Balderich von Utrecht

Bischof von Utrecht
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Balderich (* um 897 in Oldenzaal; † 977) war Bischof von Utrecht aus dem Grafengeschlecht im Hennegau, Sohn des Grafen Richfried, Vetter des Herzogs Giselberts von Lothringen und seines Bruders, des Grafen Reginar I. in Hennegau.

Der in der Grafschaft Twenthe, welche zu den Hausbesitzungen seines Vaters gehörte, geborene Balderich scheint das Utrechter Bistum früh erlangt zu haben, jedenfalls hat er, wie durch seine Familienverbindungen so durch seine bedeutende und treffliche Persönlichkeit früh eine hervorragende Stellung unter den Großen des Reichs eingenommen. König Heinrich I. übergab ihm den etwa 4jährigen Brun zur Erziehung und durch diesen hat er auch zu Kaiser Otto I. stets in nahen Beziehungen gestanden. So gehörte er zu denjenigen lothringischen Herren, welche 953 im Kampfe Ottos gegen seine Söhne auf des Königs Seite standen und bei verschiedenen wichtigeren Fürstentagen finden wir seine Anwesenheit erwähnt; auch in Köln war er 965, als dort Otto zum ersten Male nach der Kaiserkrönung unter den Pfingstfesten seiner Mutter wieder begegnete.

Sein Stift hat er nach den durch die Normannen erlittenen Verwüstungen durch sorgsame und kräftige Verwaltung wieder emporgebracht; die dortige Schule gedieh unter ihm zu hoher Blüte. Bei seinem Tode vermachte er Oldenzaal mit einem Teil der Grafschaft Twenthe seinem Stift. Er wurde noch lange als ein Heiliger verehrt.

(Vgl. v. d. Aa, Woordenb.; Giesebrecht, Kaisergesch. Bd. I.)

Alb. Th.


Dieser Artikel beruht auf dem gleichnamigen Artikel in der Allgemeinen Deutschen Biographie, Band 2, S. 3. Die Urheberrechte sind abgelaufen.