Befreiungsbewegung

Aufstand gegen eine Kolonialmacht oder gegen eine unterdrückerische Regierung
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Als Befreiungsbewegung wird eine bewaffnete Gruppe von Teilen der Bevölkerung bezeichnet, die einen Aufstand gegen eine Kolonial- oder Neokolonialmacht beziehungsweise gegen eine von einer derartigen Macht gestützte diktatorische Regierung organisiert.

Wenn das Ziel einer Befreiungsbewegung die Errichtung eines Nationalstaates auf eigenem Territorium ist (Separatismus), wird sie auch Unabhängigkeits- oder Autonomiebewegung genannt.

Befreiungsbewegungen werden oft von besonders unterdrückten Bevölkerungsteilen getragen, über die ein anderer Bevölkerungsteil herrscht, wobei nicht selten religiöse Motive eine ausschlaggebende Bedeutung haben.

Befreiungsbewegungen treten vorwiegend in Lateinamerika, Mittelamerika, Afrika einschließlich der arabischen Staaten, und auf dem Staatsgebiet der ehemaligen Sowjetunion auf.

In Europa haben bei der Staatenbildung Befreiungsbewegungen bis ins 20. Jahrhundert eine wichtige Rolle gespielt.

Heute gibt es noch aktive Befreiungsbewegungen in Irland, Spanien und auf dem Balkan. Bei diesen handelt es sich aber weniger um Aufstände gegen Kolonialmächte als um separatistische Bewegungen in Gebieten mit eigener ethnischer Identität, die bei der Bildung von Nationalstaaten im 20. Jahrhundert in Europa besonders benachteiligt wurden.