Vorlage:Infobox Fernsehsender (Geschäftsführer/-in)
VIVA ist der erste deutsche Fernsehsender mit Sitz in Berlin, der hauptsächlich Shows, Doku-Soaps und Musikvideos für Teenager sendet. VIVA wurde 1993 in Köln gegründet und trat damals, als zweiter Musiksender in Deutschland, in Konkurrenz zu MTV. Inzwischen gehören beide Sender zum amerikanischen Medienkonzern Viacom.
Geschichte
VIVA sollte von Anfang an eine Art Gegenpol zu MTV, das vornehmlich Videos amerikanischer Künstler spielte, sein. Im Rahmen der Musikmesse Popkomm wurde die Musikförderungsgesellschaft MusikKomm GmbH gegründet. Grundidee war unter anderem die „Musikwirtschafts-Strukturförderung“, aus der sich schnell die Idee eines deutschen Musiksenders entwickelte. 1992 wurde unter dem Vorsitz des derzeitigen Vorstandsvorsitzenden von VIVA, Dieter Gorny, eine Vorbereitungs-GmbH gegründet, die ein Programmschema entwickeln sollte. Der Projektname des Senders war Videoverwertungsanstalt, abgekürzt VIVA.[1] Obwohl der Name wegen einer gleichnamigen Sendung auf RTL und einer Frauenzeitschrift, die beide gefloppt waren, kein gutes Image hatte, blieb er.
Am 1. Dezember 1993 nahm VIVA den Sendebetrieb auf. Das erste gespielte Musikvideo war „Zu geil für diese Welt“ von den Fantastischen Vier. Das Profil des Senders wurde maßgeblich von Rudi Dolezal und Hannes Rossacher (DoRo Produktion) definiert.
Von Anfang an wurde auf ein deutschsprachiges Sendekonzept Wert gelegt, wodurch 1994 zum ersten Mal (laut eigenen Angaben) die Marktführerschaft errungen werden konnte. Nach dem Wiedereintritt von MTV in das Free-TV verlor VIVA zwischenzeitlich die Oberhand, liegt aber mittlerweile (nach Daten von Mitte 2004) bei den Zuschauerzahlen in der werberelevanten Zielgruppe leicht in Führung.
Seit 1995 vergibt der Sender den Musikpreis Comet. Im gleichen Jahr wurde zum 21. März der Ableger VIVA Zwei ins Leben gerufen, der lange defizitär betrieben wurde. Das Hauptaugenmerk von VIVA Zwei lag auf einem alternativeren Musikstil, vornehmlich Rock. Im Zuge der Konsolidierung auf dem Markt wurde VIVA Zwei am 1. Januar 2002 in VIVA Plus umbenannt und auf einen ertragreicheren Weg zurückgeführt. Dazu gehörte auch die Rückführung des musikalischen Stils in Richtung Popmusik.
Ab dem Jahr 2000 setzte VIVA mit seinem Konzept stark auf europäische Expansion mit Tochtersendern in der Schweiz, Österreich und Polen. Dazu kamen diverse Beteiligungen an anderen Sendern.
2003 geriet VIVA in die Kritik, als bekannt wurde, dass bei der Rotation der Musikvideos heimlich Plätze für die Plattenfirma Universal reserviert wurden, die dadurch ihre Titel besser positionieren wollte.
2004 wurde er von Viacom übernommen zu denen auch die internationale MTV Group gehört.
2005 zeigte VIVA anstatt den maximal erlaubten 12 Minuten Werbung pro Stunde mehr als 18 Minuten lang Werbung und wurde von den Medienwächtern verwarnt.
VIVA Media AG
Viacom Holdings Germany LLC | |||
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VIVA Media AG | |||
VIVA Fernsehen GmbH | VIVA Plus Fernsehen GmbH (51 %) | Brainpool TV GmbH | VIVA Media Enterprises GmbH (70 %) |
VIVA Fernsehen GmbH |
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BRAINPOOL TV GmbH |
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Anmerkung: Die Namen in Klammern geben an, wer wahrscheinlich den Rest an dem Unternehmen hält. |
Das Unternehmen VIVA Media AG ist unterteilt in VIVA Fernsehen GmbH, Brainpool TV GmbH, sowie in die VIVA Media Enterprises. Alleiniger Aktionär (seit einem im Juni 2005 endgültig vollzogenen Squeeze-Out) der AG ist das Medienunternehmen Viacom, dem auch der (ehemalige) Konkurrenzsender MTV gehört. Eine marktbeherrschende Stellung auf dem dafür betroffenen Märkten, insbesondere der Markt für Fernsehwerbung sei laut Bundeskartellamt nicht gegeben. Selbst im Hinblick auf die werberelevante Zielgruppe (musikinteressierte Personen im Alter zwischen 14 und 29 Jahren) sei keine marktbeherrschende Stellung wahrscheinlich, so resumiert das Kartellamt, da Unternehmen auf den Konkurrenzkanälen, vornehmlich SAT.1 und RTL, für die gleiche Zielgruppe ähnlich viel Werbung schalten. Trotzdem fördert diese Konzentration bei Spartensendern mit Musikangeboten zu einer für den Verbraucher marktbeherrschenden Stellung. Dies tut aber bei kartellrechtlichen Überlegungen wenig zur Sache, da der TV-Konsument nur in Form von Zeit und Aufmerksamkeit für das Programm „bezahlt“.
Nachdem sich am 26. November 2004 in deutschen Tageszeitungen die Informationen über eine geplante Schließung von VIVA verdichtet hatten, fand am 14. Januar 2005 die letzte Hauptversammlung statt, auf der Viacom schließlich die Geschäftsführung übernahm. Auf einer außerordentlichen Geschäftsversammlung wurde neben einem Squeeze-Out auch ein Beherrschungsvertrag von Viacom über VIVA Media beschlossen. Dadurch steht VIVA Media unter vollständiger und uneingeschränkter Kontrolle von Viacom. 240 der 300 VIVA-Mitarbeiter werden entlassen. Trotz Widerstand des Landes Nordrhein-Westfalen wird das „Musikfernsehgeschäft“ von VIVA nach Berlin zu MTV ziehen. Der Sender soll aber weiterhin von Köln aus senden. VIVA Plus und Brainpool werden vorerst in Köln bleiben.
Es ist angeblich geplant, demnächst die Gesellschaften „VIVA Fernsehen GmbH“, „VIVA Plus Fernsehen GmbH“ und „VIVA Media AG“ auf die „MTV Networks Germany GmbH“ zu übertragen. Des Weiteren halten sich seit der Übernahme Gerüchte, dass die Brainpool-Gründer um Jörg Grabosch die Brainpool TV GmbH von der VIVA Media AG zurückkaufen wollen. Ferner ist anzumerken, dass vom einstigen Musikfernsehen VIVA im Kern nicht mehr viel übrig geblieben ist.
VIVA International
Neben VIVA und VIVA Plus in Deutschland, betreibt VIVA weitere Sender unter dem Namen VIVA in Polen (Start 01. Juni 2000 als VIVApolska!), Ungarn (Start Februar 2001 als VIVA+, davor Z+), in der Schweiz (Start 06. September 2000 als VIVA Swizz, davor Swizz) und in Österreich (Seit 1. Juni 2006, vom 01. Januar 2001 bis 31. Dezember 2003 als VIVAaustria) und in den Niederlanden den Sender The Box (Seit 19. April 2002). Seit 2001 gab es ebenfalls für Italien VIVAitalia (Von 2001 bis 2002 in Zusammenarbeit mit RETE A). Darüber hinaus wurden für Litauen und China jeweils eine wöchentliche Sendung unter dem Namen VIVA-Show produziert. Im Juni 2006 startete erneut ein VIVA-Programmfenster für Österreich, welches sich die Frequenz mit Nick Österreich teilt.
Die aktuellen Sendungen
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Ehemalige Formate
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Moderatoren
Ehemalig
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Aktuell
VJ | bei VIVA | Sendung(en) |
Collien Fernandes | seit 2003 | Special Charts, Straßencharts, VIP Charts, VIVA Top 100 |
Klaas Heufer-Umlauf | seit 2004 | Klaas' Wochenshow, Retro Charts, VIVA Live! |
Gülcan Karahancı | seit 2003 | NEU, Shibuya, VIVA Live! |
Johanna Klum | seit 2005 | Ringtone Charts, Jung sexy sucht, VIVA Live!, VIVA Top 20 |
Sebastian König | seit 2006 | Ringtone Charts, VIVA Top 100, Straßencharts |
Quellen
- ↑ Ilona Bublitz : Das erste Mal... einen Termin verschwitzt. In: brand eins 2/2000. (Anekdote über die Gründung von VIVA und die Herkunft des Namens)