollieren). Mehrere Personen starben. Die Temperatur des Reaktors erreichte 800 °C, das wäre fast genug um die Kernbrennstäbe zu schmelzen, obwohl die Crew fähig ist, die Kontrolle über die Temperatur wiederzugewinnen. [26]
  • 10. Dezember 1961 - Eine unterirdische Test-Explosion setzte unerwartet Wolken aus radioaktivem Dampf frei, mehrere Highways in New Mexico mussten geschlossen werden.
  • 1962 - Eine Untersuchung in der Tschechoslowakei beweist, dass die Uran-Fabrik nahe C(eské Bude(jovice der Grund für den Verlust von 80% der Rinder in der Umgebung ist. Die Rinder hatten Leukämie und Deformationen. Budweiser bezieht seinen Hopfen aus der selben Gegend.
  • Mai 1963 - In Mandan, North Dakota wird die höchste je gemessene Konzentration (Stand 2003) von Strontium-90 in Milch in den USA entdeckt. Wahrscheinlicher Verursacher ist das streng geheime Hanford Laboratorium.
  • 21. April 1964 - Der Navigationssatellit Transit-5BN-3 geht bei einem Fehlstart verloren. Radioaktives Material aus dem Radioisotopen-Generator wird freigesetzt.
  • 24. Juli 1964 - Bei einem Unfall in einer kommerziellen nuklearen Treibstoff-Fabrik (commercial nuclear fuel fabrication facility) in Charlestown, Rhode Island stirbt eine Person.
  • Januar 1965 - Bei einem Unfall in den Lawrence Livermore National Laboratories werden 300 &kCi radioaktives Material freigesetzt.
  • 5. Dezember 1965 - Ein A-4E Skyhawk Flugzeug mit einer nuklearen Waffe des Typs B43 fällt von der USS Ticonderoga in 4,9 km tiefes Wasser vor der Küste Japans. Das Schiff war unterwegs von Vietnam nach Yokosuka in Japan. Das Flugzeug, der Pilot und die Bombe wurden nie geborgen. Das US-Verteigungsministerium behauptete ursprünglich, der Unfall fand 800 km vor der Küste statt, Aufzeichnungen der US-Navy jedoch zeigten das es nur 130 km vor den Ryukyu Inseln und 320 km von Okinawa entfernt stattfand. [27]
  • 17. Januar 1966 - Nahe Palomares, Spanien kollidiert ein B-52 Bomber mit einem United States Air Force KC-135 Betankungsflugzeug während einer Betankung. Acht von elf Crew-Mitgliedern sterben. 40.000 Gallonen Flugzeugtreibstoff des Betankungsflugzeugs brennen. Zwei Wasserstoffbomen brechen, sie zerstreuen radioaktive Partikel über nahegelegene Farmen. Eine intakte Bombe landet nahe von Palomares. Die vierte Bombe fiel in das Meer, 12 Meilen von der Küste entfernt. Die Suche dauert drei Monate und 12.000 Männer helfen. Während der folgenden Aufräumarbeiten werden 1.500 Tonnen radioaktiver Erde und Tomatenpflanzen zu einer Deponie für nukleare Abfälle in Aiken, South Carolina verschifft. Die USA vereinbaren Schadensersatz mit 522 Einwohnern von Palomares in Höhe von $ &600.000. Die Stadt erhält auch eine Entsalzungsanlage im Wert von $ &200.000.
  • 5. Oktober 1966 - Wegen einer Fehlfunktion des Natrium-Kühlsystems im Enrico Fermi demonstration nuclear breeder reactor am Ufer es Lake Erie nahe Monroe, Michigan kommt es zu einer teilweisen Kernschmelze. Die Strahlung wurde festgehalten. Dieser Vorfall war die Basis für die umstrittene Polemik We Almost Lost Detroit von John G. Fuller. Der Reaktorkern umfasste 105 Uranoxid-Brennelemente (uranium oxide fuel assemblies), gemacht aus mit Zirkonium verkleideten Stiften. Der Unfall wird einem Stück Zirkonium zugeschrieben, welches einen Flußregler (flow-guide) im Natrium-Kühlsystem blockierte. Das Reaktorgebäude wurde durch Sensoren automatisch isoliert, kein Personal war zu diesem Zeitpunkt im Gebäude. Mitarbeiter versuchten erfolgreich den Reaktor manuell abzuschalten. Zwei von den 105 Brennelementen (fuel assemblies) schmolzen, aber außerhalb des Auffangbehälters wurde keine Strahlung gemessen. Der 200 mW Reaktor lief im Oktober 1970 wieder mit voller Leistung.
  • 1967 - Livermore setzte drei Wochen lang Plutonium in das Abwasser von San Francisco frei. In San Francisco benutzte man die getrockneten Abwässer als Dünger.
  • 22. Januar 1968 - 7 Meilen südlich der Thule Air Force Base in Grönland bricht ein Feuer im Abteil des Navigators eines B-52 Bombers aus. Der Bomber stürzte ab und verstreute drei Wasserstoffbomben an Land und eine geriet ins Meer. Bei den Aufräumarbeiten, die vom rauhen Wetter erschwert wurden, wurde verstrahltes Eis und die Flugzeugtrümmer vergraben. Die Bombenteile wurden bei Pantex in Amarillo, Texas aufbereitet (bitte kontrollieren). Die Dänen waren empört (Grönland gehört politisch zu Dänemark), da Dänemark nukleare Waffen in seinem Gebiet verbietet. In Dänemark gab es Demonstrationen gegen die USA. Ein Sprengkopf wurde 1979 von US Navy Seals und Seabees geborgen. Ein im August 2000 veröffentlichter Bericht, deutet an, dass die letzte Bombe auf dem Grund der Baffin Bay liegt.
  • 11. April 1968 - Ein sowjetisches U-Boot der Golf-Klasse sinkt etwa 1.200 km nordwestlich der Insel Oahu, Hawaii in eine Tiefe von 4.900 Meter. 80 Seemänner wurden dabei getötet. An Bord des U-Boots befanden sich mehrere nukleare Torpedos und drei nukleare ballistische Raketen. (Teile dieses U-Boots wurden später vom CIA und von Howard Hughes' Glomar Explorer 1974 geborgen (kontrollieren)). [28]
  • 18. Mai 1968 - Der Wettersatellit Nimbus-B stürzt bei einem Fehlstart vor Californien ins Meer. Der Radioisotopengenerator wird unbeschädigt geborgen.
  • 9. Dezember 1968 - In Nevada setzt ein Test von nuklearem Sprengstoff im Untergrund Wolken aus radioaktivem Dampf frei.
  • 21. Januar 1969 - Das Versagen des Kühlmittels von einem experimentellen nuklearen Reaktor in Lucens im Kanton Waadt, Schweiz hatte die Freisetzung einer großen Menge Strahlung in eine Felskaverne zur Folge. Die Kaverne wurde darauf versiegelt.
  • 17. April 1970 - Die Mondlandefähre von Apollo 13 verglüht in der Erdatmosphäre. 2 Radioisotopengeneratoren gehen verloren. Keine Freigestzte Radioaktivität wurde nachgewiesen.
  • 20. Juni 1970 - Im nördlichen Pazifik kollidierte ein sowjetisches U-Boot der Echo-Klasse mit der USS Tautog nach einem 180 &° Manöver (crazy Ivan). Amerikanische Seemänner glaubten, das U-Boot sank nach dem Vorfall, aber russische Marine-Offiziere sagten 1992 aus, dass das Schiff nicht sank. [30]
  • 18. Dezember 1970 - Durch die Ventile des Baneberry underground Tests gelangten 6.7 &MCi in das Gestein. [31] Später zog ein Fallout nach Kanada, das verstieß gegen den Test-Ban Vertrag.[32]
  • März 1972 - Senator Mike Gravel von Alaska übermittelte Informationen zum Congressional Record, in welchem stand, dass bei einer Routineüberprüfung eines Atomkraftwerks Radioaktivität im Wasser des Gebäudes entdeckt wurde - inklusive dem Trinkbrunnen (drinking fountain) des Atomkraftwerks - welches mit einem 3000 Gallonen Tank mit radioaktivem Wasser verbunden war.
  • Dezember 1972 - Ein großes Feuer und zwei Explosionen in einem Plutonium-Werk in Pauling, New York hatten die Verstrahlung des Werks und des Bodens zur Folge, das Werk wurde permanent stillgelegt.
  • 25. April 1973 - Ein sowietischer Radarsatellit vom Typ US-A (RORSAT) verglüht bei einem Fehlstart über dem Pazifik. Material aus dem noch nicht kritischen Reaktor wird freigesetzt.
  • 1974 - Arbeiter der Isomedix Co in New Jersey berichten, dass radioaktiv verseuchtes Wasser die Toilette hinuntergespült wurde und den Abwasserkanal verseuchte. Im selben Jahr bei einem anderen Vorfall in der selben Firma, erhielt ein Arbeiter eine eigentlich tödliche Dosis an Strahlung, er konnte aber durch prompte Behandlung in einem Spital gerettet werden.
  • 28. Mai 1974 - Die Atomenergie-Kommission der USA berichtete, dass 12 "abnormale Vorfälle" ("abnormal events") "über erlaubten Levels" ("above permissible levels") in Atomkraftwerken im Jahr 1973 Radioaktivität freisetzten.
  • Oktober-November 1975 - Während das U-Boot ?Tender? USS Proteus nicht in Betrieb war, entließ es radioaktives Kühlwasser in den Hafen von Apra, Guam. Ein Geigerzähler zeigte an zwei öffentlichen Stränden 100 &millirems/Stunde, das ist das 50-Fache der erlaubten Dosis.
  • 24. Januar 1978 - Der sowjetische, nuklear betriebene Radarsatellit vom Typ US-A (RORSAT) Cosmos 954 stürzte in den Nordwestgebieten, Kanada ab. Der radioaktive Kern des Reaktors (ca. 30 kg) wird über eine große Fäche verteilt. Bemühungen zum Wiederfinden des Materials glückten nur teilweise, vieles blieb liegen.
  • 22. Mai 1978 - An Bord der USS Puffer nahe Puget Sound, Washington wurde versehentlich ein Ventil geöffnet, es wurden bis zu (up to) 500 Gallonen radioaktives Wasser freigesetzt.
  • 16. Juli 1979 - In Churchrock, New Mexico bricht der Damm einer teilweise gefluteten Abraumhalde. 400.000 Millionen Liter stark radioaktive Flüssigkeit ergießen sich in den Rio Puerco, der einzigen Wasserquelle der dort lebenden Diné. Dieser Unfall gilt als der größte nuklare Unfall in den USA.[33]
  • 29. September 1979 - Der Gouverneur von Arizona, Bruce Babbitt ordnet der Nationalgarde die Reinigung des American Atomics' Tucson Kraftwerks an. Er glaubt, das Atomkraftwerk habe ein Leck. (Problemreporte von der Arizona Atomic Energy Commission wurden verzögert von einem Kommissar, welcher auch President von American Atomics war.) In der Küche einer öffentlichen Schule gegenüber des Atomkraftwerks wurden durch Tritium verseuchte Lebensmittel im Wert von $ 300,000 gefunden. Ein Kuchen hatte 56 nCi/L, das waren 2½mal mehr, als der "Sicherheitsstandard" erlaubte. Ein Beamter bezichtigte Babbitt der "Gier nach Publicity" ("greed for publicity").

[34][35]

  • 11. Februar 1981 - Ein neuer Arbeiter öffnete versehentlich ein Ventil und mehr als 110'000 Gallonen radioaktive Kühlflüssigkeit floss in das Reaktorgebäude (containment building) des Tennessee Valley Authority Sequoyah 1 Atomkraftwerks im ländlichen Tennessee. Acht Arbeiter wurden verstrahlt.
  • 2. November 1981 - Auf dem US U-Boot Pens in Schottland wurde eine geladene Poseidon-Rakete versehentlich aus 17 Fuß Höhe von einem Kran fallengelassen während sie vom U-Boot zu seinem ?Tender? transportiert wurde.
  • 7. Februar 1983 - Der sowjetische, nuklear betriebene Radarsatellit vom Typ US-A (RORSAT) Cosmos 1402 verglüht über dem Südatlantik ab. Der radioaktive Kern des Reaktors (ca. 30 kg) wird ausgestoßen und verglüht.
  • 10. August 1985 - Etwa 55 km (35 miles) von Wladiwostok entfernt in der Chazhma Bay explodierte der Reaktor eines Echo-Klasse U-Boots, dadurch wurde ein hoher Strahlungs-Level erreicht. Zehn Personen wurden getötet, die radioaktive Wolke erreichte Wladiwostok nicht. [36]
  • 1986 - Die US-Regierung deklassiert 19.000 Dokumentseiten, welche aufzeigen, dass zwischen 1946 und 1986 die Hanfort Site in Richland, Washington tausende Gallonen radioaktiver Flüssigkeiten freisetzte. Von 270.000 in der Nähe lebenden Personen erhielten die meisten eine geringe Strahlungsdosis von Iod.
  • 1986 - International Nutronics of Dover, New Jersey und ein hoher Mitarbeiter wurden wegen Verschwörung und Betrug verurteilt. Strahlung blieb in der Umgebung des Werks übrig, aber die NRC sagte, die Strahlungslevels seien nicht gefährlich.
  • 6. Januar 1986 - In der Kerr-McGee nuclear fuel reprocessing plant in Gore, Oklahoma zerbrach ein Zylinder mit nuklearem Material nach ungeeigneter Erhitzung. Ein Arbeiter starb, 100 wurden ins Spital eingeliefert.
  • September 1986 - In Cuiaba (Brasilien) sterben mehrere Menschen, nachdem leichtfertig eine Caesium 137 Strahlungsquelle geöffnet wurde.
  • 1988 - Das National Research Council veröffentlichte einen Report mit 30 "signifikanten, nicht gemeldeten Vorfällen" ("significant unreported incidents") über die letzten 30 Jahre in den Savannah River production plants in Georgia. Der Bericht enthielt auch Grundwasserverseuchung.
  • 17. November 1996 - Die russische Raumsonde Mars-96 verglüht nach einem Fehlstart über dem Pazifik und Südamerika. Die Radioisotopengeneratoren werden nicht gefunden.
  • 30. September 1999 - Japan, Tokaimura (100 km nordöstlich von Tokio). In einer Brennelemente-Fabrik befüllen Arbeiter einen Vorbereitungstank mit 16,6 kg Urangemisch (anstatt 2,3 kg). Daraufhin setzt eine unkontrollierte Kettenreaktion ein. Strahlung tritt aus. Zwei von drei Arbeitern sterben an der Strahlenkrankheit. Mindestens 150 Menschen werden einer starker Radioaktivität ausgesetzt, darunter 81 Arbeiter, die die Kettenreaktion stoppen wollen. Mehrere Hundert Anwohner werden verstrahlt.
  • 15. Februar 2000 - USA, New York Beim Kernkraftwerk "Indian Point II" entweicht radioaktiver Dampf, als eine Turbine ausfällt.
  • Juni 2000 - USA, Senator Mike DeWine führt eine Senatsanhörung, um die ungefähr Verschmutzung am "Portsmouth Gaseous Diffusion Isotope Separation Plan" in Piketon, Ohio zu erfahren. Das Ergebnis war, daß der Betrieb Dosismesswerte von Arbeitern änderte und mit medizinischen Fachleuten gearbeitet hat um Ansprüche der Arbeiter gegen den Betrieb zu verhinden.
  • Juli 2000 - USA- Washington Richland Waldbrände schlugen auf das "Hanford" Endlager über. Das radioaktive Material wurde jedoch nicht auf der Oberfläche, sondern unterirdisch gelagert. Es gab keine meßbaren Verunreinigungen außerhalb des Endlagers und irgendwelcher umgebender Städte (Richland, Pasco u. Kennewick).
  • 12. August 2000 - Russland, Barentssee (180 km nordöstlich von Murmansk). Das Russische Atom-U-Boot Kursk sinkt nach einem Torpedounfall an Bord, dabei sterben 118 Menschen. Nach Protesten birgt Russland schließlich am 8. Oktober 2001 den Kernreaktor des Unterseeboots und gibt an, dass es keine Kernwaffen transportiert hatte. Nach Angaben von Greenpeace, sind trotzdem 10 russische Kernreaktoren und über fünfzig russische Kernwaffen auf den Boden der Ozeane zu finden.
  • 17. Juli 2001 - Deutschland, Karlsruhe. Die Polizei nimmt einen 47jährigen mit Rückbauarbeiten beschäftigten Angestellten fest, welcher aus der stillgelegten Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe ein Glasröhrchen mit einer plutoniumhaltigen Flüssigkeit und verstrahlte Putzlappen entwendet hat. Die ahnungslose Ehefrau des Täters entsorgt das Diebesgut in einem Altkleidercontainer und der freien Natur. Der Täter, seine Ehefrau und die Tochter werden stark verstrahlt. Im Juni 2002 verurteilt ihn das Landgericht Karlsruhe zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren.
  • 9. August 2004 Mihama/Japan. Ein Leck im Verbindungsrohr zwischen Kondensator und Dampferzeuger im Mihama-Atomkraftwerk des Betreibers Kansai Electric Power (Kepco) etwa 320 Kilometer nordwestlich von Tokio hat mehrere Todesopfer und 10 Schwerverletzte verursacht. Aus dem Leck trete keine Radioaktivität aus, teilten die Behörden mit. Das Rohr soll nach Angaben des Betreibers auf eine Betriebsdauer von 30 Jahren ausgelegt worden sein. In den 28 Jahren, in welchen es bis zum Unfall in Betrieb war, wurde es nach Betreiberangaben nie mit Ultraschall überprüft. An der Leckstelle beträgt die Wandstärke nur noch 1,4 statt der ursprünglichen 10 Millimeter. Greenpeace macht mangelhaftes Alterungsmanagement für den Unfall verantwortlich.

Nicht bestätigte Vorfälle

  • Das (vielleicht erfolgreiche) Atomwaffenprogramm Japans vor dem Zweiten Weltkrieg. Ein Prototyp soll im Chinesischen Meer explodiert sein. Eine Atomfabrik soll im japanischen Korea noch nicht betriebsbereit gewesen sein, als die USA Hiroschima und Nagasaki zerstörte. Wenn dies wahr ist, müsste sich viel radioaktiver Abfall finden lassen.
  • Es gibt Berichte, nach denen die UdSSR, China, DDR, Indien, Pakistan und Korea absichtlich Menschen verstrahlt haben.
  • Britische Kernwaffentests mit erhöhter Strahlung in Australien.
  • Südafrikas und Israels Nuklearprogramm mit radioaktiver Verschmutzung
  • Verseuchung durch Kernreaktoren der sowjetischen, britischen und französischen Marine
  • Undokumentierte Strahlungsfreisetzung in der UdSSR, Frankreich, Indien, China, Japan und Pakistan.
  • Spekulationen über einen undokumentierten Unfall im September 1986 in Geesthacht, möglicherweise im Zuge nicht offizieller militärischer Forschung


In Arbeit