MacOS
Mac OS X ist die aktuelle Version von Mac OS, Apples Betriebssystem für Macintosh-Computer. Die erste kommerzielle Version von Mac OS X erschien im März 2001.
Mac OS X | |
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Entwickler | Apple |
Lizenz(en) | APSL und Apple-EULA |
Erstveröff. | 24. März 2001 |
Akt. Version | 10.4.8 (29. September 2006) |
Abstammung | \ BSD \ OPENSTEP (NeXTStep) \ Darwin \ Mac OS X |
Architektur(en) | PowerPC, x86 |
Sonstiges | Preis: 129 € Sprache: Deutsch, uvm. Kompatibel zu: Mac OS, FreeBSD, POSIX |
www.apple.com/de/macosx |
Der Name
Die Abkürzung OS bedeutet Operating System (engl. Betriebssystem), der Buchstabe X steht zum einen für die römische Zahl 10 und verweist auf die Nachfolge früherer Macintosh-Betriebssysteme wie Mac OS 8 und Mac OS 9. Zum anderen folgt Mac OS X der Tradition anderer Unix-Derivate, deren Namen fast ausschließlich mit einem X enden, wie zum Beispiel AIX, IRIX, A/UX, Sinix, HP-UX, Xenix und Linux.
Aussprache
Hinsichtlich der korrekten Aussprache des Namens gibt es einige Unsicherheit. In Apples offizieller Verwendung wird das X als die Zahl 10 gesprochen, also als „Mac OS Ten“ [dt. [ ], engl. [ ]) aus. Die Abkürzung OS (Operating System) wird stets buchstabiert (dt. [ ], engl. [ ]).
]. Manche verwenden die halbdeutsche Aussprache „Mac OS Zehn“, andere wiederum sprechen das X auch als Buchstaben X (Architektur
Die Architektur besteht aus vier Schichten:
Mac OS X ist ein Nachfolger des von Apple aufgekauften NeXTStep-Systems. Um die Basis des neuen Systems schneller und günstiger entwickeln zu können, wurde ihre Entwicklung unter eine quelloffene Lizenz gestellt, welche allerdings erst in der späteren Version 2.0 als Lizenz freier Software von der Free Software Foundation anerkannt wird. Um eine Veröffentlichung unter einer quelloffenen Lizenz auf legalem Wege zu ermöglichen, musste das System von allen Original-UNIX-Codezeilen gereinigt werden, da der damalige Besitzer sämtlicher Rechte an AT&T UNIX keine Veröffentlichung des UNIX-Quellcodes mehr gestattete. Da diese Aufgabe einige Jahre zuvor auch bei BSD vollzogen worden war, bot es sich an, die ursprünglich aus 4.4BSD stammenden, in NeXTStep enthaltenen Daemons und Server gegen ihre Nachfolger aus 4.4BSDlite (vollkommen von UNIX-Code bereinigte Neuveröffentlichung von BSD auf der alle modernen BSD-Derivate basieren) oder dessen mittlerweile erschienenen Nachfolgern NetBSD und FreeBSD auszutauschen. Der Kernel wurde gegenüber NeXTStep vollkommen überarbeitet, während NeXtstep noch auf einen reinen Mach Microkernel setzte, setzt Mac OS X auf einen sogenannten Hybridkernel, dabei werden wieder einige Funktionen in den Kernel integriert, allerdings nicht so viele wie bei einem monolithischen Kernel. Als Basis für den XNU getauften Kernel wurde weiterhin Mach verwendet und mit Teilen des monolithischen FreeBSD-Kernels ergänzt. Dieses Basis-System trägt den Projektnamen Darwin.
Darüber hinaus wurde die API von OpenStep weiterentwickelt und durch Cocoa umgesetzt. Das Desktop Environment Aqua wurde komplett neu entworfen und gilt mit dem Konzept von Sheets and Drawers, der Darstellung von Bildschirminhalten durch Quartz bzw. seit der 2005 erschienenen Systemversion 10.4 der hardwarebeschleunigten Darstellung von Bildschirminhalten durch Quartz Extreme als eines der fortschrittlichsten Desktop Environments. Diese unter proprietären Lizenzen veröffentlichten Systemteile bilden zusammen mit dem als freie Software veröffentlichten Darwin Mac OS X.
Durch Darwin verfügt Mac OS X über Fähigkeiten wie Speicherschutz, präemptives Multitasking, Mehrbenutzerfähigkeit, erweitertes Speichermanagement und symmetrisches Multiprocessing (SMP). Obwohl Mac OS X auf Unix basiert, kann es wie ein gewöhnliches Einzelplatzbetriebssystem verwendet werden. Auf Wunsch fragt OS X beim Start nicht einmal nach Name und Kennwort. Wie bei Unix üblich, wird aber trotzdem bei sicherheitsrelevanten Aktionen das Kennwort verlangt.
Seinen Darwin-Kern verbirgt Mac OS X vor dem Benutzer. Dies geschieht teils, um Verwirrung zu verhindern, teils, um den Benutzer davor zu schützen, grundlegende Systemfunktionen zu verändern und zu zerstören. Selbstverständlich können professionelle Benutzer aber auch über ein mitgeliefertes Terminal-Programm Root-Zugriff erlangen.
Aqua
Die auffälligste Änderung gegenüber den Vorgängern (Mac OS 9) ist die neue Oberfläche Aqua (lateinisch für Wasser). Sie soll durch Lichteffekte wie Reflexionen und Schlagschatten auf diversen Oberflächenelementen wie Schaltflächen oder Einblendmenüs an Wassertropfen erinnern. Ebenfalls markant ist die Nadelstreifen-Optik der Fensterhintergründe und der Fotorealismus der Icons.
Als ein weiteres Erscheinungsbild für Fenster gibt es auch Brushed Metal (gebürstetes Metall). In den Apple Human Interface Guidelines empfiehlt Apple die Verwendung dieses Designs für Programme, die einen Teil der Hardware oder ein bestimmtes Gerät darstellen (z. B. eine Digitalkamera oder einen DVD-Player).
Komplett neue Elemente in Aqua gegenüber älteren Oberflächen sind sogenannte Sheets und Drawers. Sheets sollen das Problem lösen, dass für einen Benutzer oft nicht ersichtlich ist, zu welchem Dokument eine sich gerade öffnende Dialogbox gehört. Ein Sheet ist eine Art Dialogfenster, das direkt an die Titelzeile des betroffenen Dokuments mit einer eleganten Einblende-Animation, die einem schnellen Ausdruck eines Papiers gleichkommt, angehängt wird, und das somit zum untrennbaren Bestandteil des betroffenen Dokuments wird. Drawers sind Schubladen, die durch einen Klick auf die entsprechende Schaltfläche in der Symbolleiste links oder rechts des Hauptfensters ausgefahren werden und Elemente enthalten, die man nicht dauerhaft zur Programmbedienung benötigt – in Apples Mail-Programm (Version 1 – bei Version 2 wurde der Drawer zu einem festem Programmteil gemacht) befindet sich beispielsweise die Ordnerstruktur in einem Drawer.
Eine weitere Besonderheit von Aqua ist die Art der Darstellung der Bildschirminhalte. Hierbei verwendet Apple eine eigene Technologie namens Quartz. Diese Darstellung zweidimensionaler Elemente basiert auf dem PDF-Format. Die Weiterentwicklung dieser Technologie namens Quartz Extreme beschleunigt die Darstellung, indem jedes Fenster als Textur betrachtet und so nicht mehr nur vom Haupt-, sondern auch vom Grafikprozessor berechnet werden kann. Fenster können dadurch in Echtzeit skaliert und transformiert werden.
Netzwerk
Mac OS X bietet die für Unix typischen Netzwerkeigenschaften. Dazu gehört auch eine umfassende Unterstützung von SMB für die Zusammenarbeit mit Computern, die unter Windows laufen. Insbesondere können problemlos Serverfreigaben erzeugt werden, sodass von Windows-Computern auf Daten unter Mac OS X zugegriffen werden kann. Es gibt allerdings Berichte, dass diese Unterstützung unter Tiger nicht mehr so funktioniert wie bei Panther. Unter dem Namen Bonjour (seit April 2005, vorher Rendezvous) unterstützt Mac OS X Zeroconf, das es Benutzern ermöglicht Netzwerkverbindungen und -dienste zu nutzen, ohne sie vorher konfigurieren zu müssen. Unter dem Namen Mac OS X Server vertreibt Apple eine Variante des Systems, das auf identischer Software beruht, aber mit zusätzlichen Diensten und Werkzeugen für den Serverbetrieb ausgerüstet ist.
Kompatibilität
Für ein älteres Mac OS geschriebene Programme benötigen eine Anpassung und Neuübersetzung, um unter Mac OS X lauffähig zu sein. Zu diesem Zweck veröffentlichte Apple eine Carbon genannte Programmbibliothek, die unter Mac OS X und Mac OS 8/9 die gleichen Programmschnittstellen zur Verfügung stellt und es somit ermöglicht, Programme zu schreiben, die in beiden Versionen lauffähig sind.
Um ältere, nicht angepasste Programme unter Mac OS X benutzen zu können, gibt es die Classic-Umgebung. Dies ist ein als Laufzeitumgebung geladenes Mac OS 9 innerhalb von Mac OS X, in dem solche Programme normal benutzt werden können. Praktisch alle ältere Software für Mac OS kann auf diese Weise verwendet werden, allerdings läuft sie nicht auf den neuen Intel-Macs. Die Classic-Umgebung entspricht der Blue Box von Rhapsody.
Programmierung
Die native Programmier- und Anwendungsschnittstelle (API) für Aqua-Programme ist das Cocoa-Framework, welches eine Weiterentwicklung des OpenStep-Framework ist. Cocoa-Programme werden vorwiegend in Objective-C geschrieben. Aufgrund der Java-Cocoa-Bridge ist es auch mit Java möglich, das Cocoa-Framework zu nutzen. Seit Mac OS X 10.4 wird diese jedoch nicht mehr aktualisiert. Mit AppleScript Studio besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit, Programme in AppleScript zu schreiben und mit Objective-C oder anderen Sprachen zu erweitern.
Für die klassische und die übliche Hochsprachenprogrammierung, stellt Mac OS X außer dem Cocoa-Framework und der Carbon-Bibliothek, auch eine komplette Java 5.0- und eine POSIX-kompatible BSD-Umgebung zur Verfügung. Daneben werden auch die verbreiteten Unix-Programmiersprachen (z. B. Perl, PHP, Python, Ruby und Tcl) zur Verfügung gestellt.
Für die meisten dieser Sprachen existieren Cocoa Bridges, welche einen Zugriff auf die Klassen des Cocoa-Framework ermöglichen. Dadurch können beispielsweise Python-Programme mit einer nativen Benutzeroberfläche versehen werden (bekannt als PyObjC). Der Zugriff geschieht aus der alternativen Sprache über die sogenannten Bindings.
Versionen
Mac OS X public beta
Am 13. September 2000 veröffentlichte Apple eine Beta-Version von Mac OS X und verkaufte sie für 20 Dollar.
Mac OS X 10.0 (Cheetah)
Diese erste Version von Mac OS X erschien am 24. März 2001 und war in vieler Hinsicht noch nicht ganz ausgereift. Sie war insgesamt ziemlich langsam (auf älteren G3-Systemen sogar bis zur Unbrauchbarkeit), wurde aber wegen ihrer in einem so frühen Stadium hohen Stabilität gelobt. 10.0.4 war die letzte Version.
Mac OS X 10.1 (Puma)
Mac OS X 10.1 erschien am 26. September 2001. Es wurde als kostenlose Aktualisierung von Apple bereitgestellt. Die Geschwindigkeit, insbesondere das Ansprechverhalten der Benutzeroberfläche, wurde wesentlich verbessert, und fehlende Features, wie zum Beispiel das Abspielen von DVDs, wurden hinzugefügt. Die letzte Version war Mac OS X 10.1.5.
Mac OS X 10.2 (Jaguar)
Jaguar (13. August 2002 veröffentlicht) war nach Meinung vieler die erste wirklich brauchbare Version von Mac OS X. Mit Quartz Extreme beschleunigte sie die Benutzeroberfläche auf geeigneten Grafikkarten ungemein, und auch insgesamt war sie schneller als ihre Vorgänger. Als Drucksystem wurde nun CUPS eingeführt, was die Verwendung alternativer Druckertreiber ermöglichte.
Die letzte Version von Jaguar war Mac OS X 10.2.8; danach gab es jedoch noch einige Sicherheitsaktualisierungen. Seit dieser Version sind die Raubkatzenarten nicht nur Code- bzw. Projektnamen sondern offizielle Produktbezeichnungen, die auch auf den Verpackungen und Datenträgern aufgedruckt sind.
Mac OS X 10.3 Panther
Panther wurde am 24. Oktober 2003 eingeführt. Es brachte Funktionen wie Exposé, iChat AV oder die Benutzerverzeichnisverschlüsselung mit. Der Finder wurde überarbeitet und einige Inkonsequenzen und Inkonsistenzen der Vorgängerversion beseitigt. Außerdem erfuhr die Benutzeroberfläche einige Änderungen im look-and-feel, insgesamt wurden die Elemente etwas schlichter. Die Systemgeschwindigkeit wurde weiter gesteigert. Auch neu ist der schnelle Benutzerwechsel, der ermöglicht, die Benutzer-Identität zu wechseln, ohne sich abmelden zu müssen. Am 15. April 2005 wurde die letzte Version veröffentlicht, Mac OS X 10.3.9.
Im Gegensatz zur Version 10.2 (Jaguar) läuft Panther nicht mehr auf den beigen G3-Power-Macintosh, sondern nur mehr auf sog. "New World"-Macs (mit anderer Bus-Architektur, am einfarbig gehaltenen Apfel als Firmenlogo auf dem Gehäuse erkennbar).
Mac OS X 10.4 Tiger
Die Version 10.4, auch Tiger genannt, erschien am 29. April 2005. Die neuen Eigenschaften sind u.a. eine Unterstützung von 64-Bit-Programmen (auf G5-Rechnern), eine verbesserte SMB-Unterstützung sowie neue Programmierschnittstellen mit Namen Core Audio und Core Image (bzw. für Videobearbeitung Core Video) zur Auslagerung grafischer Berechnungen an die GPU der Grafikkarte. Was Microsoft angekündigt hat und Google bereits für Windows anbietet, hat Apple nun auf Dateisystemebene eingeführt, die sogenannte systemweite Metadatensuche Spotlight. Sie durchsucht den Computer nach Dateien aufgrund von Metadaten und integriert eine assoziative Dateiverwaltung direkt in das Betriebssystem. Eine neue Ergänzung zu Exposé in Tiger ist Dashboard. Dashboard ist eine neue Ebene, die über dem Desktop eingeblendet werden kann, in welcher der Benutzer seine Widgets (kleine Applikationen) sofort zur Verfügung hat (z. B. Taschenrechner, Weltuhr, Wettervorhersage). Diese Widgets können vom Nutzer aus dem Internet geladen und seinen Bedürfnissen angepasst werden. Eine weitere Neuerung ist der Automator, mit dessen Hilfe der Benutzer seine wiederkehrenden Arbeitsprozesse als Automator-Programme in wenigen Mausklicks erstellt. Außerdem enthält Tiger noch Safari 2.0, welcher RSS (Really Simple Syndication) unterstützt, den Video-Codec H.264 als Bestandteil von QuickTime 7 sowie neue Versionen von iChat AV und Mail. Der Finder kann nun auch intelligente Ordner und Brennordner erstellen. Das Design ist noch schlichter geworden, die Nadelstreifen wurden großteils aus dem System entfernt, und die meisten 3D-Elemente sind matteren Objekten gewichen. Seit Version 10.4.4 läuft das System auch auf Macs mit Intel-Prozessor. Aktualisierungen werden getrennt als PowerPC- oder Intel-Version angeboten. Es ist derzeit in der Version 10.4.8 verfügbar.
Mac OS X 10.5 Leopard
Die nächste Mac-OS-X-Version wurde am 7. August 2006 für das Frühjahr 2007 angekündigt. Sie soll nach Informationen Apples sowohl auf den aktuellen Macs mit Intel-Prozessoren als auch auf einem Großteil der PowerPC-Modelle laufen, genauere Angaben zu den Mindestvoraussetzungen wurden noch nicht gemacht.
Auf der WWDC 2006 wurde der Welt zum ersten Mal ein Einblick in Leopard gewährt. Steve Jobs verkündete, dass einige Top-Funktionen noch nicht vorgestellt würden, da man Angst habe, dass andere Unternehmen neue Ideen übernähmen. Laut Steve Jobs soll Leopard im Frühjahr 2007 erscheinen.
Bereits bekannte Funktionen von 10.5
- Time Machine: Time Machine ist eine in Leopard integrierte Lösung zur Datensicherung (Backup). Sie soll selbständig alle geänderten Dateien archivieren. Mit dem Finder ist es möglich, frühere Versionen eines Dokumentes wiederherzustellen. Auch bereits gelöschte Dateien können wieder zurückgeholt werden.
- Mail: Mit Mail stehen dem Benutzer Vorlagen für E-Mails zur Verfügung. Außerdem können nun Aufgaben und Notizen erstellt werden.
- iChat: Bei Videochats kann das eigene Bild mit einem Blue-Screen versehen werden. Der Chattende kann sich selbst vor einen beliebigen Hintergrund aus seiner Medienbibliothek stellen. Daneben ist es möglich, Präsentationen oder Filme über Videochat zu übertragen (der Chattende bleibt als verkleinertes Bild sichtbar).
- Spaces: Apple-eigene Implementierung virtueller Desktops, d. h. Applikationen können – ähnlich wie bei vielen X-Windowmanagern (z.B. KDE und GNOME) – auf unabhängigen Arbeitsflächen gruppiert werden.
- Spotlight: Mit Spotlight können nun auch andere Macs durchsucht werden, wenn die entsprechende Berechtigung vorhanden ist. Ob auch SMB-Shares durchsucht werden können, ist noch nicht klar.
- 64 Bit: Unter Leopard unterstützen auch Applikationen mit grafischer Benutzeroberfläche den 64-Bit-Betrieb. Beim vorherigen System war dies Kommandozeilen-Programmen und indirekt genutzten Hilfsprozessen vorbehalten.
- CoreAnimation: Framework zum einfachen Erstellen von komplexen visuellen Effekten.
- Leopard wird über ein Mandatory-Access-Control-System verfügen, das von Code Signing unterstützt wird. Damit lässt sich unter anderem besser als bisher bestimmen und sicherstellen, welche Rechte einzelne Anwendungen haben.
- Boot Camp: Boot Camp unterstützt die Installation von Microsoft Windows parallel zu der von Mac OS X. Vor Leopard lag nur eine Beta-Version dieser Software vor.
- Festplatten-Dienstprogramm: Das Festplatten-Dienstprogramm wird in Leopard Dokumente,Photos,und Filme auch ohne Wiederherstellungsoftware meist wieder herstellen können.Hierfür muss die Festplatte jedoch Mac OS Extended formatiert sein.
Sicherheit
Mac OS X gilt dank seinem Unix-Unterbau als relativ sicheres Betriebssystem, das für Angriffe von außen sowie Viren verhältnismäßig unanfällig ist.[1] Es tauchen aber immer wieder Hinweise auf, dass die Benutzung des Mach-Kernels gegenüber der BSD-Vorlage des Unix-Unterbaus erhebliche Sicherheitslücken mit sich gebracht haben könnte.[2][3] Abgesehen davon, dass natürlich auch Unix in der Vergangenheit gravierende Sicherheitslücken durch Programmierfehler aufwies.
Es ist insbesondere auch möglich, dass die auffällige Abwesenheit von Schadsoftware in der Vergangenheit auf der geringen Verbreitung von OS X beruhte, die es für Angreifer uninteressant machte.[4] Dennoch wird von manchen behauptet, dass Antiviren-Software unter Mac OS X bisher mehr Schäden verursacht als verhindert hat.[5]
Nutzerrechte
Eine recht hohe Sicherheit gewährleisten die strikten Nutzerrechte von Mac OS X. Es wird zwischen normalen Benutzern (user), Systemverwaltern (admin) und dem Superuser (root) unterschieden. Einem normalen Benutzer ist es nicht erlaubt, Änderungen am System vorzunehmen oder Software zu installieren. Von ihm gestartete Programme werden nur mit seinen Nutzerrechten ausgeführt. Die Benutzer der Gruppe admin verfügen über weitergehende Rechte, sie dürfen systemweite Einstellungen vornehmen und Software installieren. Nach gesonderten Authentifizierungen besteht auch die Möglichkeit tiefergreifende Änderungen am System vorzunehmen. Ein nutzbares root-Benutzerkonto, das dauerhaft über die Berechtigungen des Superuser verfügt, gibt es nach einer System-Installation nicht.
Verwundbarkeiten
Unter Mac OS X werden auch immer wieder Verwundbarkeiten entdeckt, wie zuletzt in [1]. Der Hersteller Apple reagiert darauf zumeist recht zügig, um die Gefahr des Missbrauches zu minimieren, und bietet meist kurz nach der Entdeckung sogenannte „Sicherheitsaktualisierungen“ an.
Schädlinge
Dieses Betriebssystem galt lange Zeit, abgesehen von akademischen und konzeptionellen Schädlingen, als von Viren und Würmern unbelastet. Am 13. Februar 2006 wurde der erste Computervirus in freier Wildbahn für Mac OS X 10.4 (nur für PowerPC) im Forum einer US-amerikanischen Gerüchteseite veröffentlicht.
Die Benennung des Schädlings ist nicht eindeutig. Andrew Welch, der die erste technische Analyse ([2] deutsche Zusammenfassung) verfasste, nannte ihn OSX/Oomp-A nach einer Prüfroutine des Wurms. Die Firma Sophos benannte ihn als OSX/Leap-A.
Der Schädling muss vom Anwender willentlich ausgeführt werden, das begrenzt deutlich seine Verbreitung und Gefährdung. Er richtet keinen absichtlichen Schaden an, sondern verbreitet sich lediglich als gepackte Bilddatei (Name: latestpics.tgz) getarnt, mit der Dateiübertragungsfunktion der Videochat-Software iChat unter den erreichbaren Bonjour-Kontakten. Eventuell beschädigt er Programmdateien, die er virusartig infiziert.
Am 1. März 2006 veröffentlichte Apple eine System-Aktualisierung, welche den unbedarften Anwender vor solchen Gefahren schützen soll [6]. Beim Auftreten von Diskrepanzen zwischen passivem und aktivem Dateiinhalt weisen iChat, Mail und Safari vor einer Übertragung auf diesen Umstand und die davon ausgehende Gefahr hin.
Siehe auch
Literatur
- Mandl, Daniel: Das Grundlagen-Buch zu Mac OS X 10.4 Tiger. SmartBooks, Kilchberg/Schweiz, 2005, ISBN 3-908497-23-X
- Eckardt, Matthias: Mac OS X Tiger 10.4 – für Power-User und Administratoren. UNIX, AppleScript & Co. Smartbooks Publishing AG, Kilchberg, 2005, 591 Seiten, ISBN 3-908497-21-3
- Bartosh, Fass: Essential Mac OS X Panther Server Administration. O’Reilly, ISBN 0-596-00635-7
- Rael Dornfest, Kevin Hemenway: Mac OS X Hacks. O’Reilly 2004, ISBN 3-89721-363-X
- Klaus M. Rodewig: Programmieren unter Mac OS X SmartBooks, Kilchberg/Schweiz, 2005, ISBN 3-908497-20-5
- James Duncan Davidson: Mac OS X Panther konfigurieren und administrieren. O’Reilly 2004, ISBN 3-89721-379-6
- Andreas Heer: Panther für Profis. Midas-Verlag, St. Gallen 2004, ISBN 3-907020-59-6
- Bob LeVitus: Mac OS X Panther für Dummies. mitp, Bonn 2004, ISBN 3-8266-3120-X
- Kai Surendorf: UNIX für Mac OS X-Anwender. Galileo Press, Bonn 2004, ISBN 3-89842-385-9
Quellen
- ↑ http://www.zdnet.de/security/analysen/0,39029458,39140475,00.htm Alte Sicherheitslücken bedrohen Mac OS X
- ↑ http://www.ccc.de/congress/2004/fahrplan/files/95-macosx-insecurity-paper.pdf Practical Mac OS X Insecurity über unter anderem Mach Injection (englisch)
- ↑ http://www.heise.de/security/artikel/75266 Mach(t)-Missbrauch unter OS X, Heise-Security-Artikel mit Verweis auf englisches Original-Dokument
- ↑ http://www.viruslist.com/de/analysis?pubid=191895821 Bericht über Anstieg kritischer Lücken auf viruslist.com
- ↑ Anti-Viren-Software für Mac OS X: Mehr Schaden als Nutzen? Artikel über die Gefahren durch Anti-Viren-Software und deren nicht vorhandenen Nutzen.
- ↑ Über das Security Update 2006-001 Beschreibung der Aktualisierungen der einzelnen Komponenten