Bezeichnung für eine Einrichtung, in der kranke Menschen untersucht und medizinisch behandelt werden. Auch Klinik, Klinikum, Hospital, Spital oder Hospiz genannt.
Vorteile eines Krankenhauses
- rund um die Uhr geöffnet
- mehrere Ärzte vorhanden
- 24 Stunden Überwachung von Patienten möglich
- Beatmung möglich
- Intensivmedizin möglich
Nachteile eines Krankenhauses
- teuer, da der Patient komplett versorgt und verpflegt werden muss
- Patient muss dorthin transportiert werden.
- persönliche Beziehung Arzt - Patient nicht direkt gegeben.
Kostenstruktur eines Krankenhauses
Ausgaben
- ca. 70 % aller Kosten eines Krankenhauses sind Personalkosten
- Arzneimittelkosten
- Kosten für Fremdinstitute
- Biopsien etc.
- Implantate
- Knochenprothesen
- Schrittmacher
- Strom, Wasser, Energie, Gase
- Verwaltungskosten
- Versicherungen
- Haftpflicht der Mitarbeiter
- Geräteneuanschaffung
- Geräteinstandhaltung
- Neubau- und Umbau von Gebäuden
- Reparaturkosten an den Gebäuden
Einnahmen
- Abrechnung von Privatpatienten
- Abrechnung von Kassenpatienten
- Investitionszuschüsse der Länder
- Abrechnung für ambulante Patienten
- Sonstige Leistungen, Bistro etc
Krankenhaus-Statistik BRD 2001
- Zahl der Krankenhausbetten in 2239 Kliniken rund 553.000
- behandelte Fälle in Krankenhäusern 16,5 Millionen.
- durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus: 9,8 Tage
- ärztliches Personal in den Kliniken 132.100
- nichtärztliche Personal in den Kliniken 899.300 Beschäftigte.
- Gesamtpersonal in den Krankenhäusern 1,1 Millionen Beschäftigte
- Gesamtumsatz der Krankenhäuser rund 54 Milliarden Euro pro Jahr
In der BRD liegt der Bettenstand im Vergleich mit anderen Ländern relativ hoch. Wobei ein kontinuierlicher Trend zum Bettenabbau zu verzeichnen ist. Auch bei der Einweisungsquote und Verweildauer sind die deutschen Zahlen vergleichsweise hoch . Eher unterdurchschnittlich sind die Kosten pro Fall, was man einerseits mit der eher niedrigen Personalausstattung, zum anderen mit der Verteilung der Kosten auf viele Fälle erklären kann.
Bei den Trägern der Krankenhäuser in der BRD zeigt sich ein Trend zugunsten privater Krankenhäuser. Der Anteil privater Kliniken an den Allgemeinen Krankenhäusern stieg von 15,9% im Jahr 1992 auf 22,3% im Jahr 2000. Viele private Krankenhäuser sind Teil von größeren Krankenhausketten z.B. der Rhönklinik AG oder der Helios AG.
Das Krankenhaus entwickelt sich in der BRD immer mehr weg von seiner ursprünglichen Funktion, in welcher der kranke Mensch längere Zeit von den Belastungen des Alltags befreit wird und so wieder mit medizinischer und pflegerischer Hilfe völlig gesund werden sollte. Der Trend geht in Richtung einer hochspezialisierten Diagnose- und Behandlungseinrichtung, die den Patienten nur abklärt und wieder einigermaßen herstellt. Eine darüberhinaus gehende Behandlung wird in die Rehabilationskrankenhäuser oder in die Zeit nach der Entlassung verlagert. Länger pflegebdürftige Menschen werden in die ambulante Pflege entlassen oder in spezielle Pflegeinrichtungen verlegt.
Siehe auch: Krankenhauskette - Gesundheitssystem - stationär - ambulant - Intensivmedizin - Reha
Literatur
- Krankenhaus-Report 2002, m. CD-ROM:
- Schwerpunkt: Krankenhaus im Wettbewerb.
- Hrsg. v. Michael Arnold, Jürgen Klauber u. Henner Schellschmidt. 2002. 350 S.
- ISBN 3-7945-2219-2, KNO-NR: 10 78 86 78 -SCHATTAUER- 45.95 EUR - 73.50 sFr
Links
- Krankenhausverzeichnis BRD
- Krankenhaus Gesundheitspolitik
- Deutsche KrankenhausGesellschaft