Tschechoslowakei

historischer Staat in Mitteleuropa (1918–1992)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Juli 2003 um 00:17 Uhr durch Danimilkasahne (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Die Tschechoslowakei (1918 - 1993) (Tschechoslowakische Republik (CSR) bis 1968, später Tschechoslowakische Sozialistische Republik (CSSR), nach der "samtenen Revolution" 1989 Tschechoslowakische Föderative Republik bzw."Tschechische und Slowakische Föderative Republik" (CSFR)) war ein Staat in Mitteleuropa, mit Grenzen zu Österreich, Ungarn, der Ukraine (bzw. der Ukrainischen Sowjetrepublik), Polen und Deutschland (bzw. DDR und BRD).

Sie wurde 1918 nach dem Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie gegründet und ging aus den vorher zu Österreich gehörenden Gebieten Böhmen und Mähren, sowie aus den zu Ungarn gehörenden Gebieten Slowakei und Karpathenrussland (Podkarpatska Rus) / Karpato-Ukraine (Zakarpatská Ukrajina) hervor. Die Bevölkerung bestand anfangs neben Tschechen und Slowaken noch aus einer großen Zahl von Deutschen im Sudetenland sowie Ungarn, Ruthenen und Ukrainern in der Slowakei.

Nach dem erfolgreichen Attentat auf den stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich in Prag wurde am 10. Juni 1942 das Dorf Lidice in einer Vergeltungsaktion vernichtet. Sämtliche Männer wurden erschossen, Frauen und Kinder in Konzentrationslager deportiert, das Dorf dem Erdboden gleichgemacht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Bevölkerung nahezu vollständig umgesiedelt (Sudetendeutsche); bei der ungarischen Minderheit ist nach einer Vereinbarung mit Ungarn sowie der weitgehenden Rückgängigmachung (1948) der anfänglichen Umsiedlungsversuche nach Tschechien die Anzahl der Ungarn in der Slowakei gegenüber dem Vorkriegsstand nur geringfügig gesunken. Im Osten verlor die Tschechoslowakei die Karpato-Ukraine an die Sowjetunion.

Am 21. August 1968 beendet der Einmarsch von Truppen des Warschauer Vertrages den Prager Frühling. Dabei wurde der damalige Parteichef (in kommunistisch beherrschten Staaten der eigentliche Machthaber), Alexander Dubcek, entmachtet und Gustav Husak als neuer KP-Vorsitzender ernannt.

Im Jahre 1989 wurde das Regime der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei durch die "samtene Revolution", eine verhältnismäßig friedliche und gewaltlose Erhebung des Volkes, beendet.

Am 1. Januar 1993 teilt sich die Tschechoslowakei friedlich in Tschechien und die Slowakei.

  • Fläche: ca. 128.000 km²
  • Einwohner: ca. 15,4 Millionen (Stand 1999, Summe von Tschechien und der Slowakei)
  • Hauptstadt: Prag
  • Amtssprache(n): Tschechisch, Slowakisch
  • Nationalfeiertag: 9. Mai (Kapitulation der deutschen Truppen in Prag 1945)

Die Präsidenten der Tschechoslowakei waren:

http://www.hrad.cz/cz/