Eusebius von Cäsarea (* ca. 275, † 30. Mai 339), wird als der Vater der Kirchengeschichte bezeichnet.
Über seine Herkunft ist nichts bekannt, wahrscheinlich ist er aus Palästina gebürtig. Er trat in ein enges Verhältnis zu dem gelehrten Origenisten Pamphilos in Cäsarea in Palästina, weshalb ihn spätere Geschichtschreiber gewöhnlich als den "Eusebius des Pamphilos" (lateinisch Eusebius Pamphili) von gleichnamigen Größen unterscheiden. Während der Diokletianischen Verfolgung erlebte er das Martyrium von Pamphylos und vieler anderer Christen in Palästina, Tyrus und Ägypten, die er in seinem Chronikon in Einzelheiten schildert.
Nach Beendigung der Diokletianischen Verfolgung, wurde er um 313 zum Bischof von Cäsarea gewählt, bald auch durch das Vertrauen des Kaisers Konstantin in die arianischen Streitigkeiten hineingezogen, in welchen er eine nicht eindeutige Rolle spielte. Seine origenistische Theologie liess ihn zwischen den beiden Parteien schwanken; lange suchte er auch auf dem ersten Konzil von Nicäa zu vermitteln, unterschrieb schließlich die siegreichen Formeln des Athanasius, stand jedoch in den nächsten Jahren eher auf Seiten der Arianer.
Jahrhundertelang stand als Quelle aller synchronistischen Geschichtskenntnis sein "Chronikon" in Ansehen, wovon der erste Teil einen Grundriß der Weltgeschichte bis 325 n. Chr., der zweite einen Auszug davon in Tabellenform enthält.
In seinem Hauptwerk, der "Kirchengeschichte", schildert er in zehn Bänden die Geschichte vom ersten Entstehen der christlichen Kirche bis gegen 324. gibt er in zehn Bänden eine reiche Ausbeute der vermehrt durch Nachfragen bei Teilnehmern des Geschehenen und durch Selbsterlebtes. Sie besteht aus zehn Büchern und
Eusebius hatte Zugang zu vielen Quellen, öffentlichen Archive, Kirchenbibliotheken und Privatsammlungen, die nicht erhalten sind, und verwendet reichlich Zitate daraus, die heute historisch sehr wertvoll sind.
Zusätzlich berichtet er was er von Augenzeugen erfahren und selbst erlebt hat. Solche Berichte sind nicht neutral, so wenig wie andere historische Aufzeichnungen aus der Antike. Eusebius hat die Absicht zu schildern, was sich zugetragen hat, und wer seine Schilderung der (auch von ihm miterlebten) diokletianischen Verfolgung liest, kann verstehen, dass Augenzeugen so etwas nicht neutral schildern können - die Berichte werden deshalb nicht unglaubwürdig.
Fortgesetzt wurde die Kirchengeschichte von Eusebius selbst in seinem 4 Bücher umfassenden, "Leben Konstantins". Seine Parteinahme für Konstantin kann nach der Lektüre seines Berichts über die diokletianische Verfolgung in Palästina verständlich werden - nach diesen Erlebnissen musste der Mann, der so etwas für die Zukunft verhinderte, wie ein Erlöser erscheinen.
Weiter fortgesetzt wird seine Kirchengeschichte später von von Sokrates, Sozomenos, Theodoret und Evagrius, ins Lateinische frei übertragen von Rufinus.
Weitere Werke von Eusebius sind
- die Lobrede auf Konstantin nach dessen Tod (336)
- der Traktat über die Märtyrer Palästinas, eine Schilderung der Diokletianischen Christenverfolgung von 303 bis 310
- die Apologie "Praeparatio evangelica" in 15 Büchern
- die Apologie "Demonstratio evangelica" in 20 Büchern.
- dogmatische und exegetische Schriften, die zu seinen schwächsten Texten gehören