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Film | |
Titel | Volver – Zurückkehren |
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Originaltitel | Volver |
Produktionsland | Spanien |
Originalsprache | Spanisch |
Erscheinungsjahre | 2006 |
Länge | 121 Minuten |
Stab | |
Regie | Pedro Almodóvar |
Drehbuch | Pedro Almodóvar |
Produktion | Esther García |
Musik | Alberto Iglesias |
Kamera | José Luis Alcaine |
Schnitt | José Salcedo |
Besetzung | |
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Volver – Zurückkehren ist ein Film des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar aus dem Jahre 2006. Die Tragikomödie basiert auf einem Original-Drehbuch Almodóvars und wurde von dem Filmstudio El Deseo S.A. produziert. Der Film startete am 17. März 2006 in den spanischen Kinos, der deutsche Kinostart war am 3. August 2006.
Handlung
Da ihr Ehemann Paco arbeitslos zu Hause auf der Couch sitzt, sieht sich die attraktive Raimunda gezwungen, zum spärlichen Haushaltsgeld dazuzuverdienen. So nimmt die Mutter einer 14-jährigen Tochter, neben ihrer Arbeit als Putzfrau auf dem Madrider Flughafen, zusätzlich Nebenjobs an. Als sie eines Tages von der Arbeit nach Hause kommt, findet Raimunda Paco erstochen in der Küche vor. Der betrunkene Ehemann hatte sich Tochter Paula sexuell genähert, die daraufhin mit dem Messer zustach. Um den in Notwehr begangenen Mord ihrer Tochter zu vertuschen, sagt sie ihrer älteren Schwester Sole ab, mit zur Beerdigung ihrer geliebten Tante nach La Mancha zu reisen.
Das Heimatdorf der beiden Schwestern in Zentral-Spanien wird von einem tückischen Ostwind heimgesucht. Dieser soll die hohe Anzahl an Geisteskranken ebenso verschulden, wie die Flächenbrände im Sommer, bei denen Raimundas und Soles Eltern Jahre zuvor den Tod fanden. Die ängstliche und schüchterne Sole wird, während der Totenmesse ihrer Tante, in Gerüchte eingeweiht, die sich die abergläubischen Frauen im Dorf erzählen. Unter diesen befindet sich auch Agustina, deren Mutter seit dem Feuertod von Soles und Raimundas Eltern vermisst wird. Angeblich soll Soles verstorbene Mutter, Irene, von den Toten auferstanden sein und die kranke Tante Paula die letzten Jahre über gepflegt haben. Als Sole nach Madrid zurückkehrt und ihren Wagen vor ihrem Zuhause abstellt, vernimmt sie plötzlich Geräusche aus dem Kofferraum. Eine Stimme, die beharrt ihre verstorbene Mutter zu sein, bittet sie den Kofferraum zu öffnen um sie zu befreien. Als sie dies tut, steht auf einmal die tot geglaubte Irene vor ihr. In ihrer Wohnung angekommen fragt Sole ihre Mutter wie lang sie gedenkt zu bleiben. Irene antwortet daraufhin so lange wie Gott will. So lebt Sole von nun an mit ihrer Mutter zusammen und lässt diese in ihrem illegal betriebenen Friseursalon arbeiten. Irene, die auch für andere Menschen sichtbar ist, wird den Kunden als russische Bettlerin vorgestellt, die Sole aus Mitleid angestellt hat. Die Mutter selbst wechselt mit den Kunden kein Wort, sondern wäscht diesen nur die Haare und lächelt dabei.
Sole spricht mit Raimunda kein Wort über die wiedergekehrte Mutter. Raimunda wiederum hat erfolgreich die Mordtat vor der Polizei verheimlicht und täuscht ihrer Schwester vor, von ihrem Ehemann verlassen worden zu sein. Tatsächlich aber hat Raimunda den Leichnam von Paco in einer Tiefkühltruhe eines benachbarten Restaurants versteckt und dieses zum Anschein wieder in Betrieb genommen. Das Restaurant wirft tatsächlich Gewinn ab und Raimunda und Sole erfinden immer neue Lügen um ihre Geheimnis voreinander zu verbergen. Doch eines Tages besteht Irene darauf mit Raimunda zu sprechen.
Entstehungsgeschichte
Volver (dt.: „umkehren“, „etwas wieder tun“) basiert auf einem Original-Drehbuch von Pedro Almodóvar, der die Geschichte in der Region von La Mancha ansiedelte, in der der Filmemacher seine Kindheit verbrachte. Für die Produktion seines sechzehnten Spielfilms konnte Almodóvar auf seinen gewohnten Kameramann und Filmkomponisten zurückgreifen. José Luis Alcaine war für die Bilder von Almodóvars letztem Film La Mala Educación – Schlechte Erziehung (2003) zuständig, Komponist Alberto Iglesias hatte für Alles über meine Mutter (1999) und Sprich mit ihr (2002) die Filmmusik geschrieben. Für die Produktion zeigte sich Esther García verantwortlich, die seit Matador (1986) an zehn Produktionen Almodóvars beteiligt gewesen war.
Die Dreharbeiten für Volver – Zurückkehren fanden vom 26. Juli bis 17. Oktober 2005 an Original-Schauplätzen statt, darunter die spanische Hauptstadt Madrid und Almagro in der Provinz Ciudad Real, Kastilien-La Mancha. Für die Hauptrollen wurden Penélope Cruz, Carmen Maura und Lola Dueñas verpflichtet. Cruz hatte 1997 in Almodóvars Live Flesh – Mit Haut und Haar zum ersten Mal mit dem Regisseur zusammen gearbeitet, der ihr zwei Jahre später durch die Rolle der AIDS-kranken Nonne María Rosa in Alles über meine Mutter zu internationaler Bekanntheit verholfen hatte. Trotz Hollywood-Filmrollen wie in Cameron Crowes Vanilla Sky (2002) und Breck Eisners Actionfilm Sahara (2005) war Cruz der Erfolg als Schauspielerin in den USA verwehrt geblieben und sie hatte nur durch ihre Liaisons mit Filmpartner Tom Cruise (Vanilla Sky) und Matthew McConaughey (Sahara) für Schlagzeilen in der internationalen Boulevardpresse gesorgt. Carmen Maura hatte 1986 bei Matador zum ersten Mal mit Pedro Almodóvar zusammen gearbeitet und 1988 mit der Hauptrolle der Pepa in seiner Tragikomödie Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs das Lob der internationalen Kritiker erhalten. Lola Dueñas hatte ebenso wie Nebendarstellerin Chus Lampreave eine Nebenrolle in Sprich mit ihr (2002) bekleidet.
Rezeption
Der Film feierte seine Premiere am 10. März 2006 in Puertollano, Kastilien-La Mancha, und startete eine Woche später, am 17. März, mit großem Erfolg in den spanischen Kinos. Am 19. Mai 2006 lief Volver – Zurückkehren im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes, wo er die Gunst der Kritiker errang. Gelobt wurde die heitere Inszenierung Almodóvars, mit der er an frühere Werke wie Womit hab ich das verdient? (1984) oder Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs (1987) anknüpfen würde. Ebenfalls im Fokus der Kritiker standen die Leistungen des Darstellerensembles. Besonders herausgehoben aus der Riege der Schauspieler wurde Hauptdarstellerin Penélope Cruz, deren Spiel mit so renommierten Aktricen wie Sophia Loren oder Anna Magnani verglichen wurde. Pedro Almodóvar sprach davon, dass Volver – Zurückkehren die innigste Rückkehr zu seinem Ursprung darstellen würde. "Es ist das Thema das mich berührt. Ich fühlte etwas wirklich besonderes, eine Art Versöhnung mit meinen Wurzeln. Ich wurde in La Mancha geboren, ich lebte in Madrid, ich reiste sehr viel, aber dieser Film versöhnt mich vor allem mit meiner Jugend ... In 'Volver' spreche ich von den Frauen rings um mich herum, als ich ein Kind war. Ich wurde von Frauen erzogen, die Männer waren in den Felden, die ich praktisch nie sah. 'Volver' erzählt von der Art, wie ich aufwuchs und diesen Frauen zuhörte."
Negative Stimmen merkten an, dass Almodóvar nach Themen wie Gier, Mord, Krebstod und tödlicher Eifersucht versäumt hätte, ein weiteres großes Sujet in seinem neuesten Film aufzugreifen. Die Lebens- und Menschenfreundlichkeit mit der er seine Figuren in Volver – Zurückkehren umgebe würde schal wirken, so Wolfgang Höbel in seiner Online-Kritik für den Spiegel. Der Film startet am 3. August 2006 in den deutschen Kinos. In den USA, wo der Film am 20. Oktober 2006 im Verleih von Sony Pictures Classics unter dem englischen Titel Return in ausgewählten Kinos startet, erhielt Volver von der Motion Picture Association of America (MPAA) eine "R"-Bewertung. Dies hat zur Folge, dass Jugendliche unter 17 Jahren nur in Begleitung eines Elternteils oder Erwachsenen den Film besuchen können.
Kritiken
- "Sein Wettbewerbsbeitrag 'Volver' ... ist trotz einiger Unwahrscheinlichkeiten dieser Geistergeschichte klar aufgebaut, geradeaus erzählt und wahrscheinlich der zugänglichste Film des Spaniers bisher, ein Film, über den niemand streiten mag." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
- "Es ist der eine Film des Spaniers, den nicht zu mögen unmöglich ist, ein Publikumsschmeichler par excellence mit gebräunten Schönheiten, dunklen Geheimnissen und schwarzem Humor ... 'Volver' ist ein erster Anflug von Alterswerk, befreit von modischen Schrillheiten, ein zeitloser Film." (Die Welt)
- "Wie der spanische Titel sagt, ist Volver eine Rückkehr, in vielerlei Hinsicht. Etwa zu Pedro Almodóvars Heimatdorf in der Region La Mancha, wo er den Frauen seiner Kindheit ein filmisches Denkmal setzt, ihrer Lebensklugheit, ihrer Solidarität und halb heidnischen Spiritualität. Es ist auch eine Rückkehr zu der schlichten, direkten Ästhetik der frühen Almodóvar-Filme, als nicht jedes Motiv gespiegelt, nicht jede Einstellung stilisiert und die Tapete noch nicht mit dem Kleid der Heldin abgestimmt war." (Die Zeit)
- "Und schließlich kehrt Filmemacher Almodóvar zurück in seine Heimatregion La Mancha, wo der steife Ostwind desaströse Brände auslöst, aber mit der gleichen Kraft die Erinnerung entfacht. Nichts vergeht, alles kehrt wieder. Und so verarbeitet der Regisseur in seinem vielleicht persönlichsten Werk sowohl die einst gefühlte Bedrohung durchs Patriarchat als auch die Geborgenheit, die er bei den Frauen seiner Kindheit fand. Man darf es auch so formulieren: Almodóvar hat einen wunderbar männerfeindlichen Film gedreht." (SPIEGEL ONLINE, 1. August 2006)
Anmerkungen
- Als Regisseur Pedro Almodóvar begann, das Drehbuch zu entwerfen, hatte er für Penélope Cruz zuerst die Rolle ihrer Filmtochter Paula im Sinn. Als sich der Stoff entfaltete, beschloss er, der Schauspielerin den Part der Raimunda zu geben.
- Um Penélope Cruz noch verführerischer wirken zu lassen, half Almodóvar nach und ließ den Hintern seiner Hauptdarstellerin "auspolstern".
Auszeichnungen
Bei den 59. Internationalen Filmfestspielen von Cannes war Pedro Almodóvar mit Volver – Zurückkehren zum zweiten Mal nach 1999 im Wettbewerb vertreten. Sieben Jahre zuvor war der Spanier für Alles über meine Mutter mit dem Regiepreis und dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet worden. 2006 konkurrierte die spanische Produktion u. a. mit Werken Alejandro González Iñárritus (Babel), Aki Kaurismäkis (Lights in the Dusk) und Nanni Morettis (Il Caimano) um die Goldene Palme für den Besten Film, musste sich jedoch Ken Loachs The Wind That Shakes the Barley geschlagen geben. Mit Penélope Cruz, Carmen Maura, Lola Dueñas, Yohana Cobo, Chus Lampreave und Blanca Portillo erhielt das weibliche Schauspielensemble gemeinsam den Preis als beste Darstellerin. Pedro Almodóvar erhielt den Preis für das beste Drehbuch.
Literatur
Almodóvar, Pedro: Volver. Madrid : Ocho y Medio, Libros de cine : El Deseo, 2006. ISBN 8496582140 (span. Ausgabe)